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@Gabi
Was will man denn mit dieser Methode "ausbilden" bzw. dem Hund beibringen? Das ist natürlich absoluter Quatsch, einen Hund ausbilden zu wollen indem ich ihm so die Luft nehme dass ich ihn in Todespanik versetze.
In der speziellen Szene aber in dem hier speziell diskutierten Video, sehe ich es mit dem dort gezeigten Aushängen allerdings so wie Perl. Es diente dem Eigenschutz weil der Hund ihn angehen wollte.
@Nicole
Das würd mich jetzt wirklich interessieren, wie Du es besser gemacht hättest. Was hättest Du denn genau gemacht was genauso effektiv gewesen wäre?
Das ist doch ein richtiges „Set-up“, nur das man strafen kann.
Woolfen schrieb:Warum kann man dem Hund nicht die Moeglichkeit geben, es richtig zu machen ?
Woolfen schrieb:Den Abstand so waehlen, in dem er nicht "reagiert" (wenn sie reagierten, einige schauten ja nur und wurden gestraft).
Woolfen schrieb:Warum kann man nicht den Weg ueber Alternativverhalten gehen?
Achja, einen Kommentar den er mal machte, fand ich (fuer mich) schon sehr aussagekraeftig.
“Everyone loves to give affection to their dogs……..even me.”
@Nicole
Das würd mich jetzt wirklich interessieren, wie Du es besser gemacht hättest. Was hättest Du denn genau gemacht was genauso effektiv gewesen wäre?
Ich finde Cesar Millan klasse. Seine Umgangsweise mit den Hunden entspricht der Umgangsweise wie sich auch Hunde untereinander benehmen. Er will letztendlich nur die Stellung des Alpha. Was auch für jeden Hundehalter die angestrebte Position sein sollte.
Ich liebe meine Hunde auch und würde ihnen niemals wehtun wollen. Aber was hier bspw. als "Tritt in die Flanken" bezeichnet wird ist lediglich ein anstupsen mit der Ferse um die Aufmerksamkeit wieder zu erlangen. Bestimmt braucht das auch nicht jeder Hund aber wenn sich einer schon auf hundert Meter hochschaukelt, sobald er einen andern Hund sieht ist das eine gute Lösung um ihn immer wieder zurück zu holen.
Was ich auf jeden Fall bei ihm abgeschaut habe, ist dass meine Besucher jetzt sehr gut bei uns ein und ausgehen können, ohne belästigt oder angepöbelt zu werden. Ich kann aus der Türe gehen und meine beiden CB's bleiben im Flur sitzen, bis ich sie herausrufe. Nicht durch ständiges Training, sondern von Anfang an durch Erwartung.
Meine Gäste, du bleibst erst mal zurück. Ich gehe zuerst aus der Tür, du kommst wenn du gerufen wirst. Das ging ohne Druck, einfach nur über meine Erwartungshaltung.
Auch wie er den Hundehalter immer sagt, Bewegung, Disziplin und danach Zuneigung!
Wo ist denn da das Problem. Wetten euer Hund rennt lieber mit euch ne Stunde im Wald rum, als sich auf der Couch zu langweilen ? Ein ausgepowerter Hund ist einfach besser zu handeln, als ein Gelangweilter .
Ich für mich habe auf jeden Fall das herausgenommen, was mir bei meinen Fellnasen weiterhilft.
Ich bin der Rudelführer und beanspruche auch diese Stellung.
Ich versuche meine Ruhe zu finden und diese auch auszustrahlen.
(Geh mal mit deinem Hund laufen, wenn du total aus der Spur bist. Der merkt das sofort und benimmt sich ganz anderst als sonst.)
Ich liebe meine Hunde und würde ihnen niemals etwas schlechtes tun. Aber wenn sie nach den Grenzen suchen, zeige ich ihnen diese auf. Es wäre mir bis jetzt übrigens noch nie in den Sinn gekommen CM als Tierquäler zu sehen. Ich war fast schon schockiert, hier so eine schlechte Meinung über ihn zu lesen.
