3 Monate Thor ….
Oder noch besser hört sich an:
ein Viertel Jahr Thor!!! Das hört sich vielleicht nicht viel an, aber für ihn und uns ist es schon eine ganze Menge, wenn man bedenkt, was er alles schon durchgemacht hat in seinem Leben und wenn man bedenkt, an welch seidenem Faden sein Leben im April noch hing.
Und nun lebt dieser liebe ********* schon seit 13 Wochen bei uns und es bereitet uns jeden Tag ein wunderschönes Gefühl, ihn glücklich und zufrieden zu sehen.
Man merkt ihm an, dass er ganz viel nachholen möchte von dem, was er acht Jahres seines Lebens versäumt hat. Er geht unheimlich gerne spazieren und schnüffelt dabei wie ein Weltmeister – nein, man muss schon wirklich sagen, er saugt manche Gerüche in sich auf. Es ist keine Seltenheit, dass wir an manchen besonders tollen Stellen 10 Minuten stehen bleiben, weil es sooo toll dort riecht.
Auf der anderen Seite müssen wir natürlich immer aufpassen, dass er nicht überfordert wird, was seine Gelenke angeht, aber auch sein Nervenkostüm. Wenn man acht Jahre lang im Zwinger gelebt hat, ist es natürlich nicht einfach auf einmal zwei Menschen um sich zu haben. Wie gesagt, kann er ja problemlos alleine bleiben, wenn wir arbeiten gehen. Aber bislang ist es auch so, dass wir ihn auch an unseren freien Tagen, immer nach dem Morgenspaziergang ein paar Stunden alleine lassen müssen, weil es sonst einfach zu viel wird für ihn.
Aber das Schauspiel, dass wir an den freien Tagen morgens im Bett erleben dürfen, wenn wir beide zu Hause sind, das ist einfach unbeschreiblich: Es beginnt mit einem „Extremwedeln“ – dann wirft er sich auf den Rücken und gibt mit weit aufgerissenem Maul laute Geräusche von sich, die ich eher einem Seehund zuordnen würde – strampelt mit den Beinen in der Luft und wirft sich von rechts nach links zwischen mir und Hans hin- und her. Die Geräusche wiederholt er dann auch noch nach dem Aufstehen mehrmals. Ich habe noch nie gesehen, dass ein Hund sein Wohlbefinden so extrem zeigt!
Im Ungang mit anderen Hunden ähnelt er übrigens sehr unserem geliebten Timmy, den wir ja auch sehr jung an Krebs verloren haben und den wir auch den „Sozialarbeiter unter den Hunden“ nannten.
Thor hat auch ein ausgezeichnetes Sozialverhalten – Hündinnen sind ja sowieso klasse – da ist der der große Charmeur - , aber auch Rüden gegenüber (egal ob kastriert oder unkastriert) ist er total friedlich. Er schafft es sogar, dass Rüden, die sonst immer kläffen, wenn sie andere Rüden sehen, total ruhig bleiben. Und auch bei besonders ängstlichen Hunden verhält er sich ganz toll, legt sich sofort auf den Boden, zeigt ganz viele Beschwichtigungssignale. Da war schon so mancher Hundehalter erstaunt, wie toll er das macht. Er hat sich hier im Viertel schon einen ganz tollen Ruf erarbeitet!
Leider haben wir es bisher immer versäumt, solche Hundebegegnungen mal als Foto oder Video festzuhalten, aber wir versuchen dran zu denken.
Auf Spielaufforderungen geht Opi allerdings nicht mehr ein, da bleibt er ganz ruhig stehen und denkt sich wahrscheinlich „lass die mal machen…“.
Hier seht ihr ihn beim heutigen Nachmittagsspaziergang:
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Auf dass wir noch eine lange gemeinsame Zeit vor uns haben!
Petra, Hans und Thor