nein, ganz im gegenteil. heute macht ein sehr großer prozentsatz abi.
Ich würde denken, das widerspricht sich gar nicht.
Mein Ältester ist jetzt in der 6. Klasse Gymnasium (dies ist gerade zu G9 zurückgekehrt). Er ist ein (sehr) guter Schüler, dass der Stoff "zu schwer" für ihn wäre, ist jetzt daher also nicht das Thema. Er kommt im Unterrricht gut mit
Aus seiner Klasse gingen 18 von 28 Kindern auf ein Gymnasium, 2 auf die Realschulen und der Rest auf je eine von 2 Gesamtschulen. Hautpschule gibt es hier keine mehr. Förderschule auch nicht. Wer in das eine oder andere muss, muss recht weit fahren.
Bei der hohen Zahl an Gymnasiasten addieren sich vermutlich die Effekte von a) der Einwohnerzusammensetzung hier (sehr viele Studierte, die in D arbeiten, und ihre entsprechend vorgeprägten Kinder) und b) der Trend, dass halt jeder meint, er braucht das Abitur.
Nichtsdestotrotz finde ich den Unterricht in der 6. Klasse Gymnasium heute erheblich schwieriger und umfangreicher, als in der 6. Klasse Orientierungsstufe bei uns damals.*
(* Entsprechend wird es auch so sein, dass am Ende des Jahres, also am Ende der hier so genannten "Erprobungsstufe", etwa eine komplette Klasse Schüler den Jahrgang verlassen wird, um eine andere Schulform zu besuchen. Das ist hier reihum so. Manche Gymnasien starten mit 5 Klassen und sortieren die zu Anfang Klasse 7 zu 4 Klassen neu. Andere starten mit 5 großen Klassen und sind am Ende 5 nicht so große... wie es gerade kommt und sich anbietet.)
Aber: Die Notengebung ist - unabhängig vom wirklich umfangreichen Lernstoff, den ständigen Klassenarbeiten usw usf etc pp - erheblich großzügiger als zu meiner Zeit.
Sprich: Mein Eindruck ist: Die Kinder müssen wirklich mehr lernen. Und mehr Hausaufgaben machen. Und das ist auch für gute Schüler teils belastend, weil es recht viel Zeug in recht kurzer Zeit ist.
Aber: Sie kriegen es auch deutlich häufiger durch gute Noten honorier als wir zu unserer Zeit.
Beispiel: Bei uns früher bekam nur eine glatte Eins, wer gar keinen Fehler hatte. Nie und nirgends. Der beste Aufsatz konne nicht glatt Eins sein, wenn ein Rechtschreibfehler drin war.
Heute gibt es für alles Listen, worin festgehalten ist, wie viel Fehler welcher Note entsprechen, und eine sehr gute Arbeit mit bis zu x (3? 5?) RS-Fehlern ist immer noch 1, bis 10 (?) Fehler 1-
Auch in den Mathearbeiten sind einzelne Fehler erlaubt, ohne dass die Arbeit dadurch auf 2 abgewertet wird. Usw usf etc pp.