ADS/ADHS Meinungs- und Erfahrunsaustausch

Also ich habs mal gegooglet.

Säuglingsalter
  • langdauernde Schreiphasen
  • motorische Unruhe
  • Ess- und Schlafprobleme
  • Ablehnung von Körperkontakt
  • Misslaunigkeit
Kleinkindalter (einschließlich Kindergarten)
  • plan- und rastlose Aktivität
  • schnelle, häufige und unvorhersagbare Handlungswechsel
  • geringe Ausdauer bei Einzel- und Gruppenspiel
  • ausgeprägte Trotzreaktionen
  • unberechenbares Sozialverhalten
  • Teilleistungsschwächen beim Hören, Sehen, Fein- und Grobmotorik
  • vermehrte Unfallgefahr
  • auffallend früher Spracherwerb oder auch verzögerte Sprachentwicklung
  • keine beständigen Freundschaften
Grundschulalter
  • Regeln in Familie, Spielgruppe und Klassengemeinschaft werden nicht akzeptiert
  • Stören im Unterricht, wenig Ausdauer, starke Ablenkbarkeit, emotionale Instabilität, geringe Frustrationstoleranz, Wutanfälle, aggressives Verhalten, schlechte Schrift, chaotisches Ordnungsverhalten
  • andauerndes Reden, Geräuscheproduktion, überhastetes Sprechen (Poltern)
  • unpassende Mimik, Gestik und Körpersprache
  • Ungeschicklichkeit, häufige Unfälle
  • Lese-Rechtschreib-Schwäche, Rechenschwäche, Lernleistungsprobleme mit Klassenwiederholungen, keine dauerhaften sozialen Bindungen, Außenseitertum
  • niedriges Selbstbewusstsein
Adoleszenz
  • Unaufmerksamkeit
  • Null-Bock-Mentalität, Leistungsverweigerung
  • oppositionell-aggressives Verhalten
  • stark vermindertes Selbstwertgefühl, Ängste, Depressionen
  • Kontakte zu sozialen Randgruppen
  • häufiger Verkehrsunfälle
  • Neigung zu Delinquenz, Alkohol, Drogen
Erwachsenenalter
  • Schusseligkeit, Vergesslichkeit
  • Mühe, Aufgaben zu planen und zu Ende zu bringen
  • Unbeständigkeit von beruflichen und sozialen Bindungen
  • Ängste, Depression, Jähzorn, Neigung zu Delinquenz, Alkohol, Drogen
Positive Eigenschaften
  • Ideenreichtum
  • künstlerische Kreativität
  • Begeisterungsfähigkeit
  • Hilfsbereitschaft
  • Gerechtigkeitssinn
Quelle:

Ich glaube, jetzt verstehe ich, warum so viele Kinder ADS haben. Danach wären meine Kinder irgendwie alle mehr oder weniger betroffen. Ich empfinde sie einfach nur als sehr lebhaft.

Schwieriges Thema!
 
  • 27. April 2024
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Hi Pizza ... hast du hier schon mal geguckt?
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Pizza schrieb:
Also ich weiß nicht, ich finde das ganze extrem schwammig. Ich kenne mich auf dem Gebiet überhaupt nicht aus, allerdings kenne ich mich mit Diagnosen und Therapien für Krankheiten aus, die jeder Arzt anders interpretiert. Ich hab 10 Jahre ein Medikament genommen und nun ist herausgekommen, dass es genau die gegenteilige Wirkung hat. Super! Im Beipackzettel steht, bei regelmäßiger Einnahme kann die normale Lebenserwartung erreicht werden. Und jetzt?

Ich habe kein Kind mit ADS, aber gibt es wirklich keine Alternativen zu den angesprochenen Medikamenten? Kann man so eine Diagnose absichern?

