(arttypische) aggressionen beim dogo-fila

Danke für die Erklärung. Ich dachte HSH beschützen ihre Herde vor allem fremden. Wieder was dazu gelernt.
Wenn dem so ist, so sind die Hunde ja dann doch noch recht "umwelttauglich", was man vom Boerboel oft nicht sagen kann, dem ist es egal ob es Mensch oder Tier ist, hier wird das Territorium verteidigt und nicht eine Herde die sich ja auch nicht immer an einem Ort aufhält.
Tun sie. Und je nach Veranlagung und Bedrohungslage kann es sehr unschön werden. Kangal sind übrigens noch die menschenfreundlichsten HSH, da sie die Herden normalerweise nicht vor Menschen zu schützen brauchen.
Ist der Territorialinstinkt deswegen nicht so stark ausgeprägt? Bzw. ihr Schutztrieb ist dann auf die "Herde" bezogen, nicht auf den dazugehörigen Menschen? Sie leben dann also recht autark allein mit der Herde?
Ich kann jetzt nur von meinen Erfahrungen sprechen, aber Kangal Pauline war sehr territorial (und sie hat es im Zweifelsall auch nicht bei Scheinangriffen belassen), der Dicke ist sehr territorial (aber nicht übermässig aggressiv) und er anektiert neue Territorien auch sehr schnell. Beide hatten bzw. haben dazu eine sehr starke Verteidigungsbereitschaft was ihre Sozialpartner angeht. Also zB. die Tiere auf dem Hof, auf Spaziergängen die anderen Hunde der aktuellen Gruppe usw.
 
  • 27. April 2024
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Hi HSH Freund ... hast du hier schon mal geguckt?
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Meike, wenn ich zu einem boerboel züchter komme der in der pampa wohnt, wo die hunden selten kontakt zu fremden haben, kann ich da einfach zwischen die erwachsene hunde rumlaufen ohne das mir irgend ein körperteil fehlt? Bei meine züchterin kannst du das:D

Kannst du, solange dich der Züchter/Besitzer seinen Hunden vorstellt. Wenn es für den Besitzer ok ist, ist es auch für den Hund ok. So sollte es zumindest sein.

Läuft hier ebenso. Wenn ich dabei bin und es für ok befinde, dann taut der Dicke schnell auf, ich würde aber niemanden raten hier ohne mich reinzuspazieren ;)
 
  • 27. April 2024
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Mein Benny ist auch so ein echter Chaoshund... 



Habt ihr es schon mit einer Hundeschule probiert? In zwei Hundeschulen haben wir seine Macken nicht in den Griff bekommen. Wir haben es dann letztlich mit einem Online Hundetraining von einer Hundetrainerin geschafft. Deutlich günstiger als die Hundeschule vor Ort ist es auch noch gewesen!

Hier der Link zu ihrer Seite! 
Möchte ich jedem Hundehalter ans Herz legen, der sich offen eingestehen kann, dass er seinen liebsten Vierbeiner eben doch nicht immer wie gewünscht im Griff hat.

Melde dich doch mal zurück, ob sie dir auch helfen konnte! 

LG Meike mit Benny
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Meike, wenn ich zu einem boerboel züchter komme der in der pampa wohnt, wo die hunden selten kontakt zu fremden haben, kann ich da einfach zwischen die erwachsene hunde rumlaufen ohne das mir irgend ein körperteil fehlt? Bei meine züchterin kannst du das:D

Kannst du, solange dich der Züchter/Besitzer seinen Hunden vorstellt. Wenn es für den Besitzer ok ist, ist es auch für den Hund ok. So sollte es zumindest sein.

Läuft hier ebenso. Wenn ich dabei bin und es für ok befinde, dann taut der Dicke schnell auf, ich würde aber niemanden raten hier ohne mich reinzuspazieren ;)

ok, bei meine züchterin, wurde erst einmal jemand gebissen der einfach reingegangen ist (ironischerweise durch der vater von isis).
 
Man sagt immer um den Boerboel zu verstehen, muss man Süd Afrika verstehen. Ich glaub mittlerweile da ist viel dran. Europa uns SA sind in vielen Sachen sehr verschieden und wenn man dann einen solchen Hund hat, dann wird´s oft zu einem Problem. Schade, denn es wäre so einfach wenn man vieles einfach respektieren würde
 
Wenn es für den Besitzer ok ist, ist es auch für den Hund ok. So sollte es zumindest sein.

