French Bully mit Aggressionen

Moin...

Ich hatte es ja schon angedeutet, wir haben einen French Bully, der als verhaltensgestört bezeichnet werden kann. Er ist jetzt gut 2 Jahre alt (angeblich am 1.3.2012 in Ungarn geboren).
Wir haben Brutus vor 9 Monaten aus dem Tierheim übernommen, zunächst als Pflegestelle, um ihn erst mal vermittlungsfähig zu machen. Aus 2 oder 3 vorherigen Vermittlungsstellen ist er nach ein paar Tagen wieder rausgeflogen, da er gebissen hat (wie später auf Nachfrage durch das TH zugegeben wurde).
Zunächst wurde es auf seine Taubheit geschoben (er ist seit Geburt taub), in zumindest einem Haushalt waren Kinder.
Brutus kannte null Grenzen, verhielt sich wie ein bockiges Kind und brüllte das Haus zusammen, wenn was nicht nach seiner Meinung ging. Das Problem ist, wir sind seeehr konsequent und unsere damaligen beiden Hündinnen auch. Unsere 17 jährige AmBull-Hündin war zu dem Zeitpunkt schon ca. 4 Jahre stocktaub. Von ihr lernte Brutus sehr schnell die Handzeichen, auf den Kopf gefallen ist er nicht! Ich ließ ihn einfach zugucken und staunte nicht schlecht, daß er innerhalb von 2 Tagen die Handzeichen für "mitkommen" und "bleiben" beherrschte und auch wirklich blieb!
Er stellte auch ratz-fatz fest, daß wir uns von seiner Brüllerei nicht so recht ins Bockshorn jagen ließen und er wurde stiller und fing an, sich zu benehmen.
Auch "sitz" hatte er in 2 Tagen so gut drauf, daß ihn auch fliegende Hühnerherzen nicht aus dem Konzept bringen konnten

Das nächste Problem war, er kannte kein draußen In den eineinviertel Jahren in seinem ersten Zuhause lebte er anscheinend nur im Haus! Schrubber und Putztücher wurde zu meinen besten Freunden (bis heute). Es ist unglaublich schwer einem Hund, für den Geschäfte auf Fliesen normal sind, vom Gegenteil zu überzeugen. Wir sind auf einem guten Weg, die Hälfte der Nächte sind trocken, die anderen leider noch nicht (Box hat auch nicht sooo viel gebracht, außer daß ich dann morgens um 5 nicht nur die Box saubermachen mußte, sondern auch noch einen Hund baden durfte).

Mein Mann bekam schon recht früh seine Zähne zu spüren, mein Mann wollte ihn wegschicken, er ging zunächst auch, griff ihn dann aber von hinten an, um nach dem Angriff winselnd zusammenzubrechen und unter sich zu machen. Er griff meinen Mann ein paar Tage später noch mal in der selben Situation an.
Wir haben dann das wegschicken trainiert, in solch einer Situation hat er nicht mehr gebissen. Dafür hat er dann die Postbotin gelocht, Besuch gebissen, draußen eine Bekannte. Wir fanden zunächst keine Gemeinsamkeiten und alle Angriffe kamen absolut aus dem Nichts. Er hatte zuvor sogar mit einem Teil der Leute geschmust (er braucht sehr viel Körperkontakt). Hundestunden brachten auch nichts, er folgte draußen wie eine eins, ist super leinenführig, führt die Sichtzeichen, die er kennt sehr gut aus. Er ließ sich nicht provozieren. Als Ergebnis der Hundestunden kam raus, daß wir an seiner Impulskontrolle arbeiten sollen. Zu der Zeit war er in seiner Amselphase. Er hat schon die Blätter-, Apfel, Pilzphasen durch, es gibt immer wieder Dinge, die ihn brennend interessieren, er kannte ja absolut nichts.

Zwischendrin biß er immer mal wieder meinen Mann, er hat eine Engelsgeduld mit Hunden. Nach einem Biß haben wir Brutus nie gemaßregelt, weil er eh schon total durch den Wind war. Mein Mann hat ihn anschließend gestreichelt.