LG Tina

Sicher gibt es andere Behandlungsmöglichkeiten aber die meisten sind in der Wirkung nicht bewiesen oder halt von fall zu fall unterschiedlich in der auswirkung das ist leider das problematische bei adhs. Jeder muss austesten was sein kind am besten verträgt oder die beste wirkung hat. Und ich glaube kaum das es sinnvoll ist sein kind mit wer weiß wie vielen möglichkeiten als Versuchskaninchen zu missbrauchen.
Ansonnsten kann man später immer noch mal was neues probieren.
In erster linie gibt es Fragebögen die einen hinweiß darauf geben sollen die werden von eltern lehrern und betreuern ausgefüllt. Jeder arzt testet : psychologogische tests, iq tests, gesundheitscheck. Abgesichert ist die diagnose meist spätestens mit der probegabe von ritalin/medikinet usw soweit ich weiß.
Da es ja eigentlich ein Aufputschmittel ist zeigt es recht schnell ob man ruhiger wird oder aufgedrehter.

Mollywoman
 
Pizza schrieb:
Also ich habs mal gegooglet.

Positive Eigenschaften
  • Ideenreichtum
  • künstlerische Kreativität
  • Begeisterungsfähigkeit
  • Hilfsbereitschaft
  • Gerechtigkeitssinn
Quelle:

Ich glaube, jetzt verstehe ich, warum so viele Kinder ADS haben. Danach wären meine Kinder irgendwie alle mehr oder weniger betroffen. Ich empfinde sie einfach nur als sehr lebhaft.

Schwieriges Thema!

Es ist ja nicht so das immer nur ein oder zwei von diesen dingen zureffen sondern von dem was da aufgezählt wird ca. 80 % und da fehlen noch einige sachen in der aufzählung! ich muss mal schauen ich mein ich hätte irgendwo noch so einen test auf dem rechner als datei vielleicht kann ich den irgendwo hochladen und verlinken dann kann man sich das mal anschauen für die die es interessiert. :love:


Mollywoman



hier mal der Link zu der Datei.
 
Trollmama schrieb:
Wie um Himmels Willen kommst Du dauernd darauf, daß ein Mensch durch Ritalin ruhiggestellt wird?

Weil ich es selber gesehen habe: der Unterschied zwischen vor Verabreichung des Ritalin und nacher: Signifikanter Unterschied vorher Hippelig, lebhaft, frech (wie auch immer man die negativen Symtome nennen möchte). Danach tranig, zu nichts mehr zu motivieren usw. und zwar bei beiden Kindern.

Und wenn ich mir die Deffinitionen so ansehe müßten heute 90% alle Schüler mit den Medikamenten behandelt werden.

Eine sichere Diagnose ist nicht möglich, das heißt für mich ich probier nicht rum, sondern ich helfe meinem Kind durch Betreuung oder ähnliches.
Und wie gesagt ich kenne 2 Negativbeispiele für den fahrlässigen Umgang und ich kenne mehrere Aussagen von Bekannten über die leichtfertige Verschreibungspraxis diese "Wundermittels gegen nervige Kinder". Das reicht mir nach dem derzeitigen Stand der Dinge als Ausschlußkriterium.
 
RiSchäBoCo schrieb:
Eine sichere Diagnose ist nicht möglich, das heißt für mich ich probier nicht rum, sondern ich helfe meinem Kind durch Betreuung oder ähnliches.
Und wie gesagt ich kenne 2 Negativbeispiele für den fahrlässigen Umgang und ich kenne mehrere Aussagen von Bekannten über die leichtfertige Verschreibungspraxis diese "Wundermittels gegen nervige Kinder". Das reicht mir nach dem derzeitigen Stand der Dinge als Ausschlußkriterium.

Was heisst hier ein sichere Diagnose ist nicht möglich natürlich ist die diagnose möglich nur halt die Behandlung ist das problem!

Warscheinlich waren die Kinder von denen du spricht falsch eingestellt also überdosiert. Du kannst nicht alle über einen Kamm scheren. Ich kenne viele Kinder und Erwachsene mit ADS die mit solchen Sachen keine probleme haben.

Und die Verschreibungspraxis musst du den Ärzten zur last legen die für die Diagnose nicht entsprechend geschult sind. Die die ich kenne gehen regelmässig zu Seminaren und Weiterbildungen.
 