Sicher hab ich doch das eine oder andere Mal gedacht, dass innerhalb einer kurzen Zeit niemals bestimmte Hunde resozialisiert werden können, aber das ist immer noch TV. Aber wenn man etwas für sich selbst heraus lernen kann (und was auch funktioniert) was steht da denn dagegen ?
Leben uns leben lassen, wäre hier wohl angesagt.
LG Sabine
@Gabi
Was will man denn mit dieser Methode "ausbilden" bzw. dem Hund beibringen? Das ist natürlich absoluter Quatsch, einen Hund ausbilden zu wollen indem ich ihm so die Luft nehme dass ich ihn in Todespanik versetze.
In der speziellen Szene aber in dem hier speziell diskutierten Video, sehe ich es mit dem dort gezeigten Aushängen allerdings so wie Perl. Es diente dem Eigenschutz weil der Hund ihn angehen wollte.
Das Aushängen dient auch gegen Aggressionen und sonstige starke Ungehorsamkeiten.
Wir müssen uns doch nicht über Sinnlosigkeiten bei althergebrachten
Ausbildungsmethoden unterhalten, oder??
Ja, sicher, aber einen Hund zu brechen hat ja nichts damit zu tun ihm etwas "beizubringen" ...Da gibt es sehr vieles, was null Sinn macht, außer dass man einen Hund bricht!
@Nicole
Das würd mich jetzt wirklich interessieren, wie Du es besser gemacht hättest. Was hättest Du denn genau gemacht was genauso effektiv gewesen wäre?
So „hinterhaeltig“ wuerde ich meinen Hund nicht in solch eine Situation bringen.
Das ist doch ein richtiges „Set-up“, nur das man strafen kann. Warum kann man dem Hund nicht die Moeglichkeit geben, es richtig zu machen ? Den Abstand so waehlen, in dem er nicht "reagiert" (wenn sie reagierten, einige schauten ja nur und wurden gestraft).
Warum kann man nicht den Weg ueber Alternativverhalten gehen?
Fuer mich stellt sich die Trainingsart von CM leider als reine Syptombeseitigung dar. Es wird da immer gegen den Hund gearbeitet. Seltens, um nicht zu sagen nie, sehe ich, das gewuenschtes Verhalten positiv verstaerkt wird.
Oftmals muss man alte Verhaltensketten erstmal durchbrechen bevor man alternatives Verhalten konditionieren oder bestärken kann. Dies setzt eben voraus, dass man eben in jene Situationen erstmal rein geht ... unerwünschtes Verhalten unterbindet und positives bestärkt. Ich finde, CM macht das doch gar nicht so verkehrt ???? Und vor allem, was gibt es für Alternativen wenn der Hund sich in bestimmten Situationen gegen seinen Führer richtet? Ich kann doch solche Situationen nicht immer und ewig umschiffen? Das hat was von der Konfronation aus dem Weg gehen. Ist es nicht besser einmal gezielt dort hinein zu gehen und solche Situationen zu klären?Er arbeitet ueberwiegend (nur?) mit positiver Strafe und negative Verstaerkung. Bin leider noch nicht fuendig geworden, in dem er mir das Gegenteil beweist. Also wenn jemand etwas in der Richtung findet, wuerde ich es mir gerne anschauen.
Nunja, dass der Mensch der "Alpha" sein sollte, diese Erkenntnis hat der Mensch ja schon vor Urzeiten erkannt.
Allerdings führen viele Wege nach Rom und es ist im normalen Zusammenleben mit dem Hund ganz einfach möglich, dem Hund diese Rolle begreiflich zu machen.
Gabi03 schrieb:Wir müssen uns doch nicht über Sinnlosigkeiten bei althergebrachten
Ausbildungsmethoden unterhalten, oder??
Nein, sicher nicht, diesbezüglich sind wir uns ja sicher einig.
Ich finde Cesar Millan klasse. Seine Umgangsweise mit den Hunden entspricht der Umgangsweise wie sich auch Hunde untereinander benehmen. Er will letztendlich nur die Stellung des Alpha. Was auch für jeden Hundehalter die angestrebte Position sein sollte.
