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Häufig wird sich beschwert, dass die Vermittlungsbedingungen zu streng seinen. Es kommt aber auch vor, dass sie zu locker sind.

Eine Mieterin von mir war bereits mindestens Mitte 60 und schwer herzkrank, als sie ihren Hund bekam. Die Frau konnte nur ganz langsam und kurze Strecken gehen. Sie hatte dann auch eine ganze schwere Herz-OP (mehrere Bypässe). Ihr wurde ihre Hündin angeblich vom Tierschutz vermittelt, was ich bis heute kaum glauben kann. Es war eine ganz junge, extrem bewegungsfreudige, sehr verhaltensauffällige (z.B. wurde sie nie stubenrein) und vor allem ausgesprochen aggressive und bissige Jack-Roussel-Hündin. Sah der Hund einen anderen Hund benahm er sich wie geistesgestört und ging direkt "aufs Ganze". Der Hund wurde nicht annähernd ausgelastet und genoss keinerlei Erziehung oder Ausbildung. Das einzig Gute war, dass der Hund nie allein sein musste. Eine Freundin der Frau hatte einen Mops. Die Freundschaft konnte nicht mehr gepflegt werden, nachdem die Hunde aneinander hingen und festgestellt wurde, dass Treffen nur noch ohne Hunde gehen - was beide nicht wollten. Ich meine mich zu erinnern, dass die Hündin sich sogar bei einer großen Boxer-Husky-Mix-Hündin in den Bauch verbissen hätte.

Falls dieser Hund wirklich aus dem Tierschutz gestammt haben sollte, müssen die Vermittler an dem Tag der Vermittlung völlig neben sich gestanden haben.
 

also da muss ich dir jetzt aber wirklich wiedersprechen. ich bin auch ehrenamtliche gassigängerin und ich bin auch sehr traurig wenn meine Hunde vermittelt werden. Das ist doch nur menschlich, wenn man sich monatelang an ein Tier gewöhnt hat und auch viele Höhen und Tiefen durchgemacht hat. Natürlich ist es für die Hund toll wenn sie ein neues Zuhause haben aber wer da nicht traurig ist der ist kein Mensch sondern ein Roboter. sorry
Oder gehör ich dann auch zu den Menschen die nur ihre eigenen bedürfnisse erfüllen will wenn ich mind dreimal der woche mir die zeit freihalte und freischaufle um mit "meinem" hund zu gehen?
Ich werd auch wieder heulen wenn Coco von mir weggeht und ich geb auch zu dass ich sie am liebsten selber nehmen würde aber sie ist mir eben ans Herz gewachsen und das denke ist ist völlig normal und hat nichts mit eigenen Bedürfnissen die erfüllt werden wollen zu tun. ausser vielleicht mit dem bedürfniss selbst auch einen Hund zu haben. aber ist das schlecht??
 
Also ich habe seinerzeit für meine Lisa auch eine Patenschaft abgeschlossen mit der Prämisse, dass ich Mitspracherecht bei der Vermittlung habe. Genau genommen habe ich also dafür gezahlt, dass Lisa nicht an irgendwen vermittelt wird.

Hintergrund war aber, dass klar war, dass ich sie zirka 6-9 Monate später aufnehmen würde. Erschwerend kam hinzu, dass Lisa nicht zu den leicht Vermittelbaren zählte, sonst hätte das TH sich da vermutlich gar nicht drauf eingelassen (und ich das auch gar nicht vorgeschlagen).

Wenn das jetzt damals jemand in den falschen Hals bekommen hat, dachte der womöglich auch, ich würde dafür zahlen, dass Lisa im TH sitzen bleiben sollte. Tatsächlich aber war es so, dass ich bei einer Vemittlung in ein gutes Zuhause definitiv kein Veto eingelegt hätte.

Und so traurig es auch ist, in den ganzen 8 Monaten gab es damals nicht eine einzige Anfrage für diesen Hund.
 
Ich würde mich nie darauf einlassen das Jemand eine Patenschaft übernimmt mit der Option Mitspracherecht bei der Vermittlung zu haben...ne um Himmels Willen
 
Geld gegen Mitspracherecht?

