lillifee schrieb:
sabsi, wenn du dich von mir so angegriffen fühlst gehe ich davon aus dass ich recht habe mit meinen äußerungen.
Warum überrascht mich das nicht...?
Genau das ist der Grund, warum vermutlich sabsi nicht mit dir diskutiert, und ich, falls ich die Möglichkeit hätte, sicher trotz mittlerweile extrem guter Erfahrung mit gewaltfreier Hundeerziehung niemals zu dir ins Training kommen würde.
Wenn du denkst, du kannst jedes Problem nur mit positiver Verstärkung lösen - dann hast du einfach den Hund, der dir die Grenzen dieser Methode aufzeigt, noch nicht getroffen.
Deine Ratschläge zur Leinenführigkeit zB sind super.
Bei einem absolut überstressten Hund, der nicht grade in der absoluten Pampa lebt, sind sie aber eins für den Anfang sicher nicht, und das ist alltagspraktisch.
Auch du wirst irgendwann an den Hund kommen, dem so nicht beizukommen ist. Und dann?
Was machst du dann?
Das ist eine ernst gemeinte Frage.
Ich bin weder Hundetrainerin, noch nenne ich mich so, noch arbeite ich als solche - und ich kenne sabsi nur hier aus dem Forum und habe sie noch nie getroffen, falls dein nächster Gedanke ist, dass ich mit ihr verwandt, verschwägert oder geschäftlich verbunden sei - aber ich würde mittlerweile niemals mehr
irgend etwas rundheraus ausschließen.
Ob ich eine sehr umstrittene Methode selbst tatsächlich
anwenden würde, wäre noch ein anderes Thema - aber du stellst quasi "Denkverbote" auf. Und davon halte ich gar nichts.
Denn das führt letztlich, wenn der Denkansatz, den man als einzig akzeptablen zulässt, nicht funktioniert, nur zu zwei Schlussfolgerungen:
a) Der Halter ist Schuld, der hat es nicht lange genug versucht, nicht richtig gemacht, hatte nicht genügend Geduld, hat sich nicht gekümmert...
und/oder
b) Diesem Hund ist nicht zu helfen. Der ist so beschädigt, da ist es besser, man erlöst ihn... oder er kommt woanders hin, weg von seinem unfähigen Halter... und dem nächsten, und dem nächsten...
Aber ich vermute, das verstehst du schon darum nicht (und glaubst es mir nicht), weil du dir diesen Fall einfach (noch) nicht vorstellen kannst.
Übrigens: Ich bezweifle gar nicht, dass die Hunde, die du trainierst, glückliche, zufriedene Hunde sind. Ich finde "aversive Erziehung" nicht "besser", oder "richtiger". Ich bin mir aber sehr, sehr sicher, dass es grundsätzlich Fälle gibt, wo es
ohne jegliche aversive Maßnahmen nicht geht.
Und wenn du das nicht sehen kannst, dann würde mir bei dir als Trainerin einfach etwas fehlen.
Rein aus dem Bauch raus würde ich sagen: Alltagspraktische Lebenserfahrung oder der Wille, die eigenen Vorstellungen ab und zu mal mit der Realität abzugleichen und notfalls zu revidieren.
Aber ich kann mich auch täuschen. So viel gelesen habe ich von dir bisher ja noch nicht, und wie du tatsächlich arbeitest, weiß ich ja auch nicht. Vielleicht liegen wir gar nicht so weit auseinander, benennen die Dinge aber nur anders... ("Dominanz" wäre da mal wieder ein Paradebeispiel).
LG,
Lektoratte