Mein Hund zieht an der Leine und flippt aus wenn er andere Hunde sieht!

Allerdings würde ich nicht jetzt unbedingt sagen, dass es zwei verschiedene Trainingsmethoden gibt, denn ich halte es schon für problematisch, wenn man bei der Zusammenarbeit mit dem Hund ausschließlich auf aversive Methoden zurückgreift.
Ein Hund der ausschließlich oder vorrangig so erzogen und so gearbeitet wird ist arm dran, finde ich.
Ich persönlich würde das nicht befürworten und auch nicht tun wollen, denn ich finde einen Weg der dem Hund auf positive Weise zeigt, was man von ihm erwartet, immer wünschenswerter.
Das ist dann eigentlich auch keine Partnerschaft oder Beziehung in dem Sinne, denke ich....


Falls es so rüberkam, als sei ich generell eher ein Verfechter "radikalerer" Trainingsmethoden bzw. Methoden, die vor allem auf Druck/ Einschüchterung oder Abhängigkeit basieren, dann kam das in der Tat falsch an.

Ich tendiere in Richtung Softie und tu mich schwer mit Druck.
Bin aber auch kein Fan von Verallgemeinerungen und Schwarz-Weiss-Denken und mir eigentlich aus dem Bauch heraus ziemlich sicher, dass nur ganz wenige Halter - bewusst oder unbewusst - überhaupt wirklich nur EINE einzige Methode anwenden, um ihren Hund zu erziehen.

Manchmal will man vllt., dass etwas schneller geht, wie Du schon schriebst, manchmal hat man vllt. keine andere Wahl, weil man ein Verhalten abstellen will und manchmal ist es vllt einfach die effektivste Möglichkeit, so eine Grenze zu setzen, aber die ganze Arbeit und Erziehung des Hundes sollte doch auf keinen Fall so aussehen.

Finde ich auch.

Aber es gibt eben auch Unterschiede bei den Philosophien. Gibt ja auch hier im Forum mit diskutierende Hundehalter, die - nach aussen kommuniziert zumindest - fast ausschließlich auf die Arbeit mittels Druck ... Unterordnung, wie auch immer ... bei der Erziehung setzen und ich kenne solche Halter auch in meinem persönlichen Umfeld. Aber selbst bei jenen, die ich zumindest bisher so wahrgenommen habe, habe ich den Eindruck, dass der Wert einer gesunden Hund-Mensch-Beziehung und von Vertrauen ein bekannter und berücksichtigter Faktor ist.

Einen Hund ausschliesslich mittels Druck und OHNE weitere Bestätigung zu erziehen, wäre nach meinem Empfinden genau wie alle Kritiker sagen auch gar keine Erziehung, sondern Unterdrückung und gefügig machen und würde im Grunde emotionaler Misshandlung gleichkommen.
Damit bewegen wir uns (glaube und HOFFE ich) dann aber in einem Bereich, der wirklich nur ganz vereinzelte Hundehalter betrifft, die in meinen Augen einfach besser gar keinen Hund haben sollten, weil ich denke, dass es da noch an ganz anderen Dingen fehlt, als nur der "richtigen" Einstellung zum Training.


Auch wenn man eher der Fraktion hart aber herzlich angehört, kann es doch kein Weg sein ausschließlich mt radikalen Lösungen zu arbeiten.
Ich möchte sogar behaupten, solche Methoden sollten wirklich eine Ausnahme sein, weniger Typsache und eben auch nur dann zum Einsatz kommen, wenn es gewichtige Gründe dafür gibt, vllt. aufgrund von Aggressivität oder massiveren Problemen, denen man anders nicht beikommen kann.


Ich seh mich weder bei Waldorf, noch bei “hart aber herzlich”, sondern irgendwo in der Mitte.
Tendenziell bevorzuge ich positive Bestärkung beim Training, fand aber schon immer, dass mir nur EINE einzige Methode zur Erziehung meines Hundes nicht ausreicht.
Habe mit meinem Hund auch schon “die Luft geklärt” und bin auch durchaus der Meinung, dass man unverschämtes Verhalten bei einem Hund auch in die Schranken weisen darf, ohne dass man dazu Clicker und Leckerchen benutzt. Das ist aber ein anderes Thema, das nur insofern verwandt ist mit dem Futterbeutel, als dass es auch hier bei Abwägungen um Überlegungen wie "angebracht oder unangebracht" und verfeinernd auch um Verhältnismäßigkeit gehen sollte.

Aber wie gesagt, ich traue vielen “hart aber herzlich Besitzern” ebenfalls zu, dass ihnen all diese Unterschiede auch bewusst sind.

Und ich glaube eben andererseits auch nicht, dass aus jemandem, der sein “Schmusipopöchen” mit Leckerchen dick und rund gefüttert hat, durch eine Hundesendung oder Tipps in Foren über Nacht ein Hundequäler wird, nur weil Rütter angeblich gesagt hat, “Hund hungern lassen ist gut”. So viel gesunden Menschenverstand traue ich selbst den meisten unbedarften Hundehaltern einfach mal zu.

