Der Nicht-Mutti-Strang - für gewollt kinderlose Frauen



Ich kenne auch so ein paar Beispiele aus dem erweiterten Bekanntenkreis. Sie macht absolut alles und er wird gefeiert, wenn er mal alleine mit dem Kind auf den Spielplatz geht oder als Begleitung dabei ist beim Elternabend.
 
Also, nur damit keine Missverständnisse aufkommen: in dem Kontext, in dem davon neulich die Rede war, waren beide Elternteile gemeint - und auch vorhanden.
Es ging generell um das Beziffern des "Arbeitsaufwandes", den ein Kind verursacht.
 
Ja, natürlich ist es faktisch Arbeit, aber das ist doch im Grunde alles, was sich um unsere Hunde dreht auch, und trotzdem empfinde und bezeichne ich es nicht so, weil ich es gern tue, weil ich das vorher wusste, daß das alles dazu gehört und weil ich mich bewusst und voller Freude dafür entschieden habe.
Ich glaube, Kinder machen viel viel mehr Arbeit. Wenn du damit nahezu komplett alleine gelassen wirst, dann frisst das an dir. Viele Frauen stellen dann fest, dass sie nicht total im ihrer Mutterrolle aufgehen. Gesellschaftlich wird erwartet, dass die Frau ganz selbstverständlich alles aufgibt und es dann supertoll findet 24/7 für ein Kind da zu sein und alles drum herum zu managen.

Ich habe mich auch ganz bewusst für Nougat entschieden und mache alles um ihn herum allein. Aber der verursacht weit weniger Kummer, Ärger und Sorgen und auch viel weniger Arbeit. Der ist stubenrein, der frisst fast alles was in den Napf kommt, ich muss nicht zum Elternabend, der bringt keine schlechten Noten nach Hause, ist fast nie krank, ich muss seinen Hundekumpels keine Geburtstagsgeschenke kaufen oder organisieren wie er zu der Party und wieder zurück kommt, dass er da nur glutenfreies Essen bekommt, ihm nicht alle paar Wochen neue Klamotten kaufen oder mich "kindkrank" melden auf der Arbeit weil er aus dem KiGa irgendeine Seuche mitgebracht hat, die ich dann auch noch kriege.
 
Also, nur damit keine Missverständnisse aufkommen: in dem Kontext, in dem davon neulich die Rede war, waren beide Elternteile gemeint - und auch vorhanden.
Es ging generell um das Beziffern des "Arbeitsaufwandes", den ein Kind verursacht.

Aber es waren doch Frauen, die das thematisiert haben? Die haben wahrscheinlich selbst bei engagierten Vätern mehr an den Hacken.
Es ist halt der Fachbegriff dafür.
 
Und im übrigen gibt’s auch immer mehr engagierte Väter, die ebenfalls von CareARBEIT sprechen, diese auch sehen und entsprechend anteilig übernehmen oder finanziell honorieren.
 
Aber es waren doch Frauen, die das thematisiert haben? Die haben wahrscheinlich selbst bei engagierten Vätern mehr an den Hacken.
Es ist halt der Fachbegriff dafür.
Ja, es waren Frauen, aber sie haben Männer und teilen sich die Verantwortung. Es ging um den Arbeits- bzw. Zeitaufwand pro Woche und um Möglichkeiten, Hilfsmittel usw., diese Stundenzahl insgesamt zu reduzieren bzw. den Aufwand zu erleichtern.

Verstehe ich das richtig, dass der Begriff eigentlich nur im Zusammenhang mit alleinerziehenden bzw. allein diese Aufgaben schulternden Frauen benutzt wird?
 
Also, nur damit keine Missverständnisse aufkommen: in dem Kontext, in dem davon neulich die Rede war, waren beide Elternteile gemeint - und auch vorhanden.
Es ging generell um das Beziffern des "Arbeitsaufwandes", den ein Kind verursacht.
Das ist in der heutigen Zeit tatsächlich nötig im Hinblick auf Unterhalt, Altersvorsorge usw. Die genannte Stundenzahl entspricht der herrschenden Meinung der aktuellen Forschung zu diesem Thema.
 
Okay.

Ich kann mir nicht helfen, bei dem Wort schwingt für mich irgendwas "Unangenehmes" mit, was ich im Zusammenhang mit meinen Kindern (oder auch pflegebedürftigen Angehörigen z. B.) nicht würde haben wollen. Nicht mal im Zusammenhang mit meinen Hunden.
 
Ich finde Carearbeit auch an sehr vielen Stellen unangenehm.
Nehmen wir den Beruf der Altenpflege: eklige Aufgaben, beschissene Arbeitsbedingungen, grottige Bezahlung und den Alten geht's dabei oftmals auch nicht besonders gut.

Genauso mit eigenen Kindern: wickeln, ganz viel Kotze, Bezahlung null, Chancen auf dem Arbeitsmarkt verschlechtert, Rente schrumpft...

Kindergärtnerin: Lärm, Stress, ätzende Eltern, schlechte Bezahlung, Überstunden...