Ich liebe meine Hunde auch und würde ihnen niemals wehtun wollen. Aber was hier bspw. als "Tritt in die Flanken" bezeichnet wird ist lediglich ein anstupsen mit der Ferse um die Aufmerksamkeit wieder zu erlangen. Bestimmt braucht das auch nicht jeder Hund aber wenn sich einer schon auf hundert Meter hochschaukelt, sobald er einen andern Hund sieht ist das eine gute Lösung um ihn immer wieder zurück zu holen.
Was ich auf jeden Fall bei ihm abgeschaut habe, ist dass meine Besucher jetzt sehr gut bei uns ein und ausgehen können, ohne belästigt oder angepöbelt zu werden. Ich kann aus der Türe gehen und meine beiden CB's bleiben im Flur sitzen, bis ich sie herausrufe. Nicht durch ständiges Training, sondern von Anfang an durch Erwartung.
Meine Gäste, du bleibst erst mal zurück. Ich gehe zuerst aus der Tür, du kommst wenn du gerufen wirst. Das ging ohne Druck, einfach nur über meine Erwartungshaltung.
Auch wie er den Hundehalter immer sagt, Bewegung, Disziplin und danach Zuneigung!
Wo ist denn da das Problem. Wetten euer Hund rennt lieber mit euch ne Stunde im Wald rum, als sich auf der Couch zu langweilen ? Ein ausgepowerter Hund ist einfach besser zu handeln, als ein Gelangweilter .
Ich für mich habe auf jeden Fall das herausgenommen, was mir bei meinen Fellnasen weiterhilft.
Ich bin der Rudelführer und beanspruche auch diese Stellung.
Ich versuche meine Ruhe zu finden und diese auch auszustrahlen.
(Geh mal mit deinem Hund laufen, wenn du total aus der Spur bist. Der merkt das sofort und benimmt sich ganz anderst als sonst.)
Ich liebe meine Hunde und würde ihnen niemals etwas schlechtes tun. Aber wenn sie nach den Grenzen suchen, zeige ich ihnen diese auf. Es wäre mir bis jetzt übrigens noch nie in den Sinn gekommen CM als Tierquäler zu sehen. Ich war fast schon schockiert, hier so eine schlechte Meinung über ihn zu lesen.
Sicher hab ich doch das eine oder andere Mal gedacht, dass innerhalb einer kurzen Zeit niemals bestimmte Hunde resozialisiert werden können, aber das ist immer noch TV. Aber wenn man etwas für sich selbst heraus lernen kann (und was auch funktioniert) was steht da denn dagegen ?
Leben uns leben lassen, wäre hier wohl angesagt.
LG Sabine
Nunja, dass der Mensch der "Alpha" sein sollte, diese Erkenntnis hat der Mensch ja schon vor Urzeiten erkannt.
Allerdings führen viele Wege nach Rom und es ist im normalen Zusammenleben mit dem Hund ganz einfach möglich, dem Hund diese Rolle begreiflich zu machen.
Oh wei .. im Nacken packen ist für Dich brutal ????Und das zu 99%, ohne Brutalitäten, als brutal bezeichne ich jetzt einfach mal wenn ich z.B. meinen Hund ganz kurz im Nacken packen würde um ihm konkret begreiflich zu machen, dass er ein bestimmtes Handeln ganz strickt unterlassen soll.
Was für eine "KO-Methode" ... dem Hund mal eine an die Seite zu puffen?Was passiert denn wenn dieser Mann dem Hundebesitzer diese KO-Methoden beibringt?
Es heisst doch aber in diesen Videos immer wieder, dass man das Gesehene nicht einfach nachmachen soll ?????Gehen wir mal davon aus, ich bin Hundebesitzer eines dort gezeigten aggressiven Hundes und ich würde versuchen die Methoden dieses Mannes weiter umzusetzen.
Die Rangordnung ist nicht geklärt, deshalb benimmt sich dieser Hund so.
Nun versuche ich, das gesehene Verhalten umzusetzen.
