25 Millionen Euro? Das ist schon ein Wort! Meine Fresse.
Da sind sehr große Tiere drunter, die entsprechend Platz brauchen. Die giftigenTiere müssen speziell gesichert werden. Einige Arten sind einzeln zu halten, entweder weil sie unverträglich sind oder an der Fortpflanzung gehindert werden müssen. Außerdem nimmt die Auffangstation nicht nur Reptilien und Amphibien, mittlerweile auch spezielle Säugetiere (Affen, Waschbären etc.).
Geplant ist der Neubau wie ein kleiner Zoo, weil sie auch viel Aufklärungsarbeit über die Tiere leisten. Polizei und Feuerwehr z.B. werden dort regelmäßig im Umgang mit den Tieren geschult, z.B. damit die beim Einfangen zwischen harmlos und gefährlich unterscheiden können und wie man diese Tiere richtig einfängt. Auch Mitarbeiter aus Tierheimen bundesweit können sich dort über die Pflegeansprüche der Tiere informieren. "Normale" Besucher können sich ebenfalls zu Führungen anmelden.
Das ist eine wirklich tolle Einrichtung, unverzichtbar - jetzt und in Zukunft noch mehr. Die EU hat gerade eine Liste von invasiven Arten vorgestellt (die sicherlich in Zukunft nicht kleiner, sondern länger werden wird), darunter fallen auch Schildkrötenarten, die bisher legal zu halten waren. Halter dürfen sie zwar auf Lebenszeit behalten, müssen sie aber melden, Fortpflanzung verhindern (unproblematisch) und für Ausbruchsicherheit garantieren (was nicht jeder kann) - da werden dann wieder unzählige Tiere abgegeben, wo sollen die hin? Verhungern lassen oder einschläfern kann ja nicht die Lösung sein.
Wie Crabat schreibt, ist das wirklich wie mit den Listenhunden. Alt-Besitzer können plötzlich neu aufgestellte Anforderungen nicht erfüllen. Bisher legal gehaltene Tiere werden über Nacht illegal. Illegal eingeführt wird leider auch (nicht mal unbedingt für den deutschen Markt, aber hier wenn sie in D erwischt werden, müssen sie auch in D untergebracht werden). Einige Arten, die genügend am Markt vorhanden sind und trotzdem von dummen Leuten sinnlos vermehrt werden, sind schwer zu vermitteln. Andere Arten dürfen gar nicht vermittelt werden, weil sie artgeschützt oder aus anderen Gründen verboten sind usw.
Ob das neue Haus nun tatsächlich 25 Mio.€ kosten muss, steht noch gar nicht fest. Das ist eine Grobplanung. Würde Bayern mitziehen, hätten sie bei der Planung ja ein Wörtchen mitzureden. Außerdem geht es im Moment noch nicht um die Kosten für den Neubau, sondern um die erstmal anfallenden Erschließungskosten, die man sich mit dem zukünftig benachbarten Tierheim teilen will. Schon da spielt das Land Bayern plötzlich nicht mehr mit.
Es ist fahrlässig, was da abgeht - und das schon seit Jahren.