Sorry - langer Text:
Ich hätte da mal eine Frage an diejenigen unter Euch, die auch für ein Tierheim bzw. für eine Tierschutzorga Hunde vermitteln.
Und zwar würde mich interessieren, ob ihr eventuelle Interessenten auf bestehende Krankheiten des Hundes hinweist. Also ich meine jetzt nicht Sachen, bei denen der Hund Medikamente braucht, da halte ich es sowieso für selbstverständlich und absolut notwendig, die heuen Halter darauf hinzuweisen.
Nein, ich meine jetzt Sachen wie HD, ED, Arthrosen etc. im Anfangsstadium, wo man weiß, der Hund hat das und wird früher oder später damit auch Schwierigkeiten bekommen.
Ich schildere jetzt mal meinen konkreten Fall:
Wir haben letztes Jahr Anfang November eine Schäferhündin aus einer slowakischen Auffangstation übernommen. Sie ist geschätzte 3 Jahre alt und war seit August 2011 auf einer Pflegestelle. Dort wurde sie auch einem Tierarzt vorgestellt, sie wurde kastriert, geimpft und wegen ihrer Ohrenentzündung behandelt. Das war mein Kenntnisstand bei Übernahme.
Ich bin jetzt kein Fachmann in Sachen Hundekrankheiten, ich hab bei unserem Besuch bei der Pflegestelle beim Gassigehen auf HD geachtet, aber da die Hündin hinten ganz normal lief und auch kein abfallendes Hinterteil hingezüchtet hat (sie ist eine graue Schäferhündin wohl aus einer „Ostlinie“ oder so, keine Ahnung), hab ich mir also über HD keine Gedanken mehr gemacht.
Bis zu diesem Zeitpunkt wusste ich auch so gut wie nichts über ED. Uns fiel zwar auf, dass sie vorne etwas schlaksig läuft, so wie es Welpen oft tun, aber wir fanden das eher bezaubernd und sie lief und sprang auch rum wie ne Bekloppte, zeigte keinerlei Schmerzen und wir machten uns keine Gedanken. Weil sie wie gesagt ja auch dort mit ihrer Pflegemama mehrmals beim Tierarzt war. Also haben wir den Übernahmevertrag gemacht und sie mit nach Hause genommen.
Luna ist ein absoluter Balljunkie und wir haben mit ihr auch fast jeden Tag mit dem Ball, Frisbee und sonstigem Zeugs gespielt, das man schmeißen kann. Irgendwann dann nach ein paar Wochen (es lag ziemlich viel Schnee hier) hat sie dann beim Abbremsen angefangen zu quietschen und hat dann ein paar Minuten gehumpelt. Wir dachten halt, sie hat sich vertreten oder so und zuhause war wieder alles normal. Allerdings fiel mir dann mit der Zeit auf, dass es bei ihr immer ganz fürchterlich knackt beim Aufstehen oder Hinlegen und sie auch nach längerer Liegephase etwas steif geht vorne. Das ließ mir dann keine Ruhe und ich bestand auf einem Termin bei unserer Tierärztin.
Als wir mit Luna ins Behandlungszimmer kamen, schlug diese sofort die Hände überm Kopf zusammen und sagte: „Oh mein Gott, die Ellbogen!“ Wir sahen sie nur ratlos an und sie sagte, dass man sehen kann, wie sie beim Laufen vorne so rudert und auch beim stehen ihre Ellbogen so rausdreht. Sie hat dann versucht, ihre Gelenke zu beugen/strecken und das war wohl auch ziemlich schmerzhaft für den Hund. Also haben wir einen Termin zum Röntgen ausgemacht.
Der war 2 Tage später und sie hat uns dann die Röntgenbilder gezeigt. Im Vergleich auf nem anderen Bildschirm war ein gesundes Gelenk zu sehen und Lunas Gelenke sind echt ne Katastrophe. Sie hat auch schon Arthrosen entwickelt. Wir waren fix und fertig. Unsere Ärztin operiert normalerweise so was selber, aber in diesem Fall traut sie sich nicht ran. Es geht wohl darum, diese Gelenkmäuse zu entfernen und das Gelenk irgendwie „abzurunden“, damit es besser beweglich ist. Eine komplette Heilung ist nicht mehr möglich, aber sie soll halt möglichst lange schmerzfrei sich bewegen können. Irgendein Hundesport mit viel Rumspringen und „Stopp and Go“ fällt auch aus, aber z.B. Fährtenarbeit wäre möglich.
