Argumente Pro Tierschutzhund und Contra Welpe

Noch mal zurück zum Thema.

Nachdem die Bekannte gestern Johnny live und in Farbe den ganzen Tag um sich hatte, hat sie sich bei "Mops in Not" angemeldet. :lol:

@Coony: Wenn sie sich für einen guten Züchter entscheidet, will ich gar nichts gesagt haben (auch wenn ich mir schwer auf die Zunge beißen müsste) und das ein Vermehrer ala Polenmarkt unter aller Sau ist, darüber brauchen wir gar nicht erst zu sprechen. ;)

Dennoch trifft es meine Überzeugung sehr viel eher, zu einem Hund aus dem Tierschutz zu raten - und das grundsätzlich!
 
  • 25. April 2024
  • #Anzeige
Hi Consultani ... hast du hier schon mal geguckt?
  • Gefällt
Reaktionen: Gefällt 23 Personen
#VerdientProvisionen | Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen.
aber ich wollte z.B. bewusst einen Hund vom Züchter, da beim Dobermann zuviele Krankheiten grassieren, als dass ich da ein zusätzliches Risiko eingehen wollte.

Soweit die Theorie.
Leider sieht die Praxis
- Rassehund vom guten Züchter = ohne Krankheiten- bei vielen Rassen z.Z. völlig anders aus.


matty
 
@matty: Obwohl es immer wieder gern so dargestellt wird, behauptet das auch niemand, der "pro Züchterhund" ist. ;)
Wenn du allerdings die Wahrscheinlichkeit von Erbkrankheiten vergleichst und ernsthaft behaupten willst, dieses Risiko ist bei einem guten Züchter genauso hoch wie beim Hinterhof-vermehrer, dann machst du dich mehr als unglaubwürdig.

Genetik bleibt Genetik, und da spielt der Zufall gegenüber den erforschten Gesetzmäßigkeiten eine untergeordnete Rolle, das müssten selbst Hardcore-Tierschützer (von mir aus zähneknirschend:D) einsehen.

LG
Mareike
 
@matty: Obwohl es immer wieder gern so dargestellt wird, behauptet das auch niemand, der "pro Züchterhund" ist. ;)
Wenn du allerdings die Wahrscheinlichkeit von Erbkrankheiten vergleichst und ernsthaft behaupten willst, dieses Risiko ist bei einem guten Züchter genauso hoch wie beim Hinterhof-vermehrer, dann machst du dich mehr als unglaubwürdig.

Genetik bleibt Genetik, und da spielt der Zufall gegenüber den erforschten Gesetzmäßigkeiten eine untergeordnete Rolle, das müssten selbst Hardcore-Tierschützer (von mir aus zähneknirschend:D) einsehen.

LG
Mareike

Eben !:stop:
Und wenn ganz selbstverständlich davon ausgegangen wird, dass Züchter und Tierschützer zwei Paar Schuhe sind, finde ich das sehr bedenklich!
Es geht darum, dass bei sehr vielen Rassen die Beurteilung des Wesens so gut wie keine Rolle bei der Zucht spielt.
(Ich habe mir über einen langen Zeitraum auf Hundeausstellungen bei den verschiedensten Rassen die Bewertungen der Richter angesehen.)
Und auch das:
Als ich über einen längeren Zeitraum einen Mastino Napoletano
- Junghund als Pflegehund hatte, weil so ein schweres Tier mit starker HD keiner wollte und er im TH überhaupt nicht zurecht kam, musste ich erfahren, man darf mit mittlerer HD noch züchten!

Ich könnte eine ganze Liste anfügen, welche Rassen, reinrassig mit Stammbaum gezüchtet, teilweise schon als Junghund welche gesundheitlichen Probleme haben.

Leider kenne ich auch einige Hobbyzüchter, wo die 2-3 Hündinnen jedes Jahr ganz selbstverständlich einen Wurf haben.

Die Grenzen zwischen Vermehrer und Züchter sind m.E. leider fließend.

Ich würde es auch sehr schade finden, wenn alte Hunderassen verschwinden würden, weil es keine serösen Züchter dafür mehr gibt.
Für mich bilden aber Wesen und Aussehen, sowie Gesundheit eine Einheit.

Es ist nicht notwendig, jedem Modetrend hinterherzurennen und ob all die wie Pilze aus dem Boden geschossenen neuen Rassen erhaltenswert sind, ist für mich auch fraglich.



LG
matty
 
Bones, aber ist es nicht unbestritten, dass manche Rassen immer kränker gezüchtet werden?

