Der Garri ist mir auch einfach umgefallen - für ihn ging's schnell und für mich war's schrecklich.
Auch wenn ich im Nachhinein froh bin, dass ich diese Entscheidung nicht für ihn treffen musste, denn das hätte ich zu dem Zeitpunkt gerade unbelastet nicht mehr gekonnt.
Obwohl ich seit Jahren wusste, dass er schwer krank war und seine Zeit begrenzt, hatte er sich so lange gehalten, und sich mit neuem Medikament eigentlich so gut erholt, dass ich
wirklich nicht damit gerechnet hatte.
Noch am Abend vorher hatte ich zu meiner Freundin gesagt: "Pass auf, der schafft noch mindestens 2 Jahre." - Wie alle anderen Prognosen auch hat er diese dann Lügen gestraft.
Für mich war's aus dem Grund schlimm, den auch andere schon vorher angeführt hatten: Es
gab schlicht keinen Abschied. Einen Moment vorher noch über den Hund geärgert, der an dem Tag besonders aufgedreht wirkte, dann erleichtert, dass er eine Grabestelle vom Vortag gefunden hatte, wo er sich bisschen abreagieren konnte, und dann, vielleicht keine 20 Sekunden später - war's vorbei. - Noch nicht ganz, er lebte ja noch ein bisschen - aber es war da schon klar, dass ich ihn nicht mehr erreichen konnte und dass er nicht zurückkommen würde.
Und ich stand dabei und konnte nichts machen.
Das war so unglaublich traurig... ich hätte ihm wirklich noch vieles sagen wollen - oder einfach für ihn da sein, in seinen letzten bewussten Momenten, statt etwas genervt daneben zu stehen, weil Hund anscheinend einen etwas anstrengenden Tag hat... und mit leiser Verzweiflung daran zu denken, dass morgen der Urlaub vorbei ist und für Hund und mich der gemeinsame Stress daheim wieder losgeht...
Aber so ist das Leben halt nicht unbedingt.
Wie haben einen Hund zum TA gebracht, und ich war bis zum Schluss dabei. Da war die Entscheidung richtig, denn es ging ihm sehr schlecht. Das Herz war so schwach, dass er durch die Vornarkose schon gestorben ist. Das geht mir gar nicht nach.
Auch alle anderen Hunde, die wir zum TA gebracht haben, waren schwer krank - einmal geplatzter Lebertumor und große Schmerzen, der andere war noch kein Dreiviertel Jahr und konnte wegen einer fortschreitenden neurologischen Erkrankung seine Hinterbeine gar nicht mehr und die Vorderbeine nur noch mühsam bewegen, und es wurde immer schlimmer. Dem ging es auch elend.
Leid tat es mir um alle, aber dass ihr Leben aktiv beendet wurde, war jeweils kein Grund dafür.
Bei meiner Ratte war es anders, weil die sehr gekämpft hat... wobei ich immer noch denke, dass es vom Kopf her die richtige Entscheidung war. Sie hatte einen Tumor in der Mundhöhle, sodass sie kaum noch fressen konnte. Sie hat die OP (es wurde ausgeschabt) bzw. die Narkose total schlecht verkraftet. Und kaum war sie, einige Wochen später, einigermaßen wiederhergestellt und konnte geradeaus laufen und lief nicht mehr gegen Gegenstände, war das Ding wieder da. Man hätte es theoretisch immer wieder ausschaben können, denn sonst fehlte ihr nichts, aber ich wollte ihr das nicht noch einmal antun. Als das Fressen wirklich problematisch wurde, habe ich sie also einschläfern lassen. Man merkte aber, dass sie noch nicht gehen
wollte... ... das geht mir heute noch nach.