Mein Hund zieht an der Leine und flippt aus wenn er andere Hunde sieht!

@matty

Die Diskussion hat sich mal wieder 'dezent' verselbstständigt. ;)

In diesem Zusammenhang bezog sich Cira - und damit tue das jetzt auch ich - auf Hunde, bei denen die Beziehung zum Futter durch die Einstellung ihrer Besitzer bereits gestört ist.

Das sind Spezialfälle, aber leider keine seltenen...

Und es ist ein Unterschied, ob ein Hund Fressen zur freien Verfügung hat, oder ob die einzige Anregung in seinem Leben das Futter ist, weil immer, wenn man ihm eine Freude machen will, sich das in Futter äußert, aber nie in einem Tag im Wald oder einem kurzen Spiel o.ä., weil das in den eigenen Tagesablauf nicht hineinpasst...

Es ging mir darum, wie man *dann* sozusagen wieder zu einer gesunden Fütterungsbeziehung kommen kann - und darauf bezogen sich die zwei Wege, nicht auf irgendetwas anderes.
 
  • 27. April 2024
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Hi lektoratte ... hast du hier schon mal geguckt?
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@toubab

Und im übrigen haben Pferde doch ein komplett anderes Fressverhalten als Hunde, oder täusche ich mich?

Pferde fressen den halben Tag gemächlich, um im Notfall Kraft für eine anstrengende Flucht zu haben.

Frei lebende Hunde müssen sich in jedem Fall anstrengen, um an Futter zu kommen - ob sie es suchen oder jagen müssen...

Was ein Pferd oder ein Hund also als natürlich im Zusammenhang mit Ernährung 'empfindet' und gut vertragen kann, dürfte sich grundlegend unterscheiden. ebenso wie das, was als Belohnung empfunden wird...
 
  • 27. April 2024
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Mein Benny ist auch so ein echter Chaoshund... 



Habt ihr es schon mit einer Hundeschule probiert? In zwei Hundeschulen haben wir seine Macken nicht in den Griff bekommen. Wir haben es dann letztlich mit einem Online Hundetraining von einer Hundetrainerin geschafft. Deutlich günstiger als die Hundeschule vor Ort ist es auch noch gewesen!

Hier der Link zu ihrer Seite! 
Möchte ich jedem Hundehalter ans Herz legen, der sich offen eingestehen kann, dass er seinen liebsten Vierbeiner eben doch nicht immer wie gewünscht im Griff hat.

Melde dich doch mal zurück, ob sie dir auch helfen konnte! 

LG Meike mit Benny
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@toubab

Und im übrigen haben Pferde doch ein komplett anderes Fressverhalten als Hunde, oder täusche ich mich?

Pferde fressen den halben Tag gemächlich, um im Notfall Kraft für eine anstrengende Flucht zu haben.

Frei lebende Hunde müssen sich in jedem Fall anstrengen, um an Futter zu kommen - ob sie es suchen oder jagen müssen...

Was ein Pferd oder ein Hund also als natürlich im Zusammenhang mit Ernährung 'empfindet' und gut vertragen kann, dürfte sich grundlegend unterscheiden. ebenso wie das, was als Belohnung empfunden wird...

Es war cira der das gesagt hat, ich finde es ein unding ein fluchttier was im wahrend leben absolut nichts fuer sein futter machhen muss, ausser einen schritt nach dem anderen zu machen und zu kauen, zu vollkommen unnatuerliche leistungen zu zwingen, damit es essen "darf".

Wir kommen auf keinen gemeinsamen nenner.
 
Danke, Lekto.
Du scheinst mich offenbar Einzige nicht mit allem Einsatz missverstehen zu wollen. :)

Nur, weil er fett gefüttert wird, bekommt der arme Kerl alles in den Po geblasen?
Glaubst du nicht, dem wäre es viel lieber, er bekäme weniger Futter, dafür das in den Po geblasen, was ein Hund möchte, nämlich artgerechte Beschäftigung?
Der wird sich nicht als Prinz fühlen, dass ist unsere Interpretation, er wird meinen, das stinklangweilige Leben gehört so und so lebt er es halt. Wenn er so gar nichts im Leben geboten bekommt, dann nutzt er halt die paar Chancen die er hat und zeigt dort, dass er kein Accessoire ist, sondern ein Hund mit eigenen Ansprüchen.

