Aufruf zur Selbstjustiz

Selbstjustiz...

  • ist offensichtlich die einzige Form der Gerechtigkeit die es noch gibt, der Staat tut ja eh nichts

    Stimmen: 20 23,3%
  • kann ich nachvollziehen, aber ich würde nicht mitmachen

    Stimmen: 50 58,1%
  • ist nicht zu tolerieren, der Staat ist der einzige dem es zusteht zu urteilen

    Stimmen: 16 18,6%

  • Umfrageteilnehmer
    86
nein, das bezog sich auf die rechtsprechung durch die justiz, wenn zb bei gewaltverbrechen mit entsprechenden vorstrafen nur ein antiagressionstraining auferlegt wird oder auf der anderen seite bei erstmaliger steuerhinterziehung bereits gefängnisstrafe aufgebrummt wird

dann sind das abweichungen, die das normale rechtsempfinden stören...
(zumindest bei mir)

zusatz: wenn beides gleichzeitig auftritt schielt das system der rechtsprechung ganz gewaltig!
 
  • 28. April 2024
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Hi Private Joker ... hast du hier schon mal geguckt?
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siehste also doch ein Mißverstäbchen und kein grund gleich die diskussion ab zu brechen und nein ich hab dich nicht absichtlich missverstanden. ;)
 
Man sollte nicht immer alles mit anderen Vergleichen.Andere Länder sind nicht Deutschland. Wir leben hier also sollten wir uns mit unseren "Problemen" beschäftigen.
Schön Reden bringt nix."Da ist es so und so,hier haben wirs ja vieeeel schöner".l
 
aber man kann durchaus von den fehlern andrer lernen. zb, daß die Todestrafe als Abschreckung ein Irrglaube ist. das hat überhaupt nichts damit zu tun, die eignen Probleme nicht sehen zu wollen.

mal en blödes Beispiel wenn ich nicht weiß wieviel drei mal vier macht und mein nachbar durch jahrelange studien darauf gestossen ist, daß drei mal vier schonmal nicht elf ist, dann kann ich diese erkenntnis doch durchaus in meine Überlegungen einfliessen lassen, wenn ich selbst die Theorie aufgestellt habe drei mal vier macht elf oder ich mach eben die selben Erfahrungen nochmal.

Wenn man sich härtere Gesetze wuensch, was liegt da näher als sich die Kriminalitätsstatistiken von Ländern mal anzusehen, die eben über solche Gesetze verfügen wie man sie sich selbst wuenscht.

Aus andren Leute Fehler kann man durchaus auch etwas lernen.
 
@alphatierchen: Du hast natürlich recht was das lernen aus Fehler anderer angeht und das die Todesstrafe keine Abschreckung ist wissen wir auch alle.
Aber wenn unser Rechtssystem nicht härter durchgreift ist es eine ermutigung für jeden selber Straftaten zu begehen.
"Man wird ja eh nicht wirklich hart bestraft."
 
wissen wir das? also nicht böse verstehen du und ich wissen das vll, aber viele Menschen offensichtlich nicht, sonst wären nicht so viele für die wiedereinführung der Todesstrafe, denk ich.

Niemand oder zumindest kaum einer, für alle freaks dieser welt wage nicht einmal ich zu sprechen ;) begeht Verbrechen, weil er dafür nicht wirklich hart bestraft wird. Will sagen, der Zweck des Verbrechens liegt ja nicht in der Strafe, die Motivation ist ja eine andere. Die wenigsten Täter kalkulieren das nach und sagen sich dann hmm im Moment riskier ich 5Jahre Haft, jetzt hör ich mal auf.

All die Leute die in Ländern wo auf Mord die Todesstrafe steht oder wo lebenslänglich wirklich lebenslänglich bedeutet, wissen um das Risiko und dennoch hat es sie nicht vom Morden abgehalten. Im Gegenteil, wenn man nichts mehr zu verlieren hat, wirklich gar nichts mehr, dann nimmt man sich eventuell noch viel mehr Freiheiten raus als wenn man weiß, daß man durch sein Benehmen seine Strafe irgendwie beeinflussen kann.
 
Damit hast du wahrscheinlich recht.
Aber es kann nicht in Ordnung sein, das zB ein Kinderschänder innerhalb ein paar Minuten das Leben einer reinen Seele zerstört und ihm das Leben noch leicht gemacht wird,zur Haftminderung in Therapie geht oder sonstiges.