Ich kenne es so, dass Gassigeher, die Tiere lange betreuten, bei der Vermittlung ggf. beratend hinzu gezogen werden. Dazu müssen sie aber kein Geld bezahlen . Im Gegenteil, das ist im Sinne aller Beteiltigen, auch im Interesse des vermittelnden Vereins.

Im Übrigen wurde in dem von mir geschilderten Fall durch den Vorsitzenden nichts von einer Patenschaft gesagt, sondern, dass Vorstandsnahe gegen Geld sicherstellen können, dass der Hund so lange nicht vermittelt wird, wie dies gewünscht wird. Es wurde betont, dass der von mir entdeckte Fall damals nicht der einzige war und dass dies auch zukünftig so gehandhabt würde. Vom Tierschutzgedanken einmal abgesehen bedeutete dies quasi die Verpflegung und Unterbringung eines Privathundes auf Kosten von Vereinsgeldern und auf Kosten öffentlicher Gelder, hier der Stadt. Denn der genannte Betrag deckte natürlich nicht die ganzjährigen Kosten für Zwinger, Pflege, Futter....

Vorstände, die so etwas ermöglichen, sollte man meiner Meinung nach wegen Vereinsschädigung aus ihrem eigenen Verein ausschließen.
 
@Wiwelle, Cons, Barneby: es ist aber nett, wenn GG ein Mitspracherecht bekomme. Die alte Schäfihündin die ich anderthalb Jahre betreut habe, da hatte ICH die Leute gefunden und ich bin mehrmals hunderte von Kilometern gefahren um gemeinsam Gassi zu gehen usw...
Die alte Staffhündin zeigte ein etwas problematisches Übersprungsverhalten und ich habe mehrere Wochenende geopfert um dem Interessenten Sicherheit zu geben...
da war es schon nett, dass ich wenigstens gefragt wurde, ob mir die Interessenten gefallen oder wenn nein, begründen durfte warum nicht.
Auch als Pflegestelle finde ich es nett, Mitspracherrecht zu haben. Entscheiden möchte ich das garnicht..

Ätzend finde ich Erlebnisse von Leuten, die zu ihrem geliebte Gassihund gehen wollen und der Zwinger leer ist...die sich noch nicht mal verabschieden konnten. Klar ist das für den Hund nicht wichtig, aber für den Menschen!

Und wenn MEINE eigenen Bedürfnisse durch die Th-Arbeit erfüllt werden, was ist schlimm daran, solange sie den Bedürfnissen des Hundes auch dienen???
Klar macht das Spaß und man macht das gerne...
 
@Wiwelle, Cons, Barneby: es ist aber nett, wenn GG ein Mitspracherecht bekomme.

Ja sicher. Das spreche ich z.B. Pflegestellen auch zu. Aber nicht gegen Bares - sondern rein wegen der Tatsache, das sie den Hund gut kennen, zum Teil besser, als der Vermittler / das Tierheim. Entscheidungsgewalt haben sie im Zweifel aber keine.
 
Mir ist bewusst, dass es viele Tierschutz-Tussis ( ) gibt, die absolut absurde Anforderungen stellen, aber ich finde es doch sehr traurig, wenn ich hier lesen muss, dass empfohlen wird, die Leute im TH anzulügen ...

Da könnte man ganz lapidar sagen: so was kommt von so was.
 

Wir reden hier in diesem Fred von der Vermittlung an Berufstätige - richtig?

Würdest du mir zustimmen, dass die Vermittlung an "jeden De.pp" und die Vermittlung an Berufstätigen NICHT identisch sind?
 

Ey, sooo schlimm bin ich gar nicht

Solche Absprachen waren da wohl auch nicht Usus. Ich war halt bekannte Gassigängerin mit Übernahmezusage (nur eben später und ich wollte nicht, dass Lisa am End in einer Kompromiss-Stelle oder mit der Hoffnung auf dort bessere Vermittlungschancen in einem anderen TH landet und wollte mich bzw. den Hund dahingehend absichern).

Und letztendlich war wohl eigentlich auch absehbar, dass die Wahrscheinlichkeit, dass ich mein Mitspracherecht würde ausüben können, eh gen 0 tendierte.
 