Ich gehe doch das Wahnsinnsrisiko ein, dass der Hund sich gegen mich stellt, denn wenn er 2 Mal bei diesem Mann nach Tritten zusammenzuckt und das Verhalten dann -kurzzeitig- unterläßt, heißt das doch nicht, dass er es auf Dauer machen wird und es heißt auf gar keinen Fall, dass der Hund bei mir auch so reagieren wird, wie bei diesem Mann.
Also, setze ich -bzw. dieser Mann setzt seine Klienten- einem hohen Risiko aus.
Ich lese hier immer "Brutal" ... was ist denn für Dich brutal? Also Brutal sieht für mich anders aus als das was ich in den Videos gesehen habe .. sorry ..Wird dieses Verhalten vom Hundebesitzer nicht so weitergeführt, ist alles für die Katz und evtl. das Vertrauen des Hundes gegenüber dem Menschen noch hinüber.
Also verschlimmert sich die Sache für den Hundebesitzer noch.
Da beißt die Maus keinen Faden ab,
für mich ist dieser Typ jemand, der auf ganz schnellen kurzzeitigen Erfolg und damit auch Geld verdienen aus ist, den er mit brutalen Mitteln durchsetzt und weitere Folgen sind ihm auch egal..
Das meinst Du jetzt nicht ernst. Du willst jetzt nicht wirklich sagen, dass Hunde untereinander nicht sehr körperlich umgehen. Ich habe hier ein Rudel von 4 Hunden und die gehen sehr wohl sehr körperlich und alles andere als zimperlich miteinander um. Da ist dieser Puffer in die Seite noch ein Witz dagegen.Hundebesitzern ist damit nicht geholfen. Sie sollten sich an einen guten, renomierten Trainer wenden, der mit ihnen über eine bestimmt dort nötige Zeit arbeitet und ihnen von der Picke auf alles erklärt und zeigt und zwar hundgerecht denn dort werden mit Sicherheit viel mehr Fehler gemacht als dieser "fehlende Fußtritt" und dieses strangulieren des Hundes.
Außerdem ist das nicht alleinig auf die Macken des einen Hundes bezogen, sondern hilft bei jedem anderen Hund auch.
Wieso ist seine Umgangsweise die Umgangsweise der Hunde untereinander?
Hunde sind hochsoziale Lebewesen.
Dort gibt es keine Tritte und auch kein strangulieren des Hundes.
Du solltest einmal ein Hunderudel beobachten!
Da gibt es keine Brutalität.
Gabi03 schrieb:Wir müssen uns doch nicht über Sinnlosigkeiten bei althergebrachten
Ausbildungsmethoden unterhalten, oder??
Nein, sicher nicht, diesbezüglich sind wir uns ja sicher einig.
Sind wir das tatsaechlich?!? Ich bin sicher nicht der Meinung, dass man grundsaetzlich alles was vor 2000 in der Hundeausbildung genutzt wurde, so einfach ueber einen Kamm schert.
Timing und Konsequenz, Klarheit und Angemessenheit gab's auch frueher schon.
Cordi schrieb:Und vor allem, was gibt es für Alternativen wenn der Hund sich in bestimmten Situationen gegen seinen Führer richtet? Ich kann doch solche Situationen nicht immer und ewig umschiffen? Das hat was von der Konfronation aus dem Weg gehen. Ist es nicht besser einmal gezielt dort hinein zu gehen und solche Situationen zu klären?
Dat Bella ist auch schon mit Bein/Fuss geschubst worden, da beide Hände an der Leine.
Cordi schrieb:Und vor allem, was gibt es für Alternativen wenn der Hund sich in bestimmten Situationen gegen seinen Führer richtet? Ich kann doch solche Situationen nicht immer und ewig umschiffen? Das hat was von der Konfronation aus dem Weg gehen. Ist es nicht besser einmal gezielt dort hinein zu gehen und solche Situationen zu klären?
Ich bin sicher, Woolfen würd dir voller Überzeugung mit "Nein!" antworten (und ich denke, sie wird das auch noch begründen und kann das sicher besser, als ich das könnte, da ich bei dieser ganzen Konditionierungsschiene trotz allem nur Zaungast bin.)