Und wo wir gerade bei Genetik sind (da kenn ich mich ganz gut aus:( Genetisch ist jede Rassezucht eher bedenklich. Genetisch gesünder wäre es, sich Rassen untereinander verpaaren zu lassen! Feld-, Wald- und Wiesenmischlinge haben erheblich seltener Erbkrankheiten, weil der Genpool größer ist!
Nicht dass ich jetzt die Vermehrung von Mischlingen propagieren will, das läuft ja dann wieder diametral der Tierschützerin in mir entgegen, weil diese zu zigtausenden in den Tierheimen sitzen, aber gesünder wäre es!

Jaja, es gab dazu mal Studien, dass es ein Mythos sei, dass Mischlingshunde gesünder seien als Rassehunde. Ich hab das auch mal gelesen. Diese Studien besagen soweit ich sie kenne jedoch lediglich, dass die Anfälligkeit von Erkrankungen bedingt durch Umweltreize bei beiden gleich ausgeprägt ist - sprich, Mischlingshunde haben kein besseres Immunsystem als Rassehunde. Das wurde aber auch nie behauptet. Es geht alleine um Erbkrankheiten (und zwar auch nur um Erbkrankeiten, die direkt als Gene weitergegeben werden, nicht um genetisch bedingte Krankheiten, die bei der Zellteilung in der Entwicklung des Hundes entstehen und unabhängig von den Anlagen der Elterntiere auftreten.
Das muss man alles genau trennen - genetisch bedingt heißt nicht immer gleich vererbbar)

Aber viele schwere Krankheiten haben nunmal zumindest eine genetisch vererbbare Komponente und unter dieser Prämisse ist Rassezucht, vorallem bei eher seltenen Rassen mit entsprechened kleinem Genpool absolut unsinnig. Ganz einfach weil die meisten Erbkrankheiten rezessiv vererbt werden und d.h. beim Jungtier muss die Anlage homozygot (reinerbig) vorliegen, BEIDE Elternteile müssen also die Anlage weitergegeben haben. Da die meisten Erbkrankheiten aber gehäuft in bestimmten Rassen auftreten, ist bei Zucht innerhalb der Rasse die Gefahr einfach immer viel höher, dass dies geschieht, als wenn man 2 Rassen miteinander verpaart, da es da vermutlich wenig Überschneidungen in den Erbkrankheiten gibt.

Natürlich wird eine seriöse Zucht (im Gegensatz zum Vermehrer, der eine bestimmte Rasse "züchtet") durch Untersuchungen, Stammbaumanalysen versuchen so etwas weitestgehend auszuschließen. Deshalb werde ich dir geren zustimmen, dass bei einem reinrassigen Hund die Wahrscheinlichkeit einen gesunden zu bekommen größer ist, wenn man sich an einen seriösen Züchter wendet. Sicher bestimmen kann man aber mit den üblichen Methoden nicht, dass Konduktoren/Krankheitsträger (die aber heterozygot/mischerbig sind und daher bei einer rezessiven Krankheit meistens keine Symptome zeigen) zur Zucht eingesetzt werden. Und selbst bei dominanten Erbgängen ist es nur bedingt möglich, da viele Hunde in einem Alter zur Zucht eingesetzt werden, wo sich manche Erbkrankheiten selbst wenn sie ausgeprägt sind noch gar nicht zeigen.
Und deshalb bleibt das Risiko auf Erbkrankheiten bei der Rassezucht immer erhöht im Gegensatz zur Mischlingsverpaarung, je weniger die Mischlinge genetisch miteinander gemeinsam haben desto besser.

Im Worst Case kann so eine Mischung aus 2 Rassen natürlich die Erbkrankheiten beider Rassen abbekommen, das ist aber extrem unwahrscheinlich - das halte ich nur bei dominanten Erbgängen für realistisch denkbar und die sind gerade bei schweren Krankheiten eher selten.
 
Hallo Natalie,

das sehe ich natürlich völlig anders:).

Ein größerer Genpool bedeutet lediglich eine größere Anpassungsfähigkeit, die aber bei spezialisierten Rassen kaum notwendig ist. Im Übrigen wurde genau wegen dieser Anpassungsfähigkeit ein besseres Immunsystem unterstellt - falsch wie du schon sagtest.

Probleme eines kleinen Genpools führen irgendwann zur Inzuchtdepression, für diese muss es allerdings so eng werden, das selbst Wachtel (als Feind der Inzucht) sie (frei interpretiert) für praxisfremd hält.

