Würdet Ihr eingebürgert werden?

Das stimmt aber dann nicht mehr, wenn sie während der 8 Jahre Aufenthalt in D sich darum bemüht haben, a) die Sprache zu lernen und b) sich mit dem System und den Gepflogenheiten in diesem Land auseinanderzusetzen
Vom Grundsatz stimme ich Dir hier zu, doch sehe ich da teilweise schon auch Probleme.
Als Beispiel (zugegeben, etwas überspitzt:(
Eine Famile aus Zentralafrika gelangt auf irgendwelchen Wegen nach Deutschland.
Beide Eltern sprechen nur ihre Stammessprache, können nicht lesen und nicht schreiben. Im Anhang 3 kleine Kinder.
Sie bekommen eine kleine staatliche Unterstützung und werden in eine Wohnung "auf dem platten Land" eingewiesen.
Wer soll die nun unterrichten?
Wie kommen sie in eine größere Stadt, wo vielleicht spezialisierte Sprachförderer vorhanden sind?
Und auch, wenn sie sich nach 1-2 Jahren vielleicht bruchstückhaft sprachlich ausdrücken können, ist das noch ein sehr weiter Weg, auch lesen zu können und alle die Feinheiten und Zwischentöne unserer Sprache zu verstehen (das können ja viele Hauptschulabsolventen nicht, die in Deutschland geboren wurden).
Dazu dann noch der Kampf um die alltägliche Existenz.

Meinst Du nicht, dass es denen recht egal ist, zu wissen, wieviel Bundesländer Deutschland hat und wann die Weimarer Republik endete?
O.K., Du kannst natürlich nun auch sagen: "Was wollen die hier überhaupt? Die hätten doch im Busch bleiben können!"
Schon richtig, doch wenn wir in Deutschland grundsätzlich eine Einwanderung ermöglichen, dann bitte auch keine Differenzierungen und kleinliche Bürokratenhindernisse.
Sonst sollten wir von vornherein sagen: Wir wollen keine Einwanderer.
Nur sehe ich da bei der derzeitigen Geburtenrate für die Zukunft recht schwarz. Ich denke, alle Bundesbürger, die in den nächsten 10-20 Jahren in das Rentenalter kommen, werden sich freuen, dass es noch genügend Menschen mit Imigrationshintergrund gibt, die in die Rentenkasse einzahlen.

und 17 richtige von 30 schafft man auch mit einer halbwegs guten Basisausbildung, da fällt die Frage über den Karneval/ Fasching wohl eher nicht ins Gewicht.
Klar, doch warum dann überhaupt solche Fragen?
Ich hätte dann auch noch einen Vorschlag:
Was ist ein Braunkohlkönig? :)
Grüße Klaus
 
  • 2. Juni 2024
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Hi kangalklaus ... hast du hier schon mal geguckt?
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Meinst Du nicht, dass es denen recht egal ist, zu wissen, wieviel Bundesländer Deutschland hat und wann die Weimarer Republik endete?
O.K., Du kannst natürlich nun auch sagen: "Was wollen die hier überhaupt? Die hätten doch im Busch bleiben können!"
Schon richtig, doch wenn wir in Deutschland grundsätzlich eine Einwanderung ermöglichen, dann bitte auch keine Differenzierungen und kleinliche Bürokratenhindernisse.
Sonst sollten wir von vornherein sagen: Wir wollen keine Einwanderer.

Aber ist das nicht eigentlich der springende Punkt bei der ganzen Angelegenheit? Dass die Deutschen in gewisser Weise unehrlich sind?

Ich denke, die wenigsten Deutschen hätten ein Problem mit Einwanderern - und in dem Zuge noch weniger Probleme, dass diese Einwanderer die deutsche Staatsbürgerschaft annehmen -, wenn die "richtigen" kommen würden. Was "die Richtigen" sind, schimmert in Politikeraussagen ja immer wieder durch: hochqualifizierte Fachleute. Darüber hinaus hätte das "Volksempfinden" gerne noch Menschen aus christlich geprägten Gesellschaften und dem Westeuropäer optisch so ähnlich wie möglich.