Läuft hier ebenso. Wenn ich dabei bin und es für ok befinde, dann taut der Dicke schnell auf, ich würde aber niemanden raten hier ohne mich reinzuspazieren ;)

So war es bei dem Mastin Espanol meiner Frau auch. Da wäre auch niemand ungefragt auf die Finca und an die Pferde gekommen (bzw. nicht wieder runter ;))

Aber die Gäste, die ja häufig da waren, interessierten ihn überhaupt nicht :)
 
  • 27. April 2024
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Ich muss gestehen das ich niemanden unbedarft in die Wohnung lasse. Der Besuch muss sich (kurzfristig) an gewisse Regeln halten, dann gibt es keine Probleme.
Einfach Tür auf, Besuch rein geht nicht, das ist mir dann doch zu heikel.

Anfassen wollen, anstarren, das nimmt der General dann doch krumm. Wenn er aber den ersten Schritt machen darf, ist das ok.
 
Ich muss gestehen das ich niemanden unbedarft in die Wohnung lasse. Der Besuch muss sich (kurzfristig) an gewisse Regeln halten, dann gibt es keine Probleme.
Einfach Tür auf, Besuch rein geht nicht, das ist mir dann doch zu heikel.

Anfassen wollen, anstarren, das nimmt der General dann doch krumm. Wenn er aber den ersten Schritt machen darf, ist das ok.


anfassen geht nicht, nur nach längere zeit und wenn der person sie angestarrt hat, wird das mindestens eine woche bis sie sich streichlen lässt.:lol:

sie geht zur kontakt aufnahme hinter der fremde person und riecht an seine hände, das macht spass, Hier haben die leute horror für den hund und wir lassen das gerne so und setzten noch einen drauf: sie ist gefährlich!
 
Ich hab bis jetzt nur einen kennengelernt der Bakkies gleich erkannt hat und auch noch den Namen richtig ausgesprochen hat: Ein farbiger Mitarbeiter einer Transportfirma. Der konnte auch noch das "r" rollen und hatte panische Angst und sagte immer nur: Boerboel! Boerboel!
Während ich total begeistert war das mal endlich jemand wusste was das für eine Rasse ist. Na ja, er wollte dann auch ganz schnell weg. *hüstel*
 
Als wir mit der Vorgängerin von Fenja (Chica) zu Freunden in Spanien in den Reitstall kamen und Chica aus dem Wohnmobil sprang (sie war damals gerade zwei) liefen die Stallburschen (alles durchaus kräftige junge Männer) wie aufgescheuchte Hühner weg und riefen auch immer: Rrrrottweilerrr, Rrrrottweilerrr :lol:
 
Danke für die Erklärung. Ich dachte HSH beschützen ihre Herde vor allem fremden. Wieder was dazu gelernt.
Wenn dem so ist, so sind die Hunde ja dann doch noch recht "umwelttauglich", was man vom Boerboel oft nicht sagen kann, dem ist es egal ob es Mensch oder Tier ist, hier wird das Territorium verteidigt und nicht eine Herde die sich ja auch nicht immer an einem Ort aufhält.
Machen sie, ist aber auch ein Ergebnis der Selektion, die ja seit hunderten von Jahren je nach Gegend unterschiedlich, doch über diese Zeit identisch war und ist. Zumindest in Asien und Nordafrika. Ich denke, daß sich dies auf die Menschenfreundlichkeit der Hunde niederschlägt. Während man sich den Kangals oder auch anderen Hirtenhunden in Anatolien bis auf eine gewisse Distanz nähern kann, sah das bei den Hunden in Rumänien schon anders aus, die uns weit vor der Herde stellten und bellend umringten. Auch in Marokko verstanden die Aidis weniger Spaß. Ich denke, daß dies in Gegenden, bei denen Diebstahl von Vieh und Eigentum durchaus häufiger vorkommen kann, auch so gewünscht ist. In der Türkei stellt das kein Problem dar und man konzentriert sich auf die verbeinigen Feinde, diese werden allerdings kompromissloser angegriffen, als ich das beispielsweise von den europäischen Rassen kenne.
Meine Anatolin ist stark revierbezogen, doch weiß ich nicht, wie weit sie gehen würde, wenn es jemand darauf anlegt. Hat sich noch kein Probant gefunden. Im Urlaub hat sie auf dem Grundstück des Ferienhauses einige Male den Eigentümer gestellt, als der zur Garage latschen wollte, obwohl das Grundstück zur Alleinbenutzung vermietet war. Sie hat ihn in Schach gehalten, aber nicht angegriffen. Ich denke auch, nur ein Idiot geht weiter, wenn so ein Hund droht.

