Ich glaube da müssen wir das Wort "Therapie" erst einmal definieren. Ich weiß das da viele gleich an Medikamente denken.
Förderung ist immer gut, immer! Aber geht das nicht nur bis zu einem gewissen Grad? Und macht die dann keinen Spaß mehr? Und bekommt man trotz Förderung wirklich gute Noten? Bei mir hat´s nix gebracht, ich fand es langweilig und mühsam mich mit Dingen zu beschäftigen zu denen ich keinen Draht habe.
Das geht mir mit Buchhaltung und Mathe so. Eigentlich mit allem was mit Zahlen zu tun hat. Die Förderung die aus Nachhilfeunterricht bestand, empfand ich als eine Qual. Wie sieht die Therapie bei diagnostizierten AD(H)S Kindern aus?
Also eigentlich unterscheidet man in psychotherapeutische Behandlung wie z.B. Verhaltenstherapie also Training und in medikamentöse Behandlung - ich spreche (natürlich) nicht von medikamentöser!
Wie genau die Therapie bei Dyskalkulie aussehen kann, weiß ich grad gar nicht, weil ich mit solchen Fällen noch nicht zu tun hatte, es sollte sich aber schon von normaler Nachhilfe unterscheiden.
Bei ADHS gibt es ja auch ganz viele Behandlungs-/Therapiekonzepte, daher kann ich nur für die Trainings sprechen, die ich kenne - ich selbst arbeite ja bei einer Reittherapeutin, entsprechend unlangweilig ist die Therapie dort
(ist aber eben auch keine klassische Therapie und wird daher auch nicht von den Kassen gezahlt), bei uns geht es einfach darum, gewisse Fertigkeiten im Zusammenhang mit dem Pferd zu trainieren
z.B. ist es dort eben wichtig alle Aufgaben sehr genau zu lösen, da es sonst gefährlich wird, die Kinder müssen sich in Gruppendynamik "fügen" und lernen so wichtige Regeln für den sozialen Umgang etc.
Toll ist es eben, dass wir stets an den Stärken ansetzen und die Kinder sich gegenseitig ergänzen und voneinander lernen
sicher gibt es auch da Tage, an denen die Kinder mal keinen Spaß haben, weil man ihnen eben teils einen Riegel vorschieben muss wenn das Kind zu sehr überdreht - dann wird es halt gefährlich für das Kind und wir isolieren es aus der normalen Reitstunde (wobei das wirklich nur im äußersten Notfall passiert) aber die Kinder kommen eigentlich immer gern zu uns oder sind zumindest gern bei uns
Und dann kenne ich noch aus der Uni diverse Verhaltenstrainings, die aber auch kindgerecht aufgebaut sind, da geht es meist um kleine Geschichten, in denen den Kindern immer wieder in jeder Stunde neue Aufgaben gestellt werden - eigrntlich wirklich nett gemacht mit Handpuppen, Liedern etc.
Bezüglich Dyskalkulie: natürlich schaffen es einige trotzdem ihren Schulabschluss (welchen auch immer) zu schaffen - aber du schreibst doch selbst, dass es eine Qual war, Consultani - und mogeln kann eben auch eine Taktik sein
: also wieso nicht ohne, wenn man es behandeln kann?
Das man dich in deinem Fall auf mangelnde Mathebegabung reduziert hast ist blöd - keine Frage - aber Sinn und Zweck einer Therapie ist auch nicht die Beschränkung einer Person auf ihre Schwächen sondern im Fordergrund stehen auch die Stärken!
Die Stärken eines Kindes sind ein ganz wichtiger Baustein einer (guten
) Therapie!
Und doch, für mich sind psychische Störungen oder Entwicklungsstörungen schon mit einem Beinbruch oder einer schlechten Sehschärfe vergleichbar, die ich mit Physio oder Brille behandel - und doch, den Unterschied, den du da siehst, kannst du mir gerne erklären.
In beiden Fällen geht es den Kindern nach erfolgreichem Training besser und sie gehen gestärkt daraus hervor.