@zuwider
Machen wir uns doch nix vor...
Die allerwenigsten Menschen schaffen es, jedem Mitmenschen oder jeder lebenden Kreatur gegenüber gleich empathisch zu sein. Egal was wir uns vornehmen, und egal, was wir uns
vormachen.*
Das kann man kritisieren, wenn es einem auffällt, man kann (und sollte) drüber diskutieren, man kann es aus tiefstem Herzen sch.eiße finden, vor allem, wenn es mit den eigenen Lebenslügen nicht übereinstimmt...
- und das kann man dann auch so sagen... Unter anderem dafür ist ein Forum da.
Aber was man meiner Meinung nach
nicht kann, ist, mit
dieser Begründung jemandem nahelegen, doch bitte zu gehen. Denn speziell in dieser Sache ist letzten Endes, darauf würde ich jede Wette eingehen, keiner von uns wesentlich besser als der andere.
Jeder hat blinde Flecken, Vorurteile, lebt gut mit ein paar Paschalisierungen, weil sie das Leben vereinfachen, und übt für sich an irgendeiner Stelle eine gewisse Doppelmoral aus.
Und keiner hat deswegen das Recht, sich weiter aus dem Fenster zu lehnen als jemand anderer... sonst ist man ganz schnell an einer Stelle, wo die, die über Hühner diskutieren, sich vielleicht fragen lassen müssen, ob sie nicht von sich auf andere geschlossen haben...
[Anmerkung: * Nein - ich auch nicht. Ich schon dreimal nicht. Wenn ich schlecht geschlafen habe - oder eher zu wenig - mal wieder nicht raffe, worum es geht, oder mich im Alltag nicht verständlich machen kann, weil schriftliche Eingaben an der Kasse beim Rewe oder in der Diskussion mit Handwerkern leider nicht erwünscht sind, oder gestresst bin, weil zu viele Leute egal welcher Nationalität anwesend sind, bin ich absolut unempathisch, und jeder, der das Pech hat, mir dann zu begegnen, muss sich hinterher vermutlich noch ne Stunde über mich ärgern.
Und nein, das ist keine dramatische Übertreibung, es ist leider so. Ich arbeite dran, und das schhon etwas länger, aber das nicht immer erfolgreich.]
Im Grunde sind doch die meisten Leute, die wir hier mitschreiben, nicht mehr als Tastaturhelden. - Oder Antihelden, je nach Standpunkt.
Ob Paulemaus Obergrenzen lieber sähe als keine Obergrenzen, und mit welcher Begründung, macht für sich genommen die Welt nicht schlechter, genauso wenig wie der Umstand, dass ich Obergrenzen für unanwendbar und damit überflüssig halte und erstmal bereit bin, jeden Flüchtling, der mir begegnet, freundlich zu grüßen, die Welt besser macht. Solange sie sich nicht selbst ans Meer stellt und die Leute persönlich wieder zurückschiebt, Fackeln auf Flüchtlingsheime wirft (was ich ihr nicht zutraue) oder AfD wählt, was sie aber nicht tun würde, wie sie geschrieben hat.
Eine der wenigen Ausnahmen bilden Nune, du vielleicht (zumindest als Assoziierte), und nun frag mich noch wer, die hier mitschreibt und in Rosenheim aktiv in der Flüchtlingshilfe mitarbeitet.
Beim Rest von uns ist es letztlich völlig egal, was er oder sie schreibt oder nicht...
Es ist also auch nicht nötig, so zu tun, als sei nun sie, oder trex, oder irgendwer persönlich und unmittelbar Schuld an jedem Flüchtling, der ertrinkt, und alle anderen, die anders denken, wären es nicht. Das stimmt so nicht.
Am Ende ist es so: Wir diskutieren hier nur - davon geht weder die Welt unter, noch wird sie gerettet.
Wenn nur einer, der hier mitliest, daraus neue Erkenntnisse gewinnt und sich die Welt um sich herum (also, die reale) mit anderen Augen anguckt, ist das ein Gewinn. (Und wenn's nur eine neue Erkenntnis über Doppelmoral ist...
)
Dafür braucht es aber kein "persönliches" Gezicke und Gehacke, Gezicke und Gehacke über den vertretenen Standpunkt reicht völlig aus.
Aber missliebe Leute weg oder in die Ecke schicken... sprengt dieses Konzept irgendwie.