Ja, aber darum geht es doch die ganze Zeit!
Ich denke, das habe ich aber auch deutlich geschrieben, ich weiß nicht, wie man das so mißverstehen und verdrehen kann.

Dass man zu dicke Hunde wieder zu einem normalen Gewicht verhelfen muss, das ist ja wohl normal und dazu braucht es wahrscheinlich keine Fernsehsendung.

Und eben darum geht es dabei eher am Rande.
Vllt habe ich es ja doch zu unverständlich formuliert, aber wenigstens Lekto könnte nachvollziehen, was ich meinte, vllt. ist ihre Erklärung verständlicher, als ich meine.

Auf die Elos werde ich jetzt nicht weiter eingehen, nur dass vielerseits völlig andere Erfahrung damit gemacht wird, als Du sie gemacht hast, obwohl Du ihnen, wie Du schriebst so häufig im TH und woanders begegnet bist.
Also kann auch Deine Erfahrung nur einen Bruchteil darstellen und muss nicht maßgeblich sein.

Oder Du bist jemand bist, der das goldene Händchen besitzt, egal welchen Hund erfolgreich zu händeln, vllt ist das ja so, wir kennen uns ja nicht.
Ansonsten gäbe es noch die Möglichkeit, dass es solche Fälle nicht gibt, was meiner Meinung nach nicht stimmt.
Sicher nicht alle Naselang, aber es gibt sie.
Ein Beispiel hast Du selbst angeführt.

Ich glaube, alles, was @Cira meinte, war, dass ein Hund dieser "Lebensart", der fettgefüttert wird und ansonsten irgendwie Acessoire eher als Hund ist, es begrüßen würde, für Futter etwas tun zu dürfen.

Nicht des Futters wegen, sondern wegen des "Tuns". Und wenn dieser Ansatz die Besitzer dazu bringt, sich mit dem Hund zu beschäftigen (denn das muss man - wenn der Hund etwas tun soll, muss man sich ja überlegen, was), ist beiden geholfen. :kp:

Ich glaube, dass nur die allerwenigsten "gedankenlosen Fettfütterer" den Hund hinterher ebenso gedankenlos wirklich hungern lassen...

Ich glaube weiterhin, dass der "Bindungsaufbau über Futter" bei den Hunden, bei denen er funktioniert, darum funktioniert, weil er umgekehrt den Hund dazu bringt, sich mit dem Menschen überhaupt mal gedanklich auseinanderzusetzen, der das vorher nicht unbedingt musste.

"Aha? - Der verteilt jetzt das Futter? - Ich krieg was, wenn er zufrieden ist? - Oho? - Was ist denn das überhaupt für einer? Wann ist er zufrieden? Wie tickt der überhaupt?" - So, wie sich umgekehrt der Mensch eben mehr mit dem Hund beschäftigt. Und das ist dann sozusagen der Fuß in der Tür zu besserem gegenseitigem Verständnis.

Genau.
Das war aber nicht das Einzige, was ich sagen wollte.
Es wurde ja so schön gefrozzelt, dass die Hunde hier alle nichts zu tun brauchen und vergammeln (dürfen).
Sicher ist es für aktive Hunde gut, wenn sie eine Beschäftigung haben, daneben gibt es sicher auch genug denen die täglichen Spaziergänge vielleicht vollauf genügen und die sich ansonsten gern als Couchpotatoe machen.
Wenn alle Beteiligten damit zufrieden sind und darübehinaus keine Ansprüche aneinander haben, mag das auch okay sein.

Trotzdem werden die meisten von Euch Ansprüche an den Hund stellen und auch etwas dafür tun, diese durchzusetzen, sie können also nicht machen was sie wollen, bzw.nur in einem bestimmten Rahmen, den ihr steckt.
Der Hund hat sich zu benehmen und muss auch auf das hören, was ihr sagt, zu seiner eigenen und zur Sicherheit seiner Umwelt, außerdem, damit ein weitgehend stressfreies Zusammenleben gewährleistet ist.
Und von daher halte ich eine Hundehaltunng, wie ich beschrieben habe weitaggressivkritikwürdig und bin mir auch sicher, dass nur die wenigsten von Euch tatsächlich Ihre Hunde so gewähren lassen, wie z.B. Sabine Setlur (wenn sie das war) ihren Mix.