Nun haben Politik und Wirtschaft in den 60er Jahren aber dummerweise keine hochqualifizierten Fachkräfte aus Westeuropa geholt, sondern wollten unqualifizierte, billige Arbeitskräfte, die sie in Spanien, Italien, der Türkei gefunden haben. Die kamen denn auch.

Aber - oh Wunder - die wollten nicht im jahrzehntelangen Zölibat leben und ihre Familien (um derentwillen sie nach D gekommen waren) nur einmal in Jahr für zwei Wochen sehen. Was liegt da näher, als die Familien nachzuholen?

Und da beginnt der Sündenfall an dem wir heute so böse rumknabbern: Statt die Realitäten zu erkennen und entsprechend zu handeln, wurde über viele Jahre hinweg - in Politik und Gesellschaft - an dem Märchen festgehalten, dass all die Familien ja nur Gäste auf Zeit seien und in ihre Ursprungsländer zurück gehen würden. Deutschland sei ja schließlich kein Einwanderungsland. An dieser absurden These haben manche noch bis in die 90er festgehalten...

Statt an einem Trugbild festzuhalten, das - mit gesundem Menschenverstand betrachtet - vom ersten "Gastarbeiter" an völlig realitätsfremd war, hätte man frühzeitig die Integration fördern sollen. Auf beiden Seiten.

Dass "Ausländer" hierzulande noch immer als Fremdkörper empfunden werden, hat ja auch damit zu tun, dass man den Deutschen jahrzehntelang erzählt hat, das seien "Gastarbeiter", die wieder gehen würden, wenn man sie nicht mehr braucht. Was impliziert, dass man sich mit diesen "fremden Menschen" und ihrem kulturellen Hintergrund nicht auseinanderzusetzen braucht, das sogar eher schädlich wäre, weil sie ja sowieso wieder gehen.

Auf der anderen Seite hätte man bei den "Gastarbeitern" einen guten Hebel gehabt, um Integrationswilligkeit zu fördern: Ihr habt hier die Möglichkeit zu arbeiten und gutes Geld zu verdienen. Unter der Bedingung, dass Ihr Euch die deutsche Sprache aneignet und Euch zumindest in grundlegenden Dingen mit der Gesellschaft auseinandersetzt, in der Ihr hier lebt.

Hätte man sich frühzeitig um einen Ausgleich gekümmert, hätten sich die Fronten nie dermassen verhärtet. Wäre die Gesellschaft offener auf die angeblichen Gäste zugegangen, dann hätten diese auch nicht diesen Drang verspürt, sich abzugrenzen, Parallelgesellschaften zu entwickeln und an ihrem Herkunftsland so sehr festzuhalten. Das heutige Problem wäre wesentlich geringer, aus der "Migranten-Population" kämen wesentlich mehr hochqualifizierte Menschen, man müsste nicht händeringend im Ausland nach Fachleuten suchen, und diejenigen, die aus echter Lebensbedrohung zu uns fliehen und um Asyl bitten, würden nicht dermassen scheel angeguckt sondern eher als das wahrgenommen werden, was sie sind: Menschen in Lebensgefahr, die ein verfassungsrechtlich verbrieftes Recht auf unsere Hilfe und Solidarität haben.

Das Drama geht ja noch weiter: Da kamen Ende der 80er, Anfang der 90er sehr viele "Russland-Deutsche" zu uns. Über die dahinter steckende Politik kann man streiten, aber sie kamen eben. Nicht zuletzt, weil Deutschland die Tore für sie weit aufgemacht haben. Und da kamen einige hoch qualifizierte Leute: ausgebildete Krankenschwestern, Akademiker. Und was macht man hier? Man erkennt ihre Abschlüsse nicht an, und statt noch ein, zwei Jahre Zeit und Geld zu investieren, um ihre Kenntnisse mit dem hiesigen System kompatibel zu machen, schickt man sie in einfachste Jobs, lässt sie putzen oder sich als Hilfsarbeiter verdingen.

