Verstehe ich das richtig, dass der Begriff eigentlich nur im Zusammenhang mit alleinerziehenden bzw. allein diese Aufgaben schulternden Frauen benutzt wird?
Nein, das verstehst du falsch. Auch Männer können „Care-Arbeit“ leisten, und diese betrifft nicht nur Kinder, sondern zB auch pflegebedürftige Angehörige und insgesamt überhaupt unser zwischenmenschliches Zusammenleben.
Kochen ist Care-Arbeit, Arzttermine ausmachen, Sperrmüll bestellen, den Müll auch raustragen, Wäschewaschen, Saubermachen, Einkaufen, das Auto in die Wekstatt bringen, so man eines hat… aber eben auch: für die Kinder sorgen.
Wenn das alles in einer Familie fair verteilt ist: fein. Aber sehr häufig ist es das eben nicht, und es hat lange gedauert, bis es
überhaupt als Leistung anerkannt wurde…
Früher war halt so:
Das „Problem“, wenn man so will, am Zeitaufwand für Kinder ist, dass idR anfangs beide Partner welche wollen, aber am Ende oft nur eine am Ende mit der Arbeit dasteht, die das halt mit sich bringt. Männer arbeiten und haben Freizeit. Frauen arbeiten (weniger als sie könnten oder wollten), machen dem ganzen Rest und haben dann vielleicht noch Freizeit.
Und man kann sich das noch so vorstellen und alles planen - unsere Gesellschaft ist immer noch darauf ausgelegt, dass genau das passiert und jemand unentgeltlich diesen ganzen Driss übernimmt.
Ich kenne durchaus ein paar (jüngere) Frauen, die sich das sehr anders vorgestellt hatten und jetzt mit Kind ziemlich desillusioniert sind.
Edit: Das ist aber jetzt unabhängig vom Begriff der „Care-Arbeit“ so. Die gibt es so oder so, aber hier übernehmen Frauen immer noch den größeren Teil, was nur teilweise anerkannt wird.
Oft wird es aus Arbeitgebersicht Ja sogar gegen sie verendet, dass sie es tun und daher weniger für die Arbeit zur Verfügung stehen, als Angestellte, die das Ganze zB ihrer Frau/ihrem Partner zuschieben.