Ich vermute Cauda Equina

So, ich war gestern Abend mit dem Opa in der Tierklinik. Mir hat das alles keine Ruhe gelassen.

Die Tierärztin hat sich ihn sehr gründlich angeschaut und wir mussten auch draussen ein Stückchen vorlaufen. Sie hat mir von einer tiefgehenden Diagnostik abgeraten, da diese u. U. sehr belastend für einen so alten Hund sein könne und eine Operation ja eh ausgeschlossen sei. Sie begutachtete ihn und stellte fest, dass er insgesamt sehr sehr schlecht laufen würde und, wenn ein Hund schon nicht mehr traben mag, das schon sehr heftig sei...

ABER: Er mache einen viel zu interessierten und wachen Eindruck, um schon an Euthanasie zu denken. Ich soll ihn das machen lassen, wozu er Lust hat, und an guten Tagen auch mal ein bisschen mehr. Das Wichtigste sei, dass wir weiterhin mit ihm seine Runden drehen (soweit man in dem Tempo von Runden sprechen kann...) und dadurch die Muskulatur weitestgehend erhalten.

Auf die Frage, was wir medikamentös noch machen können, sagte sie, dass das Beste Cortisonspritzen seien, wir die aufgrund des Cushings aber nicht geben können. :(

Wir haben jetzt nochmal von Previcox auf Metacam umgestellt - einfach um mal zu testen, ob er damit besser läuft. Ich solle aber keine Wunder erwarten, sagte sie, da seine Probleme definitiv neurologischer Herkunft seien. Daran könnte auch ein Schmerzmittel nicht viel ändern.

Sie hat mir geraten, ihn noch so lange bei uns zu lassen bis er eben nicht mehr alleine aufstehen kann, nicht mehr interessiert schnüffelt und wirkliche Anzeichen von Lebensunwille zeigt.

Ihre Worte haben mir sehr geholfen und ich war erstaunt über die nette und kompetente Beratung. Die Probleme mit dem Wegsacken und der Kotinkontinenz seien zwar sehr unschön, aber keineswegs ein Grund, um ihn zu erlösen.

Bin jetzt doch erleichtert, dass ich nichts Falsches mache. Ich hoffe, dass ich ihm mit dem Schmerzmittel einen weitestgehend schönen Lebensabend schenken kann - egal wie oft ich seine Decken, sein Körbchen, unsere Fliesen und ihn selber waschen muss. Das wird alles zur Nebensache, wenn man nur noch ein paar schöne Wochen geschenkt bekommt...
 
  • 29. April 2024
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Hi Staffmama ... hast du hier schon mal geguckt?
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Ach Astrid,das hört sich schon besser an.Genießt jeden Tag den ihr habt. :) Und frag mal Pommel,ob sie die tollen Leinen aus England noch besorgen kann.Die hat mir schon oft bei meinem Öpi geholfen.
 
Oh ja, wir geniessen jeden Tag - einfach nur, dass er da ist. Das ist ein tolles Geschenk!

Was für Leinen meinst Du genau?
 
Das klingt doch sehr vernünftig :)!

Hat die Ärztin was gesagt zu einer Gabe von einem Vitamin B-Komplex (für die Nerven) und Physio/Massage zur Erhaltung der Muskeln?
 
Nein, zu weiteren Präparaten und Maßnahmen hat sie nichts gesagt. Evtl. weil es eh nichts mehr zu verbessern gibt!? Ich weiss es nicht.... So wie ich sie verstanden habe, soll ich über jeden Tag dankbar sein und ihn gut im Auge behalten, wann er Signale zum "nicht mehr wollen" sendet.

Gibt es bei Dir noch so eine Leine?
 
Das klingt doch wirklich nach einer kompeten und einfühlsamen Tierärztin :zufrieden:

Ich drück euch die Daumen für noch eine schöne Zeit :)
 
Nein, zu weiteren Präparaten und Maßnahmen hat sie nichts gesagt. Evtl. weil es eh nichts mehr zu verbessern gibt!? Ich weiss es nicht.... So wie ich sie verstanden habe, soll ich über jeden Tag dankbar sein und ihn gut im Auge behalten, wann er Signale zum "nicht mehr wollen" sendet.
Versuch macht kluch :D
So einen Vitamin-B-Komplex kannst Du beim TA oder in der Apo bekommen, kostet auch nicht viel.
Anleitung zur Massage und zur Erhaltung der Beweglichkeit der Gelenke könnte Dir eine Tierphysio geben ... sozusagen Dich anlernen :) ... kostet auch nicht die Welt, könnte aber noch viele mehr Tage bringen (wobei sich dies noch nicht alle TÄ verinnerlicht haben :rolleyes:)
Gibt es bei Dir noch so eine Leine?