Das Fazit könnte wohl lauten: "Wenn du es richtig aufbaust, brauchst du eines Tages die Situation nicht mehr zu klären, weil der Hund dieses Verhalten nicht mehr zeigen wird."
Ob das "immer" so ist, frage ich mich allerdings selbst auch, und die Frage ist auch, was man am besten tut, wenn "eines Tages" zu weit weg für Hund und Halter ist.
Den "Aversivlern" wird von den "Anti-Aversivlern" immer gern vorgeworfen, sie wollten "nur den schnellen Erfolg, nicht die nachhaltige wirkliche Lösung (die in der kompletten Beseitigung des Konflikts und einem gedeihlichen Miteinander besteht)".
Ich möchte hier zu bedenken geben, dass "schnell" ein relativer Begriff ist. Manchmal kann man einfach nicht jahrelang warten, und manchmal erlauben die Lebensumstände das für die Umkonditionierung erforderliche Vorgehen schlicht nicht, ohne dass sich das so einfach ändern ließe.
Und manchmal lässt sich dann trotz allem kein besseres Zuhause für den Hund finden.
Das hat dann alles wenig mit Ungeduld und Bequemlichkeit zu tun...
Aber ich drifte ab.
Deine Frage war ja, ob es nicht "besser" ist, den Konflikt kontrolliert zu provozieren und dann zu klären.
Und ich finde ganz ernsthaft, dass man diese Frage nicht pauschal beantworten kann.
Ich denke, es gibt Konflikte, und es gibt unerwünschtes Verhalten, da ist das so.
Dafür muss der Hund das erwünschte Verhalten kennen, unter gewissen Umständen zeigen können, und auch, wenn er es nicht zeigt, für eine menschlich erfassbare Zeit in einem ansprechbaren Zustand bleiben, wo er ein Korrektursignal erfassen und einordnen kann.
Bzw., wenn er sich aus diesem Zustand wegbewegt, durch ein Korrektursignal zu erreichen sein.
Und dann gibt es andere Fälle, da hat es durchaus was für sich, das Ganze zB auf Abstand "schönzufüttern" oder mit einem positiv belegten Alternativverhalten zu verknüpfen und für Entspannung zu sorgen. Weil der Hund zB so abdreht, dass er egal was auf ihn einwirkt, sowieso nicht abspeichert.
(Bestimmt gibt es auch noch andere Beispiele, die mir bloß grad nicht einfallen. Ah, doch, eines noch... zumindest ansatzweise ähnlich im Bekanntenkreis mitverfolgt: Hund hat zwar Momente, in denen er offensiv wird, an denen man arbeiten muss, ist aber aufgrund seiner Vorgeschichte ein nervliches Wrack, das auf jedes harte Wort mit Zusammenbruch und auf körperliche Maßregelungen mit tagelangen Angstzuständen reagiert - da muss man sich etwas anderes einfallen lassen, ob man nun will oder nicht.)
Für mich haben beide Ansätze ihre Berechtigung und ihr Anwendungsfeld.
Ich denke erstens auch, dass es Hunde gibt, denen das eine oder das andere mehr liegt.
Ich denke aber auch zweitens, das trifft genauso auf die Halter zu.
Jemand, der zu einer Methode einfach keinen wirklichen Zugang findet, weil sie seiner Denkweise im Innersten widerstrebt, wird mit dieser Methode nie so erfolgreich sein wie andere, bei denen das eben nicht so ist.
Das gilt meiner persönlichen Erfahrung nach sowohl für die aversive, als auch für die anti-aversive Schiene.
Ich habe, gerade hier über das Forum, Leute kennen gelernt, die jeweils auf ihrer Schiene Großes geleistet haben.
Wenn sie richtig gut waren, hat mein Hund davon profitiert und war nicht traumatisiert.
Ich muss ehrlich dazu sagen, dass die fehlgeschlagenen aversiven, traditionellen Versuche vom Anfang ihn deutlich und langfristiger belastet haben als die fehlgeschlagenen nicht-aversiven Versuche. Letztere haben ihm nicht unbedingt geholfen, aber die Lage wenigstens nicht auch noch verschlimmert.
