Das ist aber ein Phänomen, was heutzutage jeder in meinem Alter machen muss, um halbwegs gut durch die Rentenzeit zu kommen. Ohne Privatvorsorge geht es doch bei keinem mehr.
Eben, genau darum geht es doch. Das Geld zur Privatvorsorge fehlt dann im Alltag. Zusätzlich zu den immer niedriger werdenden Löhnen ist das ein ganz schöner Batzen, der da einfach so weggeht.
Mir ist noch ein Aspekt eingefallen: Die medizinische Versorgung wird auf Dauer nicht auf dem Niveau bleiben können. Zumindest nicht ohne Erhöhungen des Versicherungsvertrags. Alternativ werden, ähnlich wie bei Zahnersatz, die Leistungen gekürzt oder gestrichen und man muss sich mit einer Privatversicherung darum kümmern.
Meine Mutter hatte letztens einen operativen Eingriff im Krankenhaus. Sie ist GKV-versichert, hat aber schon eine Zusatzversicherung für 2-Bett-Zimmer und Mehrleistung.
Dummerweise war die Mitpatientin auf ihrem Zimmer mit einer großen Familie gesegnet, die in Teilen ständig da war und für sehr viel Unruhe gesorgt hat. Meine Mutter hatte keine Chance, zur Ruhe zu kommen und ich hatte Mordgelüste ob der Rücksichtslosigkeit.
Nach einem Tag hat mein Vater meine Mum in ein Einzelzimmer verlegen lassen, damit sie sich in Ruhe erholen konnte. Die Kosten für 10 Tage mussten natürlich meine Eltern tragen.
Natürlich hast Du durch die GKV noch Anspruch auf eine Art "Grundversorgung", aber die ist halt nur auch genau das.
Zu sehen sehr gut an der Grippeimpfung, die gesetzlich Versicherte nur in der Dreifach-Version bekamen und reihenweise richtig übel erkrankten, während die Privaten die Vierfach-Impfung bekamen und geschützt waren.
Das Problem in Deutschland ist, dass das soziale System in Form von Solidarverträgen nicht mehr funktioniert und irgendwann ziemlich krachen wird. Das ist seit langem bekannt. Die Politik hat es aber grandios verpasst, da gegen zu steuern.