Nun ja ..alle meine Tiere habe ich auch nach der Optik ausgesucht und dann geschaut ob es passt. Ich würde mir schlicht bestimmte Rassen oder deren Mischungen nicht antun

So geht es mir auch. Ich lasse mir keinen Hund zuweisen - aber natürlich lasse ich mich beraten, ob der Hund, den ich mir ausgeguckt habe, zu uns passt.
 
Und wenn MEINE eigenen Bedürfnisse durch die Th-Arbeit erfüllt werden, was ist schlimm daran, solange sie den Bedürfnissen des Hundes auch dienen???
Klar macht das Spaß und man macht das gerne...

Ich habe doch nicht gesagt, dass es schlimm ist, wenn man nicht altruistisch handelt, sondern auch für sich etwas Gutes daraus mitnimmt. Das Gegenteil ist der Fall: Dauerhaft bleibt ein Mensch nur dann bei einer unbezahlten Tätigkeit, wenn er selbst einen Vorteil für sich daraus zieht - hier positive Gefühle!
 

Nein, das hast du falsch verstanden. Für solche "alten, kranken und stinkenden" Hunde sind wir Berufstätigen sogar den Tierschützern gut genug.
 
... oder mit der Hoffnung auf dort bessere Vermittlungschancen in einem anderen TH landet und wollte mich bzw. den Hund dahingehend absichern).

Ich muss doch nochmal fragen: Deine Patenschaft sah vor, eventuell bessere Vermittlungsschancen für den Hund nicht zu nutzen, wie z.B. durch Überführung in ein anderes TH?

"Übernahmezusagen für später" finde ich auch zumindest bedenklich. Entweder ich kann einen Hund übernehmen, oder nicht. Falls ich es zu diesem Zeitpunkt nicht kann, lasse ich diesen Hund gedanklich los, regle auch nichts vertraglich und suche in dem Moment, wenn ich die Hundehaltung realisieren kann. Ich verstehe diese "Suche auf Vorrat" nicht.

Ich kann mich an einen Fall erinnern, da wollten die Leute einen bestimmten Hund zu sich nehmen, wenn sie ein Haus gebaut haben. Bis dahin war es mindestens noch ein Jahr. Es war nicht mal der Grundstein gelegt. Nachvollziehen kann ich so was nicht. Allein der Gedanke, dass mein zukünftiger Hund im Tierheim sitzt, würde mich ganz kirre machen. Wie kommt man auf die Idee, sich im Tierheim nach einem Hund umzusehen, wenn es noch ewig hin ist, bis die Möglichkeit zur Haltung vorliegt?
 
Ich habe nicht auf Vorrat gesucht. Ich war Gassigängerin und da ein Umzug auf's Land innerhalb der nächsten 6-9 Monate feststand, konnte dann ein zweiter Hund kommen. Der erste Hund war der ehemalige Zwingerkumpel von Lisa.

Geplant war ein Zweithund nicht. Das war eher ein Versprechen an Lisa. Will meinen, nur weil ich sie durch die Gassigänge kennengelernt hatte und ihre Vermittlungschancen so erbärmlich waren, kam ich überhaupt erst auf die Idee eines Zweithundes.

Lisa ist mir während der Gassigängerzeit ans Herz gewachsen und nachdem ich zum zirka 1000. Mal den Spruch "Ach neee, nen Hinkebein wollen mer net" gehört hatte, habe ich diesem Hund versprochen, dass ich ihn aufnehmen werde, sollte er bei meinem Umzug immer noch im TH sitzen.

Um das mal ganz klar zu sagen: Bei einem leichter vermittelbaren Hund wäre ich überhaupt nicht auf die Idee gekommen, irgendwelche Absprachen dieser Art zu treffen. Dann hätte ich wahrscheinlich nie 'nen Zweithund bekommen. Lisa war aber nun mal ein Hund, bei dem klar war, dass sie vermutlich lange sitzen würde und es am End vielleicht eine Kompromiss-Lösung oder gar ein Wechsel in ein weiteres TH (sie war schon aus Rostock übernommen worden, in der Hoffnung, dass sie in Köln bessere Chancen haben würde) werden würde.

