ADHS gibt es das oder nicht?

Hey - ich muss Crabat in allen Punkten recht geben. Rotes Kreuzchen in den Kalender! :p
 
  • 27. April 2024
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Hi Consultani ... hast du hier schon mal geguckt?
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Was genau ist denn schlimm daran etwas zu trainieren, was man nicht gut kann, aber im täglichen Leben braucht?
Welchen Nachteil sollte ein Kind haben, das eine Therapie (was genau findest du an dem Ausdruck Training schlimmer?) gemacht hat?

Das interessiert mich jetzt wirklich einmal.

Es ist ja ein Unterschied ob man ein Kind unterstützt und in einigen Bereichen extra fördert, oder es "trainiert"...solange bis es etwas kann. Oder besser kann. Weil es das angeblich im Leben braucht.
Zum Beispiel Mathe. Kein Schwein braucht Mathe...wenn man nicht unbedingt einen Beruf in diesem Bereich erlernen möchte (und das möchte keiner mit Rechenschwäche ;) ). Die Matheaufgaben die man im Alltag lösen muss, bekommt man mit Taschenrechner und google auf die Reihe.

Die Zeit in der man einem mathematisch unbegabten Kind Mathe "lernt", kommt nicht wieder...die streicht vorbei und ist verloren. Ohne das man ein Mathegenie dabei erschaffen hat (warum sollte man auch?). In der Zeit könnte das Kind spielen, Spaß haben und seine Fähigkeiten weiter ausbauen.

Es gibt soviele Dinge die wichtiger im Leben sind, als irgendein Schulfach toll zu beherrschen. Schnell laufen. Weit springen. Kochen. Sich ausdrücken. Usw.
Aber weil das keine Schulfächer sind, empfindet das niemand als Drama, wenn mal einer nicht schnell laufen kann. Und kein Kind wird dafür "trainiert". Zum Glück.
Allerdings Pech für die, die kein Mathe können. Oder Deutsch.

(Und mit einer Schwäche im Schulfach XY kann ein jeder Abitur machen. Und nicht "welchen Abschluss auch immer". Auch studieren. )


Jetzt geraten hier aber einige Dinge durcheinander.;)

Es geht mir ja nicht NUR um Dyskalkulie, da ich in dem Bereich selbst gar keine praktischen Erfahrungen habe, sogar eher weniger.

Aber: Dyskalkulie bedeutet ja nicht nur, dass das Kind nicht rechnen kann, sondern es hat keine Vorstellung von Zahlen und Mengen, sprich wenn du es z.B. fragst, was wohl ein Apfel wiegen könnte, kannst du als Antwort "100 kg" bekommen.

Und ja, Mathe braucht man nie wieder - wobei es schon hilft ein Grundverständnis von Mengen und Zahlen zu haben (was eben Menschen mit Dyskalkulie nicht haben) - aber ein Kind braucht einen Schulabschluss.
Wenn dein Kind in Mathe ne 6 in der Grundschule hat, wird es auf die Hauptschule geschickt, dann hilft es ihm nix mehr, wenn es gut rennen oder tolle Aufsätze schreiben kann.
Wenn dein Kind sozial etwas sensibler ist, kann es bei schlechter Schulleistung Mobbingopfer werden, Schulverweigerer etc.
Es macht doch keinem Kind Spaß schlecht in etwas zu sein, mit dem es täglich konfrontiert wird - sorry aber das macht doch keinen Spaß!

Um Mathe kommt das Kind also nicht herum, nicht in unserer Gesellschaft.
Warum also nicht lieber direkt ansetzen und dem Kind in einer Therapie helfen?

Weil es keinen Spaß macht?
Weißt du doch gar nicht - die meisten Therapieansätze für Kinder sind so konzipiert, dass sie Spaß machen sollen - zumindest mehr Spaß als der blöde zu sein, der in der Schule gehänselt wird, weil er nicht rechnen kann und täglich einen Kampf mit den Hausaufgaben hat, weil er einfach nicht verstehen kann, worum es geht.


Nochmal: welchen Nachteil hat eine Therapie für ein Kind?

Ich habe bisher nur gehört, dass es für unnötig und überflüssig gehalten wird - aber dann wird dem Kind ja schlimmstenfalls eben nicht geholfen mit der Chance, dass es vielleicht doch hilft.
Was erwartet ihr denn, was dem Kind schlimmes passieren könnte, wenn es eine Therapie macht?:verwirrt:

Was kann einem denn schlimmes passieren, wenn man etwas, was man nicht kann, trainiert?
 
Klar- meinst du ernsthaft alles ist thearpiebedürftig? das Leben ist nun mal kein ponyhof... meine Tochter darf ruhig wissen, dass auch Mamas nicht alles wissen und perfekt sind. Warum soll ich perfekt spielen, wenn es nicht so ist? :rolleyes:

Es kracht- wir gehen auseinander- beruhigen uns eben so schnell wieder und dann können wir reden. Gerade du als Therapeutin müsstest doch wissen, dass manche Dinge einfach raus müssen- Gefühle ebenso wie Gedanken und Worte.

Dann ist aber auch gut, Thema geklärt und beendet.

Nein, ich meine definitiv nicht, dass alles therapiebedürftig ist - aber das eine Therapie im Zweifelsfall nicht schaden kann;)


Und sicher müssen manche Dinge raus und sicher ist es auch normal, wenn man sich ab und an fetzt - kommt halt auf die Intensität und Häufigkeit an ob so etwas gut ist oder ob man nicht lieber nach Wegen sucht, die im Vorfeld verhindern, dass es kracht.

Vielleicht habe ich dich auch missverstanden und will mir da online sicherlich KEIN Urteil über dich oder deine Tochter bilden.
Es ist gut möglich, dass wir aufgrund unserer unterschiedlichen Erfahrungen ganz andere Bilder im Kopf haben!


