Der Nicht-Mutti-Strang - für gewollt kinderlose Frauen

Mein Vater war nach dem ersten Besuch nach der Geburt völlig fertig gg. Meine Mutter fand mich wunderschön. Mein Vater stimmte brav zu und meinte später traurig zu seiner Großmutter, dass ich so hässlich sei. Meine Uroma mit 13 Kindern tröstete ihn und meinte, dass das alle Babys wären, es sich aber auswächst :D
 
Meine Freundin! Ihr Sohn inzwischen 6 Jahre alt, sagte einmal zu mir das sie kürzlich wieder die Karten gefunden hätte, die sie zur Geburt ihres Sohnes verschickt hat. "Man war der damals als Baby hässlich" sagt sie. "Aber das habe ich gar nicht mitbekommen.Zum Glück hat mir das keiner gesagt"
Und es war echt eine schreckliche Karte die ich auch bekam. Das Baby in Bauchlage schaute völlig dumm aus der Wäsche, mit einem total versabberten Mund.
Aber ihre Ehrlichkeit fand ich sehr erfrischend.
 
Das Baby in Bauchlage schaute völlig dumm aus der Wäsche, mit einem total versabberten Mund.
Dass man sein Baby hübsch findet, ist ja eine gute Sache, aber, dass man scheinbar nicht mal in der Lage ist, ein vorteilhaftes Foto auszuwählen, wundert mich dann aber doch. Dass muss man doch auch als Mutter sehen können, dass ein blöder Blick und Sabber nicht schön sind?!

Gut, ich habe Nougat nicht geboren (zum Glück, würde mir sonst auch echt Sorgen bereiten), ich finde ihn auch wirklich traumhaft schön, aber ich erkenne doch trotzdem, wenn er dumm aus der Wäsche glotzt oder sich seine Sabber mal wieder auf den Nasenrücken geschleudert hat. Das sieht man doch?!
 
Beim Hund sieht so ein Sabberfaden über der Nase immerhin noch witzig aus gg
 
Gibt genug Mütter, die das trotz Hormonchaos realistisch sehen. Klein T war sehr niedlich. Der Große hatte Charme, war aber einfach ein Klotz. Der wuchs dermaßen schnell und war zwischenzeitlich derart dick, dass ich mich gefragt habe, ob ein Elefant im Spiel war.
 
Mein sohn sah aus wie ein junger gorilla, elend lange aerme womit er rumgemäht hat. Und habe den fehler gemacht das auch lauthals zu sagen im Kreisssaal. Tja, da hatte ich den monster stempfel auf meinem stirn, und nachher noch um abstilltabletten fragen ( weil ich aus erfahrung weiss das ich dermassen milch produziere das ich fast zum bett rausgeschwommen bin) dann war der kessel geflickt, bis sie das ausmass nachher selber gesehen haben.
 
Kann sein, daß ich die Geschichte hier schon mal erzählt hab:

Eine meiner früheren Kolleginnen hatte einen ganz extremen Kinderwunsch, der leider auch nach vielen Fehlgeburten unerfüllt blieb. Sie litt enorm unter dieser Situation, jahrelang, freute sich dann aber wahnsinnig, als eine ihrer Schwestern endlich das erste Kind bekommen sollte. Die Kollegin war monatelang komplett aus dem Häuschen und begab sich völlig euphorisch auf den "Coole Tante"-Trip.

Ich freute mich so sehr, daß sie sich wieder freuen konnte und hörte mir geduldig all die Schwangerschafts- und Baby-News an und wir erwarteten Babysocken in den Mittagspausen strickend voller Spannung die Ankunft des Messia.. äh, des Neffen. :sarkasmus:

Dann war es endlich soweit. Das Telefon klingelte, die Verwandtschaft rief in der Praxis an und verkündete die frohe Botschaft. Er war da: Jakob!

Die Freude war riesig und sofort wurden Geschenke verpackt und alle Vorbereitungen getroffen, damit die Kollegin so schnell wie möglich ihre Schwester im Krankenhaus besuchen und den süßen, kleinen Jakob kennenlernen konnte. Wir köpften 'ne Pulle Deinhard Kabinett in der Mittagspause und tranken auf das Jaköbchen. Prost!

Am nächsten Tag fragte ich meine Kollegin: "Und? Wie war es? Hast du ihn gesehen?"
Und meine monatelang in Vorfreude und Verzückung zerflossene Kollegin sagte desillusioniert und furztrocken: "Ja. Und er ist grottenhässlich. Er sieht original aus, wie Heinz Rühmann. Aber nicht wie Heinz Rühmann in der Feuerzangenbowle, sondern wie der alte Heinz Rühmann." :eek:
:rofl:
Und was soll ich sagen? Exakt so sah er wirklich aus. Und zwar noch sehr, sehr lange. Jakob und seine Tante wurden ganz, ganz dicke miteinander und er ist ein stattlicher junger Mann geworden - aber erst, nachdem sich Heinz Rühmann etwas rausgewachsen hatte...
 