Jetzt haben wir in 10 Tagen einen Termin in der Münchner Uniklinik, dort wird ein CT gemacht und wenn es das CT-Ergebnis hergibt, wird Luna auch gleich noch operiert. Danach beginnt eine dreimonatige Rehaphase mit Ruhezeit, Physiotherapie und nur kontrollierten Bewegungen. Wir hoffen, dass sie wenigstens beide Gelenke gleichzeitig operieren, damit Luna es nach diesen drei Monaten geschafft hat und wir dann nicht das andere Bein operieren lassen müssen und die drei Monate beginnen von vorne *urgs*.
Unsere Tierärztin ist halt auch der Meinung, dass man da schon viel früher was hätte machen müssen und so halt viel Zeit ins Land gestrichen ist (fast ein ¾ Jahr). Sie ist sich auch sicher, dass jeder halbwegs gut ausgebildete Tierarzt das hätte sehen können/müssen bzw. auch hundeerfahrene Mitarbeiter einer Tierschutzorga das bemerken hätten können.
Gut ich will ehrlich sein:
Ich weiß nicht, ob wir den Hund genommen hätten wenn wir gewusst hätten, dass auf uns eine OP für über 3.000.- Euro zukommt. Das Geld tut uns schon weh. Auf der anderen Seite wären vor einem halben Jahr Lunas Chancen auch noch viel besser gewesen und wir hätten Sie auch nicht so viel rumspringen lassen mit dem Ball. Dadurch hat sich alles ja noch verschlechtert.
Es hilft ja auch nichts mehr, Fakt ist Luna bekommt diese OP (sofern sie halt durchführbar ist) und wir hoffen, dass wir ihr dadurch so lange wie möglich Schmerzmittel ersparen können. Des Weiteren fangen wir nach der OP an zu barfen und im Moment bekommt sie auch schon Grünlippmuschelpulver.
Mich würde halt nur mal interessieren, ob ihr bei euren Tierheimen/Orgas so was verschweigen würdet bzw. ob ihr bei Verdacht den Hund hättet röntgen lassen, auch auf die Gefahr hin, dass er dann schlechter zu vermitteln wäre (wegen den Kosten, die auf die neuen Besitzer zukommen).
Nochmal sorry für diesen Roman, aber ich wollte nix auslassen…..
Ich hätte da mal eine Frage an diejenigen unter Euch, die auch für ein Tierheim bzw. für eine Tierschutzorga Hunde vermitteln.
Und zwar würde mich interessieren, ob ihr eventuelle Interessenten auf bestehende Krankheiten des Hundes hinweist. Also ich meine jetzt nicht Sachen, bei denen der Hund Medikamente braucht, da halte ich es sowieso für selbstverständlich und absolut notwendig, die heuen Halter darauf hinzuweisen.
Nein, ich meine jetzt Sachen wie HD, ED, Arthrosen etc. im Anfangsstadium, wo man weiß, der Hund hat das und wird früher oder später damit auch Schwierigkeiten bekommen.
Ich schildere jetzt mal meinen konkreten Fall:
Wir haben letztes Jahr Anfang November eine Schäferhündin aus einer slowakischen Auffangstation übernommen. Sie ist geschätzte 3 Jahre alt und war seit August 2011 auf einer Pflegestelle. Dort wurde sie auch einem Tierarzt vorgestellt, sie wurde kastriert, geimpft und wegen ihrer Ohrenentzündung behandelt. Das war mein Kenntnisstand bei Übernahme.
Ich bin jetzt kein Fachmann in Sachen Hundekrankheiten, ich hab bei unserem Besuch bei der Pflegestelle beim Gassigehen auf HD geachtet, aber da die Hündin hinten ganz normal lief und auch kein abfallendes Hinterteil hingezüchtet hat (sie ist eine graue Schäferhündin wohl aus einer „Ostlinie“ oder so, keine Ahnung), hab ich mir also über HD keine Gedanken mehr gemacht.
Bis zu diesem Zeitpunkt wusste ich auch so gut wie nichts über ED. Uns fiel zwar auf, dass sie vorne etwas schlaksig läuft, so wie es Welpen oft tun, aber wir fanden das eher bezaubernd und sie lief und sprang auch rum wie ne Bekloppte, zeigte keinerlei Schmerzen und wir machten uns keine Gedanken. Weil sie wie gesagt ja auch dort mit ihrer Pflegemama mehrmals beim Tierarzt war. Also haben wir den Übernahmevertrag gemacht und sie mit nach Hause genommen.