Ergebnis: Der Volksmund schimpft über die Russlanddeutschen und die Wirtschaft sucht im Ausland nach Fachkräften. Prima. Richtig gut gelöst...

Die Wirtschaft sucht im Ausland nach Fachkräften... Die man dann sicher gerne einbürgern würde, um sie auch hier zu halten. Das Dumme ist nur, sie findet kaum welche. Woran mag das liegen? Vielleicht an einer Atmosphäre in diesem Land - für die RiSchäBoCo ein Beispiel abgeliefert hat - die Deutschland für "gute" Einwanderer unbequem und unattraktiv macht. Weil die eine Alternative haben. Die gehen dorthin, wo man sie auch wirklich "will", nicht nur wegen ihrer Kenntisse. Wo sie willkommen sind.

Vorgestern abend kam eine Reportage über Mügeln, wo letzten August Inder vom Mob gehetzt wurden und nur knapp Schlimmerem entgangen sind.

Mügeln hat rd. 5.000 Einwohner. Der Bürgermeister stellte sich ein Jahr später vor die Kamera und erzählte allen Ernstes, man habe in Mügeln nunmal einiges an Ausländern.
Wieviele?
27. Österreicher, Schweizer, die Türken und eben die Inder.
Das ist nicht einmal ein Prozent!
Aber trotzdem...

Solange so etwas keinen Proteststurm auslöst, brauchen wir uns nicht zu wundern. Wird sich nix ändern. Und wir sind selber schuld dran.

Viele Grüße
Petra

P.S.: Das "Oberhaupt" der Mügelner Inder ist keinesfalls vom Sozialstaat abhängig. Er betreibt eine Pizzeria und gibt zwei Deutschen einen Arbeitsplatz...
 
Oh je, Du schreibst Dich ja richtig in Rage. ;)
Doch Recht hast Du.:zufrieden:

Und da beginnt der Sündenfall an dem wir heute so böse rumknabbern: Statt die Realitäten zu erkennen und entsprechend zu handeln, wurde über viele Jahre hinweg - in Politik und Gesellschaft - an dem Märchen festgehalten, dass all die Familien ja nur Gäste auf Zeit seien und in ihre Ursprungsländer zurück gehen würden. Deutschland sei ja schließlich kein Einwanderungsland. An dieser absurden These haben manche noch bis in die 90er festgehalten...

Statt an einem Trugbild festzuhalten, das - mit gesundem Menschenverstand betrachtet - vom ersten "Gastarbeiter" an völlig realitätsfremd war, hätte man frühzeitig die Integration fördern sollen. Auf beiden Seiten.
Genau! Das ist der springende Punkt.
Ich kann da als Gegenbeispiel nur Finnland nennen (meine Frau ist Finnin und hat daher noch gute Kontakte dorthin).
Dort gibt es eine recht hohe Zahl von Einwanderern aus Eriträa und Äthiopien. Diese wurden sofort nach ihrer Ankunft in kostenfreie Sprachkurse integriert und erst, nachdem sie sich verständlich machen konnten, "ins weite Land verteilt".
Die Kinder kamen in eigene Gruppen mit speziell ausgebildeten "Sprach-Kindergärtnerinnen".

Das Gegenbeispiel aus meiner direkten Nachbarschaft:
Dort wohnt seit ca. 8 Jahren eine Familie aus Kurdistan.
Sie bekommen "fröhlich" ein Kind nach dem anderen (was ich ihnen auch gerne gönne).
Nur: Die Kinder wachsen bis zum Einschulalter ausschließlich in der Familie auf. Gesprochen wird dort nur kurdisch. Dann der Schock bei der Einschulung. Was soll aus solchen Kindern werden?