Rassehund/Mischling mit rezessivem Defekt x anderer Rassehund/Mischling mit rezessivem Defekt ergibt die gleiche Krankheit wie Rassehund mit rezessivem Defekt x gleicher Rassehund mit rezessivem Defekt. Die werden nicht gesünder, nur weil sie einer anderen Rasse angehören, das ist der HD wurscht.

Das Problem der rezessiven Erbgänge kann man mit Inzucht ganz gut in den Griff bekommen, ab und zu sollten eben Vater/Tochter Verpaarungen o.Ä. gemacht werden, da erkennt man bei den Nachkommen schon sehr gut die Anlagen. Treten dabei Erbkrankheiten auf, weiß man Bescheid. Eine andere Möglichkeit ist die Linienzucht, da können schon mal ein paar generationen vergehen. Und am unsichersten sind Fremdverpaarungen, weil man da nicht herausbekommen kann, wer was vererbt (bzw. dies erst 10 Generationen später feststellt:unsicher:).

Das Problem ist nicht das System, sondern die falsche Anwendung. "Perfekt" ist so gut wie unerreichbar, also müssen bei der Zucht immer gewisse Einschränkungen in Kauf genommen werden. Und wenn diese Kompromisse dann bei der Gesundheit eingegangen werden - dann entstehen kranke Rassen.

Ich würde dir Recht geben, was die gesunden Mischlinge angeht, solange diese dann auch der natürlichen Selektion ausgesetzt wären - in 1000 Jahren wären sie bestimmt relativ gesund. :D

Beim Wolf gibt's übrigens auch HD - in höherer Quote als beim Mali (und anderen:().

LG
Mareike
 
Wenn dir die Beiträge zum Thema „Argumente Pro Tierschutzhund und Contra Welpe“ in der Kategorie „Allgemeines“ gefallen haben, du noch Fragen hast oder Ergänzungen machen möchtest, mach doch einfach bei uns mit und melde dich kostenlos und unverbindlich an: Registrierte Mitglieder genießen u. a. die folgenden Vorteile:
  • kostenlose Mitgliedschaft in einer seit 1999 bestehenden Community
  • schnelle Hilfe bei Problemen und direkter Austausch mit tausenden Mitgliedern
  • neue Fragen stellen oder Diskussionen starten
  • Alben erstellen, Bilder und Videos hochladen und teilen
  • Anzeige von Profilen, Benutzerbildern, Signaturen und Dateianhängen (z.B. Bilder, PDFs, usw.)
  • Nutzung der foreneigenen „Schnackbox“ (Chat)
  • deutlich weniger Werbung
  • und vieles mehr ...

Diese Themen könnten dich auch interessieren:

Pelzgesicht
Irene, das hast du toll geschrieben!
Antworten
43
Aufrufe
11K
IgorAndersen
IgorAndersen
Meizu
Nochmal vielen Dank für die Beiträge. Ich hatte im März eine Mail an unseren Bürgermeister geschickt und dafür erst mal nur einen bösen Smiley zurückbekommen. Heute hatte ich ein Telefonat mit ihm. Dieses Telefonat hat leider nichts gebracht. Er läßt sich nicht von seiner Meinung abbringen...
Antworten
9
Aufrufe
1K
Meizu
SteffiundBoomer
Hallo Leute :hallo: Da ich am Freitag endlich den Termin bei unserem BM habe bin ich gestern auf die grandiose Idee gekommen, mir UNSERE Hundersteuersatzung anzugucken. Und siehe da: Auf Antraf wird für 1Jahr Steuerbefreiung gewährt, wenn der Hund aus einem Tierheim oder einer ähnlichen...
Antworten
15
Aufrufe
2K
SteffiundBoomer
SteffiundBoomer
T
@mama5 Ja da hast Du Recht. Manches Produkt ohne Biolabel kann besser sein, als eines mit. Du musst registriert sein, um diesen Inhalt sehen zu können. Das ist "mein" Hofladen. Schaut doch ganz gut aus ,oder? Und ich hoffe inständig, dass dort wirklich nur selbst produziertes verkauft wird...
Antworten
90
Aufrufe
6K
T
Akim
Ich hab dazu auch noch ein paar Fragen: Wer erhält die "Einnahmen" aus einem WT? TH werden öffentlich gefördert. Durch wen? Was kostet ein (SoKA-) Hund das TH? Wäre es nicht "angenehmer " sagen zu können: Ja, die SoKas in unserer Stadt haben alle den WT bestanden. ??
Antworten
4
Aufrufe
766
Akim
Zurück
Oben Unten