Diese sichere Diagnose sorgt für volle Auftragsbücher bei dem Hersteller eines Amphetamins, das auf dem Dopingindex steht, ist schon klar.
Und was die Dosierung und einstellung angeht: Mittlerweile ist der große schon bei Retard angekommen, weil Ritalin nicht mehr ausreicht.
Und die Ärztin, von der ich rede, hält solche Seminare, in denen die "wohltuende" Wirkung der Medikamente gepriesen wird.
Mir fehlt jegliches Verständnis für die Tatsache, dass Eltern ihre Kinder als Versuchskaninchen für ein Großprojekt "Erforschung der (Dauer-)Wirkung von Aufputschmitteln" hergeben, nur weil der/ die Kleine manchmal durch'n Wind ist. Und dazu zählt der größte Teil. Ich habe ja bereits geschrieben, dass es durchaus Fälle geben kann, bei denen diese Medikamente angebracht sind, aber die Praxis zeigt, dass es eben offtmals leichtfertig gegeben wird, nach dem Motto nutzt's nix schadet's auch nix; Ein Versuch ist es eben hier nicht wert. Ich habe seehhr lebhafte Kinder, die ich manchmal in die Ecke feuern könnte, aber ich käme im Traum nicht drauf denen dagegen Medies zu geben.
 
RiSchäBoCo schrieb:
Diese sichere Diagnose sorgt für volle Auftragsbücher bei dem Hersteller eines Amphetamins, das auf dem Dopingindex steht, ist schon klar.
Und was die Dosierung und einstellung angeht: Mittlerweile ist der große schon bei Retard angekommen, weil Ritalin nicht mehr ausreicht.

Nur mal so ganz neben bei gesagt ist eine retard lediglich das selbe wie eine normale tablette nur das die den Wirkstoff in der gleichen menge 10g oder 18g über einen längeren Zeitraum abgibt die Menge bleibt die gleiche. Also verstehe ich deinen Einwand nicht. es ist ja nicht so das die jetzt mehr davon enthält!:verwirrt:

RiSchäBoCo schrieb:
Und die Ärztin, von der ich rede, hält solche Seminare, in denen die "wohltuende" Wirkung der Medikamente gepriesen wird.
Mir fehlt jegliches Verständnis für die Tatsache, dass Eltern ihre Kinder als Versuchskaninchen für ein Großprojekt "Erforschung der (Dauer-)Wirkung von Aufputschmitteln" hergeben, nur weil der/ die Kleine manchmal durch'n Wind ist. Und dazu zählt der größte Teil..

Diese Ärztin kenne ich nicht kann ich also nicht wirklich was zu sagnen.
Ich glaube da muss man wirklich differenzieren. Und wie gesagt es geht hier eigentlich auch um die Kinder die tatsächlich ads haben. Nicht darum ob und wieso irgendwelche Eltern ihr Kinder ruhigstellen wollen. Ich denke das das nicht das ist was wir als eltern für die Kinder möchten, sondern ein annährendes normales Leben.

RiSchäBoCo schrieb:
Ich habe ja bereits geschrieben, dass es durchaus Fälle geben kann, bei denen diese Medikamente angebracht sind, aber die Praxis zeigt, dass es eben offtmals leichtfertig gegeben wird, nach dem Motto nutzt's nix schadet's auch nix; Ein Versuch ist es eben hier nicht wert. Ich habe seehhr lebhafte Kinder, die ich manchmal in die Ecke feuern könnte, aber ich käme im Traum nicht drauf denen dagegen Medies zu geben.

Wen deine Kinder kein ads haben steht das auch garnicht zur diskussion, aber wenn du wirklich ein eigenes kind hättest mit diesem problem würdest du sicher anders darüber denken.

Mal ein kleiner ausschnitt von Dingen die (durch) meinem/n Sohn passiert sind:

Kurz nach dem meine tochter geboren wurde war er grade mal ca 2 jahre alt. Er kletterte abends ständig in´s bett der kleinen und war nicht davon abzubringen.
Sie schrie natürlich wie am spieß weil er nicht grade sanft mit ihr war.

Kindergarten : 1. vorfall 4.tag in der kita schippe im gesich eines mädchens einen tag später tretten nach der erzieherin usw. er wurde nach einigen vorfällen von einer erzieherin in einem seperaten raum betreut weil man ihn nicht in eine Gruppe integrieren konnte.

Diagnose ads.

Schule 1. Klasse zerreissen/draufkritzeln der blätter von mitschülern, unpassende äusserungen keinen Resekt vor Erwachsenen, prügelleien usw.