Viele Jugendliche gehen schon mit Gedanken nach draußen "Leute abzuziehen",denn ihnen ist bewusst:Es kann nichts passieren.
Ich denke wenn man sie frühzeitig härter Bestraft können sie mehr dadurch lernen als durch ein Anti-Gewalt-Training das als Zeitverschwendung angesehen wird.
 
Also, soo toll ist es auch hier im Knast nicht. Und sicher nicht besser als draußen.

Und ich glaube wie Alpha, dass du dich irrst. Im Grunde ist es egal, welche Strafe es gibt: Der Straftäter geht in der Regel davon aus, dass er sowieso nicht erwischt wird. Und sie ihn also sowieso nicht betrifft.

Ich meine übrigens, mal gelesen zu haben (vielleicht kann Lana noch was dazu sagen?), dass unser Rechtssystem auf zwei verschiedenen Gesetzeswerken basiert, die noch aus der Kaiserzeit stammen.

Beide waren zu ihrer Zeit sehr fortschrittlich. Und beide sind voneinander völlig unabhängig entstanden. Das eine behandelt Straftaten in Bezug auf Sachen, das andere in Bezug auf Personen.

Unglücklicherweise galt zu der Zeit, als die Gesetze gemacht worden, das Recht auf Eigentum mehr als das Recht auf körperliche Unversehrtheit. Dadurch kommt es zu diesen eklatanten Unterschieden in der heutigen Rechtsprechung, denn die muss sich an die bestehenden Gesetze halten, und die basieren eben auf veralteten Prioritäten. Sozusagen.

Das liegt aber weniger an unserem heutigen System als an dem, was wir (bzw. unsere Vorfahren) vor vielen Jahren mal hatten.

Hier liegt (wenn es denn so stimmt, ich krieg es nicht mehr genau zusammen) für mich der wesentliche Fehler in unserem Rechtssystem, und ich denke, es müsste dringend das Strafrecht überarbeitet werden - und einfach den Prioritäten angepasst, die die heutige Gesellschaft hat.

Das ist aber rein um Umfang der existierenden Gesetze her schon nicht so einfach. Schon Versuche, Gesetze zu "entschlacken" und weniger davon zu haben, sind wohl in erster Linie daran gescheitert, dass niemand wusste, wo man mit einer solchen Reform am besten anfangen sollte.

(Etwa so wie wenn ich meinen Schreibtisch aufräume...)

Zu einem Rechtssystem gehört aber viel mehr als die Gesetze - es gehört die Art und Weise dazu, wie Recht gesprochen wird, die Möglichkeiten, die jemand, der anklagt oder angeklagt hat, hat, um Einfluss zu nehmen usw usf etc pp., und auch, ob und unter welchen Umständen einem Mitglied der Gesellschaft die Menschenrechte aberkannt werden dürfen. (Was für mich absolut gar nicht geht. Gar nicht. Weil es im Alltag, davon bin ich überzeugt, sehr schwer ist, die nur ganz Bösen Bösen zweifelsfrei zu identifizieren. Aber das ist ein anderes Thema grade)

Und da stehen wir in der Tat nicht so schlecht da.

Alphas Argument hat übrigens durchaus was für sich, wenn sie schreibt: Leute, die einfach nur weggesperrt werden, werden sicher weitermachen, wenn sie aus dem Knast wieder raus sind. DIe sind halt paar Jahre aus dem Verkehr gezogen, aber ansonsten ändern sie sich nicht. Es gibt keinen Grund dafür.
Die meisten Täter denken wohl tatsächlich: Aber MICH kriegen sie nicht (wenn sie nicht im Affekt gehandelt und gar nicht drüber nachgedacht haben - dann ist aber auch die Rückfallquote nicht so hoch). Und wenn sie aus dem Knast wieder raus sind, denken sie: "Beim nächsten Mal kriegt ihr mich nicht."

Natürlich ändern sich auch nicht alle Täter, die da "Resozialisierungsmaßnahmen" erhalten - aber wenn es nur ein paar tun, ist das schon eine besser Bilanz als beim einfach Wegsperren.

Wenn sich das nicht rechnen würde, würde das doch niemand machen...

In den USA ist man jahrelang einen anderen Weg gegangen (und wird das jetzt wohl auch aus wirtschaftlichen Gründen weiterhin tun) - da wurde jeder, der 3 mal wegen irgendwas verknackt wurde (und sei es Autodiebstahl oder Taschendiebstahl), in vielen Staaten lebenslang weggesperrt, und zwar als "Gewohnheitsverbrecher", der die Gesellschaft nicht mehr schädigen können sollte.