Zwar war sie genervt davon, dass er aggressiv gegen Radfahrer, Fußgänger und andere Hunde war, aber offenbar nicht genervt genug, um die Grenzen des Hundes einzuschränken.
Meiner Meinung nach kannte er gar kein Grenzen, er reagierte auch kaum auf Ansprache ihrerseits oder ließ sich von ihr motivieren, etwas gemeinsam zu machen.
Dass er dabei auch zu fett war, erwähnte ich schon.
Im Grunde war sie die Angestellte ihres Hundes, dazu vorhanden, ihm alle Wünsche von den Augen abzulesen, ohne dass der Hund irgendwelche Rücksicht auf sie und ihre Bedürfnisse nehmen musste.

Und davon gibt es, so wie ich das sehe, eine ganze Menge Hundehalter.
Es ist natürlich jedem selber überlassen, sich da einzureihen.
Von den Anwesenden hier, kann ich mir allerdings kaum vorstellen, dass sie ihre Hunde so händeln.
In meinen Augen ist das auch kein erstrebenswertes Leben für einen Hund und dass durch eine solche Haltung Probleme enstehen, halte ich für eine Selbstverständlichkeit.
Der Hund hatte auch keinen rechten Bock auf seine Sabine, ich denke die war für ihr da um seine Annehmlichkeiten zu erfüllen und ansonsten einfach nur langweilig und anspruchslos.
Der hatte von seinem Menschen jetzt nicht den Eindruck, dass er ihn braucht.

Von daher finde ich nach wie vor, dass es ihm und der Beziehung der beiden sehr gut getan hätte und das kleine Prinzchen für die ganzen Privilegien erstmal etwas Einsatz zu zeigen dürfen, vor allem auch für das Futter, in Anbetracht seiner Leibesfülle und Ignoranz.


Und wenn sich das jetzt liest, als würde ich dem Hund einen Vorwurf machen, natürlich nicht.
Es war sogar ein sehr netter Hund und anhand der Verzogenheit und Unterforderung erstaunlich normal geblieben.
Der wäre auch nach einer kurzen Zeit vernünftigem Umgangs, indem er nicht als Partner- oder Kindersatz herhalten muss, wieder völlig problemlos gewesen.
Die Dame fand es übrigens auch überaus grausam, dem Hund das Futter zu kürzen und ihn mal zwei Tage fasten zu lassen, erstmal für seine Gesundheit und damit er sie überhaupt mal wieder anders zur Kenntnis nimmt, als als Wohlfühlautomat.

Und genau bei solchen Hunden finde ich es z.B. optimal da erstmal über das Futter zu heranzugehen.
Einem Charakter-Typ, der meint, er braucht den Menschen nicht, der ist selbstverständlich und hat für ihn keinen besonderen Wert.
Für einen solchen Typ, eine solch verkorkste Beziehung, muss der Mensch seinen Wert erstmal wieder unter Beweis stellen und dafür braucht der Mensch als Anreiz das, was der Hund begehrt.
Braucht man das nicht, weil der Hund seinen Menschen und das Leben mit ihm bereits toll findet oder gibt es andere Dinge, die für den Hund reizvoll sind, ist das natürlich klasse.
Das gilt aber, meiner Meinung nach, nicht für jeden Hund oder jede Hund Mensch Beziehung.

...
 
@toubab

Und im übrigen haben Pferde doch ein komplett anderes Fressverhalten als Hunde, oder täusche ich mich?

Pferde fressen den halben Tag gemächlich, um im Notfall Kraft für eine anstrengende Flucht zu haben.

Frei lebende Hunde müssen sich in jedem Fall anstrengen, um an Futter zu kommen - ob sie es suchen oder jagen müssen...

Was ein Pferd oder ein Hund also als natürlich im Zusammenhang mit Ernährung 'empfindet' und gut vertragen kann, dürfte sich grundlegend unterscheiden. ebenso wie das, was als Belohnung empfunden wird...

Es war auch so nicht gemeint.
Es ging darum, ob Pferde etwas für ihr Futter tun ob sie arbeiten müssen
Entweder wird es tatsächlich nicht verstanden, was ich mir kaum vorstellen kann oder beabsichtigt wieder verdreht.

Ich habe nie behauptet dass man sie ihr Futter direkt verdienen lässt oder das sowas bei Pferden sinnvoll wäre oder bei Katzen oder anderen Spezies.
Nur dass natürlich viele von ihnen quasi auch im Broterwerb stehen und etwas dafür tun (müssen).