Schulkonferenz zur Hälfte des Schuljahres

Das ganze zieht sich so weiter.

Da kann man ja nu wirklich nicht mehr von kleinigkeiten reden. Von wegen mal ein bisschen spinnen usw.

mollywoman
 
mollywoman schrieb:
Mal ein kleiner ausschnitt von Dingen die (durch) meinem/n Sohn passiert sind:

Kurz nach dem meine tochter geboren wurde war er grade mal ca 2 jahre alt. Er kletterte abends ständig in´s bett der kleinen und war nicht davon abzubringen.
Sie schrie natürlich wie am spieß weil er nicht grade sanft mit ihr war.

mollywoman

Ich bin über diese Aussage gestolpert. Es gibt so etwas wie ein Geschwistertrauma, leider hab ich die genaue Bezeichnung vergessen. Darüber habe ich gelesen, als ich zum zweiten Mal schwanger wurde und mich schlau machen wollte, wie ich es dem Großen (er war 1 1/2, als sein Bruder geboren wurde) so leicht wie möglich machen kann.

Ich kann mich nicht mehr erinnern, wo ich das gelesen habe, aber vielleicht findet man über google was. Da ging es um die Entwicklung frühkindlicher Gewalt, den Ursachen usw.

LG Tina
 
Pizza schrieb:
Ich bin über diese Aussage gestolpert. Es gibt so etwas wie ein Geschwistertrauma, leider hab ich die genaue Bezeichnung vergessen. Darüber habe ich gelesen, als ich zum zweiten Mal schwanger wurde und mich schlau machen wollte, wie ich es dem Großen (er war 1 1/2, als sein Bruder geboren wurde) so leicht wie möglich machen kann.

Ich kann mich nicht mehr erinnern, wo ich das gelesen habe, aber vielleicht findet man über google was. Da ging es um die Entwicklung frühkindlicher Gewalt, den Ursachen usw.

LG Tina

Das hatte ja nichts mit gewalt zu tun der junge war je erst 2 jahre und da isses mit der motorik nicht so weit her, er wollte eigentlich nur spielen und schmusen aber einem kleinen säugling ist das nunmal nicht unbedingt angenehm, wie du dir vorstellen kannst. Das problem war halt das ich ihn nicht davon abhalten konnte und ere immer und immer wieder hinein kletterte. Das ging solange bis wir das Kinderbett hinaus holen mussten.
 
Ne, darum ging es nicht. Bei dem Geschwistertrauma ging es darum, dass die Erfahrung ein neues (oder in kurzer Zeit mehrere) Geschwisterchen in dem Älteren Kind so ein Trauma auslösen kann, dass dieses letztenendes in Gewalt umschlägt. Ein Prozeß der sich über Jahre hinzieht. Und einem Kind eine Schippe ins Gesicht zu schlagen, ist nicht gerade üblich.
 
Pizza schrieb:
Ne, darum ging es nicht. Bei dem Geschwistertrauma ging es darum, dass die Erfahrung ein neues (oder in kurzer Zeit mehrere) Geschwisterchen in dem Älteren Kind so ein Trauma auslösen kann, dass dieses letztenendes in Gewalt umschlägt. Ein Prozeß der sich über Jahre hinzieht. Und einem Kind eine Schippe ins Gesicht zu schlagen, ist nicht gerade üblich.

Ist schon richtig allerdings gehört das zum krankheitsbild von adhs (niedrige reizschwelle) das heisst im endeffekt das wenn er sich gestört fühlt oder geärgert wird lässt er sich das nicht gefallen und wird agressiv erst mit Worten und dann mit taten, falls es weiter geht auch wenn es sich nur um Kleinigkeiten handelt (pfeifen, kichern, komentare).
 
Aber das ist auch nicht spezifisch nur eine Erscheinung bei ADS. Frag mal meine Jungs zum dem Thema und vor allem ihre kleine Schwester :D . Wenn Schwester Rabiata unterwegs ist, muss ich dann doch mal eingreifen.

Eine niedrige Reizschwelle, gerade bei Geschwisterkinder finde ich auch nicht so untypisch. Manchmal reicht schon ein schiefer Blick und schon gehen die verbalen Attacken los. Da wird auch mal ein Spielzeug als Waffe missbraucht. Nicht das ich das OK finde, völlig unnormal fände ich es allerdings, wenn alles den ganzen Tag harmonisch abläuft. Die Frage ist, wie die Eltern von Anfang an darauf reagieren und was sich daraus entwickelt.