Hat an der Kriminalitätsrate insgesamt nichts geändert, nur die Gefängnisse wurden voller und voller - so haben die USA am Ende durch ein Hintertürchen die Sklaverei wieder eingeführt, denn die Häftlinge müssen dort dafür arbeiten, dass sie im Knast sind, und wenn sie dort nicht genug erwirtschaften, wird ihnen am Ende der Haftzeit mancherorts der Fehlbetrag für Kist und Logis in Rechnung gestellt.
An der Arbeit dieser Leute verdienen wiederum recht viele andere sehr gut. Müssen sie auch, denn die Gefängnisbetreibung ist zu großen Teilen privatisiert worden. Das heißt, aus einem Gefängnis wurde ein gewinnorientiertes Unternehmen. Bei dem niemand Interesse daran hat, zu Unrecht Verurteilte oder Leute, die sich wirklich am Riemen gerissen haben und sich gut führen, zu früh zu entlassen, denn man braucht ihre Arbeitskraft.

"Selbstjustiz" wird dort übrigens nach wie vor dennoch groß geschrieben, und den Eindruck, der Staat schütze "die Bürger" nicht gut genug vor den kriminellen "Nicht-Bürgern", scheint auch weit verbreitet zu sein.

Fazit: Hat alles nix genutzt, und vieles eher schlimmer gemacht.

Ich bleibe daherinsgesamt dabei: Selbstjustiz (was etwas anderes ist als Selbstverteidigung) wird nichts in diesem Land besser machen. Sie wird auch an den Mängeln im Rechtssystem nichts ändern.

Um die zu beseitigen, muss man bei den Gesetzen selbst ansetzen, nicht bei ihrer Umsetzung.

Und wie soll das gehen?

- Man könnte sich ja vor der nächsten Wahl mal informieren, für welche Gesetzesausrichtung die jeweiligen Parteien stehen. Oder man könnte Petitionen im Bundestag einreichen, und zwar immer wieder, die einen Umbau des Strafrechts fordern.

Das wird sicher Jahre dauern, die Versuche, hier etwas zu ändern (und die gibt es auch auf Juristenseite, die Richter sind ja mit den Gesetzen auch nicht immer glücklich) gibt es ja auch schon seit Jahren - aber ob mit oder ohne Selbstjustiz, wird bei der Dauer keinen Unterschied machen.

Ich finde schon, dass sich beim Höchtsmaß der Strafen teilweise etwas ändern muss. Aber ich finde die negativen Auswirkungen der "Selbstjustizbefürwortung" viel zu krass, um mich da anschließen zu können.
 
Aber grade weil sie doch nicht hart Bestraft werden,denken doch viele ah ich kann es immer wieder tun.
Ich finde man sollte schon bei Jugendlichen anfangen,die Straffällig werden.Sie kann man noch "formen". Denn je öfter sie ungestraft damit durchkommen,desto öfter werden sie Straffällig.
 
lekto, du verstehst mich :D

EDIT milo wenn man schon bei den formbaren Jugendlichen ansetzen, warum dann erst wenn sie straffällig geworden sind? echte Prävention geht anders.
 
Natürlich wäre es besser wenn man Kinder und Jugendliche besser unterstützt und ihnen hilft,damit sie erst garnicht Straffällig werden.Aber wiviele Eltern interessiert das was ihre Kinder den Tag über machen?Und ich glaube kaum das sich der Staat geschweige denn eine Organisation um jedes einzele Kind ausreichend kümmern kann.
Es sollte die Aufgabe der Eltern sein.
 
Prävention ja, alpha. Nur wo und wie willst du damit anfangen? Im KiGa oder Schule? Alles nachholen, was die letzten Jahre versäumt wurde, wird schwierig. Unsere Kinder werden doch weitestgehend allein gelassen. Schau dir doch die Komasäufer an. Die Eltern haben doch keine Zeit mehr für ihre Kids. Alles geht arbeiten und die Kinder sind den ganzen nachmitTag auf sich selber gestellt. Da kommen die dann auf jede Menge Blödsinn. Frag heute mal Jugendliche, ob sie mit dir Canasta, Mühle oder sowas spielen. Oder draussen, Räuber und Gendarm. Wann hast du das letzte Mal kleinen Mädchen beim Gummihüpfen zugesehn? Kennt keiner mehr. Is ja schließlich kein wirkliches Computerspiel. Ausserdem knallts und schepperts dabei nicht. Und die Erziehung auf Erzieherinnen und Lehrkräfte abzuwälzen? Halte ich persönlich für falsch. In erster Linie sollten die Eltern Vorbilder sein. Nur die sind mit sich selbst schon überfordert.
 