Ich arbeite mit Kindern, die unter ihren Problemen leiden und deren Umfeld unter den Kindern leidet.
Die in der Schule gemobbt werden, weil sie sich nicht in die Gruppe einfügen können, nicht sozial sind
Die sich so mit ihren Eltern zoffen, dass sie plötzlich ausserhalb ihrer normalen Termine plötzlich auftauchen weil sie nicht wissen wohin oder deren Eltern und verzweifelt anrufen weil sie einfach nicht mehr können.

Und ich sehe, wie hilfreich unsere Arbeit dabei sein kann - oder wie wir gegen eine Wand laufen, weil die Eltern zwar die Kinder brav zu uns fahren und die Stunden zahlen aber zu Hause einfach alles schief läuft aber die Kidner wenigstens bei uns ein Stück aufgefangen werden.

Nochmal: eine Therapie ist dann erforderlich, wenn das Kind ODER/UND die Eltern unter dem Problem leiden - nicht wenn ein Kind einfach anders ist;)
Und in dem Fall halte ich eine Therapie für unbedingt angebracht.

Eine Therapie KANN angebracht sein, um ein Kind aufzufangen, bevor ein Leidensdruck entsteht.

Ich selbst habe KEINE Erfahrungen mit Dyskalkulie oder Lese-Rechtschreibschwäche über die Vorlesungen und Seminare hinaus - aufgrund den dort vermittelten Informationen würde ich sagen, dass diese Entwicklungsstörungen unbehandelt Probleme verursachen KÖNNEN (soweit ich weiß ist eine Behandlung sogar verpflichtend?)

Meine eigenen Erfahrungen beschränken sich auf eher emotionale/soziale Komponenten wie Ängste, Aggressionen etc. und in den Bereichen fände ich es fast schon grausam einem Kind eine therapie zu verweigern:(


@Consultani: ich habs nicht ganz verstanden: hat dir die Therapie deiner Meinung nach geschadet? Oderfandest du sie einfach überflüssig?

Wobei ich dazu anmerken würde, dass sich in dem Bereich sicher auch viel getan hat und die Kindertherapie heute nicht mehr wirklich mit der vor 20 Jahren (?) vergleichbar ist
 
@Consultani: ich habs nicht ganz verstanden: hat dir die Therapie deiner Meinung nach geschadet? Oderfandest du sie einfach überflüssig?

Wobei ich dazu anmerken würde, dass sich in dem Bereich sicher auch viel getan hat und die Kindertherapie heute nicht mehr wirklich mit der vor 20 Jahren (?) vergleichbar ist

Dyskalkulie ist nicht heilbar oder therapierbar in dem Sinne - das muss man einfach wissen, um einiges besser nachvollziehen zu können.

Und ja, die Therapien und zusätzlichen Unterrichtseinheiten (Förderungen) über Jahre (in Zahlen: Neun! Die freiwillige Nachhilfe durch Freunde während des Abis nicht mitgerechnet) z.T. mehrere Tage wöchentlich haben mir mit Sicherheit mehr geschadet, als das sie geholfen haben.

Die Schule erkennt Dyskalkulie nicht an, weswegen Du - trotz Diagnose - den normalen Stoff in gleichem Tempo durchzukauen hattest, wie alle anderen auch - was schlicht unmöglich ist! Dauerhafte Frustration und auch Angst vor dem Fach (den Niederlagen, den schlechten Noten, der Häme der Mitschüler, der Genervtheit des Lehrers und der Eltern etc.). Hartes Lernen wird nicht belohnt, weil Du die Leistung einfach nicht bringen kannst und ernsthafte Versuche nicht anerkannt werden - Versagen hingegen "bestraft" (siehe oben). Was lernt man (ein Kind) daraus und in wiefern soll das hilfreich oder gut sein? Es ist ein gesellschaftliches Problem!

In der Zeit, wo ich mich mit überflüssiger (weil nicht heilbarer Diagnose) "Therapie" herum geschlagen habe, ist mir sehr wertvolle Zeit verloren gegangen, mich um meine Stärken zu kümmern, die - wie bereits gesagt - im sprachlichen und geisteswissenschaftlichen Bereich lagen/liegen. Das holst Du nie wieder auf! Und bei mir ging es NUR um Mathe - und damit um ein tatsächlich, für das tägliche Leben, den späteren Broterwerb und/oder Bestand in der Gesellschaft vollkommen irrelevantes Themengebiet ("alltägliche" Rechenaufgaben wie z.B. Preise im Supermarkt überschlagen sind ja möglich und wenn nicht, hat jedes Handy einen Taschenrechner ... etc. etc.). Der Fokus wurde, weil war ich ja "krank", immer und im Grundsatz nur auf die "Schwäche" gelegt, nicht aber auf meine (durchaus manigfaltig vorhandenen ;)) Stärken. Das meine ich auch auf die Schule bezogen.

Unnütze Zeit- und Ressourcenverschwendung. Es hätte vollkommen gereicht, wenn man mir zu einer 4- verholfen hätte (für die Versetzung) und gut wäre es gewesen. Sinnvoller aber wäre es gewesen, sich gleich auf meine Stärken zu stürzen und mein "Defizit" nur am Rande zu betrachten. Das geht aber, aus Sicht der Gesellschaft, freilich überhaupt nicht. Man HAT einfach keine Defizite zu haben! Punkt. Und das kannst Du auf alles abbilden - sei es Dyskalkulie, ADHS oder sonst etwas.
 
Hi

Eine Diagnose ist doch nichts anders, als die Festellung einer von der Norm abweichenden Schwäche..

Wer legt diese Norm fest?

nur das eben eine möglichst klare Definition und ein (sollte zumindest so ein) einheitliches und unabhängiges Verfahren zur Festellung dahintersteht

Das wer entwickelt hat?

