Um den anderen Thread nicht zuzuspammen, mache ich hier mal weiter mit dem heiß disputierten Thema "Klassenfahrten".
Hier ist der aktuelle Ist-Stand:
Der halbe Koffer ist voll mit Bettwäsche, aber das Kind hat sie nicht gefunden, konnte sich aber zum Glück welche leihen...
An dieser Stelle merke ich, dass mich tatsächlich die Asperger-Diagnose entspannt, weil ich nicht mehr drüber nachdenken muss, wie sowas angehen kann.
Edit: Das sind dann so viele neue Eindrücke, er sieht sie dann tatsächlich nicht.
An der Stelle frage ich mich tatsächlich außerdem, ob es anders besser gelaufen wäre und ich auf dem Grat zwischen Fördern und Überfordern vielleicht diesmal daneben gelegen habe.
Ich habe im Wesentlichen die Tasche gepackt bzw. das mitzunehmende zusammengesucht, weil die Packliste so inkonsistent war, dass ich genau wusste, das Kind kriegt nen Knoten ins Hirn und am Ende ist gar nichts gepackt. (Teilweise standen Dinge ganz genau drauf, mit Anzahl, und teilweise stand da nur "Wäsche", oder "Sportsachen", oder "Lappen" - und in der Form funktioniert das dann halt nicht. ).
Eingepackt haben wir es dann zusammen, und da war die Bettwäsche schon drin und ich habe sie ihm gezeigt.
War dann gestern Abend alles wieder weg. Naja.
Nächstes Mal packt er komplett selber und ich steh nur dabei, für den Fall, dass das Hirn sich verknotet.
Ansonsten scheint es ganz okay zu sein. Es gab zumindest ausreichend zu essen.
Also, was den Spaß auf Sylt angeht, bin ich optimistisch.
Aber so ganz allgemein:
Ich hatte mir gestern im Laufe des Tages auch selbst schon überlegt, ob es immer so gut ist, dass die Kinder jederzeit erreichbar sind oder sich selbst jederzeit melden können.
Dem Großen scheint es zu helfen, Stress abzubauen, wenn er WhatsApps über Dinge schreibt, die ihn akut stören - und mir fällt es leichter, diese positiv unterstützend zu beantworten, wenn sie
schriftlich bei mir eintreffen.
Weswegen ich es auch noch nicht abgeblockt habe.
Aber
grundsätzlich ist das unter Umständen doch eher kontraproduktiv.
Die unteren Klassen sind ja ganz bodenständig in die Eifel gefahren. So (un)weit, so gut. Handy sollten sie ausdrücklich
nicht mitnehmen.
Der Sohn einer Bekannten ist aber in einem Zimmer mit zwei Kindern, die doch eines dabei hatten,
beide mit der ausdrückliche Billigung der Eltern.
Eine Mutter hat ihren Sohn nur zum Mitfahren "bewegen" können, indem sie ihm das Handy mitgegeben hat und versprochen hat, ihn im Notfall wieder abzuholen, wenn es "ganz, ganz schlimm" sein sollte.
Resultat: Gestern Abend machten mit diesen 2 Handys 5 von 6 Kindern in dem Zimmer Telefonterror bei ihren Eltern und baten tränenreich darum. abgeholt zu werden.
Weil alles "ganz, ganz schlimm" sei. Die Fahrt (schlappe 2,5 h), die Zimmer, die Betten, das Essen, das Wetter, die Betreuung - einfach
alles.
Bisher wurde noch kein Kind abgeholt, aber... nee.
Tonnen überflüssigen Dramas, wo ich zB sagen würde: Ja, ist nicht toll, aber dass man am ersten Tag alles erstmal nicht so toll findet oder sogar Heimweh hat, ist doch irgendwie normal?
Und es wäre allen mehr damit gedient gewesen, wenn man konstruktiv damit umgeht und es überwindet, statt dem einfach auszweichen?
Hier zeigt sich mE der Vorteil eines weiter entfernten Ziels. Bei uns bietet sich dieser Ausweg gar nicht erst an. Mit Handy oder ohne.