Natürlich kann man jetzt auch nicht die ganze Schuld den Eltern in die Schuhe schieben.Ein Beispiel:
Mein Bruder und ich sind wohlbehütet aufgewachsen.Uns wurde von klein an beigebracht das man anderen kein Unrecht tuen darf,ich wurde in meinem Leben nie Straffällig,mein Bruder allerdings schon.Man kann soetwas als Elternteil natürlich nicht verhindern,aber ich denke wäre beim ersten mal besser gegengewirkt wäre er kein 2. mal Straffällig geworden.Seine begründung war auch:mir passiert eh nichts!
 
natürlich milo, muss man bei den Eltern anfangen, wo sonst? Ich wohne ausserhalb der Stadt und in unserer Strasse wohnen 9 Kinder im alter von 1-9 Jahren. Die siehste kaum draussen spielen. Die 3 Kinder einer Familie, siehste nur morgens, wenn se zur Schule laufen und mittags, wenn se von der Schule heim kommen. Das ist doch nicht normal. Wir haben hier alle große Gärten. Nicht mal da sind se zu finden. Wenn die mal flügge werden, weiss ich nicht, was die so treiben. Kindheit stell ich mir anders vor. Nicht nur innerhalb von vier Wänden.
 
also man kann es nicht vorher durch prävention verhindern aber durch strafen die rückfälligkeit verhindern?

Bei der Verhinderung von Verbrechen geht es übrigens NICHT darum den schwarzen Peter rum zu schieben aber auch bei deinem Bruder gab es sicher schon vorher Anzeichen, bevor er überhaupt straffällig wurde.

Ich würd ja jetzt wetten wir reden von deinem kleinen Bruder.

Das Umfeld hat also nichts damit zu tuen wenn jemand kriminell wird, jeder ist eine Insel, die absolut autark funktioniert und überhaupt nicht von andren "Inseln" beeinflußt wird. Soso, also wenn ich dich jeden Tag windelweich prügle hat das keine Konsequenzen auf deine psychsische Entwicklung? Natürlich hat es das und genau so hat auch mangelnde Konsequenz oder Vernachlässigung oder Einflüsse die halt nicht offensichtlich sind Einfluß auf deine Entwicklung.

Wir hatten hier mal das Thema, daß Hunde nicht nur aggro werden, wenn sie gequält wurden, sondern auch wenn "sie immer alles durften". Bei Hunden sind sich alle einig, daß nicht nur Gewalt problematisch ist, sondern auch wenn der Hund eine Regellosigkeit erfährt, die ihn dazu treibt selbst Grenzen zu finden. Wenn man dann nicht eingreift (besser wäre , da sind wir uns wohl alle einig eine Erziehung die von Anfang an Grenzen setzt) dann hat man irgendwann einen Hund der ständig seinen Willen durchsetzt, notfalls auch mit den Zähnen.

Hunde und Kinder zu vergleichen ist nicht umsonst ein Tabu, aber hier kommt eine weitre Gemeinsamkeit die unabstreitbar ist. Neben dem genetischen Erbe werden wir von äusseren Einflüssen geprägt und so wie der Hund sein ganzes Leben erzogen wird, so erziehen wir (grösstenteils die Eltern aber auch das weitre Umfeld) unsere Kinder. Sie sind uns bis zu einem gewissen alter auf gedeih und Verderb ausgeliefert und du kannst nicht behaupten, daß die eltern ihr Kind nicht prägen würden.

Will man jetzt zu dem Schuldbegriff unbedingt zurück kehren, ich würde gerne drauf verzichten, dann ist es ganz klar so, daß die Eltern und das weitere Umfeld immer mit verantwortlich sind für die Entwicklung die ihr Kind durchmacht. Das kann sehr offensichtlich sein oder halt etwas dezenter.