Das Drama geht ja noch weiter: Da kamen Ende der 80er, Anfang der 90er sehr viele "Russland-Deutsche" zu uns. Und da kamen einige hoch qualifizierte Leute: ausgebildete Krankenschwestern, Akademiker. Und was macht man hier? Man erkennt ihre Abschlüsse nicht an, und statt noch ein, zwei Jahre Zeit und Geld zu investieren, um ihre Kenntnisse mit dem hiesigen System kompatibel zu machen, schickt man sie in einfachste Jobs, lässt sie putzen oder sich als Hilfsarbeiter verdingen.
Richtig, das kann ich bestätigen. In der MHH (Medizinische Hochschule Hannover) arbeiten Ärztinnen aus Russland als Krankenschwestern. Fast so, als wenn die Ausbildung in Russland im Mittelalter stehengeblieben wäre.
(Doch denke ich, dass hier der Grund im "selbstverwalteten" Ärztesystem bei uns liegt.)

Ähnlich kann es ja auch einem Lehrer ergehen, der von Niedersachsen nach Bayern ziehen will.

Grüße Klaus
 
Meinst Du nicht, dass es denen recht egal ist, zu wissen, wieviel Bundesländer Deutschland hat und wann die Weimarer Republik endete?
O.K., Du kannst natürlich nun auch sagen: "Was wollen die hier überhaupt? Die hätten doch im Busch bleiben können!"
Schon richtig, doch wenn wir in Deutschland grundsätzlich eine Einwanderung ermöglichen, dann bitte auch keine Differenzierungen und kleinliche Bürokratenhindernisse.
Sonst sollten wir von vornherein sagen: Wir wollen keine Einwanderer.

Aber ist das nicht eigentlich der springende Punkt bei der ganzen Angelegenheit? Dass die Deutschen in gewisser Weise unehrlich sind?

Ich denke, die wenigsten Deutschen hätten ein Problem mit Einwanderern - und in dem Zuge noch weniger Probleme, dass diese Einwanderer die deutsche Staatsbürgerschaft annehmen -, wenn die "richtigen" kommen würden. Was "die Richtigen" sind, schimmert in Politikeraussagen ja immer wieder durch: hochqualifizierte Fachleute. Darüber hinaus hätte das "Volksempfinden" gerne noch Menschen aus christlich geprägten Gesellschaften und dem Westeuropäer optisch so ähnlich wie möglich.

Nun haben Politik und Wirtschaft in den 60er Jahren aber dummerweise keine hochqualifizierten Fachkräfte aus Westeuropa geholt, sondern wollten unqualifizierte, billige Arbeitskräfte, die sie in Spanien, Italien, der Türkei gefunden haben. Die kamen denn auch.

Aber - oh Wunder - die wollten nicht im jahrzehntelangen Zölibat leben und ihre Familien (um derentwillen sie nach D gekommen waren) nur einmal in Jahr für zwei Wochen sehen. Was liegt da näher, als die Familien nachzuholen?

Und da beginnt der Sündenfall an dem wir heute so böse rumknabbern: Statt die Realitäten zu erkennen und entsprechend zu handeln, wurde über viele Jahre hinweg - in Politik und Gesellschaft - an dem Märchen festgehalten, dass all die Familien ja nur Gäste auf Zeit seien und in ihre Ursprungsländer zurück gehen würden. Deutschland sei ja schließlich kein Einwanderungsland. An dieser absurden These haben manche noch bis in die 90er festgehalten...

Statt an einem Trugbild festzuhalten, das - mit gesundem Menschenverstand betrachtet - vom ersten "Gastarbeiter" an völlig realitätsfremd war, hätte man frühzeitig die Integration fördern sollen. Auf beiden Seiten.

Dass "Ausländer" hierzulande noch immer als Fremdkörper empfunden werden, hat ja auch damit zu tun, dass man den Deutschen jahrzehntelang erzählt hat, das seien "Gastarbeiter", die wieder gehen würden, wenn man sie nicht mehr braucht. Was impliziert, dass man sich mit diesen "fremden Menschen" und ihrem kulturellen Hintergrund nicht auseinanderzusetzen braucht, das sogar eher schädlich wäre, weil sie ja sowieso wieder gehen.