Zumal anzumerken ist das sich die Diagnosekriterien auch verschieben und ständig angepasst werden

Da ist das Problem.

Es gibt ja Präventionsprogramme, die werden tatsächlich in der gesamten Klasse oder KiGa Gruppe durchgeführt - aber wenn ein Kind tatsächlich eine Entwicklungsstörung oder eine psychische Störung hat,dann reicht das schlicht und ergreifend nicht.

Richtig, das ist so. Aber wie viele Kinder sind davon betroffen und wie viele schlucken täglich Ritalin? Steht das in einem Verhältnis?

Zur Realität zurück.

In der Klasse stören 2-3 Kinder permanent den Unterricht, sei es dass sie unterfordert, sei es dass sie überfordert sind.

Die allererste Reaktion des Lehrpersonals ist es die Eltern einzubestellen und auf die Möglichkeit der Abkärung auf ADHS zu bestehen.

Und es gibt einige Ärzte, die diese Diagnose auch gerne stellen.
Von den 3 Kindern gehen die Eltern bei einem auf die medikamenthöse Therapie ein.

So erklären sich meiner Meinung nach die extrem hohen Zahlen und nicht, weil es tatsächlich soviele Kinder mit dieser Störung gibt.

Gruss
Matti
 
Hi

Eine Diagnose ist doch nichts anders, als die Festellung einer von der Norm abweichenden Schwäche..
Wer legt diese Norm fest?

Aktuell ist das wohl der ICD- 10 von der WHO und der DSM V

nur das eben eine möglichst klare Definition und ein (sollte zumindest so ein) einheitliches und unabhängiges Verfahren zur Festellung dahintersteht
Das wer entwickelt hat?
s.O.

Zumal anzumerken ist das sich die Diagnosekriterien auch verschieben und ständig angepasst werden
Da ist das Problem.
Warum?, aktuell wurden bei der letzten Neufassung Mittes des Jahres z.B die Kriterien von ADHS "verschärft" und z.B Asperger Autismus gestrichen ->das läuft jetzt unter Autismus Spektrumsstörung wie von vielen Autismus Verbänden schon länger gefordert

Ich finde es gut, das die Richtlinen angepasst werden, es ist ja noch längst nicht der Weisheit Stein gefunden worden.

Ich glaube auch, das sich dort in den nächsten Jahren verdammt viel tun wird- aber das wäre hier zu lang-

was auch immer es ist, es wird Geld kosten :unsicher: .

Ich bin sicher, durch (überfällige) Investitionen in das Schulsystem, würden viele der aufälligen Kinder nicht mehr auffallen. Btw ich kenne kaum Kinder die Ritalin nehmen müssen bei 4-5 Schülern auf einen Lehrer ist das auf der Förderschule auch nicht unbedingt nötig.
Bei der ach so hochgelobten Inklusion *würg* wird das zukünftig ganz anders aussehen...da werden noch mehr Kinder ohne die ganbe von Drogen nicht mehr zu "händeln" sein, entsprechend werden die Schulen die Eltern unter Druck setzen, sowie die anderen Eltern der "normalen" Kinder weil die ja keine Nachteile haben wollen usw..


Es gibt ja Präventionsprogramme, die werden tatsächlich in der gesamten Klasse oder KiGa Gruppe durchgeführt - aber wenn ein Kind tatsächlich eine Entwicklungsstörung oder eine psychische Störung hat,dann reicht das schlicht und ergreifend nicht.
Richtig, das ist so. Aber wie viele Kinder sind davon betroffen und wie viele schlucken täglich Ritalin? Steht das in einem Verhältnis?

Zur Realität zurück.

In der Klasse stören 2-3 Kinder permanent den Unterricht, sei es dass sie unterfordert, sei es dass sie überfordert sind.

Die allererste Reaktion des Lehrpersonals ist es die Eltern einzubestellen und auf die Möglichkeit der Abkärung auf ADHS zu bestehen.

Und es gibt einige Ärzte, die diese Diagnose auch gerne stellen.
Von den 3 Kindern gehen die Eltern bei einem auf die medikamenthöse Therapie ein.

Gesetzt den Fall, das es sich bei dem Kind um eines mit in Wirklichkeit normalen Stimulationszustandes des Gehirns handelt , wird es durch das Ritalin nicht ruhiger, sondern erst richtig aufgedreht. Und nicht vergessen es gebit weitaus mehr Ansätze und unterstützende Angebote als die Medikamentöse

So erklären sich meiner Meinung nach die extrem hohen Zahlen und nicht, weil es tatsächlich soviele Kinder mit dieser Störung gibt.

Gruss
Matti
 
Eine Diagnose ist doch nichts anders, als die Festellung einer von der Norm abweichenden Schwäche...nur das eben eine möglichst klare Definition und ein (sollte zumindest so ein) einheitliches und unabhängiges Verfahren zur Festellung dahintersteht. Zumal anzumerken ist das sich die Diagnosekriterien auch verschieben und ständig angepasst werden. Wäre schlimm, wenn man die Lehrer damit alleine lassen würde, und die Eltern mit den Lehrern! Mir hat die Macht der Diagnose ganz viele sehr kleinlaute Lehrer Beschert.. die auch fast sowas wie eine Entschuldigung vorgebracht haben :D


Siehst du.. ih ahbe es genau andersherum geschafft (auch wenn es sicher nicht so stark ausgeprägt ist, wie bei deinen Kindern)..

Ich habe mich immer vor die Lehrer gestellt und gesagt .. meine Tochter ist anstrengend- aber nicht krank! dazu stehe ich..

Klar kracht es bei uns manchmal lauter wie bei anderen... ist halt so.