Vorrätig habe ich keine und meine Eigene ist grad an einen Bandscheibenvorfall-Hund ausgeliehen :rolleyes:, ich kann Dir aber eine solche Leine bestellen.
Wenn Du Englisch kannst, kannst Du sie auch selbst bestellen, ich kann Dir auch bei der Bestellung behilflich sein ... ganz wie Du möchtest!
 
Gibt es bei Dir noch so eine Leine?

Vorrätig habe ich keine und meine Eigene ist grad an einen Bandscheibenvorfall-Hund ausgeliehen :rolleyes:, ich kann Dir aber eine solche Leine bestellen.
Wenn Du Englisch kannst, kannst Du sie auch selbst bestellen, ich kann Dir auch bei der Bestellung behilflich sein ... ganz wie Du möchtest!

Doch gibt es eine - Du kriegst eine weitere geliehene Leine demnächst wieder zurück ;)
 
Gibt es bei Dir noch so eine Leine?
Vorrätig habe ich keine und meine Eigene ist grad an einen Bandscheibenvorfall-Hund ausgeliehen :rolleyes:, ich kann Dir aber eine solche Leine bestellen.
Wenn Du Englisch kannst, kannst Du sie auch selbst bestellen, ich kann Dir auch bei der Bestellung behilflich sein ... ganz wie Du möchtest!

Doch gibt es eine - Du kriegst eine weitere geliehene Leine demnächst wieder zurück ;)

Wenn nur der Anlass ein Erfreulicher gewesen wäre :heul: ... StaffMama, du kannst die Leine zum ausprobieren mal haben, wenn Du magst!
 
Auf die Frage, was wir medikamentös noch machen können, sagte sie, dass das Beste Cortisonspritzen seien, wir die aufgrund des Cushings aber nicht geben können. :(

Doch Astrid, natürlich kannst du Cortison "geben". Gerade weil er Cushing hat.
Du könntest versuchsweise mal das Vetoryl reduzieren (kriegt er doch, oder?), dann hat er wieder Cortison. Sein körpereigenes nämlich.

So wie du JohnBoy allerdings schilderst - vor allem mit diesen Uhrzeiten... Also wenn das nicht ganz ganz cushingtypisch ist, dann weiss ich nicht was Cushing ist. Und das wäre dann genau die Situation, in der man Vetoryl auf zweimal täglich aufteilt. Gleiche Dosis aber je eine Hälfte morgens und 12 Std. später abends.

Guck mal in den Beipackzettel - das steht da glaub ich auch genau so beschrieben. Ich weiss nur nicht mehr genau, ob das mit "Unruhe" bezeichnet ist, oder mit "Symptome". Die von dir beschriebene Unruhe sind aber genau die typischen Symptome. Sie entstehen durch das Nachlassen der Wirkung des Vetoryls. Gegen 10 Uhr abends geht es dann ohnehin von alleine runter und steigt dann morgens wieder an. Bis du ihm die morgendliche Vetorylkapsel gibst und diese wirken kann.

Und ich würde auch mal vermuten, dass das Zusammensacken vor seinem Futternapf ebenfalls damit zusammenhängt.



Wir haben jetzt nochmal von Previcox auf Metacam umgestellt - einfach um mal zu testen, ob er damit besser läuft. Ich solle aber keine Wunder erwarten, sagte sie, da seine Probleme definitiv neurologischer Herkunft seien. Daran könnte auch ein Schmerzmittel nicht viel ändern.

Naja, definitiv ist auch relativ. Wenn die Nervenaustritte im Sakrum verengt sind, dann hast du auch ein CES, das vor allem aus neurologischen Ausfällen besteht. Schmerzen hätte er dann aber nicht unbedingt, jedenfalls nicht definitiv.

Ich verstehe aber mehr als nur gut, dass du ihm keine großartigen Geräteuntersuchungen mehr zumuten willst. Und Röntgenbilder sind halt leider auch nur so aussagekräftig, wie man den Hund lagern kann. Hat die Tierärztin neurologische Tests gemacht, hast du das zufällig mitbekommen oder weisst du das zufällig?