Aber zu sagen, die eltern haben nichts falsch gemacht, wenn das Kind anfängt Drogen zu nehmen oder gewalttätig wird, sondern das Kind allein hat die Verantwortung dafür zu tragen (der es ja vorher schon nicht gewachsen war, sonst wär es nicht "auf die schiefe Bahn geraten"

Und deswegen auch Prävention (NICHT schuldzuweisung) also vorher ansetzen, bevor das Kind Gerichtsluft schnuppert.

es gibt ein schönes Zitat von Wright zum Thems Schuld: "Lass jeden Gedanken an einen freien Willen fahren. Keinen trifft die Schuld an irgend etwas, keinem kommt für irgend etwas Verdienst zu. Wir sind alle Sklaven unserer Biologie." Das geht jetzt ein bißchen weit, aber wenn wir uns die Sache mal ganz nüchtern betrachten, wenn wir davon ausgehen, daß unserer Verhalten durch unsere Gene vorprogrammiert wird, wenn man alle Variabeln mit einbezieht und sich das Schicksal eines Täters mal wirklich genau betrachtet (was nie möglich ist über die Medienberichte) dann findet sich immer eine Erklärung. Meine Meinung, deswegen fällt es mir persönlich auch so schwer Rachegefühle zu entwickeln, ich tendier vll aber auch eher zu Mitleid, was ne Charaktersache wär, resp meine bescheurten Gene... :D
 
Mit dem "Grenzen setzen" geb ich dir 100% Recht. Nur, und ich wiederhole mich gerne, sind viele Eltern dazu offensichtlich nicht in der Lage. Beide Eltern (müssen) arbeiten. Schlimmstenfalls ganztags. Ab Mittag haben die Kids Narrenfreiheit. Und dann kommen noch solche Argumente von Eltern, O-Ton: "soll sich doch der Lehrer drumm kümmern, dafür wird er doch von meinen Steuern bezahlt". Das kann es nicht sein. In der Familienpolitik ist einiges im Argen. Aber das würde jetzt zu weit führen und ist OT.
 
da hast du allerdings 100% recht, deswegen bleibe ich ja dabei, verbessre die sozialen Strukturen und du verminderst automatisch die kriminalitätsrate. Aus unglücklichen Kindern werden selten glückliche Erwachsene. :)
 
Ich habe heute „Ja“ zur Selbstjustiz gesagt und wenn sich an unserem Rechtssystem nichts ändert, werde ich noch in 20 Jahren zustimmen.


Beispiel: Ein 16 jähriger Junge mißbraucht einen 6 jährigen Jungen und bringt ihn dann um. Grund war persönlicher Frust. Der 16 Jährige war mehr als polizeilich bekannt. Hatte unter anderem wenige Wochen vorher einen Soldaten so zusammengeschlagen, dass dieser bleibende Schäden, in Form von Behinderungen, davon getragen hat.
Urteil des Gerichts, 10 Jahre im Kinderknast mit mehreren wöchentlichen Spielstunden mit einer persönlichen Betreuerin.
Er kommt Mitte 20 raus aus dem Gefängnis und hat sein komplettes Leben noch vor sich. Das Leben der Familie ist komplett zerstört. Ich bezweifle, dass hier 10 Jahre im Kinderknast angemessen sind. Aber so entschied das Gericht.


Andere kranke Leute, die beispielsweise Wurst o.ä. mit Beilagen wie Rattengift, Rasierklingen, Angelhaken usw. versehen bekommen wenn überhaupt ein böses „Du-Du“. Als was wird das gerichtet, als Beschädigung von fremden Eigentum? Bekommt derjenige eine genauso große Strafe, wie wenn er mein Auto zerkratzt?


Dann die, die ihre eigenen oder fremde Tiere quälen. Die Tiere auf grausamste und bestialische Weise quälen, verstümmeln und umbringen. Da wird auch nur kurz der Finger erhoben.


Und wie bereits geschrieben wurde, werden Straftaten wie Steuerhinterzug oder so fast schon mit lebenslänglich bestraft. Weil es hier den Staat selber trifft. Was interessiert den Staat wenn irgendwo ein Hund mit Stein um die Beine lebendig ins Wasser geworfen wird. Das tut dem Staat selbst nicht weh.


Und ich glaube nicht das es in diesen Fällen ausreicht, wenn die Täter mit ihrer Tat „leben“ müßen. Es sind keine Straftaten aus Affekt oder durch Unfall oder sonst was. Die planen die vergiftete Wurst im Wald auszulegen, die binden dem Hund ruhig den Stein um die Füße und werfen ihn dann ins Wasser, die schneiden dem Hund bewußt beide Ohren ab. Die Liste könnte ewig so weiter gehen.


Das ist alles etwas hart ausgedrückt. Aber alles ist so passiert. Und es wird vom Staat aus nicht wirklich was dagegen gemacht.