Ist der Territorialinstinkt deswegen nicht so stark ausgeprägt? Bzw. ihr Schutztrieb ist dann auf die "Herde" bezogen, nicht auf den dazugehörigen Menschen? Sie leben dann also recht autark allein mit der Herde?
Nein, der Schutztrieb bezieht sich auf das Territorium, was darauf ist, wird mitgeschützt, sofern für die Hunde ein Sinn erkennbar ist.
Es gibt Einsatzgebiete, gerade auch bei uns, in der Schweiz, den USA oder Kanada, Schweden, bei denen die Hunde ohne Menschen an den Herden sind. Dort spielen Lohnkosten eine Rolle, die in Asien nicht das Problem darstellen und wo man noch auf althergebrachte Weise mit Esel, Teekanne und Decke mit der Herde zieht.
In beiden Fällen werden die Welpen während der Prägephase an ihre späteren Sozaialpartner gewöhnt. Im ersten Fall sind es die Nutztiere, zu Menschen sollten in dieser Zeit wenig Kontakt haben, im zweiten sind es die Hirten, die Bewohner und Tiere des Dorfes.
 
Man sagt immer um den Boerboel zu verstehen, muss man Süd Afrika verstehen. Ich glaub mittlerweile da ist viel dran. Europa uns SA sind in vielen Sachen sehr verschieden und wenn man dann einen solchen Hund hat, dann wird´s oft zu einem Problem. Schade, denn es wäre so einfach wenn man vieles einfach respektieren würde
Dem kann ich nur zustimmen.
Ich habe die Erfahrung gemacht, daß man, wenn man ursprüngliche Hunde losgelöst von ihrer Geschichte, der Kultur und den Leuten des Landes betrachtet, nur an der Oberfläche kratzt. Es hat einige Zeit gedauert, bis ich das begriffen hatte, doch ich hatte gute und geduldige Lehrer.
 
......ich teile die erfahrungen einiger user hier absolut nicht: dho kyi als auch die rumanian sheepdog als auch maremma sheepdog sind die hunde-arbeitende, an der herde - einiger freunde im ausland. befragt zu dem thema aggressionen u menschen ist die übereintreffende informationen diese, DAS DIE MENSCHEN! IN DER REGEL EBENSO AUF DIE HUNDE SOZIALISIERT SIND WIE VICE VERSA: WILL HIER HEISSEN: DER MENSCH WIRD VON KINDESBEINEN DAHIN ERZOGEN ,SICH ganz bestimmt diesen tiern gegenüber zu verhalten.in tibet geht des nachts kein mensch/bewohner auf die strasse(bergvolk himalaya), da alles ungewohnte-MENSCH U TIER_ ruecksichtslos attackiert würde, hier ausschliesslich bei nacht und zwischen den bauten, zelten der hirten. ich war vor 20 jahren in tibet und beim eintreffen in der hochebene mussten sich die frauen auf die hunde setzen, um diese in schach zu halten. das war von ihnen so gewollt. alles fremde sollte ganz bewusst attackiert werden , WENN die MÄNNLICHEN hirten nicht zugegen waren. diese trugen eine art glockenband und waren dadurch zu erkennen, alles andere war geradezu vogelfrei, es sei denn, der hirte band den hund fest, was bei fremden, die einlass bekamen , IMMER U ÜBERALL! der fall war.
maremma shepdog as well :nach auskunft der hirten werden mensch u tier rücksichtlos attakiert, sollten sie sich der herde einer gewissen bannmeile nähern.das kaum unglücke passieren, liegt an dem AUSSERGEWÖHNLICH UMSICHTIGEN VERHALTEN DER EINHEIMISCHEN, die genau wissen, wie u wann die hunde attakieren.
die gleichen infos habe ich aus brasilien, hier beim fila brasileiro. die hunde unterscheiden nicht bei vermeintlicher gefahr, ob selbige 2 oder 4 beine hat, das ist unsinn wie jener, das der onka keinen menschen reisst. er tut u tat es. fleisch ist fleisch und unsinn, was so manches mal an ethk in wilden tieren hineininterpretiert, aber anderes thema. ein mensch kann gleichsam eine beute und ein feind sein wie ein , wolf, gnu , onka(jaguar). das mag nicht politisch korrekt sein , was ich hier schreibe, sind jedoch erfahrungen meiner u guten , glaubwürdigen , in diesen regionen lebender menschen.
 
