Die DDR-Linie:
Meistens haben diese Hunde einen geraden Rücken. Im Wesentlichen ist es ein kräftiger, nervenstarker Hund, der durch gute Selektion in der DDR-Zeit fast immer HD frei war. ED wurde zu DDR-Zeiten nicht geröntgt.
Für den Hundesport ist er nicht ganz so geeignet wie die Leistungshunde aus West-Linien. Die Hunde aus den DDR-Linien zeichnet noch heute ein gerader Rücken aus. Ihre Reinheit ist schwer nachzuweisen. Zu viele Generationen wurden gezüchtet, so dass in vielen heutigen DDR-Hunden auch ein wenig Westblut sein kann.
Die Leistungslinie:
Hier haben die Züchter versucht, der allgemeinen Zuchtlinie im SV für die schrägeren Rücken, auch die Hunde mit geradem Rücken für den Sport zu erhalten und einen arbeitsfreudigen, hoch aktiven Deutschen Schäferhund zu züchten. Er hat einen ausgeprägten Arbeits-und Bewegungsdrang.
Diese Hunde sind für den Hundesport und für alle Diensthundebereiche bestens geeignet. Sie sind meistens etwas kleiner, drahtiger als ihre Artgenossen aus den Showlinien. Auch haben sie meistens einen geraden Rücken.
Die Showlinien:
Im Gebäude nach hinten abfallend, kein gerader Rücken - als Deutscher Schäferhund wohl der am meisten gezüchtete Schäferhund.
Im Fell sind sie oft etwas fülliger, meistens in schöner schwarz-gelber Farbe. Hier gibt es sehr ruhige und ausgeglichene Hunde. Für den Sport sind sie meistens nicht oder nur noch wenig geeignet, im Gegensatz zu ihren Kollegen aus den Leistungslinien. Durch ihre Art sind sie oft einfacher zu händeln.
Auch werden sie als Hochzuchthunde, Schau-oder-Showzucht bezeichnet.
Ein gerader Rücken kommt also nicht nur in den DDR-Schlägen vor. Einen interessanten Artikel zu den einzelnen Linien der Schäferhunde mit geradem Rücken habe ich vor vielen Jahren (2010) im Forum Clever-Pets vom User Zipfelhut gefunden.
Die Nutzerin schrieb zum Thema "Schäferhund gerader / ungerader Rücken":
"Das Thema ist eigentlich unerschöpflich. Warum sie so gezüchtet werden, kann ich Dir nicht eineindeutig beantworten; es ist aber unzweifelhaft, dass auch die Hundezucht Moden und Trends unterliegt. Offenbar entsprach es dem Zeitgeist und dem Geschmack der Leute in den 80ern, eine Abschussbasis für Raketen aus dem Schäferhund zu machen, wer weiß...
Heute ist das Ganze ja noch viel komplizierter. Man kann inzwischen genau genommen von vier Schlägen in der Schäferhundpopulation sprechen.
Leider scheint das äußere Erscheinungsbild des Hundes ein derartiges Politikum zu sein, dass insbesondere die sogenannten Hochzucht- und Leistungszuchtliebhaber regelrechte Kriege gegeneinander führen.
Da gibt es einmal die bunten, plüschigen mit besagtem schrägen Rücken im Kommissar-Rex-Typ. Dieser Typ, oft als "Hochzucht" oder "Schauzucht" bezeichnet, wird von der breiten Masse der Schäferhundebesitzer im Land bevorzugt und auch vom Verein für Deutsche Schäferhunde mehr oder weniger subtil als "Der Schäferhund" beworben. Es hat sich parallel dazu auf dem Gebiet der alten Bundesrepublik etwa von den 80ern an bis Heute parallel zu diesem Hundetyp eine zweite, phänotypisch völlig gegensätzliche Population herausgebildet. Heute werden diese Hunde meist als "Leistungszucht" bezeichnet.
Dieser Typ Schäferhund entstand aus dem Bemühen, dem anatomischen Trend der abfallenden Rückenlinie entgegenzuwirken und die mit der inflationären Vermehrung der Hunde des Schauhund-Typs zwingend einhergehenden Verluste in psychischer und physischer Belastbarkeit zu verhindern.
Die "Leistungszucht"-Hunde sind oft mausgrau bis schwarz, bisweilen schwarz-gelb bei scharfer Kontrastierung der Fellfarbübergänge und faktisch nie so bunt wie die Kollegen aus der "Schauzucht".
Quelle: