Reptilienauffangstation (wieder, oder immernoch...) vor dem Aus.

Dann werden die Tiere ausgesetzt oder erschlagen.
Hm, ja, das funktioniert bei vielen Reptilien alles generell nicht so wie hier diskutiert. Ich meine, viele Arten werden viel älter als Menschen, also das wären schon finanzielle Generationenprojekte. Muss man sich nichts vormachen- funktioniert nicht. Und selbst wenn jemand verplichtet wäre zu zahlen- viele Ex-Halter werden eine artgerechte Unterbringung nicht zahlen können.
Beim Beispiel der beschlagnahmten Schildis...die "Eigentümer" aus Bulgarien oder Ungarn, und die zahlen dann für 20 Schildkröten 40 Jahre lang Gehege mit Mindestmaßen von 100qm? LOL.
 
  • 30. April 2024
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Hi Crabat ... hast du hier schon mal geguckt?
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Nee, ich würde halt bei Beschlagnahmung von einem Gutachter bewerten lassen, wie lange das Tier voraussichtlich noch lebt, und dann ein Tages- oder von mir aus Jahressatz für die Unterbringung festlegen, den der Besitzer zu bezahlen hat. Das kann man auch unabhängig vom Bussgeld machen, denn das ist ja keine Strafe, sondern einfach Verantwortung übernehmen für das, was man getan hat. Wieso soll der Steuerzahler denn für etwas zahlen, was jemand anders illegal gemacht hat?

Ich habe prinzipiell nichts gegen Reptilien- und Amphibienhaltung. Man kann das sehr gut machen und viele Halter sind wirklich richtige Liebhaber.
 
25 Millionen Euro? Das ist schon ein Wort! Meine Fresse.
Da sind sehr große Tiere drunter, die entsprechend Platz brauchen. Die giftigenTiere müssen speziell gesichert werden. Einige Arten sind einzeln zu halten, entweder weil sie unverträglich sind oder an der Fortpflanzung gehindert werden müssen. Außerdem nimmt die Auffangstation nicht nur Reptilien und Amphibien, mittlerweile auch spezielle Säugetiere (Affen, Waschbären etc.).

Geplant ist der Neubau wie ein kleiner Zoo, weil sie auch viel Aufklärungsarbeit über die Tiere leisten. Polizei und Feuerwehr z.B. werden dort regelmäßig im Umgang mit den Tieren geschult, z.B. damit die beim Einfangen zwischen harmlos und gefährlich unterscheiden können und wie man diese Tiere richtig einfängt. Auch Mitarbeiter aus Tierheimen bundesweit können sich dort über die Pflegeansprüche der Tiere informieren. "Normale" Besucher können sich ebenfalls zu Führungen anmelden.

Das ist eine wirklich tolle Einrichtung, unverzichtbar - jetzt und in Zukunft noch mehr. Die EU hat gerade eine Liste von invasiven Arten vorgestellt (die sicherlich in Zukunft nicht kleiner, sondern länger werden wird), darunter fallen auch Schildkrötenarten, die bisher legal zu halten waren. Halter dürfen sie zwar auf Lebenszeit behalten, müssen sie aber melden, Fortpflanzung verhindern (unproblematisch) und für Ausbruchsicherheit garantieren (was nicht jeder kann) - da werden dann wieder unzählige Tiere abgegeben, wo sollen die hin? Verhungern lassen oder einschläfern kann ja nicht die Lösung sein.

Wie Crabat schreibt, ist das wirklich wie mit den Listenhunden. Alt-Besitzer können plötzlich neu aufgestellte Anforderungen nicht erfüllen. Bisher legal gehaltene Tiere werden über Nacht illegal. Illegal eingeführt wird leider auch (nicht mal unbedingt für den deutschen Markt, aber hier wenn sie in D erwischt werden, müssen sie auch in D untergebracht werden). Einige Arten, die genügend am Markt vorhanden sind und trotzdem von dummen Leuten sinnlos vermehrt werden, sind schwer zu vermitteln. Andere Arten dürfen gar nicht vermittelt werden, weil sie artgeschützt oder aus anderen Gründen verboten sind usw.

Ob das neue Haus nun tatsächlich 25 Mio.€ kosten muss, steht noch gar nicht fest. Das ist eine Grobplanung. Würde Bayern mitziehen, hätten sie bei der Planung ja ein Wörtchen mitzureden. Außerdem geht es im Moment noch nicht um die Kosten für den Neubau, sondern um die erstmal anfallenden Erschließungskosten, die man sich mit dem zukünftig benachbarten Tierheim teilen will. Schon da spielt das Land Bayern plötzlich nicht mehr mit.