Interessante Geschichten, die mich eigentlich darin bestätigen, daß das Schutzverhalten der Hunde durchaus modifizierbar und an die jeweiligen Erfordernisse anpassbar ist. Ebenso, wie ich die Methoden im Herdenschutz in Anatolien nicht mal eben 1 : 1 auf die Schweiz übertragen kann.

Hier mal ein kleines Filmchen, welches ich in Anatolien aufgenommen habe, nicht gerade die beste Qualität, hatte keinen vernünftigen Camcorder mit.
Es zeigt die Begegnung zweier sich fremder Herden, die von Hirtenhunden geschützt werden. Man sieht sehr gut, wie die Arbeitsteilung der Hunde ist, einige bleiben bei der Herde, andere sondieren die Lage, "stecken das Territorium ab".
Es ist keineswegs so, daß blindlings alles angegriffen wird, was in Sichtweite ist, das hätte bei einem Wolfsrudel fatale Folgen für Herde und mitunter auch die Hunde.

YouTube - ?two flocks?‏

Die fremde Herde zieht oben auf dem Hügel vorbei.
 
Und hier mal ein paar Bilder, wie man sich das Verhalten und Leben der Hunde im Dorf vorstellen kann:

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Hier rückt Onur einen für ihn völlig fremden Hund in Foto - Position, der Eigentümer ist nicht dabei

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Peter mit einem Dorfhund

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wieder Onur, dieses Mal an einer Herde, die Hirten stehen in einigen Abstand

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und das war dann der Bursche, der mich attackierte, als ich zu nah an die Herde kam :D

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einfach schöne bilder, danke dafür!
zeigen unsre beitraege doch immer wieder, DASS ES DEN!! HERDENSCHUTZHUND NICHT GIBT; DOCH UNTERSCHIEDLICHE CHARAKTERE UND VERHALTENSWEISEN , WIE AUCH IN DEN REGIONALEN UNTERSCHIEDEN HINSICHTL DER MENSCHLICHEN BEVÖLKERUNG. EINS BEDINGT DAS ANDERE; DER JEWEILIGE TYP DIESER HUNDE IST ZUGLEICH EIN CHARAKTERISTIKUM DER JEWEILIGEN MENTALITÄT DIESER GEOGRAPHISCH UNTERSCHIEDLICHEN REGIONEN UND SOZIALEN LEBENSGEFÜGE DER DORT MIT DEN HUNDEN LEBENDEN MENSCHEN. DIE TÜRKEI IST NICHT DAS HOCHLAND VON TIBET UND SO IST ES DOCH KLASSE; DASS WIR HIER IN DIESEM THREAT VONEINANDER LERNEN KÖNNEN!!
ICH FINDE ES HÖCHST BEFREMDLICH; REDEN HIER MENSCHEN MIT REPRODUZIERTEM ERFAHRUNGSFUNDUS RESPEKTIVE AUSSCHLIESSLICH ANGELESENEM UND WESTEUROPÄISCHEN WISSENSSTANDARTEN VON DER URSPRÜNGLICHKEIT DIESER TOLLEN HUNDE: NOCH EINMAL. HSH2 SCHREIBT ÜBER ERFAHRUNGEN UND OSTEUROPÄISCHEN FUNDIERTEN KENNTNISSEN.DAS IST SEHR VIEL WERT UND WARUM NEHMEN EINIGE LESER DIESE ERFAHRUNGEN NICHT ALS EINE DISKUSSIONSGRUNDLAGE (STATT EINEM SCHLAGABTAUSCH MIT GEFÜHRTEM HALBWISSEN)?? THEORITIKER UND PRAKTIKER-LETZTE SIND FÜR EINE LERNERFAHRUNHG IMMENS WICHTIG ! KOMMT DIE EIGENE DAZU , SOLLTE ICH MICH BEREICHERT FÜHLEN; STATT AUFEINANDER RUMZUHACKEN. DASS MEINER ERFAHRUNG!!! NACH HERDENSCHUTZHUNDEYPEN EINIGER REGIONEN ZWISCHEN 4 U 2 BEINIGEN BEDROHUNGEN KEINEN UNTERSCHIED MACHEN; IST BELEGT DURCH EIGENE ERFAHRUNGEN MUTIPLER ART IN DEN HOCHGEBIRGEN DES HIMALAYAS UND IN DER REGION MINAS GERAIS IN BRASILIEN. EBENSO ;DASS EINIGE RAUBKATZEN MENSCHEN GERISSEN HABEN; WAS AUS VERSTÄNDLICHEN GRÜNDEN NICHT IN TIERSCHUTZKREISEN DISKUTIERT WURDE, UM DIE LETZTEN DIESER ART ZU SCHÜTZEN ; WAS ICH RICHTIG FINDE!!(L DIE JAGD UND DAS EINDRINGEN IN "PRIMITIVE" LEBENSRÄUME IMPLIZIERT UNTER UMSTÄNDEN; DASS MAN SELBST GEJAGT BZW GERISSEN WIRD) WILL SAGEN: EIGENE ERFAHRUNG UND DEN BESUCH DIESER HUNDE IN DEN URSPRUNGSLÄNDERN BIETEN SICH VÖLLIG ANDERE INFORMATIONIM VERHÄLTNIS ZU DEN NIEDERGESCHRIEBENEN ; ZUMINDEST OFTMALS:
 