Meine Cara ist auch ein Cushing, wenn auch ohne Vetoryl. Bis heute mittag waren ich und meine TÄ auch felsenfest davon überzeugt, dass sie ein CES hat. Sogar die neurologischen Tests sprachen alle dafür. Schmerzen scheinen bei ihr auch keine Rolle zu spielen, was dann natürlich auch ein Grund dafür ist, dass Schmerzmittel nicht helfen. Wenn, aus welchen Gründen auch immer, komplette Nerven ausfallen - dann hat der Hund je nach Nerv auch keine Schmerzen.

Sie wurde heute in Narkose gelegt, weil ihr ein Zahn gezogen werden musste. Die Gelegenheit haben wir genutzt und sie durchgeröngt. Dadurch weiss ich jetzt eines schon mal ganz sicher: was immer ihre Nerven beeinträchtigt, Skelett- oder Gelenkprobleme sind es definitiv nicht. Sie hat trotz ihrer 12 Jahre die Knochen und Gelenke einer perfekt konstruierten 3jährigen. Und da sie in Narkose lag, haben wir sogar FCI-gerechte Hüftaufnahmen. Jedwede Art orthopädischer Probleme sind bei ihr damit (wirklich definitiv) aufgeschlossen.

Ich werde jetzt noch eine Chiropraktische Tierärztin konsultieren, die sogar meinen Rüden mit einem riesengroßen Osteosarkom der Wirbelsäule wieder auf die Füße bekommen hat.
Wäre vielleicht auch für dich noch mal einen Versuch wert? Ansonsten würde ich wirklich mal versuchen, ob du bei JohnBoy mit anderer Vetoryl-Aufteilung, ggfs. zusätzlich auch mit einer Dosisreduzierung, noch was erreichen kannst.
 
Liebe Gabi,

vielen Dank für Deine ausführliche Beschreibung.

Oh ja, ich denke durchaus, dass seine ganze Symptomatik auch etwas mit dem Cushing zu tun hat. Auch das hat die Tierärztin so gesehen. Sie vermutet sogar sehr stark, dass dieses Schwanken und Wackeln, neurologisch bedingt durch den Hypophysentumor hervorgerufen wird.

Dieses aber nicht schnell laufen wollen und können und eben diese enorme Kotinkontinenz sprechen zusätzlich für ein Rücken(mark)problem.

JohnBoy bekommt insgesamt schon viel viel weniger Vetoryl als er damals eigentlich verordnet bekommen hat. Ich habe die Dosis eigenhändig nach ausgiebiger Rücksprache mit der Cushing Gruppe (kennst Du ja vielleicht) auf 30 mg pro Tag herabgesetzt und dennoch eindeutige gute Ergebnisse erzielt: Er trinkt viel weniger, sein Appetit ist auf das eines normal sehr gefrässigen Hundes gesenkt worden, sein Fell am Bauch ist wieder gewachsen und und und...

Dadurch, dass er eh nur 30 mg bekommt vermute ich, dass sein Cortisolspiegel eh noch etwas höher als normal sein wird, was sich wiederum positiv auf mögliche Schmerzen im Körper auswirken dürfte.

Ich habe mir jetzt vorgenommen einfach weiterhin 2gleisig zu fahren: Vetorylgabe wie gehabt gegen das Cushing und das Schmerzmittel gegen mögliche athrosebedingte oder sonstige Schmerzen.

Diagnoseuntersuchungen werde ich nicht weiter anstellen. Tierarzt ist für ihn sowieso schon der größte Stress und ohne Narkose kann man röntgonologisch eh nichts bei ihm erreichen. Er verkrampft sich dermaßen, wenn man ihn versucht auf die Seite zu legen und dann auch noch zu fixieren. Da wäre eine Aufnahme nur rausgeschmissenes Geld.

@Pommel, ja das Angebot mit der Leine würde ich liebend gerne annehmen. ;)
 
Dann schicke Gabi und mir doch bitte eine PN mit der Adresse, wo Gabi die Leine hinschicken soll :hallo:
 
Liebe Gabi,
Oh ja, ich denke durchaus, dass seine ganze Symptomatik auch etwas mit dem Cushing zu tun hat. Auch das hat die Tierärztin so gesehen. Sie vermutet sogar sehr stark, dass dieses Schwanken und Wackeln, neurologisch bedingt durch den Hypophysentumor hervorgerufen wird.