Habe jetzt bewusst nur das Negative genannt. Gibt bei allem sicher auch ganz viele positive Seiten und auch tolle Arbeitgeber mit guten Bedingungen, aber es ist halt nicht die Regel.
 
Ich glaube schon, dass ich das verstanden habe.
Aber ich bleibe dabei, dass es Arbeit ist. Auch mein "Wunschkind" :wtf: Nougat macht Arbeit. Carearbeit. Mache ich gern, bleibt aber Arbeit.
Als jemand, der sich damit auf wissenschaftlicher Basis im Studium auseinandergesetzt hat, sehe ich das nur nüchtern.
 
Mir missfällt einfach die Wortwahl.
Oder es liegt an dem, was ich persönlich mit dem Wort Arbeit assoziiere?

Strenggenommen habe ich inzwischen z. B. auch eine Menge "Arbeit" mit meinen Eltern, aber ich will und würde das nie so nennen. Ich KÜMMERE mich um sie, ja, aber ich leiste keine "Carearbeit".
 
Verstehe ich das richtig, dass der Begriff eigentlich nur im Zusammenhang mit alleinerziehenden bzw. allein diese Aufgaben schulternden Frauen benutzt wird?

Nein, das verstehst du falsch. Auch Männer können „Care-Arbeit“ leisten, und diese betrifft nicht nur Kinder, sondern zB auch pflegebedürftige Angehörige und insgesamt überhaupt unser zwischenmenschliches Zusammenleben.

Kochen ist Care-Arbeit, Arzttermine ausmachen, Sperrmüll bestellen, den Müll auch raustragen, Wäschewaschen, Saubermachen, Einkaufen, das Auto in die Wekstatt bringen, so man eines hat… aber eben auch: für die Kinder sorgen.

Wenn das alles in einer Familie fair verteilt ist: fein. Aber sehr häufig ist es das eben nicht, und es hat lange gedauert, bis es überhaupt als Leistung anerkannt wurde…

Früher war halt so:


Das „Problem“, wenn man so will, am Zeitaufwand für Kinder ist, dass idR anfangs beide Partner welche wollen, aber am Ende oft nur eine am Ende mit der Arbeit dasteht, die das halt mit sich bringt. Männer arbeiten und haben Freizeit. Frauen arbeiten (weniger als sie könnten oder wollten), machen dem ganzen Rest und haben dann vielleicht noch Freizeit.

Und man kann sich das noch so vorstellen und alles planen - unsere Gesellschaft ist immer noch darauf ausgelegt, dass genau das passiert und jemand unentgeltlich diesen ganzen Driss übernimmt.

Ich kenne durchaus ein paar (jüngere) Frauen, die sich das sehr anders vorgestellt hatten und jetzt mit Kind ziemlich desillusioniert sind.

Edit: Das ist aber jetzt unabhängig vom Begriff der „Care-Arbeit“ so. Die gibt es so oder so, aber hier übernehmen Frauen immer noch den größeren Teil, was nur teilweise anerkannt wird.

Oft wird es aus Arbeitgebersicht Ja sogar gegen sie verendet, dass sie es tun und daher weniger für die Arbeit zur Verfügung stehen, als Angestellte, die das Ganze zB ihrer Frau/ihrem Partner zuschieben.
 
Oder es liegt an dem, was ich persönlich mit dem Wort Arbeit assoziiere?

Es heißt doch auch „Gartenarbeit“ - und das ist auch Arbeit, aber sehr viele Leute machen die gern und fühlen sich gut dabei.

Oder „Handarbeit“, oder „Bastelarbeit“ - es ist einfach etwas gemeint, für das man Zeit und Mühe aufwenden muss, egal, ob man es gern tut oder nicht.

Mal als Beispiel: Meine Mutter war ja Hausfrau. Sie hat aber zusätzliche Rentenpunkte bekommen, weil sie meinen Vater gepflegt hat.
Und ein paar wegen Erziehungszeiten.
Hier erkennt also auch der Staat an, dass sie im volkswirtschaftlichen Sinne „Arbeit“ geleistet hat.

Umgekehrt hat mein Vater sich erhebliche Arbeit gemacht, um sicherzustellen, dass sie nach seinem Tod gut versorgt ist, denn ihre eigene Rente ist trotzdem nicht wirklich hoch.
 
Es heißt doch auch „Gartenarbeit“ - und das ist auch Arbeit, aber sehr viele Leute machen die gern und fühlen sich gut dabei.

Oder „Handarbeit“, oder „Bastelarbeit“ - es ist einfach etwas gemeint, für das man Zeit und Mühe aufwenden muss, egal, ob man es gern tut oder nicht.
Ja, stimmt.

Dann stelle ich fest, ich bin wohl der einzige Mensch, der das Wort im Zusammenhang mit den eigenen Kindern als irgendwie unangenehm empfunden hat.
 
Ich glaube, ich kann euch nicht so richtig vermitteln, was ich meinte. :)
Ich habe das auch letztens irgendwo so gelesen, wie du es schreibst und nicht auf FB&Co und konnte mich auch nicht entscheiden, wie ich es im ersten Anlauf finde.
Ich habe es danach jedoch schlicht vergessen.
 
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