Ich frage vorsichtshalber mal hier bei den "Nicht-Müttern"...

Neulich ist mir im Zusammenhang mit Elternschaft das Wort "CareARBEIT" aufgefallen. Da war (von Müttern selbst) die Rede davon, daß Eltern pro Woche 98 Stunden "Carearbeit" für ihre Kinder leisten (müssen).

Das wirkte auf mich irgendwie befremdlich. Wenn ich mich doch entschließe, Mutter / Eltern zu sein, dann ist das doch keine "CareARBEIT" wenn ich mich um mein/e Kind/er kümmere. Oder?

Ich kann da zwar nur den Vergleich zum Hund ziehen, aber selbst da käme ich doch nie auf die Idee, die Stunden zu beziffern und dann auch noch als Arbeit zu bezeichnen, die ich mit meinem Hund verbringe, bzw. für ihn.

Finde nur ich das irgendwie merkwürdig?
 
Ich frage vorsichtshalber mal hier bei den "Nicht-Müttern"...

Neulich ist mir im Zusammenhang mit Elternschaft das Wort "CareARBEIT" aufgefallen. Da war (von Müttern selbst) die Rede davon, daß Eltern pro Woche 98 Stunden "Carearbeit" für ihre Kinder leisten (müssen).

Das wirkte auf mich irgendwie befremdlich. Wenn ich mich doch entschließe, Mutter / Eltern zu sein, dann ist das doch keine "CareARBEIT" wenn ich mich um mein/e Kind/er kümmere. Oder?

Ich kann da zwar nur den Vergleich zum Hund ziehen, aber selbst da käme ich doch nie auf die Idee, die Stunden zu beziffern und dann auch noch als Arbeit zu bezeichnen, die ich mit meinem Hund verbringe, bzw. für ihn.

Finde nur ich das irgendwie merkwürdig?
Ich antworte dir mal als Mutter :)

Bei dem Begriff der Carearbeit geht es nicht darum, dass Kinder „Arbeit“ machen. Es geht dabei darum, dass du zugunsten der Kinder mindestens vorübergehend deine Erwerbstätigkeit aufgibst, reduzierst oder was auch immer. Da zu so einem Kind naturgemäß auch ein Vater gehört, der sich in vielen Fällen ja ebenfalls zu dieser Konstellation entschieden hat, muss bei der Betrachtung des Konstrukts Familie nach dem modernen Verständnis ein monetärer Ausgleich geschaffen werden.

Das hat nichts mit Feminismus zu tun, sondern mit der Gleichstellung von Mann und Frau. Altersarmut ist weiblich, Gender Pay Gap ist weiblich, Karriereknick ist weiblich, ehelicher Nachteil ist weiblich usw usf. Der Ausgleich dieser Nachteile im Rahmen des Konstruktes Ehe/Familie ist gesetzlich verankert. Trotzdem findet er in der Realität oft nicht statt.

Und in diesem Zusammenhang muss anerkannt werden, dass Carearbeit eben ARBEIT ist, die unter den Parteien paritätisch zu verteilen oder monetär zu entlohnen ist. Weil unsere Gesellschaft sonst nicht funktioniert.
 
Das hat seinen Ursprung in der Frauenbewegung. All das ganze Kümmern ist unentgeltlich, belächelt, wertlos, selbstverständlich und selbstverständlich Aufgabe der Frau. Indem man das bezeichnet als das was es ist, nämlich (verdammt anstrengende) Arbeit, macht man es sichtbar und bringt es in den Diskurs.
Es ist ja nicht nur das nette Spielen mit dem Kind gemeint, sondern eben alles, was das mit sich bringt: kochen, putzen, waschen, Kleidung kaufen, für den besten Freund des Kindes ein Geburtstagsgeschenk kaufen, zum Kinderarzt rennen, die Rotze und Kotze aufwischen.

Ich glaube, viele verkennen den Workload, der mit so einem Kind einhergeht, und wenn der Mann die Frau dann so ganz selbstverständlich mit fast allem alleine lässt, dann ist das wirklich viel Arbeit.
 
Ja, mir ist schon klar, was damit gemeint ist.
Aber ich fand das in dem Moment irgendwie komisch, oder fast schon "traurig", daß man dafür das Wort Arbeit einsetzen muß.

Ja, natürlich ist es faktisch Arbeit, aber das ist doch im Grunde alles, was sich um unsere Hunde dreht auch, und trotzdem empfinde und bezeichne ich es nicht so, weil ich es gern tue, weil ich das vorher wusste, daß das alles dazu gehört und weil ich mich bewusst und voller Freude dafür entschieden habe.
 
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