Die Hypophsyse sitzt eigentlich in der Nähe der Sehnervenkreuzung, macht ggfs. also erstmal Augenprobleme (Ausfall von Gesichtsfeldern). Bei den meisten Hunden ist der Hypophysentumor auch nur ein "Rückschluss", keine festgestellte Tatsache. Das schließt man daraus, dass auf den Nebennieren keiner ist.

Immer alles auf den Cushing zu schieben, liegt zwar nahe, führt aber auch in die Irre. Ggfs. zu überflüssigen Schmerzmitteln, was gerade bei einem Cushinghund nicht so locker zu sehen ist. Die Leber ist ja durch den Cushing schon belastet genug.

Sofern Nerven durch einen Tumor komprimiert ("gedrückt") werden, hat er dann ggfs. auch keine Schmerzen mehr (kommt auf den Nerv an), weil Schmerzen ja durch Nerven überhaupt erst "gefühlt" werden können. Deshalb hatte ich auch gefragt, ob irgendwelche Reflextests gemacht wurden.

Bei Cara gibt es ganz eindeutig einen Nervenausfall. Welcher Nerv genau müssen wir noch herausfinden, und dann auch, wo genau er komprímiert werden könnte. Durch orthopädische Probleme jedenfalls schon mal nicht. Und da sie einen Tumor auf der Nebenniere hatte, entfällt bei ihr auch die Cushingtheorie.



Dieses aber nicht schnell laufen wollen und können und eben diese enorme Kotinkontinenz sprechen zusätzlich für ein Rücken(mark)problem.
Ja, kann viele Ursachen haben. Kotinkontinenz zB auch durch eine vergrößerte Prostata. Was bei einem alten Rüden nicht soo unwahrscheinlich ist.


JohnBoy bekommt insgesamt schon viel viel weniger Vetoryl als er damals eigentlich verordnet bekommen hat. Ich habe die Dosis eigenhändig nach ausgiebiger Rücksprache mit der Cushing Gruppe (kennst Du ja vielleicht)
Sicher kenne ich die Gruppe. Vivian erklärt das ja auch immer sehr schön mit der abendlichen Unruhe, bei der man dann eben die Dosis auf zweimal täglich aufteilen soll.


auf 30 mg pro Tag herabgesetzt und dennoch eindeutige gute Ergebnisse erzielt: Er trinkt viel weniger, sein Appetit ist auf das eines normal sehr gefrässigen Hundes gesenkt worden, sein Fell am Bauch ist wieder gewachsen und und und...

Dadurch, dass er eh nur 30 mg bekommt vermute ich, dass sein Cortisolspiegel eh noch etwas höher als normal sein wird, was sich wiederum positiv auf mögliche Schmerzen im Körper auswirken dürfte.
Wie - du vermutest das? Du weisst gar nicht wo er liegt? Kein einigermaßen aktueller ACTH-Test? Dass das gefährlich werden kann, weisst du aber, oder?
Auch wenn sich deine Beschreibung nicht wirklich nach zuwenig Cortisol liesst - so ganz wohl wäre mir dabei nicht...


Diagnoseuntersuchungen werde ich nicht weiter anstellen. Tierarzt ist für ihn sowieso schon der größte Stress und ohne Narkose kann man röntgonologisch eh nichts bei ihm erreichen. Er verkrampft sich dermaßen, wenn man ihn versucht auf die Seite zu legen und dann auch noch zu fixieren. Da wäre eine Aufnahme nur rausgeschmissenes Geld.

Das kann ich natürlich nicht beurteilen, was für ein Diagnoseaufwand noch sinnvoll oder zumutbar sein könnte. Ggfs. würde ich das auch nicht mehr machen wollen. Aber Vetoryl auf zweimal täglich wenigstens mal versuchen - nach Rücksprache in der Gruppe, könnte evtl. schon Sinn machen. Allerdings natürlich nicht völlig "blind". Man sollte schon wissen, wo er aktuell liegt (ACTH-Test).
 
Ach so ja, das hatte ich noch vergessen:

Schwanken und wanken - wäre ein typisches Symptom für Ohrentzündungen. Auch wenn Hunde sich dabei ja meistens auch sehr auffallend schütteln... Vielleicht wurde das ja auch schon gecheckt, aber sollte sich bisher niemand mal das Innere seiner Ohren genauer angesehen haben, könntest du das bei nächster Gelegenheit evtl. ja mal nachgucken lassen.
 
