@Lucie
Ich weigere mich einfach, in Panik zu verfallen.
Mich erhält folgender Gedanke dabei aufrecht:
Ich habe ja etwas Verwandtschaft in Slowenien. Und dort sind seit Jahren die Lebenshaltungskosten deutlich höher als hier bei uns. Lebensmittel, Gebrauchsgüter, einfach alles, ob importiert oder im Land produziert, ist 10-30% teurer.
Dabei verdienen die Leute aber deutlich weniger als wir hier. Ich meine, mindestens 30%.
Denen geht es "nicht gut", und sie sind frustriert, dass sie im Grunde wenig Geld zurücklegen können, aber der Lebensstandard ist trotzdem relativ hoch und alle kommen zurecht. Sie leben nicht schlecht. Aber mehr wie wir alle noch vor 20, 30 Jahren. Wo große Anschaffungen geplant werden mussten und eben nicht alles auf einmal und sofort ging.
Versteh mich nicht falsch, die hätten es alle gern anders - aber es funktioniert und sieht für mich nicht so aus, als würde man davor Angst haben müssen. Die Gesellschaft ist weit von Verlendung entfernt.
Und ich denke, so wird es hier auch kommen.
Wir hier - also, unser Haushalt, persönlich - hatten es jetzt mal ungefähr ein Jahr lang so, dass ich nicht mehr auf jeden Cent achten musste und öfter mal gesagt habe: "Ach was, das kaufe ich jetzt einfach". Oder "das Geld ist ja da, die Zeit aber nicht - ich kaufe etwas, das teurer, aber vor Ort vorhanden ist und suche gar nicht nach der günstigsten Alternative". Das war in meinem Leben eine Premiere, es war wirklich entspannend. Ich konnte auch das erste Mal in großem Stil etwas spenden.
Und dann war es auch schon wieder vorbei und jetzt sind wir wieder bei "sparsam", auch da, wo ich es zuletzt vielleicht nicht mehr immer war.
(Ausnahme: Fleisch. Da wird eher reduziert, als weg von Bio zu gehen, das möchte ich nicht mehr.)
Das ist schade, aber es ist halt nicht zu ändern. Ich habe das fast 50 Jahre geschafft und ich denke, ich schaffe es auch weiterhin. Ich erlaube mir die vorsichtige Hoffnung, dass es nicht zu lange dauert, aber - ich kann es ja eh nicht beeinflussen. Ist dann halt so.