Auf der anderen Seite hätte man bei den "Gastarbeitern" einen guten Hebel gehabt, um Integrationswilligkeit zu fördern: Ihr habt hier die Möglichkeit zu arbeiten und gutes Geld zu verdienen. Unter der Bedingung, dass Ihr Euch die deutsche Sprache aneignet und Euch zumindest in grundlegenden Dingen mit der Gesellschaft auseinandersetzt, in der Ihr hier lebt.

Hätte man sich frühzeitig um einen Ausgleich gekümmert, hätten sich die Fronten nie dermassen verhärtet. Wäre die Gesellschaft offener auf die angeblichen Gäste zugegangen, dann hätten diese auch nicht diesen Drang verspürt, sich abzugrenzen, Parallelgesellschaften zu entwickeln und an ihrem Herkunftsland so sehr festzuhalten. Das heutige Problem wäre wesentlich geringer, aus der "Migranten-Population" kämen wesentlich mehr hochqualifizierte Menschen, man müsste nicht händeringend im Ausland nach Fachleuten suchen, und diejenigen, die aus echter Lebensbedrohung zu uns fliehen und um Asyl bitten, würden nicht dermassen scheel angeguckt sondern eher als das wahrgenommen werden, was sie sind: Menschen in Lebensgefahr, die ein verfassungsrechtlich verbrieftes Recht auf unsere Hilfe und Solidarität haben.

Das Drama geht ja noch weiter: Da kamen Ende der 80er, Anfang der 90er sehr viele "Russland-Deutsche" zu uns. Über die dahinter steckende Politik kann man streiten, aber sie kamen eben. Nicht zuletzt, weil Deutschland die Tore für sie weit aufgemacht haben. Und da kamen einige hoch qualifizierte Leute: ausgebildete Krankenschwestern, Akademiker. Und was macht man hier? Man erkennt ihre Abschlüsse nicht an, und statt noch ein, zwei Jahre Zeit und Geld zu investieren, um ihre Kenntnisse mit dem hiesigen System kompatibel zu machen, schickt man sie in einfachste Jobs, lässt sie putzen oder sich als Hilfsarbeiter verdingen.

Ergebnis: Der Volksmund schimpft über die Russlanddeutschen und die Wirtschaft sucht im Ausland nach Fachkräften. Prima. Richtig gut gelöst...

Die Wirtschaft sucht im Ausland nach Fachkräften... Die man dann sicher gerne einbürgern würde, um sie auch hier zu halten. Das Dumme ist nur, sie findet kaum welche. Woran mag das liegen? Vielleicht an einer Atmosphäre in diesem Land - für die RiSchäBoCo ein Beispiel abgeliefert hat - die Deutschland für "gute" Einwanderer unbequem und unattraktiv macht. Weil die eine Alternative haben. Die gehen dorthin, wo man sie auch wirklich "will", nicht nur wegen ihrer Kenntisse. Wo sie willkommen sind.

Vorgestern abend kam eine Reportage über Mügeln, wo letzten August Inder vom Mob gehetzt wurden und nur knapp Schlimmerem entgangen sind.

Mügeln hat rd. 5.000 Einwohner. Der Bürgermeister stellte sich ein Jahr später vor die Kamera und erzählte allen Ernstes, man habe in Mügeln nunmal einiges an Ausländern.
Wieviele?
27. Österreicher, Schweizer, die Türken und eben die Inder.
Das ist nicht einmal ein Prozent!
Aber trotzdem...

Solange so etwas keinen Proteststurm auslöst, brauchen wir uns nicht zu wundern. Wird sich nix ändern. Und wir sind selber schuld dran.

Viele Grüße
Petra

P.S.: Das "Oberhaupt" der Mügelner Inder ist keinesfalls vom Sozialstaat abhängig. Er betreibt eine Pizzeria und gibt zwei Deutschen einen Arbeitsplatz...

Applaus!
 