Pferde tun aber auch gern was für besondere Leckerchen und die würde ich bei der Arbeit auch einsetzen, wenn es Sinn macht.
Wobei hier auch schon diskutiert wurde, dass das Unsinn wäre.
Auch das sehe ich auch anders.

...
 
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@toubab

Und im übrigen haben Pferde doch ein komplett anderes Fressverhalten als Hunde, oder täusche ich mich?



Pferde fressen den halben Tag gemächlich, um im Notfall Kraft für eine anstrengende Flucht zu haben.

Nein, sie fressen (wenn sie die Möglichkeit bekommen, und das sollten sie) immerzu, weil ihr Verdauungssystem darauf ausgerichtet ist...
hier steht es nochmal besser erklärt

Deshalb sollte man Pferde nicht hungern lassen (wie kein Tier natürlich aber das meinte Cira ja auch nicht) und ich bekomme immer die Krise wenn ich hier bei uns Pferde auf einem (wahlweise) verschlammten oder staubtrockenen Paddock stundenlang die Beine in den Bauch stehen sehe...
 
Es wurde ja so schön gefrozzelt, dass die Hunde hier alle nichts zu tun brauchen und vergammeln (dürfen).
Sicher ist es für aktive Hunde gut, wenn sie eine Beschäftigung haben, daneben gibt es sicher auch genug denen die täglichen Spaziergänge vielleicht vollauf genügen und die sich ansonsten gern als Couchpotatoe machen.
Wenn alle Beteiligten damit zufrieden sind und darübehinaus keine Ansprüche aneinander haben, mag das auch okay sein.

Trotzdem werden die meisten von Euch Ansprüche an den Hund stellen und auch etwas dafür tun, diese durchzusetzen, sie können also nicht machen was sie wollen, bzw.nur in einem bestimmten Rahmen, den ihr steckt.
Der Hund hat sich zu benehmen und muss auch auf das hören, was ihr sagt, zu seiner eigenen und zur Sicherheit seiner Umwelt, außerdem, damit ein weitgehend stressfreies Zusammenleben gewährleistet ist.
Und von daher halte ich eine Hundehaltunng, wie ich beschrieben habe weitaggressivkritikwürdig und bin mir auch sicher, dass nur die wenigsten von Euch tatsächlich Ihre Hunde so gewähren lassen, wie z.B. Sabine Setlur (wenn sie das war) ihren Mix.

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Da ich mit dem Witzereißen angefangen habe: Nein, natürlich nicht, das versteht sich ja eigentlich von selbst. Auch ein fauler Nichtsnutz hat seine Grenzen, das hat ja mit sein Futter erarbeiten rein gar nichts zu tun. Es ist mir sogar sehr wichtig, dass ich ihn überall mit hinnehmen kann, ohne dass wir dumm auffallen.
Ich wollte das auch gar nicht ins Lächerliche ziehen, im Grunde genommen stört mich nur die Selbstverständlicheit, mit der (zumindest in den letzten Jahren) behauptet wird, ein Hund braucht zwingend Auslastung und artgerechte Beschäftigung und muss/darf für seinen Lebensunterhalt arbeiten. Es mag daran liegen, dass ich keinen Rassehund einer Arbeitsrasse/Arbeitslinie halte, sondern einen Straßenköter zweifelhafter genetischer Abkunft, dessen Vorfahren vermutlich das Schmarotzertum seit Generationen verfeinert haben, aber der fordert tatsächlich keine Auslastung ein. Den größten Gefallen, den ich ihm tun kann, ist, stundenlang gemeinsam durch die Gegend zu streifen, mal an Wildspuren schnuppern oder an Hundehintern, oder mal mit der Hundekumpeline ein wenig Rabatz machen und dann wieder nach Hause aufs Sofa.

Man kann ihn schon auch dafür gewinnen, sich geistig zu betätigen, im Clicker-Thema war ich ja auch eifrig dabei, aber er wirkt auf mich nicht so, dass ihn das richtig glücklich macht oder er sich wie Bolle darauf freut oder so. Oder seine Augen leuchten, dass er das machen darf.
 
Also ich bin nicht der Meinung, dass ich über Futter eine Bindung aufbauen würde.
Aber wenn ich da so einen Hund frisch habe, der sich für nichts interessiert als den Reiz, dann kann Futter erstmal ein Mittel sein, um irgendwie an den Hund zu kommen, wenn er mal was richtig macht. Er hat ja noch keine Bindung zu mir, interessiert sich also auch null für mein Lob.
 