Im Januar waren wir dann in der Uni Gießen, einfach zum durchchecken. Unsere Haus-Tierärztin hatte nichts gefunden. In Gießen gibt's ja Fachidioten aller Richtungen. Brutus wurde 6 Stunden durch die Mangel gedreht, Röntgen, orthopädische Untersuchung, incl. Gangbild, Blutuntersuchung auf alles mögliche, neurologische Untersuchung, kurz: das komplette Programm, was man ohne Narkose haben kann.
Das Kerlchen ist eine Großbaustelle, Keilwirbel, miteinander verwachsene Wirbel, Patellaluxation beidseits, Rippen die übereinander wachsen, Gaumensegel zu lang, Nasenlöcher zu eng, sprich alles was man als Bulldog an Baustellen haben kann (sowas hatten wir allerdings auch schon befürchtet).
Schmerzen hat er aktuell aber keine (!!), oh, Wunder.
Eine Subklinische Schilddrüsenunterfuinktion konnte ausgeschlossen werden (so eine Kandidatin ist unsere Corazón).

Die neurologische Untersuchung war sehr interessant. In Gießen sind wohl schon mehrere Bulldogs (englisch und französisch) vorgestellt worden, mit ähnlichen Symptomen. Es scheint so zu sein, daß diese Hunde mit Frust nicht umgehen können und dann in manchen Situationen wie es den Anschein hat, grundlos austicken.

Ein MRT wurde zunächst auf den Spätsommer vertagt, da wir das dann in der gleichen Narkose machen lassen können wie eine eventuell nötige Gaumensegel-OP. Dafür wollen wir aber noch einen Sommer mit Kondition abwarten. Letzten August hatten wir ihn als Indoor-Fettklops bekommen, da hat er sowieso geschnauft wie eine Dampflok, er hatte null Kondition.

Also arbeiten wir jetzt an seiner Frusttoleranz und es bessert sich langsam. Erstes Ziel ist, daß er meinen Mann nicht mehr angreift.
Bei den Übungen treibt er mich in den Wahnsinn! Brutus ist so schlau, er durchschaut alles Ich muß mir echt Mühe geben, daß er Übungen nicht sofort kapiert, sondern sich erarbeiten muß. Hohe Intelligenz und Frustprobleme sollen bei den Bulldogs laut Beobachtungen der Neurologen sehr nahe beisammen liegen (ich saach ja, Genie und Wahnsinn...).

Wir haben für Brutus einen maßgefertigten Kopfmaulkorb anfertigen lassen, mit dem Wilmaa ihn auf dem Soka-Run in Frankfurt erwischt hat (ich habe das Foto mit dem Link aus dem Forum hier kopiert).



Den Mauli trägt er absolut problemlos! Und damit kann ich trainieren, ohne Angst vor Übergriffen zu haben.

Warum ich hierher gekommen bin, ist folgender Fred gewesen:
http://forum.ksgemeinde.de/gesundhe...ryngeom-tornwaldtzyste-rathkesch-e-zyste.html

Vieles in dem Artikel kommt uns bekannt vor...

Vielen Dank fürs Durchhalten bei den vielen Buchstaben...

konnte ein wasserkopf ausgeschlossen werden?

ich wünsche euch weiterhin gutes durchhaltevermögen und erfolge mit dem entzückenden kleinen kerle!

Taubfisch schrieb:

Zwischendrin biß er immer mal wieder meinen Mann, er hat eine Engelsgeduld mit Hunden. Nach einem Biß haben wir Brutus nie gemaßregelt, weil er eh schon total durch den Wind war. Mein Mann hat ihn anschließend gestreichelt.

Zum Vergrößern anklicken....

Interessant zu lesen.

Aber zwischen "nicht gemaßregelt" und "anschließend gestreichelt" sollte meiner Meinung nach, noch etwas dazwischen liegen. Ein Hund der eh schon am Boden liegt und unter sich macht, weil er etwas verbrochen hat, muss natürlich nicht mehr hart bestraft werden (ich kenne das hinwerfen und auf das Schlimmste warten auch von unserem AmBull). Aber streicheln würde ich in der Situation in keinem Falle!!!

Wir haben schon alles versucht, ignoriert, wortlos in die Box geführt, es brachte alles nichts... Also hat mein Mann ihn die letzten male gestreichelt, um die Reaktion zu sehen. War aber wie die anderen Male auch, er war die nächsten 2 Stunden total von der Rolle.

Ich würde ihn dann auch einfach in Ruhe lassen.
Das Streicheln verstärkt meiner Meinung nach nur das "Gefühlschaos". Er verhält sich ja eh schon ambivalent. Wenn auf einen Angriff auf Deinen Mann, totale Zuwendung folgt (die der Hund in seinem Zustand auch nicht genießen kann), ist das für den Hund schwer einzuordnen.