Eine Vermittlung in ein Zuhause, wo ihr weniger geboten worden wäre, als ich ihr bieten konnte und wollte, hätte ich suboptimal gefunden. Wenn sie z.B. lange hätte alleine bleiben müssen oder kein Garten vorhanden gewesen wäre oder die Wohnung mitten in der Stadt gewesen wäre und Grünanlagen nur mit ÖPNV (was für Lisa mit ihrer Gehbehinderung schwierig zu managen gewesen wäre) oder Auto (Autofahren mochte sie nicht so gern) zu erreichen gewesen wären, dann hätte ich diese Kompromisse zwar irgendwie nachvollziehen können (da größer, schwarz, alt und behindert - da stehen die Interessenten nicht grade Schlange), dennoch hätte ich diese Kompromiss-Vermittlung ob der Alternative (Vermittlung in Wohnung mit Garten und direkt im Grünen bei von zu Hause aus tätiger Übersetzerin und obendrein bei ihrem ehemaligen Zwingerkumpel Rex) für eher suboptimal gehalten.

Und bei einem Wechsel in ein anderes TH hätte ich das eben auch kritisch gesehen, da ich keine Ahnung gehabt hätte, wie da die Vermittlungskriterien gewesen wären und obendrein wäre das dann ihr zweiter Wechsel gewesen.

By the way: Vertraglich war überhaupt nichts geregelt. Das war eine mündliche Absprache. Keine Ahnung, ob man sich im Ernstfall wirklich dran gehalten hätte. Für mich stand mit der Patenschaft eigentlich im Vordergrund, deutlich zu machen, dass mir wirklich an dem Hund gelegen war und es für diesen Hund eine wirklich gute alternative Perspektive gab, so dass eventuell bessere Vermittlungschancen durch Umsetzung in ein anderes TH z.B. dann doch besser den Hunden zuteil werden sollten, die diese Perspektive nicht hatten (ist ja nicht so, dass es nicht genug schwer vermittelbare Langzeitinsassen ohne eine solche Perspektive, wie Lisa sie hatte, geben würde). Ich hatte den Eindruck, dass das TH auch so verstanden hat.

Jedenfalls hatten wir 'ne tolle Zeit zusammen, mein altes Mädchen und ich - und ohne Patenschaft wäre sie auch nicht früher vermittelt worden, da sie schlichtweg keiner haben wollte.
 
Wie sah die Patenschaft denn konkret aus? Hast Du Geld speziell für diese Hündin gezahlt und wurde dann also ein eigenes Konto für sie angelegt?

Ich frage deshalb, weil ich es so kenne, dass Patenschaften symbolisch für ein bestimmtes Tier vergeben werden, aber darauf hingewiesen wird, dass es dem Verein nicht möglich ist, für jedes Tier ein eigenes Konto anzulegen, das Geld also in den gemeinsamen Topf geht.

Hm, eben hörte es sich so an, als sei hättest Du die Patenschaft abgeschlossen, um eine anderweitige Vermittlung verhindern zu können. Nun schreibst Du, es war eine mündliche Absprache, die mit der Patenschaft nichts zu tun hatte . Ganz am Ende schreibst Du dann doch wieder was von der Patenschaft.... Also mir wird das nun ein wenig zu kompliziert mit Deiner Absprache und Deinem Vertrag...
 
Was ist daran so schwer zu verstehen?

Ich bin in das Büro des THs gegangen (wo ich als Gassigängerin und Übernehmende eines anderen Hundes bereits bekannt war) und habe verkündet, dass ich eine Patenschaft für diesen Hund übernehmen möchte und künftig Betrag X jeweils zum 01. auf das Konto des Vereins überweisen würde und ich es toll fände, wenn man bei einer Vemittlung erst mit mir Rücksprache halten würde, da ja bekannt war, dass ich diesen Hund zum Zeitpunkt meines Umzugs würde aufnehmen wollen, sollte er bis dahin kein Zuhause gefunden haben.

Dies sagte man mir mündlich zu, machte (sofern ich mich recht erinnere) einen Vermerk auf Lisas Karte und ich überwies fortan jeweils zum Monatsanfang Betrag X mit dem Vermerk "Patenschaft Lisa" auf das Konto des Vereins - das war alles.