Ich denke tatsächlich, dass AUCH über das Füttern Bindung entsteht, bzw. entstehen kann, aber wenn es das Einzige ist, halte ich das auch nicht für erstrebenswert.
So sollte das hier aber auch nicht verstanden sein.

Eine echte Bindung entsteht durch viele Dinge, im Gesamtpaket, dazu gehört aber auch das Füttern oder es kann dazu gehören und das halte ich auch nicht für verwerflich.
Wird doch hier auch immer wieder (auch von mir) geraten, wenn jemand nachfragt, weil der Hund den Partner nicht akzeptieren will, dass er das Füttern und andere Aktivitäten vorrangig oder erstmal ganz übernimmt, damit er einen Zugang zum Hund findet und für ihn wichtiger wird.

...
 
Deshalb sollte man Pferde nicht hungern lassen (wie kein Tier natürlich aber das meinte Cira ja auch nicht) und ich bekomme immer die Krise wenn ich hier bei uns Pferde auf einem (wahlweise) verschlammten oder staubtrockenen Paddock stundenlang die Beine in den Bauch stehen sehe...

Dann ist klassische Boxenhaltung auf Sägemehl mit ab und an halt Futter im Grunde ja Tierquälerei, oder täusche ich mich da?

Entschuldigt, von Pferden verstehe ich nicht annähernd halb so viel wie von Hunden.
 
Da ich mit dem Witzereißen angefangen habe: Nein, natürlich nicht, das versteht sich ja eigentlich von selbst. Auch ein fauler Nichtsnutz hat seine Grenzen, das hat ja mit sein Futter erarbeiten rein gar nichts zu tun. Es ist mir sogar sehr wichtig, dass ich ihn überall mit hinnehmen kann, ohne dass wir dumm auffallen.
Ich wollte das auch gar nicht ins Lächerliche ziehen, im Grunde genommen stört mich nur die Selbstverständlicheit, mit der (zumindest in den letzten Jahren) behauptet wird, ein Hund braucht zwingend Auslastung und artgerechte Beschäftigung und muss/darf für seinen Lebensunterhalt arbeiten. Es mag daran liegen, dass ich keinen Rassehund einer Arbeitsrasse/Arbeitslinie halte, sondern einen Straßenköter zweifelhafter genetischer Abkunft, dessen Vorfahren vermutlich das Schmarotzertum seit Generationen verfeinert haben, aber der fordert tatsächlich keine Auslastung ein. Den größten Gefallen, den ich ihm tun kann, ist, stundenlang gemeinsam durch die Gegend zu streifen, mal an Wildspuren schnuppern oder an Hundehintern, oder mal mit der Hundekumpeline ein wenig Rabatz machen und dann wieder nach Hause aufs Sofa.

Man kann ihn schon auch dafür gewinnen, sich geistig zu betätigen, im Clicker-Thema war ich ja auch eifrig dabei, aber er wirkt auf mich nicht so, dass ihn das richtig glücklich macht oder er sich wie Bolle darauf freut oder so. Oder seine Augen leuchten, dass er das machen darf.

Selbstverständlich gibt es die auch.
Aber den Schuh muss man sich doch nicht anziehen, wenn es einen selbst nicht betrifft, denke ich.

Schön wäre es ja, wenn Menschen die sich genau das unter Hundehaltung vorstellen, dann auch einen solchen Typen aussuchen würden.
Leider ist das ja oft nicht der Fall und Hunde, die durchaus gern was tun würden müssen trotzdem damit zurechtkommen, dass sie weder gefordert, noch gefördert werden.
Wodurch dann eben auch viele Haltungsprobleme entstehen, die es ja nicht minder zu geben scheint, sonst würde es nicht an jeder Ecke soviele "Experten" geben, die gut davon leben können.

(Ich lese gerade das mein Tablet wieder unaufgefordert Blödsinn verzapft hat. weitaggressivkritikwürdig sollte es natürlich nicht heißen, sondern weiterhin für kritikwürdig war gemeint.)


...
 
Dann ist klassische Boxenhaltung auf Sägemehl mit ab und an halt Futter im Grunde ja Tierquälerei, oder täusche ich mich da?

Entschuldigt, von Pferden verstehe ich nicht annähernd halb so viel wie von Hunden.

Reine Boxenhaltung ist tatsächlich überhaupt nicht artgemäß.
Mittlerweile geht man davon auch immer mehr ab, aber es gibt leider immer noch zuviele davon.

