was ist denn genau die erwähnte preiswertere Alternative?
Die Alternative nennt sich metronomische Therapie.
Im Befundbericht steht dazu:
"Eine kostengünstigere und in der Regel nebenwirkungsfreie Chemotherapie ist die sogenannte metronomische
Chemotherapie. Bei der metronomischen Therapie wird der COX-2-Hemmer Metacam zusammen mit dem
Zytostatikum Chlorambucil verabreicht. Diese Therapie hemmt die Neoangiogenese und damit das
Tumorwachstum. In einer Studie konnte bei mikroskopischen Tumorresten von Weichteilsarkomen die Zeit bis
zum Rezidiv deutlich verlängert werden. Auch bei anderen Tumoren sind Remissionen beschrieben. Diese
Therapie wird in der Regel exzellent vertragen. Leukeran für 5 Wochen kostet 140 Euro, dazu kämen die
Kosten für Metacam und die Blutkontrollen."
Und im Anschreiben an mich:
"Ich habe Ihnen noch die metronomische Therapie als Therapievorschlag angehängt. Eine Wirksamkeit wurde bei den Analtumoren bisher nicht untersucht. Es wird jedoch allgemein das Gefäßwachstum behindert und dadurch das Tumorwachstum potentiell bei allen Tumorformen eingeschränkt. Einen deutlichen Tumorrückgang würde ich nicht erwarten, aber möglicherweise wird das Wachstum verlangsamt. Nebenwirkungen sind wirklich extrem selten. Wenn Nebenwirkungen auftreten, werden diese in der Regel eher durch das Metacam verursacht."
Ich kann so schlecht etwas raten. Ich kenne eben MICH, kein Stück pragmatisch/ALLES ausschöpfend was ein Funken "Hoffnung" gibt. Du kannst das erheblich "besser" abwägen.
Wie geht es ihr denn überhaupt derzeit?
Ja, aber was nennst du einen Funken Hoffnung, Julia? Auch diese Ärztin hat ja definitiv gesagt, dass es keine Rettung gibt. Nicht mal eine deutliche Lebensverlängerung wurde "zugesichert". Weißt du, wenn von wenigen Monaten die Rede ist, frag ich mich halt, ob das überhaupt eine Lebensverlängerung bedeutet. Denn noch geht es ihr ja gut! Ein paar Monate erhoffe ich durchaus auch ohne all das für sie.
Und wie Liesbeth anmerkte: All das bedeutet ja auch Stress und Ungemach für sie, selbst wenn sie es gut vertragen sollte.
Ich selbst war ja total gestresst, als sich das so hinzog in dieser Klinik. (Ich hatte um 10 Termin und kam nach 14 Uhr wieder raus). Für Pulce war das auch keine Entspannung. Und die Bestrahlungstherapie würde ja auch die mehr als einstündige Anfahrt plus dito Rückfahrt beinhalten, Wartezeit, Betäubung, Behandlung. Und je nachdem Nebenwirkungen.
Und je genervter ich war, desto lauter wurde die Stimme: Willst du dir und ihr das wirklich antun? Das war in der Situation nicht wirkllich eine rationale Entscheidung. Allerdings kann ich im nachhinein auch rational dazu stehen.
Alles ausschöpfen, ja schon, wenn es entsprechend hilft. Aber nicht, wenn nicht.