Ich finde das Thema auch sehr interessant, zumal ich bezüglich der Hunde der Himalaya - Region recht unbeleckt bin.
Die ursprünglichen Hunde bieten ein weites und interessantes Feld und Deine Sätze beschreiben es sehr gut:

kwagiutl schrieb:
DASS ES DEN!! HERDENSCHUTZHUND NICHT GIBT; DOCH UNTERSCHIEDLICHE CHARAKTERE UND VERHALTENSWEISEN , WIE AUCH IN DEN REGIONALEN UNTERSCHIEDEN HINSICHTL DER MENSCHLICHEN BEVÖLKERUNG. EINS BEDINGT DAS ANDERE; DER JEWEILIGE TYP DIESER HUNDE IST ZUGLEICH EIN CHARAKTERISTIKUM DER JEWEILIGEN MENTALITÄT DIESER GEOGRAPHISCH UNTERSCHIEDLICHEN REGIONEN UND SOZIALEN LEBENSGEFÜGE DER DORT MIT DEN HUNDEN LEBENDEN MENSCHEN.

Ich habe mal einen Artikel aus unserem Kangalforum kopiert, den ich zur Entstehung des Kaukasen schrieb, als wir dort die unterschiedlichen Verwendungen und Charaktere der Hirtenhunde und deren Produkte (was ja der Kaukase ist) diskutierten:

Hunde unter'm Roten Stern

Warum Soldaten die schlechteren Hirten sind

Seine Vorfahren stammen aus Georgien, Armenien, Aserbaidshan; er selbst wurde in Russland geschaffen, bekam hier seinen FCI - Standard und wurde weltberühmt. So berühmt, daß kaum noch einer weiß, welchen Grundstock er mal hatte. Seine Väter in Georgien heißen Nagazi, diejenigen in Armenien nennen die Einheimischen Gampr. Geht man etwas weiter westlich, findet man noch den türkischen Vetter, den Karshund. Er selbst heißt Kaukasischer Owtscharka oder eben auch Kaukase. Allen seinen Vorfahren ist gemein, daß sie als Hirtenhunde die Herden verschiedener Volksgruppen schützen, in verschiedenartigen klimatischen Regionen und Topographien leben und dementsprechend über Hunderte von Jahren zu diesem Zweck optimiert und selektiert wurden. Berghunde sind langhaariger, schwerer, Steppenhunde leichter gebaut, haben fast Stockhaar - hierzulande würde man sie wohl für einen "CAO" halten. Er selbst hat Herden eher selten gesehen, denn das sollte er nie. Er war zu Höherem bestimmt, dem Dienst am Vaterland.

