Was ich aus den bisherigen Berichten ziehen kann ist, dass es "früher" nicht weniger "schlimm" war, sondern es wurde in erster Linie geschwiegen und man hat bei Missbrauch den Frauen/Mädchen die Schuld gegeben. Also nicht nur auf Lindemann und Ramstein bezogen.
Ehem eben - deswegen war ich so verwundert. „Me too“ ist ja nicht erst gestern gewesen.
Und in der Folge kam jede Menge Zeugs ans Licht, was früher als mehr oder weniger normal gegolten hat.
Und dennoch hat zu Rammstein jetzt erst jemand was gesagt?
Und nicht schon vor 5 Jahren?
Obwohl da niemand von den Opfern um seinen Job in der Branche fürchten musste?
Aber gut, ist ja Wurscht. Ob das schon Jahre so geht oder eben nicht, ändert ja nichts daran, dass es k.acke ist.
Hätte ich mich getraut, "Nein" zu sagen, wenn mir das zu viel gewesen wäre und ich mich in einem abgeschlossenen Raum befunden hätte?
Ja, das meinte ich eben gestern Abend. Selbst wenn theoretisch die Möglichkeit bestanden hat, sich dem ganzen zu verweigern, macht das ganze Szenario inklusive Gruppendruck es extrem schwer, es dann auch wirklich zu tun.
und Weinstein war schuldig, Jeffrey Epstein auch, nicht wahr?
Eben. Aber grade drum hätte ich gedacht, so etwas fliegt heutzutage schneller auf.
Zu Luke Mockridge muss ich sagen: Ich habe das nicht mehr verfolgt.
Mein Eindruck war 1. dass das eine sehr persönliche Kiste war, wo ganz viel enttäuschte Erwartungen eine Rolle spielten - und die besser auch privat geblieben wäre.
Und 2. dass da möglicherweise mehr Unsensibilität im Spiel war, als wirkliche Gewalttätigkeit.
Irgendwie so: Sie will nicht so recht, erwartet von ihrem - immerhin - Lebenspartner, dass er das ohne viele Worte merkt und versteht, er tut‘s aber nicht.
Sie ist tief enttäuscht und fühlt sich ausgenutzt, sagt aber erstmal nichts - er, als „typischer“, in diesen Dingen etwas nöseliger Mann, fällt anderentags aus allen Wolken… war doch alles nett, was hat „sie“ jetzt auf einmal?
Oder war es noch ganz anders?