Nun haben Politik und Wirtschaft in den 60er Jahren aber dummerweise keine hochqualifizierten Fachkräfte aus Westeuropa geholt, sondern wollten unqualifizierte, billige Arbeitskräfte, die sie in Spanien, Italien, der Türkei gefunden haben. Die kamen denn auch.
Darum gings doch auch, man wollte die Ware Arbeit billiger machen.
Initiativen und Gesetzesänderungen zur "Einwanderung" gingen zu allen Zeiten von
der Wirtschaft aus.
Die Russlanddeutschen wurden unter CDU Regierung willkommen geheissen, wohl wissend
das die überwiegend einen christlich konservativen Hintergrund haben.
Na wen werden die wohl wählen?
Ich kann mich auch noch an die Berichte erinnern, wie fleissig und dankbar die Handwerker aus Russland Überstunden machten. Während ja die Deutschen vom Wohlstand so verfettet faul sind. Auch Superintegrationsarbeit so ein Bericht.
Im WDR und den öffentlich schlechtlichen liefen täglich solche Sendungen.
Schon damals war das Nettoeinkommen eines Arbeitnehmers rückläufig, aber das war noch die Zeit als die Medien suggerierten, das das nur ein absehbarer Prozess sei und man etwas kürzer treten müsste für den Aufschwung.
Die Taktik hat sich etwas geändert und die Propaganda geht mehr ins amerikanische:

Der Starke überlebt, wer moralisch integer ist lebt schon nicht von Hartz 4
 
Darum gings doch auch, man wollte die Ware Arbeit billiger machen.

Jou, das haben wir ja nun auch erreicht. Dummerweise haben wir mehr Arbeitssuchende als Arbeit - wie schlecht sie auch bezahlt sein mag. Und diejenigen, um die man sich all die Jahre/Jahrzehnte am wenigsten gekümmert hat, weil sie keinen deutschen Pass haben und ja sowieso wieder gehen (sollen) stehen ganz am Ende der Warteschlange. Aber logisch, die sind daran schuld, dass das Sozialsystem nicht mehr funktioniert...

Die Russlanddeutschen wurden unter CDU Regierung willkommen geheissen, wohl wissend
das die überwiegend einen christlich konservativen Hintergrund haben.

...man konnte sich damals fast schon an die "Heim-ins-Reich-"Parolen erinnert fühlen...

Aber ich glaube, die waren selber etwas erschrocken darüber, wieviele dem Ruf gefolgt sind. Und haben auf altbewährte Art und Weise reagiert: Kopf in den Sand stecken und hoffen, dass sich alles von selber regelt. Im Zweifelsfall waren dann die Grünen mit ihrem Mulit-Kulti schuld.

In genau derselben Tradition steht dieser Einbürgerungstest. Ein Feigenblatt, um die Probleme nicht angehen zu müssen. Denn dafür müsste man tiefgreifende Fehler einräumen, was wiederum den nächsten Wahlergebnissen nicht guttun würde - ganz abgesehen von Ego und Selbstbild.

Viele Grüße
Petra
 
Jou, das haben wir ja nun auch erreicht. Dummerweise haben wir mehr Arbeitssuchende als Arbeit - wie schlecht sie auch bezahlt sein mag. Und diejenigen, um die man sich all die Jahre/Jahrzehnte am wenigsten gekümmert hat, weil sie keinen deutschen Pass haben und ja sowieso wieder gehen (sollen) stehen ganz am Ende der Warteschlange. Aber logisch, die sind daran schuld, dass das Sozialsystem nicht mehr funktioniert...
Auch das ist genau damit beabsichtigt, Arbeitslosigkeit ist gewollt-ohne Arbeitslosigkeit keine billige Arbeit. Einige aus den etablierten Parteien machen nicht den geringsten Hehl daraus. Mir fallen die jetzt nicht mehr namentlich ein, aber:" Wir brauchen in Deutschland einen Billiglohnmarktsegment"

Wolfgang Clement (SPD) ist Chairman bei der Adecco Zeitarbeit.
Der hat sich im Wesentlichen dafür eingesetzt das die Zeitarbeitszuhälter nicht mehr so strengen Regeln unterliegen. Das man Arbeitnehmer unbegrenzte Zeit an eine Firma vermieten kann ohne das ihnen daraus irgendwelche lästigen Ansprüche entstehen.

