Wie gesagt, hier in der Presse stand es etwas anders.
Nämlich so, dass kleine Grüppchen von 5 bis 6 Leuten anscheinend herumgezogen sind und Frauen belästigt und teils bei dieser Gelegenheit auch ausgeraubt haben.
Ist für mich vor meinem inneren Auge einfach ein anderes Szenario als du es beschreibst.
(Edit: Wenn das, was du ausgeführt hast, so stattgefunden hat, ist das sicherlich nochmal zwei Größenordnungen drüber. Das hatte ich bis dahin so noch nicht gelesen.)
Aber ich
verharmlose das nicht. Das sind Straftaten, die gehören verfolgt und bestraft. Von mir aus auch "schwere Straftaten", die sicherlich für die Oper höchst traumatisch sein können!
Aber "schwere Verbrechen" sind
für mich einfach etwas anderes.
Es werden auf dieser Welt Menschen vergewaltigt, gefoltert, zerstückelt und ermordet, für Drogen oder Geld oder einfach so, oder weil die Täter zu viele schlechte Filme gesehen haben. Leute, die gegen das organisierte Verbrechen vorgehen, werden von Auftragskillern umgelegt.
Leute bringen mit gefakten Hotlines alte einsame Menschen um ihre gesamten Ersparnisse, indem sie ihnen windige Anlagen aufschwatzen.
Banken versenken Milliarden, zahlen ihren Managern ebensoviel und holen sich das vom Steuerzahler zurück.
Skrupellose Gewinnsüchtige gefährden mit gefälschten Medikamenten Millionen Leute.
Das sind für mich "schwere Verbrechen" - S.exuelle Belästigung in Tateinheit mit einem geklauten Portemonnaie und einem ebensolchem Smartphone sind für mich dagegen vor
diesem Hintergrund
keine "schweren Verbrechen".
(Aber eben aus ausdrücklich keine "Bagatellen" - sagte ich doch schon...
)
In diesem Zusammenhang (so, wie ich diesen Ausdruck verstehe, und vor dem Hintergrund des von mir verlinkten Artikels) kam mir die Bezeichnung "schweres Verbrechen" einfach ziemlich dramatisiert vor.
Mein Gedanke ging eher in die Richtung: Was ist denn für dich das von mir beschriebene, wenn der Diebstahlt eines Portemonnaies ein schweres Verbrechen ist?