Liebe Gabi,

doch natürlich machen wir regelmässig ACTH-Tests. Der nächste steht im Juni an. Auffallend war bei JohnBoy, dass der Cortisolspiegel trotz immer gleicher Vetory-Gabe sehr unterschiedlich war. (Natürlich haben wir immer zur gleichen Zeit getestet). Es war aber immer "im grünen Bereich" - nur eben mal grenzwertig weit oben, dann wieder grenzwertig weit unten.

Ich gebe seit 2 Tagen 2 x täglich Vetoryl. Bin mal gespannt, ob sich was an der Unruhe ändert.

Dieses Wanken ist eher ein unkontrolliertes Wackeln. Er läuft, bleibt stehen und sein Körper "wackelt" ihn dann selbständig noch mal zwei Schritte nach vorne, obwohl er die Schritte gar nicht mehr machen will. Ich weiss nicht, wie ich das besser beschreiben soll. Während dieses kurzen, ca. 2-3 Sekunden andauerndem wackeln, scheint er auch irgendwie "nicht er selbst" zu sein. Es sieht immer so aus, als wenn er nach diesem wackeln selber völlig verwirrt ist, wo das jetzt herkam... Ist schwierig zu beschreiben. Sieht aber eindeutig nach einer neurologischen Ursache aus.

Auf das Schmerzmittel will ich nicht verzichten. Er hat ja auch so dicke Sprunggelenke durch die Athrose. Ich denke schon, dass er nicht schmerzfrei ist und daher gebe ich ihm das Mittel - auch für mein Gefühl, dass ich alles für ihn tue.

Auf diese Reflextest (Zehen aufstellen etc.) reagiert er sehr verlangsamt. Es sieht alles verdammt danach aus, dass hinten nicht mehr allzuviel an Befehlen ankommt. Dann widerum wundere ich mich über dieses oft stark aufgestellte Fell im Kruppenbereich. Das spricht in meinen Augen allerdings wieder dafür, dass ihn die Wirbelsäule doch schmerzt... Alles sehr sehr schwer zu beurteilen.... :(
 
Liebe Astrid,
Liebe Gabi,

doch natürlich machen wir regelmässig ACTH-Tests. Der nächste steht im Juni an. Auffallend war bei JohnBoy, dass der Cortisolspiegel trotz immer gleicher Vetory-Gabe sehr unterschiedlich war. (Natürlich haben wir immer zur gleichen Zeit getestet). Es war aber immer "im grünen Bereich" - nur eben mal grenzwertig weit oben, dann wieder grenzwertig weit unten.

Vivian besteht ja immer darauf, dass man eine zweimalige Gabe nur bei dieser Unruhesymptomatik geben soll - aber eine Freundin von mir hatte bei ihrem Hund genau das gleich Bild wie du. Nur noch ausgeprägter, also nicht mehr im "grünen Bereich".
Sie hat dann versuchsweise die Dosis auf zwei mal täglich umgestellt. Und siehe da: seit dem geht es ihrer Maus wirklich stabil gut. War bei ihr zwar auch nicht ganz so einfach, weil sie ja gar keine Ahnung hatte, welche Dosis sie überhaupt braucht. Sie ist jetzt glaub ich auf 2 x 20 mg (also 40 mg; Dobermannhündin, so um die 30 kg glaube ich).


Ich gebe seit 2 Tagen 2 x täglich Vetoryl. Bin mal gespannt, ob sich was an der Unruhe ändert.
Nur der Sicherheit halber nachgefragt: schon gleiche Dosis, aber aufgeteilt auf zwei mal, gell?

Das Cortisol fällt ja (normalerweise) gegen Abend hin immer ab. Bei manchen Hunden fällt der Cortisolspiegel später ab; da das Vetoryl nicht so lange wirkt, flackern dann noch Symptome auf.

Wenn du ohnehin bald wieder zum Test musst, dann ist das ohnehin ein guter Zeitpunkt. Test ganz normal, wie bei der Einmalgabe auch, orientiert an der morgendlichen Gabe.
Da bin ich auch schon gespannt, ob er damit vielleicht besser klar kommt.

Bei Cara hab ich nur das abendliche Aufflackern. Deshalb kriegt sie auch kein Vetoryl. Da sie nur noch eine Nebenniere hat, ist mir das viel zu gefährlich. Ich kann froh sein, dass sie überhaupt so gut funktioniert. Die werde ich bestimmt nicht mit Medikamenten ärgern, wo der Nutzen nicht belegt ist (der Nutzen für Cara's Krankheitsbild meine ich).

