Grade eben beim Essen hatten wir mit unseren Gästen mal wieder das Gesprächsthema "Veganer", dabei kamen mal wieder sämtlichen Ansichten zu der Thematik auf den Tisch.
Nun würde mich eure Meinung dazu intressieren.
"Veganismus ist die einzig richtige Konsequenz für Tierfreunde" ...
Das ist m.E. sehr überspitzt formuliert.
Auch der Anbau von Feldfrüchten (Getreide, Kartoffeln, Rüben etc.) schädigt die Tiere bzw. führt zu deren Tod. Natürlich nicht direkt, sondern über den Umweg der Lebensraumeinschränkung.
Beispiel: tropischer Regenwald, der für Ackerflächen gerodet wird und damit als Lebensraum für viele Tierarten verschwindet.
"Der vollkommene Verzicht auf tierische Produkte fördert kein weiteres Tierleid, kann aber auch nichts verbessern"...
Das trifft schon eher zu. Das Problem ist doch: Heute leben ca. 6 Milliarden Menschen auf der Welt, die ernährt werden wollen. Das kann einfach nicht so funktionieren wie vor 2.000 Jahren.
Verbessern kann sich die Situation durch Verzicht auf tierische Produkte nur insofern, dass für deren "Produktion" mehr Ressourcen (Wasser, Futtermittel etc.) benötigt werden, als für die Produktion von pflanzlichen Nahrungsmitteln.
"Alle Veganer sind übermotivierte Idioten die irgendwann an Vitamin-Mangel eingehen"
Das tun sie mit Sicherheit nicht, solange sie sich ausreichend vielfältig ernähren.
Und der Mensch ist schon sehr anpassungsfähig. Beispiel: Die Inuit, die sich früher ja nahezu ausschließlich mit tierischen Produkten ernährt haben. Auch darauf kann sich der Körper einstellen.
Und unsere direkten Vorfahren (jedenfalls die "einfachen Leute") vor vielleicht 300 Jahren ernährten sich hauptsächlich von Pflanzennahrung (Brot, Grütze, Obst etc.)
Das Problem im Umgang der Veganer mit dem Rest der Bevölkerung ist aus meiner Sicht leider der, dass die eine Seite ihre Überzeugung teilweise überheblich darstellt und die andere Seite in Gleichgültigkeit und Desinteresse verharrt.
Grüße Klaus