Dazu ein wenig Geschichte aus Hundesicht:

Noch im 1. Weltkrieg setzte Russland überwiegend Airedale - Terrier in der Armee ein. Vorwiegender Einsatz war der Dienst als Sanitäts - und Meldehund. Die Hunde stammten zum größten Teil aus deutschen Zuchten und Linien. Prinzipiell bewährten sich die Terrier sehr gut, das Dumme war eben, es war keine eigene Rasse und man war abhängig von Importen. An den Grenzen sah es etwas anders aus. Dort setzte man vorrangig Dobermänner ein. Diese waren zwar hervorragende Diensthunde aber klimatisch z.T. nicht so recht einzusetzen - Fell zu kurz, kaum Unterwolle. Und das alte Dilemma, es waren deutsche Hunde. Kurzzeitig wurde der Dobermann dann vom DSH abgelöst, bis man dann auf die zündende Idee kam und die eigenen Ressourcen nutzen wollte. Mittlerweile war die Oktoberrevolution (1917) und es entstand die Sowjetunion, ein riesiges Staatengebilde, dem nach und nach 17 Teilrepubliken und einige autonome Republiken angehörten. 1920 kamen die Armenische und die Aserbaidshanische SSR, 1921 die Georgische SSR zur UdSSR. Was lag also näher, als die kynologischen Schätze zu heben, welche sich in den Kaukasusrepubliken befanden.

The scientifically based experiences will reveal the breed most convenient for us, but at the moment our orientation, should be directed on our Caucasian sheep-dogs and our northern Laikas. Having taken in a basis endurance, unpretentiousness and mobility of the given dogs (the last does not concern to the Caucasian sheep-dogs) and having considered their full acclimatization, we can expect to leave in the near future from the German market and to work exclusively on new our Russian breeds.

... schrieb 1928
V.V.Yazikov, führender Kynologe der UdSSR in seinem Buch "Theory of training of the dogs"

Von nun an wurden Nägel mit Köpfen gemacht. Man organisierte landesweite Ausstellungen / Wertungen für Wach - und Schutzhunde, es gab Preise, Pokale und so mancher Hirte präsentierte stolz seine Herdenwächter. Kynologen im Auftrag des Militärs kauften vielversprechende Hunde auf. Gleichzeitig entstanden gigantische Zuchtanlagen. Farmen mit über 200 Hunden forcierten die Selektion und planmäßige Zucht des zukünftigen "Kaukasen". Die Kennels standen unter Führung der Roten Armee, bekanntester unter ihnen ist der "Red Star", der sich rühmte, bessere Hunde zu haben als die besten Ahnen in Georgien. So entstanden dann der Moskauer Wachhund, der Schwarze Russische Terrier (der sogenannte Stalin - Hund) und im Jahre 1956 veröffentlichte das Landwirtschaftsministerium die Zahl von 7.609 Wachhunden, in der Regel Kaukasische Owtscharki. Bevorzugter Einsatz war die Bewachung von Industrieanlagen, der Einsatz in den Gulags und als Grenzhund. Prämisse war damals, den Hund unter Kontrolle des Militärs zu halten, für Privatleute war es so gut wie unmöglich, in ihren Besitz zu kommen. Ja und Schafe sahen diese Hunde natürlich nie, dafür wurde in Richtung Gebrauchshund selektiert und so begleiteten Kaukasen auch die Miliz, den Zoll und wurden militärisch ausgebildet, natürlich auch im Schutzdienst, wenn man die russische Variante so bezeichnen will.

In den Bergen Georgiens und in den Steppen Aserbaidhans züchteten hingegen die Hirten ihre Hunde wie vor 1000 Jahren. Sie selektierten nach Eignung an den Herden, achteten auf Loyalität gegenüber Nutzvieh und vor allem der Dorfbewohner, ein ganz entscheidender Faktor. Der Körperbau mußte den hohen Anforderungen bezüglich der jeweiligen Topographie Rechnung tragen und die Hunde mußten ihre Fähigkeit unter Beweis stellen, Herden gegen Raubtiere zu verteidigen. Ab und an kamen russische Kynologen, kauften einige gute Hunde und zogen wieder von dannen. Blutauffrischung für den "Kaukasischen Owtscharka". Am 30. 01. 1985 wurde der FCI Standard für diesen festgeschrieben - Ursprungsland Russland.