Eigentlich wollte ich damit nur sagen, dass vielleicht noch nicht alle psychologischen Ursachen ergründet wurden. Und eine Therapie hat ja eignetlich keine Nebenwirkungen.
 
AmStaff_girl schrieb:
mir würde da schon eine Tatsache langen:

den wirkstoff gibt es zwar schon seit 70 Jahren in der medizin, aber es gibt noch KEINE ausreichenden studien was mit Kindern passiert die in einem solch wichtigen entwicklungsstatus dieses Medikament nehmen.........ich möchte mir gar nicht vorstellen in welchen supergau die später geraten.......es ist nicht bekannt welche Spätfolgen das ganze für die betroffenen hat!

Vielen dank:(

Das ADS-Buch (Aust-Claus/Hammer) in der 3. Aufl. 2000 enthält im Kapitel 10 Hinweise darauf, daß die medikamentöse Therapie bei ADS in der Regel eine Dauertherapie ist, die seit über 50 Jahren bei mehreren Millionen Kindern und Jugendlichen (vor allem in den USA) durchgeführt wurde. Z.B. wird bezüglich einer Suchtgefährdung von Tausenden von Studien gesprochen ... :unsicher:
 
Hmm, habt ihr euch mal gefragt was mit einem Kind passiert das nicht therapierbar ist auf humane Art und Weise, was das für Folgen für das Kind hat ?? Ich stell das jetzt mal so in den Raum ohne es zu beantworten.
 
Xana schrieb:
Hmm, habt ihr euch mal gefragt was mit einem Kind passiert das nicht therapierbar ist auf humane Art und Weise, was das für Folgen für das Kind hat ?? Ich stell das jetzt mal so in den Raum ohne es zu beantworten.

Ja sicher kann ich mir das vorstell nur allzu gut leider.!!!:heul:
 
RiSchäBoCo schrieb:
Und wie gesagt ich kenne 2 Negativbeispiele für den fahrlässigen Umgang und ich kenne mehrere Aussagen von Bekannten über die leichtfertige Verschreibungspraxis diese "Wundermittels gegen nervige Kinder". Das reicht mir nach dem derzeitigen Stand der Dinge als Ausschlußkriterium.

Okay, dann nochmal: Es geht hier nicht um Ärzte/Eltern, die aus Bequemlichkeit den Kindern Ritalin verabreichen, sondern um Menschen bei denen eindeutig AD(H)S diagnostiziert wurde!
Und Du hast meine Frage nicht beantwortet! Ich habe Dir geschildert, wie ein Mensch mit einem AD(H)S-Syndrom seine Umwelt wahrnimmt und weil Du immer noch von 'herumprobieren' und 'ruhigstellen' schreibst, möchte ich jetzt von Dir wissen, wie lange Du es in diesem Chaos aushalten und dabei konzentriert lernen kannst.
Du kennst 2 Negativbeispiele, ich kenne mehr Positivbeispiele. Wie z. B. einer der besten Freunde meines Sohnes. In der ersten Klasse wurde er zurückgestellt, weil ein Arbeiten mit ihm nicht möglich war. Er kam in die Vorschule.
Zurück in der Schule wurde Mitte des 2. Schuljahres darüber gesprochen, ihn wieder in die 1. Klasse zurückzustellen. Es war weiterhin kaum ein Arbeiten mit ihm möglich.
Ich habe der Mutter damals geholfen, ihr Adressen gegeben und es hat gut ein Jahr gedauert, bis sie die Diagnose hatte und noch mal 1/2 Jahr bis sie sich dazu durchgerungen hat, ihm Ritalin zu geben.
Ach ja, der Junge wurde nicht zurückgestellt, er hat endlich Freunde gefunden (hast Du eine Ahnung, wie einsam diese Kinder sind, weil kein anderes mit ihm spielen will?) und geht auf die Realschule. Seine Noten liegen komplett im Einser-Bereich, bis auf Deutsch und Englisch, da er noch eine Lese- und Rechtschreibschwäche hat (sonst wäre er auf dem Gymnasium).
Ja, natürlich hätte die Mutter mit viel Idealismus sagen können 'mein Kind wird nicht ruhiggestellt, da wird nicht rumexperimentiert'. Dann wäre der Junge eben auf eine Schule für verhaltensauffällige Kinder gekommen, hätte weiter irgendwo im 4er/5er Notendurchschnitt rumgekrebst, wäre irgendwann mal bei einem Hilfsarbeiterjob gelandet und hätte kaum eine Chance gehabt, irgendwann den Beruf zu erlernen, von dem er schon immer geträumt hat: Tischlermeister. Und ich bin mir 100 %-ig sicher, daß er sich diesen Traum verwirklichen wird!
Da mein ältester Sohn selbst an einer sensomotorischen Integrationsstörung leidet, habe ich während seiner Therapien (Ergo, therapeutisches Reiten, Psycho-Motorik-Gruppe, Spieltherapie) viele Eltern kennengelernt, die einfach nur noch verzweifelt waren. Ich habe mit sehr guten Therapeuten der hiesigen Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie geredet, weil mich dieses Thema interessiert.
Es dauert sehr lange, bis eine seriöse Diagnose steht, das Ritalin darf nicht nicht alleinige Lösung sein, sondern es muß immer eine begleitende Therapie erfolgen und die Vergabe muß regelmäßig überprüft werden.
Viele Grüße
Trollmama
 