Tanja,
keine Ahnung, die Idee mit dem Wasserkopf hatten wir noch nicht. Wird für den nächsten Gießen-Besuch auch vorgemerkt, würde dann bei einem MRT auch auffallen.

Generell konnte ich beobachten, daß die Aggressionen fast immer dann auftreten, wenn er schlecht drauf ist, er also unausgeglichen ist, sein Verhalten also recht extrem ist.
Ist er an einem Tag morgens eher ängstlich, hat keinen Bock auf spazierengehen (ich nenne das seinen Bad-Hair-Day), machen wir erst ein paar Spielchen im Haus, sein Silikonball kann wahre Wunder bewirken oder einfach Futtersuche in seiner Kiste oder seinem Schnüffelteppich.

Hier bewegte Bilder, mit der Kiste:
https://www.youtube.com/watch?v=9enlU2L4vmU
Er hatte anfangs unglaublichen Schiß vor Kisten

Mittlerweile Profi, die Kiste ist auch größer und höher geworden:
https://www.youtube.com/watch?v=OwzkPL3t_yU
Er hat eine elende Geduld, die Kiste zu durchsuchen, bis wirklich nichts freßbares mehr drin ist.

Genauso sein Schnüffelteppich, ich hatte erst mal eine kleine Version selbstgeknotet, davon war er schon begeistert, also haben wir dann noch einen großen gekauft.
https://www.youtube.com/watch?v=g7luGbyVNVM
Einfach Futterbröckchen zwischen die Stoffstreifen stecken und suchen lassen. Mit einer Bullynase eine echte Herausforderung
Sowas gleicht ihn aus.
Ansonsten machen wir noch Futterbeutelsuche, gut, den finden wir immer zusammen, er kann's nicht wirklich mit seiner Nase, aber er freut sich wie Bolle. Wir haben jetzt noch einen Futterbeutel in quietschbunt, den kann er prima mit den Augen finden Er ist halt verfressen, mit Futter geht bei ihm eigentlich alles.

Wir sollen ihn auslasten, er ist ja noch ein junger Hund, aber er bekommt bei uns auch viel Ruhe (keine Kinder). Er verpennt auch viel vom Tag.

Ich muß echt sagen, er ist die härtete Nuß. Unser AmBull-Mädel war echt die einfachste, ihre Ängste abzubauen war zwar auch Arbeit (sie lebte die ersten beiden Jahre nur in einer Kennelbox), aber nicht so anstrengend. Corazón war nur anderen Hunden gegenüber aggressiv, Menschen gegenüber aber nur lieb. Leider baut sie momentan schon arg ab .


Brutus kann auch in goldig:


Fotografiert werden, findet er ganz toll, bei unserem ersten Probeshooting konnte er überhaupt nicht genug bekommen

Mein Bällchen:


Und das letzte Foto von allen dreien, kurz vor Weihnachten:

awwwwww wie er auf dem rand der kiste steht...
tolles rudel! es klingt, als hätte brutus bei euch einen sechser im lotto! ich drücke die daumen, dass ihr sein verhalten weiterhin verbessern könnt.

Sehr interessiert habe ich Deinen Beitrag gelesen und mein erster Gedanke ging in Richtung Übersprungshandlung,aber das passt nicht zu dem hinterhältigen Angriff,den Du als erstes Deinem Mann gegenüber schilderst.
Sonst fällt mir nur ein,dass es sich vllt teilweise um eine Überforderung handeln könnte,weil Du auch schreibst,dass er rein gar nichts kannte vorher und reizarm aufgewachsen ist.
Ich habe einen tauben Staffbulli mit "ADHS" und mir war mal aufgefallen,dass er manchmal verwirrt ist,wenn einer gestenreich erzählt.
Denn für einen Hund,der auf Sichtzeichen trainiert ist,sind das immer sehr anstrengend,weil er natürlich auf alles achtet.
Das sind alles so Sachen,auf die man erst später kommt und Menschen,die den Umgang mit einem tauben Hund nicht gewohnt sind,ERST nicht nachvollziehbar.
Ansonsten hast eine tolle Schmusebacke da und der Maulkorb ist echt genial!!
Bei dem Clip mit der kleinen Kiste,hab ich mir vor Lachen auf die Oberschenkel gehauen
Ihr macht Euch wirklich sehr Gedanken um den kleinen Kerl.Macht weiter so,denn es wird sich lohnen und er wächst Euch noch mehr ans Herz!!