Auch wenn ich einige Lehrer erst dezent auf meine Ausbildung und Studium hinweisen musst, um nicht als asozial abgestempelt zu werden, eine Mutter die sich nicht kümmert. Auch wenn das allein traurig ist :(

Na ja da ich davon ausgehe das sowiso alle mehr oder weniger bei dieser nicht artgerechten Lebensund Arbeitswelt einen "an der Klatsche haben" habe ich damit kein Problem und nehme jede Unterstützung an, die ich bekommen kann .
 
Es gibt ja Präventionsprogramme, die werden tatsächlich in der gesamten Klasse oder KiGa Gruppe durchgeführt - aber wenn ein Kind tatsächlich eine Entwicklungsstörung oder eine psychische Störung hat,dann reicht das schlicht und ergreifend nicht.
Richtig, das ist so. Aber wie viele Kinder sind davon betroffen und wie viele schlucken täglich Ritalin? Steht das in einem Verhältnis?

Zur Realität zurück.

In der Klasse stören 2-3 Kinder permanent den Unterricht, sei es dass sie unterfordert, sei es dass sie überfordert sind.

Die allererste Reaktion des Lehrpersonals ist es die Eltern einzubestellen und auf die Möglichkeit der Abkärung auf ADHS zu bestehen.

Und es gibt einige Ärzte, die diese Diagnose auch gerne stellen.
Von den 3 Kindern gehen die Eltern bei einem auf die medikamenthöse Therapie ein.

So erklären sich meiner Meinung nach die extrem hohen Zahlen und nicht, weil es tatsächlich soviele Kinder mit dieser Störung gibt.

Gruss
Matti

Sicher, ich habe bereits geschrieben, dass es schlechte Diagnostiker gibt - hat nur nichts damit zu tun, ob eine Krankheit tatsächlich existiert;)
Und vielleicht sind es auch die schlechten Diagnostiker, die dann auch mit Pillen um sich werfen - gut finde ich so ein vorgehen auch nicht!

Ob die hohen Zahlen allein auf blöde Diagnostiker zurückzuführen sind oder auch etwas mit unserer Gesellschaft zu tun haben, zum einen eben Leistungsdruck, dann mangelnde Auslastung/Beschäftigung kombiniert mit einer höheren Sensibilität für "nervige" Kinder kann ich nicht beurteilen - vermutlich ne Mischung aus allem.



@Consultani: wie gesagt, im Bereich Dyskalkulie habe ich 0,0 praktische Erfahrungen, ich weiß nicht, wie die Therapie aussieht oder die Behandlungserfolge (ich gebe zu, ich bin grad auch zu faul extra nachzulesen;))

Wenn das bei dir so blöd lief ist das natürlich schade!

Dennoch denke ich, dass in anderen Bereichen - denen, mit denen ich selbst praktische Erfahrungen habe- eine Therapie eine wirkliche Entlastung für die Kinder sein kann - z.B. ADHS (um zum Thema zurück zu kommen;))

Bei ADHS haben die Kinder ja häufig nicht nur schulische Probleme sondern eben oft auch im sozialen Bereich, das heisst, da geht es nicht nur um Leistungsdruck, dem die Kinder ausgesetzt sind, sondern auch darum, dass sie - so wie sie sind - oftmals nicht mit anderen Kindern klarkommen und ausgegrenzt werden.
Und da kannst du dem Kind eben eine Menge Last abnehmen, wenn du mit ihm trainierst, wie es sich besser konzentrieren kann, wie es sich besser zurückhalten kann etc.
Da geht es dann weniger um Defizite als schlicht um seelische Gesundheit.
 
P.S. ich weiß gar nicht, ob ein Kind mit wirklich schlimmer Dyskalkulie überhaupt einen Realschulabschluss schaffen würde, Abi glaube ich sicher nicht dran - es sei denn, es hat Taktiken gefunden, ohne Mathekenntnisse die Klausuren zu bestehen, aber das ist im Abi eher schwer.
Vielleicht bist du ja auch eher an so einen verkorsten Diagnostiker geraten?

Ich kenne so einen Fall - und ja, das ist definitiv genau das, ein fehlendes Verständnis für Mengen, Größen und "logische Zusammenhänge! - bei gleichzeit ausgeprägter sprachlicher und musischer Begabung.
Nach den Grundrechenarten war Schluss, das Prinzip "Die Zahl unter dem Bruch wird Größer und der Bruch wird kleiner" hat die Betreffende bis heute nicht wirklich verstanden... ahaber es gab eine Zeit, da brauchte man in NDS kein Mathe im Abitur, es reichte zB Bio. Und dafür brauchte man nicht unbedingt rechnen zu können. Es geht also.
Aber beim Studieren wurde es dann problematisch.

(Edit: Womit ich meine: Die freie Wahl der Fächer gab es so nicht. Medizin zB war nicht zu schaffen.)

Ich hatte mehrere angeblich völlig unbegabte Mathe-Nachhilfeschülerinnen. Eine davon machte nach einem halben Jahr Nachhilfe mit mir in der Oberstufe dann Mathe im Abitur und hat Pharmazie studiert, bei einer anderen verbesserte sich die Hauptschul- zur Realschulempfehlung... ich bin nicht überdurchschnittlich gut in Mathe, aber ich kann gut erklären.

Aber diese eine "Patientin" - die konnte es einfach nicht.

Es gibt einiges, an das ich nicht glaube, aber ich glaube definitiv an die Existenz von Dyskalkulie.
 
Ich glaube nicht an die "Krankheit ADHS" die einfach so da ist.
Weil es für viele Eltern einfach eine Ausrede ist, warum ihr Kind verhaltensauffällig ist, um die Schuld von sich weg zu schieben.

Komischerweise schreit hier in meinem Umfeld (sozialer Brennpunkt) jede 2. Mutter "Mein Kind ist krank, das hat ADHS", anstatt sich um ihr Kind RICHTIG zu kümmern, es zu fordern und zu fördern.

