Ich war 20 1/2, als Sascha geboren wurde. Sascha war ein Unfall (Pille versagt), aber ich habe trotz fehlender abgeschlossener Berufsausbildung nie darüber nachgedacht abzutreiben. Die Ehe mit dem Vater ging schief, aber ich habe Sascha auch gut alleine groß bekommen. Ich war immer froh, ihn so früh bekommen zu haben, denn ich bin an ihm und den damit im Zusammenhang stehenden Aufgaben gewachsen.
Als Sascha dann starb, war ich mit knapp 30 Jahren mitten in der Umschulung und ich habe zu der Zeit keinen Gedanken daran verschwendet, nochmals ein Kind zu bekommen.
Der Wunsch nach einem Kind keimte dann nochmal kurz auf, als meine Kollegin schwanger wurde, ist von mir aber sehr schnell wieder verworfen worden, und zwar aus verschiedenen Gründen. a) Fand ich mich fast 37 Jahren zu alt, nochmals von vorne anzufangen, b) fand ich die Aussichten, was unsere Zukunft hier in Deutschland angeht, nicht wirklich rosig, c) hätte ich Angst gehabt, daß mir sowas, wie mit Sascha, nochmal passiert und ich zur Übermutter fungiere und d) war ich der Meinung, nicht mehr die Nerven für ein Kind zu haben.
Heute, mit fast 43 Jahren denke ich, daß meine damals getroffene Entscheidung die Richtige war.
Ich kann jeden verstehen, der gerne Kinder haben möchte, aber ich kann auch sehr gut nachvollziehen, wenn Leute sagen "Kinder, nein Danke". Die Gründe des Für und Wider können so vielfältig sein, wie die Menschen, die dahinter stehen und Aussenstehende sollten sich nicht anmassen, über diese Entscheidungen ein Urteil zu fällen.