...
 
Dann ist klassische Boxenhaltung auf Sägemehl mit ab und an halt Futter im Grunde ja Tierquälerei, oder täusche ich mich da?

Entschuldigt, von Pferden verstehe ich nicht annähernd halb so viel wie von Hunden.
Pferdeleute sehen das wohl anders, aber ja ich betrachte das mal mindestens als nicht artgerecht...Pferde sind Steppentiere, die den ganzen Tag Bewegung brauchen und auf der Suche nach Futter auch haben...und nun sind diese Tiere 23Stunden in der Box oder auf einem Paddock welches nicht viel größer (manchmal) als ne Box ist, eingesperrt... und bekommen 2x am Tag Futter, finde ich an der Grenze zur Tierquälerei...
 
oh da haben sich die Postings überschnitten...
EDIT nö haben sie nicht, mir wurden nur keine angezeigt...deswegen sieht es nachgeplappert aus... :p
 
Danke, Lekto.
Du scheinst mich offenbar Einzige nicht mit allem Einsatz missverstehen zu wollen. :)
...

Nicht ganz. :) Aber erstens sagen Deine Beiträge alles, was mir auch dazu einfallen könnte. Und zweitens geht es in der Diskussion mal wieder um Trainingsmethoden. Eins der vielen Dinge, an denen sich eben die Geister scheiden. Ich glaube, da ist es vergebens, auf einen Nenner kommen zu wollen.

Trotzdem hier mein Tütchen "Rückenwind", weil ich weiss, wie es sich anfühlt, wenn man mit seiner Ansicht scheinbar ganz alleine dasteht. Viele lesen halt auch einfach nur still mit, ich wollt mich eigentlich auch nicht einklinken.

Ich habe die Diskussion bisher so empfunden:
Niemand empfiehlt Extreme, deshalb fand ich auch die spitzen Anmerkungen als Antwort auf Deinen Beitrag ein paar Seiten zuvor nicht wirklich lustig.

Ich denke, viele Hundehalter werden doch wohl eher dazu neigen, Tipps zum Futterentzug in einer Fernsehsendung skeptisch zu sehen, weil kein liebender Hundehalter sein Tier "leiden" sehen möchte.
Die Gefahr, dass "jetzt reihenweise Hunde nach Sendungen, wie Rütters Tiersendung verhungern" *bewusst überspitzt gesprochen* sehe ich daher auch als eher gering an. Und es ging auch nie darum, Welpen hungern zu lassen. Selbst unerfahrene, aber vernunftbegabte Hundehalter sind m.E.n. schon in der Lage, zu unterscheiden, was wichtiger ist: Einem Welpen durch die passende Ernährung und angemessene Fütterungszeiten eine gesundheitlich unbedenkliche Entwicklung zu erlauben oder ihn mittels Futterentzug gefügig zu machen.

Auch wenn es sicherlich total unfähige Hundehalter gibt - ist das doch nicht die Mehrheit nach meinem Empfinden und wenn ich mich hier im Forum so umschaue. Dazu kommt ja auch noch, dass viele Hunde so enorm anpassungsfähig sind, dass radikale Trainingsmethoden ja überhaupt nicht bei jedem Hund notwendig sind und selbst Hunde von unfähigen Haltern sich teilweise erstaunlich problemlos in die Gesellschaft eingliedern und gehorchen.

Was mir bei vielen Trainingsmethoden immer wieder auffällt ist, dass sie nicht nur zum Hund, sondern einfach auch zum Halter passen müssen - sowohl Person, Charakter, als auch Lebensumstände und vor allem auch zu den Intentionen verschiedener Halter hinter der Hundehaltung.

Der Eine braucht nur seine Stimme erheben und kann damit ein ganzes Hunderudel steuern ohne je eine Stunde Hundetraining gemacht zu haben, weil er diese Ausstrahlung halt hat. Ein anderer hat sie eben nicht.

Die Einen brauchen und suchen relativ unmittelbare Lösungen, die im Alltag schnell funktionieren, die dann aber anderen wiederum etwas radikaler erscheinen (Leinenruck statt Umdrehen oder Stehenbleiben, Training mittels Einschüchtern anstatt Training mit positiver Bestätigung, Futterentzug und Training über Futter statt Training mit jeder anderen Form von Bestätigung, bloss nicht Futter ...).
Für die anderen ist Erziehung ein Werdegang mit ihrem Hund, eine gemeinsame Entwicklung und jedes Verhalten, das es zu steuern gilt, eine Chance, sich gemeinsam zu entwickeln. Bei diesem Typ Hundehalter spielt der Faktor Zeit dann auch oft eine untergeordnete Rolle.