Viele Kinder hier erhalten Medikamente, werden vor die Playstation gesetzt oder vor den Fernseher und dann ist Ruhe. Wenn sie älter sind, treffen sich die Kinder mit anderen vermeindlich ADHS-Kranken um draussen Mist zu bauen. Um mal im Mittelpunkt zu stehen, um Aufmerksamkeit zu bekommen, denn die Eltern haben dafür keine Zeit. Sie gucken RTL oder stehen gemeinsam am Kiosk und trinken. Bei anderen trinkt ein Elternteil/konsumiert Drogen, hat ständig wechselnde Partner.
Der Frust über sein eigenes kaputtes Leben wird bewusst oder unbewusst am Kind abgelassen. Die Kinder erhalten den Eindruck sie wären unerwünscht, sie wären Schuld daran, dass sich die Eltern ständig streiten, dass der Vater die Mutter verprügelt.

Es ist dann natürlich einfach zu sagen, "mein Kind ist krank", anstatt der Wahrheit ins Auge zu sehen zu sagen "ich habe versagt" "ich bin überfordert".

Mag sein, dass es in seltenen Fällen ein Defizit vorliegt, dass aus dem "Nichts" kommt. Ich denke aber in großem Teil ist diese "Krankheit" selbstgezogen und von den Eltern verschuldet.

Klar meint ein Teil von euch vielleicht "Ach die hat keine Ahnung, die hat keine Kinder und keine Lebenserfahrung". Ich lebe hier seit 23 Jahren und bekomme so einiges mit.
Diese Kinder hier wollen einfach nur geliebt und umsorgt werden und nicht zu Ärzten geschliffen und krankgeschrieben werden.

Die Nachbarstochter, um die ich mir lange den Kopf zerbrochen habe, die ich von klein auf kenne, sie hatte "ADHS". Nun ist sie bei einer Pflegefamilie und geheilt.
Ich bin mir sicher, wenn das Mädchen eine anständige Mutter gehabt hätte, die sie bedingunglos geliebt hätte und ihr das auch irgendwann mal gezeigt hätte, dann wäre dieses Mädchen nie auf die schiefe Bahn geraten.
Als sie klein war, hatte ich schon gedacht, es wäre ein Wunder, wenn sie nicht mal durchdreht, bei dem was alles passiert ist. Sie hat mir unglaublich leid getan, jetzt gehts ihr gut und sie fängt an, sich ein Leben aufzubauen, fernab vom Plattenbau und der zerstörten Familie.
 
Dann trifft es viel mehr Kinder aus Städten als vom Land? Warum? Weil heute kaum noch Platz für Kinder ist, einfach mal Kind zu sein.

Es gibt wohl eine Studie, die belegt, dass dort die meisen ADHS-Kinder existieren, wo die meisten Diagnostiker sitzen. Also eben in Zentren mit Ärzten. ;)


Noch ein Wort zu den Lehrern mag ich loswerden, ebenfalls aus eigener Erfahrung als jemand, der schon einige Jahre vor der Klasse verbracht hat.
Schule ist nicht mehr so, wie wir sie von "früher" kennen. Die Schüler sind generell wesentlich unerzogener und respektloser, bei den kleinsten strengen Maßnahmen läuft man Gefahr, entweder die Eltern vor Ort zu haben, die ihr Kind in Schutz nehmen oder sogar gleich den Anwalt einschalten.
Dann kommen noch die sonstigen Problemfälle hinzu. Damit meine ich jetzt nicht nur pubertierende Schüler, sondern beispielsweise mißhandelte oder mißbrauchte Schüler/innen. Zusätzlich zu anderen nur denkbaren Gimmicks dann noch besagte ADHSler.

Wir kennen Schule anders.
Selbst, wenn man nur wenig Respekt vor dem Lehrer hatte, hat man sich (weitgehend) benommen. Der Lehrer hatte ggfs die Möglichkeit, auf einen Schüler speziell einzugehen. Heute muß ich auf 7 Schüler speziell eingehen. An 5 Tagen die Woche jede einzelne Schulstunde jeweils andere Problemfälle (Plural) in den Klassen.
Und die anderen Schüler? Was ist mit denen?

Und nein, ich glaube nicht, dass es bei allen ein Motivationsproblem ist. Ich bin auch nicht gleichgültig - aber auch ein Lehrer hat Grenzen. Selbst die, die echt wollen.

Danke für diesen Beitrag. So ist es.
Was hat z.B. ein Grundschullehrer denn für Möglichkeiten? Ca. 25 Kinder in der Klasse, dank Inklusion alle Kinder. Möglicherweise also auch welche mit geistigen oder körperlichen Beeinträchtigungen, Schüler mit Lernprobleme, evtl. Hochbegabte, unterschiedlicher Neigungen und Begabungen. Schüler mit total engagierten Eltern, aber auch welche mit desinteressierten Eltern, die mit dem Kind nicht mal die Hausaufgaben machen.
Der Lehrer unterrichtet je nach Bundesland 27 Stunden pro Woche, die möchten alle vorbereitet werden. Da auch ein Lehrer offiziell nur eine 40-Stunden Woche hat, bleibt da nicht viel Zeit, es ist also z.B. nicht möglich, in jeder Stunde 5 verschiedene Arbeitsblätter für die unterschiedlichen Schüler vorzubereiten. Dazu kommen aber Elternabende, Dienstberatungen, Weiterbildungen oder eben Probleme mit einzelnen Kindern. Die ein engagierter Lehrer auch bestrebt ist zu klären. :) Aber auch ein Lehrer ist nur ein Mensch, auch wenn das für manche schwer vorstellbar ist. ;)

Zur Realität zurück.

In der Klasse stören 2-3 Kinder permanent den Unterricht, sei es dass sie unterfordert, sei es dass sie überfordert sind.

