@Hovi: Hab' ich dich falsch verstanden?
Keine Ahnung
Ich war und bin der festen Überzeugung, dass sich negative Emotionen (ich spreche nicht von unerwünschtem Verhalten, sondern von Gefühlen beim Hund) nicht dadurch verstärken, dass man dem Hund in diesen Situationen hilft. Etwa, indem man das angstauslösende Objekt (Fahrstuhl) beclickert.
Ich habe noch nie daran geglaubt (auch wenn es in sämtlichen Büchern anders steht), dass sich Angst verstärkt, nur weil positiv auf den Hund eingewirkt wird.
Ich kann ein bestimmtes
Verhalten beim Hund formen, sicherlich. Auf die
Emotionen habe ich aber nur sehr begrenzt Einfluß. Dies in der Regel dahingehend, dass ich sie verschiebe. Etwa die negative Emotion entschärfe (Auslöser wegnehmen, oder den Auslöser mit einem positiven Gefühl verbinden) zugunsten positiver Emotionen.
Fressen ist immer positiv für den Hund. Ein hochgestresster oder ängstlicher Hund frißt nicht (nimmt auch keine Leckerli). Möchte ich einen Gegenstand oder eine Situation "schönfüttern", ist der Clicker für mich ein großes Hilfsmittel.
Ich weiß, daß mir jetzt wieder zig Leute erklären werden, dass man angeblich Ängstlichkeit beim Hund verstärkt, wenn man ihn in der Situation, in der er Angst hat, nicht ignoriert. Allein, mir fehlt hierfür die logische Nachvollziehbarkeit (Emotionen per sé werden nicht erlernt, unterliegen somit auch nicht dem Lernverhalten). Und es überzeugt mich auch nicht, wenn Aussagen kommen wie "bei meinem oder bei Hund xy war das aber so" - denn ich kenne sicher genausoviele Hunde, denen Angst und Unsicherheit mit dem Clicker genommen wurde.
Würden Emotionen den Lerngesetzen unterliegen, könnte ich z. B. bei einem artgenossenaggressiven Hund durch Strafe erreichen, dass er Artgenossen zukünftig aus freien Stücken heraus nicht mehr angeht.
Tatsächlich erreiche ich durch Strafe aber nur, dass sich sein VERHALTEN ändert (er z. B. an der Leine nicht mehr pöbelt). An der Grundeinstellung "Andere Hunde sind Mist!" und der damit verbundenen Emotion "Wut" ändere ich dadurch aber nichts.
Bei "Angst" gilt das Gesagte analog. Ich "verstärke" die Emotion Angst nicht dadurch, dass ich in der angstauslösenden Situation clicke und Futter gebe. Der Hund kann nicht gleichzeitig negativ und positiv gestimmt sein. Wenn ich es schaffe, seine Grundstimmung vom negativen Bereich (Angst) in den positiven Bereich zu verschieben, ist mein Problem gelöst
. Schaffe ich das nicht, bleibt die Emotion schlimmstenfalls gleich stark. Sie verstärkt sich aber nicht.
Ich fürchte, Du hast mich schon richtig verstanden