Hundeführerschein für alle Hundehalter, egal welche Rassen, egal wie groß oder klein, egal welche Farbe, egal ob dick oder dünn. Das ganze mit Übergangsvorschriften. Und was wichtig ist, nicht dieser bödsinnige Sachkundenaschweis, wie er hier in NRW gemacht wird. Teilweise mit Fragen, die total schwachsinning sind. Und eben nicht einen Fragebogen, dessen Antworten zum Auswendiglernen man vorher bekommt. Also eine Schulung der Halter. Und das wäre dann in der Tat für NRW etwas neues und grundlegendes. Das alles muss aber mit den Experten der anhörung erarbeitet werden. Übrigens, wer Interesse hat, dem kann ich den Saschkundenaschweisfragebogen gerne per Mail (natürlich mit den dazu gegebenen Antworten) mailen, oder hier als Anhang.
Und aus welchem Beweggrund sollte man sich von Seiten der Politik auf den Deal, "statt Sachkundenachweis heißt es dann Hundeführerschein (ob es mehr bringt, sei mal dahingestellt) und dafür kommen die Listen weg" (die bislang eben auch neben dem Sachkundenachweis existiert haben), einlassen?
Letztendlich werden dann also zusätzlich noch die Fußhupenhalter geschult aber sonst ändert sich doch von den Vorschriften her nicht großartig was. Okay, man verbessert womöglich die Schulung und Überprüfung - aber warum sollte das die Politiker davon abbringen, nicht weiterhin an der Kombination "Vorschriften für Nicht-Sokas + noch härtere Vorschriften für Sokas" festzuhalten?
Wie will man Politik und Bevölkerung vermitteln, dass jetzt die Listen wegfallen müssen, weil die Schulung für den Sachkundenachweis umstrukturiert wurde, wenn es doch ein Jahrzehnt lang alles so wunderbar geklappt hat, mit den Vorschriften für Nicht-Sokas und den noch härteren Vorschriften für Sokas?
Was außer einer Umstrukturierung und Umbenennung der Sachkundenachweise für Nicht-Sokas ist denn dann anders? Unterm Strich bleibt es ein Nachweis der Sachkunde für Nicht-Sokahalter und den gibt es bereits (auch wenn der ganz sicher nicht das A und O ist - keine Frage) seit 10 Jahren. Was also wäre so bahnbrechend neu, dass es für Politik und Bevölkerung quasi nachvollziehbar wäre, dass es eine Steichung der Listen nach sich ziehen sollte?
Es geht mir hier nicht um reine Kritik. Ich verstehe einfach nicht so ganz, wieso man glauben sollte, dass man in NRW von dem "bewährten" System (Auflagen für Nicht-Sokahalter und noch härtere Auflagen für Sokahalter) abrücken wollen würde.
Mir ist auch klar, dass die Befürworter des HFS statt Sachkundenachweis dies als wesentliche Neuerung betrachten. Aber ist es das tatsächlich unter dem Strich? Ist es wirklich so neu, dass man in NRW auf der Basis dieser Umstrukturierung der Vorschriften für Nicht-Sokahalter zu dem Schluss kommen könnte, von dem "bewährten" System (Auflagen für Nicht-Sokahalter und noch härtere Auflagen für Sokahalter) abrücken zu wollen?
Was, wenn man auf politischer Ebene zu dem Schluss kommt, dass eine Verschärfung der Bestimmungen für Nicht-Sokas zwangsläufig eine weitere Verschärfung der Bestimmungen für die bekanntlich noch viel gefährlicheren Sokas zur Folge haben muss? Nicht, dass dies meiner Logik entspringt, aber wenn ich mir die von der Politik vorgebrachten Begründungen für Listen so anschaue, dann könnte ich mir solche Argumentationen eben durchaus vorstellen und möchte dies hiermit einmal mit der Bitte, diese Überlegung unabhängig von meinem Status als Kritikerin des HFS, nicht einfach als Unfug abzuhaken.
Ich finde einfach, dass auch Worst-Case-Szenarios in Betracht gezogen werden müssen, bevor man etwas anleiert. Sich einfach mit einem "Kann ja nur besser werden" daran zu machen, finde ich persönlich etwas blauäugig (mit einem Hauch Fahrlässigkeit). Denn wir alle haben erfahren müssen, dass die Politik sich in Sachen Hundegesetzen wahrlich nicht vorwerfen lassen muss, von besonders positiven Überlegungen auszugehen oder gar ein Übermaß an Logik anzuwenden.
Drum würde es mich sehr beruhigen, wenn solche Dinge wenigstens mal durchgespielt würden, damit man so was ggf. entgegen wirken kann. Und darum meine Frage noch mal: Inwieweit kann man denn noch Einfluss nehmen, wenn so eine Überarbeitung eines Gesetzes erst einmal in Gang gekommen ist? Ist das dann so eine Art Selbstläufer oder kann man da dann noch einwirken?