Die allererste Reaktion des Lehrpersonals ist es die Eltern einzubestellen und auf die Möglichkeit der Abkärung auf ADHS zu bestehen.

Achso, tatsächlich? Woher nimmst du das? :verwirrt: Ich kenne keinen Lehrer, der begeistert von so vielen Schülern mit ADHS-Diagnose und entsprechender Medikamentierung ist. Und ich kenne einige Lehrer. ;)
Mit einem falsch mit Medikamenten eingestellten Kind kann ein Lehrer auch nichts anfangen. Außer natürlich, dass das Kind dann möglicherweise ruhig ist. ;) Aber Leistung bringt es dann auch keine...
 
Ich bestreite sicher nicht, dass es Fehldiagnosen gibt und Eltern aus Bequemlichkeit ihre Kinder medikamentös behandeln.
Allerdings habe ich Schwierigkeiten damit, wenn das verallgemeinert wird und allen Eltern, die Kinder mit ADHS (oder wie man das auch nennen mag) medikamentieren, unterstellen, sie hätten keine Lust, sich zu kümmern.

Es gab mal eine Zeit, in der Autismus von Kindern tiefenpsychologisch so erklärt wurde, dass die Mütter ihre Kinder unbewusst ablehnen, keine Beziehung zu ihnen aufbauen wollten und "kalt" sind.
Interesssanterweise wurde der Vater bei diesem Ansatz nicht einbezogen ;)
Dummerweise fand dieser Ansatz reissenden Absatz, was zur Folge hatte, dass die Mütter nicht nur Verzweiflung pur mit ihrem Kind erlebten, sondern sich auch noch mit dem Vorwurf konfrontiert sahen, sie seien ja schuld.
Das hat sich dann irgendwann geändert, aber es gab eine Zeit (und die war nicht kurz), in der die Mutter als Ursache allen Übels bei Autismus angesehen wurde.

Ich denke, es gibt Kinder, die eine Störung in der Verarbeitung von Aussenreizen haben und sicher können einige davon von einer Medikation profitieren.
Andere wiederum, die ähnliche Schwierigkeiten haben, können durch entsprechende Programme lernen,ohne Medikamente auszukommen.
Und wieder andere sind einfach schlicht fehldiagnostiziert.

Die Diskussion um ADHS erinnert mich immer ein bisschen an die Borderline-Debatte:
Es gibt Menschen, die mit einer entsprechenden verhaltenstherapeutischen Intervention gut leben können.
Andere brauchen Antidepressiva und wieder andere sind fehldiagnostiziert, weil vielleicht 2 Symptome von 10 passen, wie es mir passiert ist.
Dummerweise hat die Fehldiagnose bei mir zu einem völlig falschen Behandlungsansatz geführt, der mein Leiden Jahrzehnte verlängert hat.
Ich denke, ähnlich wird es Kindern gehen, die eben "nur" besonders viel Aufmerksamkeit, Fürsorge, Bewegung, Rituale brauchen, was die Eltern aber nicht leisten können.

Ich habe als Familienhelferin in einem Haushalt gearbeitet, in dem 4 Kinder lebten.
Ein Mädel, völlig unauffällig.
Dazu drei Jungen, einer hatte Asberger-Autismus, die anderen beiden hatten ADHS.
(Was mich zur Überlegung brachte, ob es da einen genetischen Zusammenhang gibt)
Die Mutter hatte mit den 3 Jungens nichts anderes zu tun, als sie entsprechend zu fördern.
Nur einer bekam Ritalin, die anderen beiden bekamen keine.
Es gab jede Menge Förderung ausserhalb des Leistungsbereichs:
Judo, Reiten, Ergotherapie, Tennis.
Alle Jungs waren hochintelligent.
Zwei, auch der autistische Junge, schafften das Gymnasium.
Der andere, der Ritalin nahm, kam auf eine spezielle Förderschule.
(Btw, ich habe die Mutter bewundert, die nichts anderes tun konnte, als sich um die Jungs zu kümmern und das wundervoll tat - bis hin zur speziellen Ernährung)

Mit 18 setzte der Junge, der das Ritalin nahm, dieses ab, schmiss in Folge die Lehrstelle, bestahl seine Mutter und Grossmutter, zerstörte in einem Anfall von Vandalismus mehrere Autos und kam mit Drogen in Kontakt.
Während die anderen Jungs sich in ihrem Leben zurechtfinden, auch wenn sie für Fremde etwas "strange" sind, arbeitet der 3. sich zielstrebig ins Gefängnis.
Ich bin ziemlich sicher, dass er mit Medikation besser klargekommen wäre.

Im Übrigen möchte ich heute kein Kind sein:
Als ich klein war, lebten wir in einer (armen) Bundeswehrsiedlung am Stadtrand.
Es gab Kinder "en Masse".
Nach den Hausaufgaben waren wir draussen, bis uns die Mütter bei Dunkelwerden wieder einsammelten.
Bis dahin hatten wir viel erlebt, uns körperlich ausgelastet, kreativ gespielt (ich erinnere mich noch daran, wie 15 Kinder auf Rollschuhen versuchten, das Ende des Regenbogens zu erreichen :love:) und waren todmüde, als wir heimkamen.
Dann gab es Abendbrot mit der Familie, Sandmännchen (schon im Schlafanzug), eine Gute-Nacht-Geschichte, während der wir schon einschliefen, bevor das Ende kam :love:

Wenn ich heute viele Kinder sehe, tun sie mir einfach nur leid:
Manche haben ein Pensum wie ein Manager:
Ballett, Instrument lernen, Sprachkurse für die Kleinen...
Andere haben den Computer oder die Glotze, vor der sie ausgiebig sitzen und sind selten draussen.