Dieses Wanken ist eher ein unkontrolliertes Wackeln. Er läuft, bleibt stehen und sein Körper "wackelt" ihn dann selbständig noch mal zwei Schritte nach vorne, obwohl er die Schritte gar nicht mehr machen will. Ich weiss nicht, wie ich das besser beschreiben soll. Während dieses kurzen, ca. 2-3 Sekunden andauerndem wackeln, scheint er auch irgendwie "nicht er selbst" zu sein. Es sieht immer so aus, als wenn er nach diesem wackeln selber völlig verwirrt ist, wo das jetzt herkam... Ist schwierig zu beschreiben.
Das ist immer schwer zu beschreiben. Und selbst wenn es sieht, auch nicht einfach zuzuordnen. Zumal beim Hund, den man ja schlecht fragen kann, wie sich das anfühlt.

Sieht aber eindeutig nach einer neurologischen Ursache aus.
Ehm... okay, ich erklar mal wie ich das mit dem Ohr gemeint habe.

Schwindel wird durch Störungen in den Gleichgewichtsorganen ausgelöst. Wir haben zwei Gleichgewichtssysteme. Eines im Auge (das Kammerwasser) und das andere im Ohr (das Gleichgewichtsorgan).

Schwindel der durch das Gleichgewichtsorgan im Ohr ausgelöst wird, ist eher ein Schwanken/Wanken. Wird er durch das Kammerwasser ausgelöst, äussert sich das eher in einem Drehschwindel. Eher - weil es in der Medizin zu fast allem ja immer Ausnahmen gibt.

Ich hatte schon mal eine Ohrentzündung, die zu Schwindel geführt hat - das fühlt sich wirklich völlig anders an, als der übliche Kreislaufschwindel. Ich hab es damals als "komischer Schwindel" beschrieben, weil man das so halt nicht kennt.

Wie das für einen Beobachter jeweils aussieht - keine Ahnung. Aber ich fürchte, ziemlich ähnlich. Der Betroffene versucht das Schwindelgefühl ja abzufangen, macht dann also vielleicht Gegenbewegungen, also Wanken und Schwanken.

Das sind die Auslöser. Die Ursache kann dann sowohl als auch liegen, aber anhand des Auslösers kann man sich leichter orientieren. Neurologisch nutzt letztendlich nicht viel. Kann blödestensfalls eine falsche Bewegung sein, die einen Nerv klemmt. Kann schlimmstenfalls ein Tumor im Gehirn sein (zB auch ein Hypophysentumor). Und ein geklemmter Nerv löst letztendlich alleine auch keinen Schwindel aus.

Das Kammerwasser als Auslöser wäre bei JohnBoy eigentlich naheliegender, wenn man von einem Hypophysentumor ausgeht, weil die Hypophyse direkt vor der Sehnervenkreuzung liegt. Könnte aber genau so gut von einem Glaukom herrühren. Ob man mit einem Hund zu einem Augenarzt geht, würde ich auch vom individuellen Zustand abhängig machen, aber mal kurz in die Ohren gucken kann ja jeder TA relativ problemlos.

Weisst Astrid, man kann letztendlich imnmer alles irgendwie auf den Cushing schieben. Und es kann ja auch durchaus sein. Aber definitiv ist es halt erst dann, wenn man andere Ursachen genügend abgeklopft hat. Und das ist nicht immer so aufwendig, dass man es, auch einem krankem Hund, absolut nicht zumuten könnte.

Ich war mit Cara erst im Februar bei einem Augenarzt; es ist weniger schlimm als man denkt. Geht auch relativ schnell und sogar die Augendruckmessung ist wesentlich weniger aufwändig als beim Menschen. Die Ohren lasse ich auch immer regelmäßig angucken.


Auf das Schmerzmittel will ich nicht verzichten. Er hat ja auch so dicke Sprunggelenke durch die Athrose. Ich denke schon, dass er nicht schmerzfrei ist und daher gebe ich ihm das Mittel - auch für mein Gefühl, dass ich alles für ihn tue.

Wenn er es braucht natürlich schon. Aber eben vom der "gefühlsmässigen" Gabe würde ich zumindest versuchen, dich davon abhalten zu wollen. Cortison und Schmerzmittel sind eine Kombination die er letztendlich mit Magenproblemen bezahlt, unter Umständen auch sehr schmerzhaften.