Luna ist ein absoluter Balljunkie und wir haben mit ihr auch fast jeden Tag mit dem Ball, Frisbee und sonstigem Zeugs gespielt, das man schmeißen kann. Irgendwann dann nach ein paar Wochen (es lag ziemlich viel Schnee hier) hat sie dann beim Abbremsen angefangen zu quietschen und hat dann ein paar Minuten gehumpelt. Wir dachten halt, sie hat sich vertreten oder so und zuhause war wieder alles normal. Allerdings fiel mir dann mit der Zeit auf, dass es bei ihr immer ganz fürchterlich knackt beim Aufstehen oder Hinlegen und sie auch nach längerer Liegephase etwas steif geht vorne. Das ließ mir dann keine Ruhe und ich bestand auf einem Termin bei unserer Tierärztin.
Als wir mit Luna ins Behandlungszimmer kamen, schlug diese sofort die Hände überm Kopf zusammen und sagte: „Oh mein Gott, die Ellbogen!“ Wir sahen sie nur ratlos an und sie sagte, dass man sehen kann, wie sie beim Laufen vorne so rudert und auch beim stehen ihre Ellbogen so rausdreht. Sie hat dann versucht, ihre Gelenke zu beugen/strecken und das war wohl auch ziemlich schmerzhaft für den Hund. Also haben wir einen Termin zum Röntgen ausgemacht.
Der war 2 Tage später und sie hat uns dann die Röntgenbilder gezeigt. Im Vergleich auf nem anderen Bildschirm war ein gesundes Gelenk zu sehen und Lunas Gelenke sind echt ne Katastrophe. Sie hat auch schon Arthrosen entwickelt. Wir waren fix und fertig. Unsere Ärztin operiert normalerweise so was selber, aber in diesem Fall traut sie sich nicht ran. Es geht wohl darum, diese Gelenkmäuse zu entfernen und das Gelenk irgendwie „abzurunden“, damit es besser beweglich ist. Eine komplette Heilung ist nicht mehr möglich, aber sie soll halt möglichst lange schmerzfrei sich bewegen können. Irgendein Hundesport mit viel Rumspringen und „Stopp and Go“ fällt auch aus, aber z.B. Fährtenarbeit wäre möglich.
Jetzt haben wir in 10 Tagen einen Termin in der Münchner Uniklinik, dort wird ein CT gemacht und wenn es das CT-Ergebnis hergibt, wird Luna auch gleich noch operiert. Danach beginnt eine dreimonatige Rehaphase mit Ruhezeit, Physiotherapie und nur kontrollierten Bewegungen. Wir hoffen, dass sie wenigstens beide Gelenke gleichzeitig operieren, damit Luna es nach diesen drei Monaten geschafft hat und wir dann nicht das andere Bein operieren lassen müssen und die drei Monate beginnen von vorne *urgs*.
Unsere Tierärztin ist halt auch der Meinung, dass man da schon viel früher was hätte machen müssen und so halt viel Zeit ins Land gestrichen ist (fast ein ¾ Jahr). Sie ist sich auch sicher, dass jeder halbwegs gut ausgebildete Tierarzt das hätte sehen können/müssen bzw. auch hundeerfahrene Mitarbeiter einer Tierschutzorga das bemerken hätten können.
Gut ich will ehrlich sein:
Ich weiß nicht, ob wir den Hund genommen hätten wenn wir gewusst hätten, dass auf uns eine OP für über 3.000.- Euro zukommt. Das Geld tut uns schon weh. Auf der anderen Seite wären vor einem halben Jahr Lunas Chancen auch noch viel besser gewesen und wir hätten Sie auch nicht so viel rumspringen lassen mit dem Ball. Dadurch hat sich alles ja noch verschlechtert.
Es hilft ja auch nichts mehr, Fakt ist Luna bekommt diese OP (sofern sie halt durchführbar ist) und wir hoffen, dass wir ihr dadurch so lange wie möglich Schmerzmittel ersparen können. Des Weiteren fangen wir nach der OP an zu barfen und im Moment bekommt sie auch schon Grünlippmuschelpulver.
Mich würde halt nur mal interessieren, ob ihr bei euren Tierheimen/Orgas so was verschweigen würdet bzw. ob ihr bei Verdacht den Hund hättet röntgen lassen, auch auf die Gefahr hin, dass er dann schlechter zu vermitteln wäre (wegen den Kosten, die auf die neuen Besitzer zukommen).
Nochmal sorry für diesen Roman, aber ich wollte nix auslassen…..