Ich kenne kein Kind, das so frei aufwachsen kann, wie es bei uns normal war.
Okay, es gab auch Gefahren, z.B. als wir versuchten, die Kühe des Bauern zu reiten.
Einige Kühe fanden das richtig doof, aber wir waren wendig und schnell und wenn wir mal runterfielen, war das auch okay.
Eine Kuh übrigens hatte nichts dagegen und graste gemütlich weiter, während wir auf ihm sassen.
Damit wir bei nächsten Mal nicht an eine ähnlich aussehende, aber zickige Kuh gerieten, banden wir in den Schwanz ein Taschentuch zur Wiedererkennug ein :rolleyes:
Letztlich eine wundervolle Kindheit, wenn auch mit vielen Blessuren...
 
Paulemaus, es ist doch heute kaum noch möglich seinen Kinder eine Kindheit zu geben wie wir sie hatten.

Ich war fast ausschließlich im Wald, bin sogar auf der Müllkippe rumgelaufen, war stundenlang weg, nur zum schlafen und essen zuhause. Wir sind allein in die Schule oder Schwimmbad gelaufen.

Das geht heute gar nicht, das Verkehrsaufkommen ist immens, und ich hätte viel zu viel Angst vor Pädophilen um mein Kind allein in den Wald zu schicken. :(

Wie willst du das kompensieren? Indem du viel mit deinem Kind unternimmst. Einmal die Woche turnen, einmal Fußball, Handball vielleicht auch wieder und dann noch die Spielnachmittage mit den Freunden.

Er muss ein Programm und Auslastung haben, allerdings bringt bei ihm "viel tun" nicht viel. Je mehr er sich auspowert, desto agiler und wilder wird er. Also nix mit Ruhezeiten oder mal irgendwo hinsetzen und leise ein Buch anschauen oder basteln.

Und ich muss Tamara zum Großteil zustimmen, es sind nun mal diese Menschen, die auffallen und es dann für die wirklich Betroffenen schwer machen. Kleine Wohnung, ohne Garten, die Jungs müssen sich ein Zimmer teilen und die Mutter mag mit ihnen nicht raus weil sie ja so wild sind...

Man merkt das ja recht schnell - spielen die Kinder zusammen dann sind die sofort aus der Puste weil mit ihnen gar nichts gemacht wird. Aber da lügen sich die Mütter selbst einen vor und erklären was sie nicht alles tun...

Und mir wird anders, wenn mein Kind dann von solchen Kindern ins Gesicht getreten wird. Die sind vier!! Und ich geb es zu, ich wünsche mir, seine Laufbahn und die von Luca überschneiden sich nur in der Grundschule. Weil gerade Jungs gerne das Wilde adaptieren und das so richtig toll finden.

Was ich eigentlich sagen will: Es ist heute leider nicht mehr in der Art möglich seine Kinder "laufen zulassen" wie wir das damals konnten. Es kostet Zeit und Geld und oft Nerven, aber hey, das ist bei Kindern hat so, und ich muss mir Ersatzbeschäftigungen suchen
 
Paulemaus :) *zustimm*

und @Spanish Dream ADHS gilt als Erblich, und es gibt Hinweise auf die betroffenen Gene( ich kann gerne mal meinen Bruder ( der ist Molekularbiologe) nach dem letzten Stand befragen :) .

ebenso wie bei Autismus oder eine Rechtschreibschwäche oder auch Begabungen, gsd. sind nicht alle Menschen gleich. Menschen mit ähnlichen Eigenschaften vermehrern sich oft mich Menschen die ebenfalls diese Eigenschaften haben, eine natürliche selektion findet so gut wie nicht statt, und das Akademiker nicht grade die vermehrungsfreudigste Gruppe in diesem Land darstellt ist denke ich auch klar :)
Dazu kommt, das Kinder mit ADHS zu Erwachsenen mit ADHS werden dann mit dann entsprechenden Lebensläufen, abgebrochene Ausbildungen, Drogenkonsum, und entsprechend unpassendem Umgang mit den Kindern ( das ist der grund warum ICH jede Hilfe annehme um mich besser zu strukturieren, was ich oft alleine nicht schaffe) etc. passt schon.


Ich kann auf "stolze" 600 Jahre Inzucht zwischen zwei Westfälischen Bauernhöfen zurückblicken*hust*
Die letzten beiden direkten Mitglieder dieses Familienstranges galten als Irre.. eine endete als "bekloppte Alte ( die alle Symptome für Asperger zeigte, der andere in einer Psychatrie..

Für mich war diese Erkenntnis unglaublich entlastend, auch was meinen eigenen Lebenslauf angeht, viele Dinge die ich früher nicht geschafft habe ( die für andere völlig selbstverständlich und einfach erscheinen) haben dazu geführt mich immer mehr zu hassen, mir nichts mehr zuzutrauen usw. Beziehungen zu meiden und mich immer mehr zurückzuziehen, weil "niemand" mich verstand, "du musst doch","ist doch ganz einfach" nur und "wo ein wille ist", du "bist nur faul" etc.. nicht hilfreich, wenn man nicht KANN.

Ich ertrage Menschen nicht ich ertrage Menschengruppen noch weniger, einkaufen ist z.B der blanke Horror, zu bunt zu laut zu unruhig und wenn dann noch der Laden umgestellt wurde bekomme ich gelinde gesagt, die Vollkrise.

Ich kann immer nur EINE Sache "richtig" machen, alles andere ist solange komplett ausgeblendet.

Bei zuviel Input und selbst mit Punkt auf den ich mich (weg-)Fokussieren kann ( z.B Einkaufsliste, oder auch die Kids, der Hund, was es erträglich macht ) ist es unglaublich anstrengend, da alles auf mich einprasselt.