ah, so sieht der hübsche also ohne "hannibal lector maulkorb" aus!
als erstes: hut ab vor eurer geduld. meine beiden sind ja gesundheitlich auch mehr(wilma) oder weniger(maya) vollbaustellen und ich bin mir nicht sicher ob ich dazu noch mit derart krassen verhaltensauffälligkeiten leben könnte. mich treibt das körperliche schon öfter mal an den rand des wahnsinns..
liest sich als würde er nur menschen angehen, was sagt denn euer bauchgefühl- denkt ihr das es eher neurologiische ursachen hat oder "frucht" seines bisherigen daseins ist? oder eine mischung aus beidem?
irgendwie weiß ich grade nicht ob ich euch wünschen soll das eine körperliche ursache dafür gefunden wird oder lieber das es auf seiner sozialisation beruht, hat was von pest oder cholera...
aber wenn ihr mal wieder in gießen seid und er andere bullys mag könnt ihr euch gerne melden, ich wohne da nicht weit weg und vielleicht hat er ja spaß dran mit 2plattnasen seiner größe mal eine gassi tour zu machen.
auf alle fälle drücke ich euch die daumen das ihr den knilch hinbekommt!

Hatte pixelstall nicht auch so einen dezent durchgeknallten FB als Pflegehund?

Ich meine, mich zu erinnern, dass der Anfangs bei Aufregung auch regelmäßig explodierte.

Da lag aber, meine ich, auch gesundheitlich einiges im Argen... hab nur schon länger nichts mehr von ihr gelesen, weiß nicht, wo sie derzeit steckt.

Auf jeden Fall ziehe ich den Hut vor eurem Einsatz. 'Mein' durchgeknalltes Exemplar der Gattung Hund war zwar 'nur' artgenossenaggressiv, aber ich weiß, wie schwierig das ist.

Unser Hund hatte neurologische Probleme, die von einem Schädel-Hirn-Trauma kamen. Auffällig war auch bei ihm, dass die Schwankungen in der Tagesform enorm waren. An guten Tagen wirkte er fast normal, an schlechten war es eher katastrophal...

Ich möchte euch meinen höchsten Respekt aussprechen

Da ich selbst Hunde vermittele, weiß ich, wie schwer es ist, einen solchen Hund überhaupt nochmal vermittelt zu kriegen. Allerdings nehme ich es mit der Wahrheit sehr genau und deshalb würde mich mal interessieren mit welchen Angaben ihr Brutus übernommen habt? Weil du schreibst, dass ihr das und das erst hinterher erfahren habt

Da mein Rüde aktuell letzte Woche auch im MRT war (vor ein paar Jahren schon mal und diverse OPs hinter sich hat), weiß ich auch, wie teuer sowas ist. Das macht auch nicht jeder mit.

Einen Hund, der die eigenen Leute beißt, finde ich immer am Schwierigsten. Sowohl in der Vermittlung, als auch in der Analyse.

Ich wünsche euch ganz viel Erfolg und es würde mich freuen weiterhin von euch zu lesen.

Brutus hat auch schon 2 Hunde getackert Letzt hatte er sich an einen 60-kg-AmBull-Mix-Rüden angeheftet, schön an die Wange (Brutus war an der Leine und der große Rüde offline). Da er aber eh nur noch mit Mauli offline darf (schon wegen der Besitzer der anderen Hunde), passiert da auch nichts mehr. Hier waren aber jeweils die anderen Hunde offline und er an der Leine.
Ansonsten ist er eigentlich recht verträglich und hatte bisher auch keine Probleme mit anderen Rüden. Brutus ist noch nicht enteiert, da wir das gerne in einer anderen Narkose mit erledigen würden.
Die Hundetrainerin hatte uns zum jetzigen Zeitpunkt auch vom enteiern abgeraten, weil Brutus immer noch pieselt wie ein Mädchen und er markiert überhaupt nicht (dafür markiert Corazón wie ein Rüde ). Außerdem haben sowohl die Hundetrainerin als auch die Neurologin die Eier als Grund ausgeschlossen.
Er hat auch noch nie gerammelt...

Wir beobachten jetzt erst mal seine weitere Entwicklung. Der Kerl darf sich ja auch erst seit 9 Monaten überhaupt mal normal entwickeln. Da besteht noch sehr großer Nachholbedarf. Aber er ist sehr neugierig, draußen nicht ängstlich, guckt sich alles sehr aufgeschlossen an. Ängste entwickelt er eher im Haus.

Brutus greift eigentlich immer von hinten an. Nur die Postbotin war frontal, das war durch das Hoftor technisch nicht anders möglich. Da ging mir der Hintern aber echt auf Grundeis, die Versicherungen haben das aber untereinander geklärt. Es war auch nichts persönliches mit der Postbotin, wir haben sie später noch mal getroffen, da war alles in Butter.