Und mit einem Heer von Hartz4lern kann man prima den Pöbel und das was von seinen Gewerkschaften übrig ist in Schach halten.

Was willst Du Weihnachtsgeld? weisst Du wieviele am Existenzminimum leben?!
Wie wärs denn mit länger arbeiten fürs gleiche Geld?oder lieber hartz4?

Und gerade in Deutschland klappt das so reibungslos wie kaum sonst wo, die Leute gegeneinander auszuspielen. In Italien und Frankreich ist das zäher.

Deutschland hat auf jeden Fall ein ernstes Migrantenproblem-und weil keiner drüber reden will und man so tut als sei alles Tutti, bekommen Rechte richtig Substanz.
Gibts diverse Umfragen und Untersuchungen dazu.

Natürlich sind nicht die Migranten Schuld an dem Desaster-die wurden nur benutzt.
Ich wüde auch im Ausland arbeiten wenns hier aussichtslos ist.

Naja die Geschichte wiederholt sich immer wieder-wenn der Keks gelutscht ist und es knallt, sitzen die Herren solange in ihrer Winterresidenz.
Und so fern scheint mir der Tag nicht zu sein.
 
Auch das ist genau damit beabsichtigt, Arbeitslosigkeit ist gewollt-ohne Arbeitslosigkeit keine billige Arbeit. Einige aus den etablierten Parteien machen nicht den geringsten Hehl daraus. Mir fallen die jetzt nicht mehr namentlich ein, aber:" Wir brauchen in Deutschland einen Billiglohnmarktsegment"
Na, an dieser These von Dir habe ich so meine Zweifel.
Die Arbeitslosigkeit der vergangenen Jahre ist m.E. nicht die Folge einer beabsichtigten Hinwendung zu "billiger Arbeit" seitens der Arbeitgeber, sondern eher die Folge der "Geiz ist geil" Mentalität der Konsumenten und dem Produktangebot ausländischer Anbieter (speziell aus dem asiatischen Niedriglohnländern).
Die Folge: Hier in Deutschland konnten nicht mehr Massenprodukte wie Fernseher, Radios, Küchengeräte, Autos etc. zu akzeptablen Kosten hergestellt werden.
Entweder lagerte man die Produktion eben in diese "Billiglohnländer" aus (Arbeitsplätze gingen bei uns verloren), oder:
man setzte vermehrt auf automatisierte Produktion (auch hierbei gehen Arbeitsplätze verloren).

Was blieb, sind zum großen Teil hochqualifizierte Arbeitsplätze (auch heute noch).
Nur hier ist eben das Problem der schlechten schulischen Grundlagenausbildung und der Motivation vieler Jugendlicher.
Wir müssen uns einfach damit abfinden, dass in Deutschland das Zeitalter von Hilfsarbeitern vorbei ist.
Versetze Dich doch einmal 40 Jahre zurück (ich habe diese Zeit noch persönlich erlebt:(
Wenn damals ein Haus gebaut wurde, liefen auf der Baustelle neben den Facharbeitern noch -zig Helfer herum, die lediglich Steine schleppten, Mörtel anrührten usw. Heute alles durch Maschinen ersetzt.
Wenn damals in der Landwirtschaft Erntezeit war, beschäftigte der Bauer 10 Erntehelfer. Heute sitzt er allein auf seinem Technikmonster-Erntemaschine.
Wenn damals eine Straße gebaut wurde, waren ebenfalls hunderte "Einfachst-Arbeitsplätze" im Angebot, wo heute ebenfalls Maschinen arbeiten.
Diese Listen ließe sich beliebig fortsetzen.