Das ist jetzt vollkommen aus der Luft gegriffen aber was hält einen Täter, der zb einer Katze den Schwanz abgeschnitten hat, davon ab das nochmal zu tun? Wenn er eine Strafe auf Bewährung bekommt oder man ihm zb den kleinen Finger abschneidet????? Jetzt bitte nicht gleich mit Steinen auf mich werfen, war nur ein Beispiel um das zu verdeutlichen.....
 
wollt ja eigentlich nichts mehr schreiben aber ich kann einfach die finger nicht still halten...

Also, soo toll ist es auch hier im Knast nicht. Und sicher nicht besser als draußen.

Und ich glaube wie Alpha, dass du dich irrst. Im Grunde ist es egal, welche Strafe es gibt: Der Straftäter geht in der Regel davon aus, dass er sowieso nicht erwischt wird. Und sie ihn also sowieso nicht betrifft.

Stimmt,aber in der zeit in der er/sie/es eine strafe absitzt kann er/sie/es niemand außerhalb des Gefängnis überfallen/vergewaltigen/ermorden…
Ich meine übrigens, mal gelesen zu haben (vielleicht kann Lana noch was dazu sagen?), dass unser Rechtssystem auf zwei verschiedenen Gesetzeswerken basiert, die noch aus der Kaiserzeit stammen.

Beide waren zu ihrer Zeit sehr fortschrittlich. Und beide sind voneinander völlig unabhängig entstanden. Das eine behandelt Straftaten in Bezug auf Sachen, das andere in Bezug auf Personen.

Unglücklicherweise galt zu der Zeit, als die Gesetze gemacht worden, das Recht auf Eigentum mehr als das Recht auf körperliche Unversehrtheit. Dadurch kommt es zu diesen eklatanten Unterschieden in der heutigen Rechtsprechung, denn die muss sich an die bestehenden Gesetze halten, und die basieren eben auf veralteten Prioritäten. Sozusagen.


Das liegt aber weniger an unserem heutigen System als an dem, was wir (bzw. unsere Vorfahren) vor vielen Jahren mal hatten.

Hier liegt (wenn es denn so stimmt, ich krieg es nicht mehr genau zusammen) für mich der wesentliche Fehler in unserem Rechtssystem, und ich denke, es müsste dringend das Strafrecht überarbeitet werden - und einfach den Prioritäten angepasst, die die heutige Gesellschaft hat.

mag sein, weiß ich nicht, ist aber höchstens ausschlaggebend wenn es um die Höchststrafe geht. wenn dem Richter vom gesetzlichen Strafrahmen möglich ist mehrjährige Haftstrafen zu verhängen und er nur ein antiagressionstraining auferlegt lässt sich das wohl kaum mit veralteten Gesetzen begründen.

Das ist aber rein um Umfang der existierenden Gesetze her schon nicht so einfach. Schon Versuche, Gesetze zu "entschlacken" und weniger davon zu haben, sind wohl in erster Linie daran gescheitert, dass niemand wusste, wo man mit einer solchen Reform am besten anfangen sollte.

(Etwa so wie wenn ich meinen Schreibtisch aufräume...)

Zu einem Rechtssystem gehört aber viel mehr als die Gesetze - es gehört die Art und Weise dazu, wie Recht gesprochen wird, die Möglichkeiten, die jemand, der anklagt oder angeklagt hat, hat, um Einfluss zu nehmen usw usf etc pp., und auch, ob und unter welchen Umständen einem Mitglied der Gesellschaft die Menschenrechte aberkannt werden dürfen. (Was für mich absolut gar nicht geht. Gar nicht. Weil es im Alltag, davon bin ich überzeugt, sehr schwer ist, die nur ganz Bösen Bösen zweifelsfrei zu identifizieren. Aber das ist ein anderes Thema grade)

Und da stehen wir in der Tat nicht so schlecht da.

Stimmt, aber trotzdem gehören die anderen Bereiche nachgebessert.
beim aussortieren von den ganz ganz bösen könnte man zB bei der Menge der begangen schweren Straftaten ansetzen, wer mehr als ein Dutzend (zB) Vorstrafen wegen Körperverletzung, schweren raub, oä hat gehört für mich definitiv dazu.