Nun könnte man meinen, daß dies doch alles ok sei, denn schließlich hat die Armee dem Ganzen einen einheitlichen, weltweit gültigen Standard gebracht und züchtete unter kynologischer Anleitung und optimalerer Versorgung als das bei den Hirten jemals möglich war, den Kaukasen. Könnte man, wenn da nicht die Sache mit dem Zuchtziel wäre. Die russischen Kaukasen sollten natürlich keine Schafe schützen, sondern die sozialistische Revolution. Ihre Gegner waren keine Wölfe oder Bären, sie sollten Schärfe gegenüber Menschen entwickeln. Loyalität gegenüber Zweibeinern, dem man in den Gebirgsdörfern stets höchste Priorität einräumte, war beim Wächter des Gulags natürlich hinderlich. So entstand dann auch der Ruf des Kaukasen, ein scharfer und unbestechlicher Wachhund zu sein, was natürlich zutrifft.
Während seine Vorfahren selbständig agierende Herdenschützer waren, die im Team komplexe Aufgaben, wie etwa die eines Angriffs eines Wolfsrudels zu managen hatten, verlangte man vom Armee - Kaukasen natürlich eine Bereitschaft zur Unterordnung und Mitarbeit und wollte weitgehend verlässliche Hunde. Vom Grundstock, dem Arbeitshund an den Herden bis zum Mauerhund an der deutsch / deutschen Grenze war es ein langer Weg. Er hat die Hunde verändert, physisch und vor allem psychisch. Manche nennen es "Entwicklung von Hunderassen", sicher irgendwo auch nicht falsch.

Man kann nun der Ansicht sein, daß es nicht mehr schlimmer kommen könnte, doch auch das ist leider nicht der Fall. Während die Staatskennel wenigstens noch ein Zuchtziel und eine Optimierung der Rasse unter kynologischer Anleitung verfolgten, denn die Hunde sollten ja einsatzfähig sein, interessierte sich nun ein bis dato völlig neues Klientel für die imposanten Tiere. Die Privatzüchter kommen auf den Plan. Man erkannte sehr schnell, wie zuverlässig ein Kaukase das Haus schützen konnte und erregte auch allgemeines Aufsehen, wenn man mit ihm durch die Gegend lief. Owtscharkas wurden zum weltweiten Exportschlager, wurden als Security Dogs und Statussymbole vermarktet und man konnte auch ganz gut Geld mit ihnen verdienen. Zuchtklubs entstanden, Ausstellungen fanden statt und die Hunde wurden immer gewaltiger - und kränker. Letzteres spielt allerdings nicht mehr so eine große Rolle, da die Hunde weder Strafgefangene im sibirischen Gulag zu bewachen haben, geschweige denn, jemals ein Schaf in natura sehen. Lustigerweise redet man aber ganz selbstbewußt vom HSH, zumindest in Deutschland. Die FCI sagt "Herdenhund. Wach - und Schutzhund".

1990 begann der Abzug der Russen aus Ostdeutschland. Kasernen wurden abgerissen, Ladas und Farbfernseher landeten im Marschgepäck der Rotarmisten, als sie gen Heimat fuhren. Was ging, wurde verhökert, um wenigstens etwas Wohlstand aus dem wiedervereinten Deutschland mit nach Hause nehmen zu können. Zurück blieben große, zottige Hunde, in der DDR allgemein als "Kaukasischer Schäferhund" mit einem berüchtigten Ruf bekannt. Was aus ihnen wurde, lässt sich nicht so recht verifizieren. Tierheime waren oftmals absolut überfordert, geeignetes Klientel, an das vermittelt werden konnte, war schwer zu finden.
Im Westen wurden die Hunde zunehmend bekannter und Schoke beschrieb den Kaukasischen Owtscharka, den "Hund der Hirten".
Von all dem bekam der Nagazi in Georgien nichts mit und auch der Gampr würde sich wundern, wieso der Standard, der ihn als Hund der Hirten eigentlich beschreiben sollte, so gar nicht zu ihm
passt.
 
Toller Artikel Gerald!

So ein Überbleibsel aus Sowjetzeiten durfte ich Anfang der 90er in Lettland "kennenlernen" . Rüde und Hündin angekettet auf der Zufahrt zu einem als "Festung" ausgebauten Wohnhaus eines lokalen "business-man". :sauer: Beide so was von bissig und der Nachwuchs wurde auch nur in ganz "besondere" Hände abgegeben. :(

:hallo:
 
Tolle Bilder und tolle Berichte und Infos. Auch wenn wir uns ab und zu in den Haaren haben, hier mal herzliches Dankeschön für. :)

Es ist so interessant zu sehen wie sich "eurer" von meinen unterscheiden und dann wieder so sehr gleichen. Und es geht mir das Herz auf wenn ich die Hunde sehe, die das tun können wofür sie leben, wofür sie sterben würden.

:)
 
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