Von einem Vertrag habe ich nie gesprochen, lediglich davon, dass ich mir ein Mitspracherecht erbeten habe. Ich habe auch keinen Patenschaftsvertrag o.Ä. abgeschlossen. Ich habe mündlich zugesagt, monatlich den Betrag X als Patenschaft für diesen Hund zu zahlen - und diese Zahlungen dann auch geleistet. Gehofft hatte ich, dass man im Gegenzug seine mündliche Zusage (vor einer Vermittlung mit mir Rücksprache zu halten) im Zweifelsfall auch halten würde. Dieser Zweifelsfall ist nie eingetreten, so dass ich nicht sagen kann, ob man meiner Bitte tatsächlich nachgekommen wäre.

Und bevor jetzt jemand ein Problem in einem fehlenden Patenschaftsvertrag sieht - Mühe sparen. Ein Patenschaftsvertrag hat mich gar nicht weiter interessiert. Es war und ist mir auch egal, ob das von mir im Rahmen der Patenschaft gespendete Geld ggf. für ein anderes oder mehrere andere Tiere genutzt wurde.

Es war von mir aus eher als klare Statement für diesen Hund gedacht - als in Zahlen ausgedrückte Perspektive für diesen Hund, so dass keiner auf Ideen mit weiteren Umsetzungen oder Vermittlungen an Kompromisslösungen kommen musste.

Vielleicht definiert hier manch einer Patenschaft anders (und diese Definition beinhaltet dann Verträge etc.). Meine damalige Patenschaft für mein altes Mädchen wurde von mir und dem TH im Rahmen unserer mündlichen Absprache als solche bezeichnet. Wer möchte, darf es auch einfach Agreement nennen.

Ich habe dieses Agreement getroffen, da ich der Überzeugung war und bin, dass es in der damaligen Situation für diesen Hund eine gute Lösung war. Durch die Patenschaft/das Agreement war klar, dass der Hund eine Perspektive hatte und einer Vermittlung in ein gutes Zuhause hätte ich ohnehin nie im Weg gestanden oder gar stehen können (da kein Vertrag, sondern nur das gegebene Wort).

Dass man das als Vermittler nicht prall findet, wenn Paten oder Pflegestallen reinreden wollen, kann ich nachvollziehen. Dass ich Lisa sicherlich nie im Weg gestanden hätte, war und ist mir klar und war auch dem TH (wo ich ja als Gassigängerin bekannt war) klar. Durch diese Abmachung hat damals niemand Schaden genommen - der Hund schon mal gar nicht.
 
Sheila2006 schrieb:
Wie kommt man auf die Idee, sich im Tierheim nach einem Hund umzusehen, wenn es noch ewig hin ist, bis die Möglichkeit zur Haltung vorliegt?

Naja, manchmal ist es auch umgekehrt, so, wie bei mir - man kommt (warum auch immer), ins TH und sieht einen bestimmten Hund und denkt sich: "Der ist es!" (Auch wieder: Warum auch immer...).

Nur wollte man eigentlich gar keinen Hund. Oder jetzt noch nicht. Oder doch, aber nicht so einen... (zB: einen so großen. Oder einen Listi, wo die Gemeinde einen 1,80 m Zaun verlangt...)

Und damit es nicht nur im Kopf passt, sondern auch ansonsten, muss das eine oder andere vorbereitet werden. Oder umgestellt, umgebaut, wie auch immer.

Das braucht schon seinen gewissen Vorlauf. (Wobei ich ein Jahr auch sehr, sehr lang finde).

Bei uns war es zB so, dass bei mir fast unmittelbar nach der Begegnung mit dem Spacko ein Vierteljahr Arbeit (Praxisphase) auswärts anstand. Danach war noch völlig offen - letztlich hat der Hund den Ausschlag dafür gegeben, dass ich es gewagt und mich selbstständig gemacht habe, sonst hätt ich ihn nicht aufnehmen können.
Aber diese 3 Monate waren halt fest, die konnte ich nicht knicken. In der Zeit habe ich Mo-Frei in Süddeutschland in einem Verlag gearbeitet, ich habe dort bei Verwandten zur Untermiete gewohnt, im 5. Stock, mit zwei Katzen. Gependelt bin ich mit dem Zug, mangels Auto.