Das für mich Traurige dabei: Unsere Bildungspolitik der vergangenen Jahre hat hier total versagt, um dieser neuen Situation Rechnung zu tragen.
Ebenso die Sozialpolitik, für die es anscheinend bequemer war, Sozialhilfe auszuzahlen, als die Ursachen wirklich zu bekämpfen.

Ich wüde auch im Ausland arbeiten wenns hier aussichtslos ist.
So? Wo denn?

Grüße Klaus
 
So, ich habe mcih - leicht verschnupft und eigentlich schon ziemlich müde - auch über die 300 Fragen her gemacht - also bleiben darf ich ...., 7 waren falsch

gewundert hat mich der große Baustein (im Sinne von Fragen aus einem Themengebiet) rund um das "Dritte Reich" - muss man das so detailliert wissen? Also wo welche Besatzungsmacht geografisch vertreten war beispielsweise? Oder an welchem Tag die Synagogen zerstört wurden?

irgendwie hat mich das - wie so manches andere - befremdet - ich finde nur die richtigen Worte gerade nicht, um "befremden" näher zu erklären

manche Fragen fand ich dann befremdend im Sinne von diskriminierend, man darf zur selben Zeit nur mit einer Frau verheiratet sein, ein Kind, das geschlagen wird und hungern muss, kann vom Jugendamt weg geholt werden .... irgendwie hatte ich stellenweise das Gefühl, alle "Vorurteile" fanden Eingang in diesen (ja ich weiß "subjektiven" und nicht offiziellen ) Fragenkatalog
 
gewundert hat mich der große Baustein (im Sinne von Fragen aus einem Themengebiet) rund um das "Dritte Reich" - muss man das so detailliert wissen? Also wo welche Besatzungsmacht geografisch vertreten war beispielsweise? Oder an welchem Tag die Synagogen zerstört wurden?

Ich denke, dass dieser Bereich einen recht großen Raum einnimmt, hat etwas mit dem deutschen Selbstverständnis zu tun. "Die Stunde Null" heisst ja nicht umsonst so, und dass die heutige Bundesrepublik so aussieht, wie sie nunmal aussieht, hat sehr viel mit dem Dritten Reich zu tun. Und in Bezug auf den Holocaust ist die Reichspogromnacht eben ein ganz wichtiges Datum. Ich denke, für einen Außenstehenden ist es fast unmöglich zu verstehen, wie die Deutschen ticken, wenn er nichts von ihrer neueren Geschichte weiss. Insofern macht dieser Fragenkomplex durchaus Sinn.

manche Fragen fand ich dann befremdend im Sinne von diskriminierend, man darf zur selben Zeit nur mit einer Frau verheiratet sein, ein Kind, das geschlagen wird und hungern muss, kann vom Jugendamt weg geholt werden .... irgendwie hatte ich stellenweise das Gefühl, alle "Vorurteile" fanden Eingang in diesen (ja ich weiß "subjektiven" und nicht offiziellen ) Fragenkatalog

Ja, diesen Eindruck hatte ich auch.

Aber ich muss Dich enttäuschen: Das ist der ganz offizielle Fragenkatalog. Eine Auswahl aus genau diesen 300 Fragen bildet den Einbürgerungstest.

Viele Grüße
Petra
 
Das Komitee zur Beseitigung von Rassismus (CERD) der UNO kommt in seinem Länderbericht für Deutschland zu dem Ergebnis, dass die in Deutschland zur Einbürgerung notwendigen Einbürgerungstests diskriminierend sind.Der Fragebogen des Landes Baden Württembergs steche hierbei besonders hervor. Die UN-Experten betonten zudem, dass dieser Fragebogen lediglich Menschen aus den 57 Mitgliedsstaaten der Organisation der Islamischen Konferenz (OIC) vorgelegt wird. In dem Bericht der CERD wurden neben diesem Aspekt noch weitere 20 Kritikpunkte aufgeführt. Die Berichterstatter rufen die Bundesregierung dazu auf, die problematischen Inhalte der Prüfungsbögen zu streichen.
 
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