Trollmama schrieb:
Wie z. B. einer der besten Freunde meines Sohnes. In der ersten Klasse wurde er zurückgestellt, weil ein Arbeiten mit ihm nicht möglich war. Er kam in die Vorschule.
Zurück in der Schule wurde Mitte des 2. Schuljahres darüber gesprochen, ihn wieder in die 1. Klasse zurückzustellen. Es war weiterhin kaum ein Arbeiten mit ihm möglich.
Ich habe der Mutter damals geholfen, ihr Adressen gegeben und es hat gut ein Jahr gedauert, bis sie die Diagnose hatte und noch mal 1/2 Jahr bis sie sich dazu durchgerungen hat, ihm Ritalin zu geben.
Ach ja, der Junge wurde nicht zurückgestellt, er hat endlich Freunde gefunden (hast Du eine Ahnung, wie einsam diese Kinder sind, weil kein anderes mit ihm spielen will?) und geht auf die Realschule. Seine Noten liegen komplett im Einser-Bereich, bis auf Deutsch und Englisch, da er noch eine Lese- und Rechtschreibschwäche hat (sonst wäre er auf dem Gymnasium).
Ja, natürlich hätte die Mutter mit viel Idealismus sagen können 'mein Kind wird nicht ruhiggestellt, da wird nicht rumexperimentiert'. Dann wäre der Junge eben auf eine Schule für verhaltensauffällige Kinder gekommen, hätte weiter irgendwo im 4er/5er Notendurchschnitt rumgekrebst, wäre irgendwann mal bei einem Hilfsarbeiterjob gelandet und hätte kaum eine Chance gehabt, irgendwann den Beruf zu erlernen, von dem er schon immer geträumt hat: Tischlermeister. Und ich bin mir 100 %-ig sicher, daß er sich diesen Traum verwirklichen wird!

Solche erfahrungen habe ich auch gemacht Heute ist mein Sohn auf einer Realschule und auch da ist er noch unterfordert was den Stoff angeht. Er ist sehr inteligent an der grenze zur Hochbegabung.:D Die Lehrer sagen alle wenn sein Verhalten nicht so auffällig wäre könnte er sogar das Gym schaffen, aber diese Chance wird ihm nicht gegeben.:( Allerwarscheinlichkeit muss er demnächst doch wieder die Schule wechseln (Förderschule) weil er trotz Medikamentengabe und Therapie angeblich für die Schule nicht tragbar ist. :sauer: Wir versuchen zur Zeit ob es nicht die möglichkeit gibt eine Privatschule gefördert zu bekommen. Damit er besser gefördert weden kann in einer kleinen Klasse. Mal abwarten ob das was wird. In seiner Freizzeit hat er höchstens 2 Kinder zum Spielen weil keiner was mit Ihm zu tun aben will. Ist echt Traurig! :heul:
 
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