Auf diese Reflextest (Zehen aufstellen etc.) reagiert er sehr verlangsamt.
Welche Zehen? Beidseits oder nur einseitig?
Bei Cara war es nur hinten rechts. Den kompletten Reflexstatus (das mit dem Hämmerchen) hatten wir nicht mehr gemacht, weil wir uns gaaanz sicher waren, dass es von der Cauda Equina kommt.



Es sieht alles verdammt danach aus, dass hinten nicht mehr allzuviel an Befehlen ankommt.
Bei einer Kompression der Nerven an der Cauda Equina kommt alles hinten an. Es wird dann "nur" durch darauf drückende Wirbelkörper/-teile abgeklemmt und ab da dann nicht mehr weitergeleitet. An der Cauda Equina (letzer Abschnitt der Wirbelsäule) hat man übrigens kein Rückenmark mehr.

Dann widerum wundere ich mich über dieses oft stark aufgestellte Fell im Kruppenbereich.
Ja, das würde ich auch als Schmerzzeichen werten. Bei Cara konnte man beim Durchtasten auch gut sehen, ab wo es ihr zumindest unangenehm wird, weil sie zu hecheln anfing.
Dass man zum Aufstellen vom Fell auch Nerven braucht, weisst du? Die immerhin funktionieren also noch. Ebenso die, die Schmerzsignale leiten - wenn wir mal davon ausgehen.


Das spricht in meinen Augen allerdings wieder dafür, dass ihn die Wirbelsäule doch schmerzt...
Die Muskeln schmerzen im allgemeinen mehr als "Wirbelkörper". Wobei das eine das andere nicht ausschließt. Muskelschmerzen entstehen in aller Regel durch Schon- oder Fehlhaltungen und auch Muskeln können Nerven lahmlegen oder dafür sorgen, dass sie schmerzen.
Da kann man natürlich auch Schmerzmittel geben. Dann aber durchgängig, weil wenn der Schmerz eine Zeitlang weg ist, kann man sich wieder normal bewegen und dann ist sozusagen alles wieder gut. Man könnte aber auch sowas wie Physiotherapie machen, oder schwimmen gehen, einen Osteopathen aufsuchen und ähnliches.
So ein bißchen die Ursache einzugrenzen oder wenigstens einen Teil auszuschließen, kann deshalb schon wirklich viel bringen.

Wenn du Schmerzmittel gibst, dann würde ich darauf achten, ob sich konkret etwas bessert oder nicht. Das muss ja nicht gleich das Gesamtbild sein. Aber so Kleinigkeiten wie zB die Stellreflexe oder das Aufstellen vom Fell oder ähnliches. Und das kriegst du auch alleine hin.

Alles sehr sehr schwer zu beurteilen.... :(
Eben. Durchaus auch für Tierärzte. Ist halt alles sehr komplex und letztendlich hängt alles miteinander zusammen.
So ein Hypophysentumor ist winzig klein, er kann natürlich trotzdem für viele Störungen sorgen - aber ihn für alles verantwortlich zu machen, ist dann vielleicht auch nicht gerechtfertigt. Auch ein Cushinghund hat das Recht auf ganz normale altersbedingte Störungen, die man dann auch genau so behandeln sollte.

Liebe Grüße
Gabi und Cara - mit Panino im Herzen
 
Guck mal hier Astrid:


Da steht ein bißchen was dazu, was man selbst testen kann. Das mit der Wirbelsäule kannst du dann auch noch ein paar cm rechts und links der Wirbelsäule machen, dann kannst du schon mal sehen, ob es evtl. Muskeln sind, die schmerzen.
Du kannst anhand verstärktem Speicheln oder Hecheln eher sehen, ob etwas unangenehm für den Hund ist oder nicht. Es ist also leichter, wenn eine zweite Person dabei ist, die vorne guckt, während ein anderer hinten drückt. Das kannst du auch ganz vorsichtig machen und dann jeweils ganz langsam den Druck erhöhen, wenn du unsicher bist.

Die Ärztin konnte sogar unserem Panino noch sehr helfen. Trotz eines riesengroßen Osteosarkoms in der hinteren Wirbelsäule. Jetzt werde ich dann mal sehen, was sie zu Cara's Ausfällen sagt...
 
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