Alphas Argument hat übrigens durchaus was für sich, wenn sie schreibt: Leute, die einfach nur weggesperrt werden, werden sicher weitermachen, wenn sie aus dem Knast wieder raus sind. DIe sind halt paar Jahre aus dem Verkehr gezogen, aber ansonsten ändern sie sich nicht. Es gibt keinen Grund dafür.
Die meisten Täter denken wohl tatsächlich: Aber MICH kriegen sie nicht (wenn sie nicht im Affekt gehandelt und gar nicht drüber nachgedacht haben - dann ist aber auch die Rückfallquote nicht so hoch). Und wenn sie aus dem Knast wieder raus sind, denken sie: "Beim nächsten Mal kriegt ihr mich nicht."

Natürlich ändern sich auch nicht alle Täter, die da "Resozialisierungsmaßnahmen" erhalten - aber wenn es nur ein paar tun, ist das schon eine besser Bilanz als beim einfach Wegsperren.

ok, ist einzusehen, bei der ersten Körperverletzung noch antiagressionstraining, ggf Bewährung halte ich auch für angemessen.
aber was macht man mit denen die dann wieder straffällig werden?
immer so weiter und nach dem zehnten erfolglosen Resozialisierungsversuch wieder auf die Gesellschaft los lassen, jedes Mal mit opfern bei der „normalen“ Bevölkerung?

wie schützt sich die Gesellschaft vor Straftäter die einfach nicht wollen?


Wenn sich das nicht rechnen würde, würde das doch niemand machen...

In den USA ist man jahrelang einen anderen Weg gegangen (und wird das jetzt wohl auch aus wirtschaftlichen Gründen weiterhin tun) - da wurde jeder, der 3 mal wegen irgendwas verknackt wurde (und sei es Autodiebstahl oder Taschendiebstahl), in vielen Staaten lebenslang weggesperrt, und zwar als "Gewohnheitsverbrecher", der die Gesellschaft nicht mehr schädigen können sollte.

Hat an der Kriminalitätsrate insgesamt nichts geändert, nur die Gefängnisse wurden voller und voller - so haben die USA am Ende durch ein Hintertürchen die Sklaverei wieder eingeführt, denn die Häftlinge müssen dort dafür arbeiten, dass sie im Knast sind, und wenn sie dort nicht genug erwirtschaften, wird ihnen am Ende der Haftzeit mancherorts der Fehlbetrag für Kist und Logis in Rechnung gestellt.
An der Arbeit dieser Leute verdienen wiederum recht viele andere sehr gut. Müssen sie auch, denn die Gefängnisbetreibung ist zu großen Teilen privatisiert worden. Das heißt, aus einem Gefängnis wurde ein gewinnorientiertes Unternehmen. Bei dem niemand Interesse daran hat, zu Unrecht Verurteilte oder Leute, die sich wirklich am Riemen gerissen haben und sich gut führen, zu früh zu entlassen, denn man braucht ihre Arbeitskraft.

versteh den absatz nicht, plädierst du dafür alle Gefängnisse abzuschaffen, nur noch Resozialisierung im offenen Vollzug oder auf was willst du hinaus?
Das die USA nicht mit D zu vergleichen ist hab ich schon mehrfach geschrieben, überhaupt von welchen Staaten reden wir hier? Die haben immerhin 50 davon. In wie vielen wird diese 3fach regelung angewandt?
Aber als gegenvergleich können wir ja auch mal die Situation und Kriminalitätsrate von China, Russland und vllt noch den Iran nehmen, natürlich in Verbindung mit den jeweiligen zuständen in den Gefängnissen…


"Selbstjustiz" wird dort übrigens nach wie vor dennoch groß geschrieben, und den Eindruck, der Staat schütze "die Bürger" nicht gut genug vor den kriminellen "Nicht-Bürgern", scheint auch weit verbreitet zu sein.

Fazit: Hat alles nix genutzt, und vieles eher schlimmer gemacht.

und wo kommt den der Eindruck nicht ausreichend geschützt zu werden her? doch nicht nur wenn der nachbar mal auf den rasen pinkelt…

Ich bleibe daherinsgesamt dabei: Selbstjustiz (was etwas anderes ist als Selbstverteidigung) wird nichts in diesem Land besser machen. Sie wird auch an den Mängeln im Rechtssystem nichts ändern.

stimmt

Um die zu beseitigen, muss man bei den Gesetzen selbst ansetzen, nicht bei ihrer Umsetzung.

nö, seh ich anders. Die Gesetze sind ok, sie müssen nur angewandt werden

Und wie soll das gehen?