Wir gehen eigentlich eher davon aus, daß das ganze wirklich auf seiner nicht vorhandenen Sozialisierung beruht. Welpe in Ungarn bedeutet ja nichts sehen, früh von der Mutter weg. Dann nur im Haus gehalten worden, auch völlig ohne Grenzen gesetzt zu bekommen. Da war auch noch ein kleiner Chihuahua-Mix dabei, der war auch nicht stubenrein und kannte auch überhaupt nichts.

Der letzte Angriff auf meinen Mann ist jetzt gute 4 Wochen her. Die Überei scheint wirklich anzuschlagen. Ich bin echt stolz auf den kleinen

Mir schwant im Moment nur, daß Brutus' Hörgerät (=Corazón) demnächst den Geist aufgibt, sie wird echt schwerhörig. Aber im Umgang mit unserer verstorbenen AmBull-Hündin und mit Brutus hat sie sich die Sichtzeichen eh schon abgeguckt. Die Hundeschul-Sichtzeichen wie z.B. Sitz, Platz, Hier, Fuß wurden eh erst über Sichtzeichen und dann über Hörzeichen geübt.

Ich lasse Brutus auch mit meinem kleinen Neffen (8 Jahre) spielen. Mit Maulkorb versteht sich. Mein Neffe ist echt ein ganz tolles Kind, wenn man ihm was sagt, hält er sich auch dran. Das war Ostern so goldig, Brutus frißt wahnsinnig gerne Löwenzahn, das geht mit Maulkorb aber nicht, die Blüten sind einfach zu dick gewesen. Die beiden haben das dann zusammen geübt


Einmal hätte Brutus meinen Neffen gezwickt, gut, daß der Maulkorb da war.

Edit: Brutus wurde uns vom TH "empfohlen", sie suchten jemand, der die Flinte nicht gleich ins Korn wirft und bei denen es Regeln gibt und der Zeit hat, einfach um mehr über ihn zu erfahren. Wir haben ihn erst mal nur als Pflegestelle übernommen, weil unsere AmBull-Hündin mit 17 Jahren schon uralt war, auch schon recht schusselig. Aber es klappte wirklich gut, weswegen wir ihn dann nach 2 Wochen fest übernommen haben. Die 5 Monate die die beiden Taubfische gemeinsam hatten, waren sehr wertvoll.

Die Erstbesitzerin hatte eigentlich keine Angaben zum Hund gemacht, sie hat die Abgabegebühr abgedrückt, die beiden Hunde dagelassen, das war's. Bei den anderen Stellen rückte auch erst keiner so wirklich mit den Rückgabegründen raus. Nach und nach kamen dann Details ans Tageslicht, daß Brutus auch dort gebissen hat, wie bei uns völlig ohne erkennbaren Grund.

Wir kennen die Tierheimleiterin seit ca. 15 Jahren, sie hatte unsere alte Hündin mehrfach zur Pflege.
Wir haben regelmäßig mit dem TH Kontakt und beraten uns auch. Sie hat dann mehrfach bei den Familien nachgehakt, was Brutus bei denen verzapft hat, um ein rundes Bild zu bekommen. Nur die Erstbesitzerin ist nicht mehr auffindbar.

Dass er pinselt wie ein Mädchen, kann aber auch schlicht an Rückenproblemen liegen.

Machte meiner anfangs auch, wir haben uns sonstwie dazu gedacht, dabei konnte er einfach nur nicht so gut auf drei Beinen stehen.

Nachher ging es dann besser, war aber tagesformabhängig. das korrelierte aber mit dem Gangbild. An Tagen, wo der Hund nicht rund lief, wurde in der Regel im Sitzen gepieselt und einfach laufen gelassen... Höchstens ein, zwei Mal pro Spaziergang.

An guten Tagen wurden auch schon mal Visitenkarten hinterlassen... Das dann natürlich auch auf drei Beinen...

Das Kreuz bereitet eigentlich noch keine Schwierigkeiten. Und wenn ich sehe, wie er die Treppe hoch und runter bügelt, wäre Beinchen heben auch kein Problem. Er rennt auch draußen ohne Probleme, schlägt Haken, da müßte man ja auch was merken.
Wenn ich ihn noch erwische, trage ich ihn lieber hoch oder runter, schon wegen der Knie und dem Rücken, aber rufen ist bei einem Taubfisch zwecklos und der kleine ist mit 2 Jahren auch noch echt flott unterwegs (ich hätte ihn mir langsamer vorgestellt).