Ähnlich wie bei der Kindererziehung wird es bei Trainingsmethoden immer die eine Fraktion geben, die sagt "Geht GAR nicht!" und die andere die sagt, "Wieso nicht?"

Falsch finde ich dabei nur, rundweg eine Seite als Blödsinn abzuurteilen, solange man sich nicht im Bereich von eindeutig die Gesundheit oder Psyche des Hundes gefährdenden Methoden bewegt. Dass sowas nicht richtig ist, findet hier glaube ich jeder, egal welche Methode er bevorzugt.
Und ich persönlich stehe wie gesagt auch durchaus gemeinsam mit Dir auf dem Standpunkt, dass man bestimmte Hunde sehr gut und gefahrlos zur Mitarbeit über Futter gewinnen kann.
Ich fände es auch falsch, dies als einzig mögliche Methode in der Hundeerziehung zu propagieren, da sie weder für jedes Hundeverhalten angemessen ist, noch zu jedem Halter passt.

Aber das hast Du ja auch niemals irgendwo behauptet. :)
 
Die Einen brauchen und suchen relativ unmittelbare Lösungen, die im Alltag schnell funktionieren, die dann aber anderen wiederum etwas radikaler erscheinen (Leinenruck statt Umdrehen oder Stehenbleiben, Training mittels Einschüchtern anstatt Training mit positiver Bestätigung, Futterentzug und Training über Futter statt Training mit jeder anderen Form von Bestätigung, bloss nicht Futter ...).
Für die anderen ist Erziehung ein Werdegang mit ihrem Hund, eine gemeinsame Entwicklung und jedes Verhalten, das es zu steuern gilt, eine Chance, sich gemeinsam zu entwickeln. Bei diesem Typ Hundehalter spielt der Faktor Zeit dann auch oft eine untergeordnete Rolle.

Ich freue mich, dass bei dem ein oder anderen doch richtig ankam, was ich geschrieben und vor allem, wie ich es gemeint habe. :)

Allerdings würde ich nicht jetzt unbedingt sagen, dass es zwei verschiedene Trainingsmethoden gibt, denn ich halte es schon für problematisch, wenn man bei der Zusammenarbeit mit dem Hund ausschließlich auf aversive Methoden zurückgreift.
Ein Hund der ausschließlich oder vorrangig so erzogen und so gearbeitet wird ist arm dran, finde ich.
Ich persönlich würde das nicht befürworten und auch nicht tun wollen, denn ich finde einen Weg der dem Hund auf positive Weise zeigt, was man von ihm erwartet, immer wünschenswerter.
Das ist dann eigentlich auch keine Partnerschaft oder Beziehung in dem Sinne, denke ich.

Manchmal will man vllt., dass etwas schneller geht, wie Du schon schriebst, manchmal hat man vllt. keine andere Wahl, weil man ein Verhalten abstellen will und manchmal ist es vllt einfach die effektivste Möglichkeit, so eine Grenze zu setzen, aber die ganze Arbeit und Erziehung des Hundes sollte doch auf keinen Fall so aussehen.
Auch wenn man eher der Fraktion hart aber herzlich angehört, kann es doch kein Weg sein ausschließlich mt radikalen Lösungen zu arbeiten.
Ich möchte sogar behaupten, solche Methoden sollten wirklich eine Ausnahme sein, weniger Typsache und eben auch nur dann zum Einsatz kommen, wenn es gewichtige Gründe dafür gibt, vllt. aufgrund von Aggressivität oder massiveren Problemen, denen man anders nicht beikommen kann.

Möglicherweise habe ich es auch anders verstanden, als Du meintest :), aber der Absatz las sich jetzt für mich so, als gäbe es mehr oder weniger diese beiden Ansätze und es wäre Typsache, wie man vorgeht.
Ich denke allerdings eher, man sollte es weniger am eigenen Typ, als am Hund festmachen, welches Training am geeignetsten für ihn ist und aversive Methoden sollten die Ausnahme stellen.
Je stärker sie sind, umso gründlicher sollte überdacht sein, ob es tatsächlich sinnvoll ist sie einzusetzen und ob das Ziel den Weg überhaupt rechtfertigt.

...
 
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