- Man könnte sich ja vor der nächsten Wahl mal informieren, für welche Gesetzesausrichtung die jeweiligen Parteien stehen. Oder man könnte Petitionen im Bundestag einreichen, und zwar immer wieder, die einen Umbau des Strafrechts fordern.

wäre mal n anfang

Das wird sicher Jahre dauern, die Versuche, hier etwas zu ändern (und die gibt es auch auf Juristenseite, die Richter sind ja mit den Gesetzen auch nicht immer glücklich) gibt es ja auch schon seit Jahren - aber ob mit oder ohne Selbstjustiz, wird bei der Dauer keinen Unterschied machen.

naja, wie schnell Politiker Gesetze/Verordnungen erlassen können wenn n bissel nachgeholfen wird sollten wir alle seit 2000 wissen, was dabei rauskommt ist ne andere sache

Ich finde schon, dass sich beim Höchtsmaß der Strafen teilweise etwas ändern muss. Aber ich finde die negativen Auswirkungen der "Selbstjustizbefürwortung" viel zu krass, um mich da anschließen zu können.

absolut!! du übst selbstjustiz weil ich auf deinem parkplatz steh, ich übe selbstjustiz weil du mein auto verkratzt hast… wo das endet kann sich hoffentlich jeder selbst ausrechnen!

.
aber mal ein anderer aspekt:

In weiten Teilen der Bevölkerung wächst die Unzufriedenheit mit der Rechtsprechung, zu recht oder durch Berichterstattungen in den Medien gepuscht sei dahingestellt.
Die Bevölkerung hat Angst, hat KEIN Vertrauen mehr in die staatliche Ordnung und sucht Abhilfe.
Selbstjustiz wäre eine Möglichkeit…

die andere ist bei einer Wahl einfach den zu wählen, der Abhilfe verspricht, egal wie extrem der sonst ist oder politisch steht.

und das gibt es auch in unserer heutigen zeit:
Am 23. September 2001 erhielt die Partei Rechtsstaatlicher Offensive bei der Bürgerschaftswahl in Hamburg 2001 19,4 % der Wählerstimmen. Am 31. Oktober desselben Jahres wurde Schill zum Zweiten Bürgermeister und Innensenator der Freien und Hansestadt Hamburg in einer Koalitionsregierung seiner Partei mit CDU und FDP unter dem Ersten Bürgermeister Ole von Beust berufen.


ich denke dass kann ein wesentlich größeres Problem werden als vereinzelte Fälle von Selbstjustiz
 
Wir hatten hier mal das Thema, daß Hunde nicht nur aggro werden, wenn sie gequält wurden, sondern auch wenn "sie immer alles durften". Bei Hunden sind sich alle einig, daß nicht nur Gewalt problematisch ist, sondern auch wenn der Hund eine Regellosigkeit erfährt, die ihn dazu treibt selbst Grenzen zu finden.

in der Wirtschaft wurde eine zeitlang auch der Laissez-faire-Führungsstil versucht, bei dem jedem nahezu jede Freiheit eingeräumt wird

Laissez-faire-Führungsstil
Der Laissez-faire-Führungsstil lässt den Mitarbeitern viele Freiheiten. Sie bestimmen ihre Arbeit, die Aufgaben und die Organisation selbst. Die Informationen fließen mehr oder weniger zufällig. Der Vorgesetzte greift nicht in das Geschehen ein, er hilft oder bestraft auch nicht.

Die Vorteile des Laissez-faire-Führungsstil liegen in der Gewährung von Freiheiten und in der eigenständigen Arbeitsweise der Mitarbeiter. Die Mitarbeiter können ihre Entscheidungen eigenständig treffen und ihre Individualität wird gewährt. Dieser Führungsstil wird oft in "Kreativ"- Abteilungen genutzt.

Allerdings besteht die Gefahr von mangelnder Disziplin, Kompetenzstreitigkeiten, Rivalitäten sowie von Unordnung und Durcheinander. Außerdem kann es zu Rivalitäten und Streitereien zwischen den Mitarbeitern kommen, so dass sich informelle Gruppen bilden und Außenseiter benachteiligt werden. Auch besteht die Gefahr, dass schlechtere Gruppen auf der Strecke bleiben.


er wird (meines wissens) nur noch in wenigen nischenbereiche angewand/geduldet weil die nachteile die vorteile weit übersteigen.

ein solcher führungsstil bei der erziehung (egal von kind oder hund) kann eigentlich nur katastrophale ergebnisse bringen...

und nein, bis zur einführung der prügelstrafe dauert es auch da noch n stück länger!
 
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