( Farben Verpackungen Formen, Aufschriften ( die ich natürlich alle "automatisch"lesen "muss" wenn ich dran vorbeigehe, details von Gesichtern ( "ganze" Gesichter kann ich ja nicht sehen) Geräusche, Gerüche (Fleisch,Käse/Wurst,Obst,Waschmittel usw) , die Beschaffenheit des Bodens, Wasserflecken, Handabdrücke auf den Türen, Kleberreste auf den Einkaufswagengriffen,Scharten in dem Geldeinwurf, verrutschte Preisschilder, Blinkende Lichter aller Art, das Flimmern der Neonröhren, das Geräusch der Lüftung , verrutsche oder falsch einsortierte Waren, leere Kartons, bis mir schwindelig wird.

So muss ich nach einem Großeinkauf erstmal min. 1 Stunde schlafen bzw mich zurückziehen weil ich völlig fertig bin, z.T schlafe ich auch im sitzen ein.

Was das konkret für den Alltag bedeutet, kann man sich vielleicht vorstellen, der Blick auf die Uhr ist z.B immer wieder eine große Überraschung :D Das ich es schaffe, halbwegs pünktlich eine warme Malzeit auf den Tisch zu bringen ist für mich schon eine Leistung auf die ich stolz bin, früher hätte ich mich geschämt das es wieder mal 30minuten später geworden ist :(
Was ich nicht aufschreibe oder sofort erledige ist z.B. komplett "weg", das vergesse ich.:(


Ich habe natürlich inzwischen einige Strageien entwickelt, um besser zurecht zu kommen, Gesichter kann ich mir inzwischen halbwegs merken, indem ich mir bestimmte Details einprägen kann. Das übernehmen andere Bereiche im Gehirn als bei "normalen" Menschen" diese sind aber erheblich langsamer und bei Kindern garnicht soweit ausgeprägt, ich habe noch mit 20 meine Freunde an ihren Jacken auseinandergehalten!

NORMAL ist sehr relativ.

Und wenn ich die Möglichkeit habe, meinen Kindern ( mit dem Wissen von heute hätte ich keine) ihren Weg etwas leichter zu gestalten, indem ich sie vor dirversen Irrwegen und falschen Strageien und Selbstbildern bewahre, und ihen Skills und Fertigkeiten antrainieren kann mit denen es ihnen leichter fällt in dieser Welt ( die nunmal so ist wie sie ist ) dann bin ich verdammt nochmal in der Pflicht, das auch zu tun. Sie haben es auch so schon schwer genug.
 
Hi

Achso, tatsächlich? Woher nimmst du das? Ich kenne keinen Lehrer, der begeistert von so vielen Schülern mit ADHS-Diagnose und entsprechender Medikamentierung ist. Und ich kenne einige Lehrer.
Mit einem falsch mit Medikamenten eingestellten Kind kann ein Lehrer auch nichts anfangen. Außer natürlich, dass das Kind dann möglicherweise ruhig ist. Aber Leistung bringt es dann auch keine...

Kind im Alter von 9 Jahren, 3 mal auf ADHS getestet.

Kindergarten, deutsche Schule, schweizer Schule.

Und in diesem Zusammenhang lernt man eben auch andere Eltern kennen, die ähnliches zu berichten haben, fernab der theoretischen Elfenbeindiskussion.

Ich kenne ebenso einige Lehrer.

2500.000 Kinder auf Medikamente eingestellt. 400 Millionen Dollar Umsatz, allein für Novartis.

Nein, es gibt keinen Weihnachtsmann.

Gruss
Matti
 
Ich bin froh, das es hier im Kindergarten aber auch beim Kinderarzt komplett anders ist.

Was mir da aber sehr negativ auffällt ist das die Diagnose "Hochbegabung" scheinbar momentan sehr in Mode ist :unsicher:

Was ich da schon erlebt habe mit Müttern und ihren komplett an Hochbegabung vorbei gegangen Kindern ist echt nicht schön. Da wird sich selbst etwas eingeredet, man spricht von seiner eigenen Hochbegabung und das das Kind ja so arm dran wäre.

Ist es auch, mit Müttern die ihre Neurosen nicht im Griff haben und sich jetzt durch ein Kind in den Vordergrund stellen und Mitleid für ihre Super-Genies erwarten während die, einfach mal Kind sein wollen. Da werden Kindergärten gewechselt weil ja niemand diese Kinder fördert und die bei all den "dummen anderen Kindern" total verkommen.

Scheinbar ist hier Hochbegabung das neue ADHS, zumindest hier im Ort
 
Ich denke, es ist ein Signal dafür, das mit dem System etwas nicht stimmt.. vorne wie hinten können die Lehrer den Kindern die sich ausserhalb des Standarts befinden nicht mehr gerecht werden, wobei da der allgegenwärtige Leistungsdruck auch seinen Teil dazu beiträgt.

Interessanterweise zeigen tatsächlich hochbegabte u.U dieselbe Symptomatik wie AD(h)Sler :D
 
Ich denke, es ist ein Signal dafür, das mit dem System etwas nicht stimmt.. vorne wie hinten können die Lehrer den Kindern die sich ausserhalb des Standarts befinden nicht mehr gerecht werden, wobei da der allgegenwärtige Leistungsdruck auch seinen Teil dazu beiträgt.

Interessanterweise zeigen tatsächlich hochbegabte u.U dieselbe Symptomatik wie AD(h)Sler :D

Mein Reden. Leider hat die letzte Wahl mal wieder gezeigt, dass das Volk es nicht anders haben will und die angestrebten Werte woanders liegen als in Bildung, Familie und Sozialem. :unsicher:
 
Hi

Mein Reden. Leider hat die letzte Wahl mal wieder gezeigt, dass das Volk es nicht anders haben will und die angestrebten Werte woanders liegen als in Bildung, Familie und Sozialem

Was ist dass, kann man das essen?

Ein wahrhaft inflationärer Gebrauch von Fremdwörten in deinem Beitrag.

Gruss
Matti
 
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