Okay, mit einer Ausnahme: Ich hab ihn ne Zeitlang mit dem Klicker "malträtiert" und dann das Gefühl gehabt, ihm gefällt das nicht, und es stellte sich nachher heraus, dass ihm aufgrund seines sehr spezifischen Hörproblems das Geräusch wohl sehr unangenehm war. (Dafür brauchte es aber wiederum jemanden, der mit schwerhörigen Hunden Erfahrung hatte.)
Im Vergleich zur verschärften Hundekonfrontation, um "das Problem zu klären" war der Klicker-Schock in seinen Auswirkungen auf den Hund aber Pille-Palle.
Ich bin kein "Wattebäuschen-Werfer" und werde das in diesem Leben wohl auch nicht mehr werden. Diese "Nur-positiv-von-hinten-durch-die-Brust-ins-Auge"-Methodik liegt mir absolut nicht.
Auch wenn jeder, der mich live kennt, meint, es müsste anders sein... ist es das nicht.
Manchmal ist ein klares "Nein!" nicht nur die schnellste, sondern auch die sinnvollste Lösung.
Daran ist solange nichts verkehrt, wie der Hund die Chance hat, es richtig zu machen.
Aber trotzdem sehe ich ganz klar auch die Nachteile, die entstehen können, wenn man eben nicht gründlich genug überlegt, vielleicht nicht emotionsfrei genug ist usw usf etc pp.
Ob man darum aber nun konsequenterweise sagen muss: "Das kann auch gefährlich sein. Da lass ich es doch lieber ganz und versuch nur den anderen Weg... und wenn das nicht klappt, dann lieber gar nichts, aber wenigstens hat's nicht geschadet!", weiß ich halt nicht - das muss, denke ich, jeder für sich selbst entscheiden, und es hängt wie gesagt auch vom Menschen, vom Hund und von den Lebensumständen ab, was am Verhalten tolerierbar und was an Methodik überhaupt machbar ist.
Margit stimmt, ich beantworte das mit nein. Und nochmal, ich käme mit "meinem" Hund nicht in diese Sitaution, weil ich so mit "meinem" Hund nicht umgehe. "Mein" Hund braucht sich vor mir nicht zu verteidigen. Und das macht dieser Husky- er verteidigt sich.Cordi schrieb:Und vor allem, was gibt es für Alternativen wenn der Hund sich in bestimmten Situationen gegen seinen Führer richtet? Ich kann doch solche Situationen nicht immer und ewig umschiffen? Das hat was von der Konfronation aus dem Weg gehen. Ist es nicht besser einmal gezielt dort hinein zu gehen und solche Situationen zu klären?
Ich bin sicher, Woolfen würd dir voller Überzeugung mit "Nein!" antworten (und ich denke, sie wird das auch noch begründen und kann das sicher besser, als ich das könnte, da ich bei dieser ganzen Konditionierungsschiene trotz allem nur Zaungast bin.)
Genau, weil er keine Notwendigkeit mehr dafür sieht.lektoratte schrieb:Das Fazit könnte wohl lauten: "Wenn du es richtig aufbaust, brauchst du eines Tages die Situation nicht mehr zu klären, weil der Hund dieses Verhalten nicht mehr zeigen wird."
Glaube mir es funktioniert und das sehr nachhaltig. Man arbeitet doch an der "Wurzel". Die Assoziation hat sich geändert und das kann man mit CM Vorgehensweise nicht behaupten. Da besteht eher die Möglichkeit, das sie die "Aversion" gegenüber Artgenossen noch verstärkt.lektoratte schrieb:Ob das "immer" so ist, frage ich mich allerdings selbst auch, und die Frage ist auch, was man am besten tut, wenn "eines Tages" zu weit weg für Hund und Halter ist.
Welchen Hund meinst du denn ?Matty schrieb:Mir ist noch wichtig, dass man sich auch genau anschaut, wie sehr der Hund unter dem von ihm gezeigtem Verhalten leidet.
Einen Hund monatelang täglich extremen Stress zuzumuten, weil man ihm ein Korrektursignal nicht zumuten möchte, das ist für mich auch eine äußerst fragliche Entscheidung.