Ich sehe sogar ganz im Gegenteil beim Typ Hundehalter, der seinem Hund über das Füttern Liebe gibt, eher die Gefahr, dass er eine solche Trainingsmethode selber boykottieren und damit unwirksam machen könnte, weil er hintenherum weiter füttert, denn Hungern lassen ist doch so grausam und “er schaut mich doch so traurig an”. Ist in Rütters Sendungen glaub ich auch schon vorgekommen, er arbeitet ja ganz gern mit Futterbeutel.

Insofern bin ich mir manchmal nicht so sicher, ob da nicht teilweise einfach noch ein bisschen mehr Aufklärung notwendig wäre, damit das in manchen Fällen überhaupt funktionieren kann. Oder bei solchen Haltern eben auch doch nochmal andere Ansätze versuchen, mit denen sie emotional einfach besser klar kommen. Aber das ist halt Fernsehen und somit auch immer nur ein Zusammenschnitt, in dem man vieles ja gar nicht zu sehen bekommt.


Möglicherweise habe ich es auch anders verstanden, als Du meintest , aber der Absatz las sich jetzt für mich so, als gäbe es mehr oder weniger diese beiden Ansätze und es wäre Typsache, wie man vorgeht.
Ich denke allerdings eher, man sollte es weniger am eigenen Typ, als am Hund festmachen, welches Training am geeignetsten für ihn ist und aversive Methoden sollten die Ausnahme stellen.
Je stärker sie sind, umso gründlicher sollte überdacht sein, ob es tatsächlich sinnvoll ist sie einzusetzen und ob das Ziel den Weg überhaupt rechtfertigt.


Absolut.

“Typsache” meinte ich so:
Es gibt nach meinem Empfinden unzählige Wege, sich beim Hundetraining einem Problem anzunähern.
Dazu kommt: Jeder Hund ist anders, jeder Halter ist anders und jede Hund-Halter-Kombination ist individuell. Allein dadurch sind Erziehungsphilosophie und die Wahl der Trainingsmethoden nach meinem Empfinden auch durchaus “Typsache”.
In meinen Augen sowohl durch Hund, ALS AUCH durch Halter bestimmt. Es muss für beide passen, damit es funktionieren kann.
 
  • 27. April 2024
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Hi Bullterrierfun ... hast du hier schon mal geguckt?
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#VerdientProvisionen | Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen.
Falls es so rüberkam, als sei ich generell eher ein Verfechter "radikalerer" Trainingsmethoden bzw. Methoden, die vor allem auf Druck/ Einschüchterung oder Abhängigkeit basieren, dann kam das in der Tat falsch an.

Ne, gar nicht.
Ich glaube auch nicht, dass jemand hier von Dir einen solchen Eindruck hat.

Ansonsten kann ich mich Deinem Post in vollem Umfang nur anschließen. :)

...
 
  • 27. April 2024
  • #Anzeige
Mein Benny ist auch so ein echter Chaoshund... 



Habt ihr es schon mit einer Hundeschule probiert? In zwei Hundeschulen haben wir seine Macken nicht in den Griff bekommen. Wir haben es dann letztlich mit einem Online Hundetraining von einer Hundetrainerin geschafft. Deutlich günstiger als die Hundeschule vor Ort ist es auch noch gewesen!

Hier der Link zu ihrer Seite! 
Möchte ich jedem Hundehalter ans Herz legen, der sich offen eingestehen kann, dass er seinen liebsten Vierbeiner eben doch nicht immer wie gewünscht im Griff hat.

Melde dich doch mal zurück, ob sie dir auch helfen konnte! 

LG Meike mit Benny
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Hallo das kenne ich nur zu gut !
Meiner Meinung nach sind Hundeschulen zwar ganz gut aber solch ein Problem lässt sich besser mit einem Privat Trainer lösen

Wir haben anfangs die üblichen Kommandos geübt , danach hab ich ihm mit seinem Spielzeug oder Futter
bei Fuß laufen lassen , kommt auf den Spieltrieb an , meiner liebt Bälle !
Das haben wir über Wochen zweimal die Woche gemacht , danach gingen wir an das bei fremden Hunden zu versuchen was wunderbar geklappt hat!
Versuch ihn einfach abzulenken egal mit was, aber zuerst musst du eine Bindung zwischen dir und deinem Hund aufbauen , funktioniert sehr gut wenn du ihn öfter mal zurück rufst ihn dann belohnst mit einem leckerli oder einem Ball , schaut er mal nicht nach dir und es ist keiner in der Nähe Lauf einfach in die andere Richtung oder Versteck dich hinter einem Baum !

Sowas brauch leider viel Geduld
Wünsche dir viel Erfolg
 
Das kommt halt auf den Typ Hund an. Ich kenne einige, die ziehen im speziellen Fall dann doch anderes Futter oder Ball vor.
Darüber hinaus sind die Hunde den gesamten Spaziergang über dann in Erwartungshaltung. Zumindest arbeitet das Belohnungs- und Stresssytem die gesamte Zeit.
 
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