Es ist fahrlässig, was da abgeht - und das schon seit Jahren.
 
Alt-Besitzer können plötzlich neu aufgestellte Anforderungen nicht erfüllen. Bisher legal gehaltene Tiere werden über Nacht illegal.
das ist mir neu. Bisher kenne ich es nur so, dass es einen Bestandsschutz gibt. Hatte man beispielsweise vor der Neuregelung zur Haltung von Riesenschlangen eine Anakonda, dann darf man diese bis zu ihrem Ableben genau so weiterhalten.
 
Wie die Umsetzung der EU-Verordnung zu invasiven Arten in deutsches Recht aussehen wird, weiß noch niemand, aber es könnte durchaus auf eine einzuholende Haltererlaubnis für Bestandstiere hinauslaufen.

Artikel 31 der Verordnung (EU) Nr. 1143/2014 über die Prävention und das Management der Einbringung und Ausbreitung invasiver gebietsfremder Arten enthält Übergangsbestimmungen für nichtgewerbliche Besitzer. Darin ist geregelt, ob, unter welchen Bedingungen und wie lange diese Arten gehalten werden dürfen:

- bis zum Ende ihrer natürlichen Lebensdauer unter entsprechenden Bedingungen,
- Tiere wurden bereits vor ihrer Aufnahme in die Unionsliste gehalten,
- Tiere werden unter Verschluss gehalten,
- es werden Maßnahmen getroffen, um Fortpflanzung oder ein Entkommen auszuschließen.

In dem Text heißt es weiter: "Nichtgewerblichen Besitzern, die die Einhaltung der Bedingungen gemäß Absatz 1 nicht gewährleisten können, darf nicht erlaubt werden, die betreffenden Tiere in ihrem Besitz zu behalten. Die Mitgliedstaaten können diesen Besitzern die Möglichkeit anbieten, ihre Tiere zu übernehmen. In diesem Fall ist dem Tierschutz gebührend Rechnung zu tragen."

Dieses „nicht gewährleisten können“ insbesondere der Ausbruchsicherheit lässt sich ja von den verantwortlichen Behörden eng oder weit auslegen…

Mir ist auch schon mal eine Schlange abgehauen (und peinlicherweise im Büro meines Nachbarn wieder aufgetaucht), obwohl ich immer dachte "passiert mir nie".
 

Damit man mal eine Vorstellung von der Größe der Station und dem benötigtem Platz bekommt.
(Meine Fresse, Mississippi- Alligatoren... )
 
Danke Johanna für die Info. Bei der Petition haben wir gleich mitgemacht und ich überlege, ob wir uns nicht eine Tierpatenschaft leisten wollen...die Arbeit der Mädels und Jungs ist unterstützenswert finde ich.

Gruß René
 
Übrigens bei den Bartagamen sitzen fast nur männliche Tiere in der Auffangstation. Irgendwoher kommt mir das doch bekannt vor. :gruebel:
 
Ich weiß nicht, warum es bei den Bartagamen so ist. Bei den Landschildkröten ist es so, weil eine artgerechte Gruppenhaltung einen Bock auf mindestens drei Weiber vorsieht und die Geburtsraten dieses Geschlechterverhältnis leider nicht widerspiegeln. Ergo werden Weiber gesucht und gut bezahlt, und Kerle sind über.
 
das ist ein groß verbreitetes Irrglaube mit den armen Bartagamen. Denn eigentlich sind sie alle E§inzelgänger und treffen lediglich, in freier Natür, zur Paarung aufeinander. Männchen und Weibchen gemeinsam geht leider oftmals gut, ich würde mal sagen die Tiere reißen sich zusammen, daher wird diese Gruppenhaltung oftmals praktiziert. 2 Männchen zusammen geht garnicht, das geht so weit bis leider einer gestorben ist. Grundsätzlich ist gerade die Bartagamenhaltung recht teuer in der Terraristik, die Anschaffung im Gegensatz dazu leider ein Witz. Man braucht massig Strom für Licht und die Heizung und die Terrarien sind eigentlich fast immer viel zu klein für diese aktieven Tierchen.
 
Für Interessierte:

Am 24.2. Im Tierheim Nürnberg, 19.00 Uhr, interaktiver Vortrag von Dr. Henry Brames, Fachtierarzt für Reptilien/Sachkundezentrum München

Worin liegen die Missverständnisse im Zusammenleben Mensch und Reptil?
•Wie lernen wir „Reptile Feeling“?
•Wie übersetzen wir unser neues Verstehen im Terrarium?
•Was hat Terraristik mit Tierschutz, Artenschutz, Gefahrschutz und Gesundheitsschutz zu tun?

Eintritt frei, aber Voranmeldung nötig an: [email protected]
 
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