Was auch komisch ist, er liest keine Zeitung. Wenn ich mit ihm durchs Ort gehe, läuft er einfach neben mir her, läßt sämtliche Hausecken und Laternenpfähle links liegen...

Das mit dem Kastrieren würde ich glaub ich ganz sein lassen bzw. AUF JEDEN FALL erst mal mit einem Chip ausprobieren.

Taubfisch schrieb:

Das Kreuz bereitet eigentlich noch keine Schwierigkeiten. Und wenn ich sehe, wie er die Treppe hoch und runter bügelt, wäre Beinchen heben auch kein Problem. Er rennt auch draußen ohne Probleme, schlägt Haken, da müßte man ja auch was merken.
Wenn ich ihn noch erwische, trage ich ihn lieber hoch oder runter, schon wegen der Knie und dem Rücken, aber rufen ist bei einem Taubfisch zwecklos und der kleine ist mit 2 Jahren auch noch echt flott unterwegs (ich hätte ihn mir langsamer vorgestellt).

Was auch komisch ist, er liest keine Zeitung. Wenn ich mit ihm durchs Ort gehe, läuft er einfach neben mir her, läßt sämtliche Hausecken und Laternenpfähle links liegen...

Zum Vergrößern anklicken....

Hmmh, entweder, er kennt es nicht, oder er will evtl. Den Anschluss an dich nicht verlieren - und das würde er ja als Tauber Hund, wenn er sich auf was anderes konzentriert... oder seine nicht vorhandene Nase sorgt dafür, das Schnüffeln nicht so seines ist.

Du schreibst ja auch, er sucht auch den Futterdummy lieber mit den Augen, oder?

hatte er da ein heiligenschein auf den kopfkorb?

sicher keine einfache sache mit dem hund, aber schön ist er! Ich kann leider keine ratschläge geben.

@Lektoratte,
eine Bullynase taugt halt nicht wirklich viel... Ich gehe auch oft mit beiden Hunden durchs Dorf, Corazón saugt sich dann alle naselang fest beim schnüffeln, aber dem kleinen sagt das alles nix. Bei Corazón hatte ich das damals auch so gemacht, mit beiden Hündinnen durchs Dorf gezogen, Corazón lernte dann den schwarzen Gummi im Gesicht kennen (Corazón konnte am Anfang auch überhaupt nicht schnüffeln), indem sie Inka zugeguckt hatte. Es hat echt Monate gedauert, bevor sie so gut schnüffeln konnte, wie sie es heute kann (Corazón kannte auch überhaupt nichts, sie lebte die ersten beiden Jahre nur an der Kette auf Ibiza und kam dann in die Tötung, weil sie null Schutztrieb hat).

@toubab
Ja, ich geb's zu, da ist ein Heiligenschein auf dem Mauli. Ich hatte abends vor der Demo noch bißchen geräumt, da fiel mir das Päckchen Pfeifenputzer in die Hände, dann kam mir spontan die bekloppte Idee (ich bin eigentlich Bärenmacherin). Der Heiligenschein hat aber die Demo auch nur knapp überlebt.

Ja, Brutus ist auch eigentlilch ein Schatz. Er kuschelt wahnsinnig gerne, er ist draußen einfach toll, läuft super an der Leine, wenn er offline läuft, guckt er total viel nach mir, er befolgt die Sichtzeichen, er läßt mittlerweile Insekten in Ruhe (das sind meine Fotomotive), wenn ich fotografiere bleibt er einfach stehen und wartet. Eigentlich DER Traumhund, wenn er nicht beißen würde. Und da er alles andere so toll lernt, geben wir ihn nicht auf.
Auch im Auto wartet er, daß wir ihn rausheben, wer springt trotz Handzeichen raus? Richtig, Corazón. Dafür könnte ich ihr den Hals umdrehen.
Brutus ist echt perfekt, bis auf seine Aggressionen.

Da Brutus' Nase ja nicht sooo suchtauglich ist, habe ich Trockenpansen in kleine Stücke geschnitten und im Hof so versteckt, daß er ihn recht einfach finden kann.
Praktisch ist die automatische Reinigung der Radkästen und des Unterbodens meines Cabrios
Brutus Pansen - YouTube

immer wieder der blick zu dir: "mach ich das richtig?" und am schluss: "Mamaaaaaa hilf mir!"

zum knutschen!