Das wäre mit diesem Hund (wie er sich damals dargestellt hat - also lange nicht so extrem, wie er nachher auskam) nicht zu machen gewesen.

Also habe ich klar gesagt: "Ja, ich will diesen Hund, ich nehme ihn - geht allerdings erst in 3 Monaten."
Darauf sagte das TH, verständlicherweise: "Nee, sowas machen wir nicht. Wir können ihnen den Hund nicht so lange zurückhalten, wenn ihn in der Zeit wer anders will, wird er vermittelt. Unter diesen Umständen kriegen Sie den Hund nicht!"
Fand ich in Ordnung.
Der nächste Satz war allerdings: "Wir haben aber drüben im Zwinger noch eine Hündin, die sieht fast genauso aus, nehmen Sie doch die!"
Ich:



Naja, okay, wir haben uns dann eigentlich drauf geeinigt, dass ich mich melden würde, sobald ich wieder im Lande wäre, und alles in trockenen Tüchern.

Edit: Und wenn der Hund dann noch da wäre, würden wir quasi nochmal von vorn über die Vermittlung sprechen.

Bis dahin fand ich den Verlauf des Ganzen von beiden Seiten im Grunde in Ordnung.

Ich habe Interesse angemeldet, ehrlich gesagt, dass es jetzt sofort noch nicht geht, aber in überschaubarem Rahmen dann auf jeden Fall.
Das TH hat klargemacht, dass sie sich auch aufgrund schlechter Erfahrungen in der Vergangenheit lieber nicht auf solche Zusagen verlassen und dem Hund keine andere Chance verbauen wollen, und so etwas "generell" nicht machen. (Okay, vielleicht war der Wortlaut auch "normalerweise nicht", das trifft es wohl in der Praxis auch eher. )
Ich fand den Standpunkt des THs vollkommen in Ordnung.

Wie's dann weiterging fand ich im Sinne des Hundes dann nicht mehr okay, aber ich denke, das war kein "Tierheim"-spezifisches Problem, sondern eher ein "Mitarbeiterinnen-spezifisches":

Meine Anrufe zwischendurch in diesen besagten 3 Monaten wurden abgewürgt mit der Bemerkung, ich solle mich gefälligst (wie ja auch vereinbart) erst wieder melden, wenn ich wieder im Lande wäre...

Und dann war der Hund plötzlich weg, an eine Orga übergeben, mit der Begründung (der Orga gegenüber), dass er dort bessere Vermittlungschancen hätte, dass es keine ernstzunehmenden Interessenten gegeben habe, und (und das ist echt die Höhe, das ärgert mich heute noch), dass ich mich ja dort nicht mehr gemeldet hätte.

Mir hat dieselbe Mitarbeiterin übrigens erzählt, er sei (mit Hilfe der besagten Orga) vermittelt worden, ich bräuchte also "seinetwegen nicht mehr anzurufen oder irgendetwas zu unternehmen".

Ich denke gerade, das lag vielleicht auch daran, dass auch diese MA ein Problem damit hatte, dass jemand langfristgi "im Voraus plant". Dabei wusste sie eigentlich, dass ich ursprünglich beruflich im TH gewesen war, und nicht, um mir Tiere anzuschauen. Aber das Konzept, erst eine Maßnahme abzuschließen, und trotzdem schonmal langfristig den nächsten Schritt zu planen, konnte sie irgendwie nicht nachvollziehen.

Allerdings hat dieses Erlebnis der dritten Art nix, aber auch gar nix mit der Frage "Tierheim, Segen oder Fluch" zu tun.

Ich wollt's bloß mal aufführen, um zu zeigen, was für Gründe es geben kann, eben zu sagen: "Ja, wir würden Hund X gern nehmen, allerdings erst, wenn...", und nicht sofort.

Zr Frage an sich: Für die aufgenommenen, sonst heimatlosen Tiere ist ein gut geführtes Tierheim natürlich ein Segen.

Schwierig wird es dann, wenn die Kriterien der Vermittlung so streng sind, dass sie von vielen Leuten gar nicht ganz erfüllt werden können, sodass die Chancen für die Tiere, aus dem TH wieder rauszukommen, minimal sind.

Aber ganz so krass ist es glaub ich selten.
 

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