aha? im neandertal sieht es übrigens ziemlich doof aus, seit Özi vom Bergbau verdrängt wurde, dort willste nicht mehr leben, glaubs mir. Der Mensch muß also eine Art gegen die andre aufwiegen? in seiner gottähnlichen Funktion oder wie? also so ein bißchen beneide ich dich grad schon um dein Selbstbild.
Und ich denke immer die Natur wuerd auch ohne uns gut zu recht kommen.
Wenn du jetzt gesagt hättest, nein aber man muß schonmal das Wohl der einen fokusieren und dabei eventuell auch mal zu Ungunsten einer andren Art handeln. Aber, daß der Menschen ganze Arten gegeneinander aufwiegen MUSS, das zeigt aber mal wirklich wieder den besonderen Status des Menschen. Wahrscheinlich reden wir aneinander vorbei, denn für mich bedeutet aufwiegen, daß ich den kosten/nutzen-faktor zweier arten gegeneinanderstelle und dann aus der Schlußfolgerung heraus welche MIR nützlicher ist, die eina art unterstütze UND (ab da hab ich Probleme mit der aussage) die andere verdränge, dezimiere oder ganz auszurotten versuche. praktische Beispiele hierfür finden sich in der beinahe gelungenen ausrottung von bär und wolf. daß es genau so blöd für eine tierart sein kann dem Menschen nützlich zu sein, zeigt sich im verschwinden der großen Pflanzenfressern wie Elch und Wisent. (sind wir menschen etwa Kormorane, die alles leer fressen und dann weiter ziehen?) okok, das ist schon verdammt lang her. Aber auch das aktuelle Verschwinden immer weiterer Arten (die uns auch im gegensatz zum Kormoran nichts getan haben) deutet nicht darauf hin, daß menschliche Entscheidungen immer einen wirklichen Nutzen haben, nicht mal für uns selbst, aber das ist ein andres thema.
aber davon mal abgesehen ist die diskussion mit dir im speziellen besonders sinnlos
ich hab dir schon tausendmal gesagt, daß ich dein verhalten doch aktzeptiere, ich will dir nicht bekehren, ich verlange nicht, daß du deinen Fisch freiwllig mit dem Kormoran teilst und ich verlange auch sonst keine Änderung in deiner Geisteshaltung.
wir finden keinen gemeinsamen Nenner, weil wir von unterschiedlichen Dingen an unterschiedlichen Orten reden. dabei ist die deutsche Sprache so genau, sie unterscheidet zwischen natürlichen und naturnahen Gewässern.
Ich biete also einen weiteren Punkt ein, wo man sich vll endlich doch mal einigt? in einer natürlichen Umwelt ist der Kormoran kein Problem. Diese Behauptung möchte ich darauf stützen, daß es in der Natur (also da wp es KEINE Menschen gibt, um es jetzt mal zu vereinfachen) keine Problemtiere gibt, da es den Menschen braucht, der das beurteilt. Eine Art ist entweder erfolgreich oder nicht. ist sie es nicht, stirbt sie aus. Eine Art kann aber auch nicht zu erfolgreich sein, weil ein besonders erfolgreicher Jäger auch zu besonders erfolgreicher Beute führt (das Überleben des Bestangepassten gilt ja sowohl für Jäger als auch für die Gejagten. Sollte also ein Jäger besonders erfolgreich sein, kann er sich besonders gut fortpflanzen, also wächst die Population anfangs und die der Beutetiere nimmt ab. Als erstes verschwinden die Beutetiere die am schlechtesten angepasst sind und es werden immer weniger. doch die die bleiben und sich weiter vermehren (wenn auch nur wenige Exemplar bleiben) werden aber wiederum besonders flinke Nachkommen bekommen, weil sie ja selbst schon die flinksten waren und so wird das Gleichgewicht wieder hergestellt. die Beute ist wieder schwerer erreichbar, die Population an Jägern nimmt ab. Mal sehr vereinfacht ausgedrückt und die Umwelteinflüße vorweg gelassen, die aber seit dem Auftauchen des Menschen ein immer wichtigerer Faktor werden, wo sie an sich schon immer der treibende Motor der evolution sind, aber dass geht zu weit. mir ging es hier einzig um das Verhältnis Jäger/Beute.
Soweit zur Natur. es erklärt aber denke ich ganz gut, warum ich in deinen Augen zumindest an einigen Orten dieser Welt am liebsten den Kopf in den Sand und gar nichts tuen möchte. Je mehr unterschiedliche arten in einem Lebensraum (noch) existieren, desto "schöner" das Zusammenspiel der einzelnen Arten, weil dieses Zusammenspiel sich über einen sehr langen Zeitraum entwickelt hat und perfekt (oder zumindest nahe dran
) funktioniert. Nimmt man nun einzelne Arten heraus und/oder verändert man die Lebensbedingungen, MUSS sich die Natur reequilibrieren,es ist wie der Sturm im Wasserglas, das Gefüge zerbricht und es die verbleibenden arten organisieren sich neu. Und so verschwinden auch immer zuerst die Arten die am spezialisiertesten waren. Unseren ganzen KULTURfolger wie wir sie nennen, sind ja Arten die mit uns ganz gut klar kommen.
Der Kormoran gehört übrigens nicht zu diesen Arten und andre arten wie zum Beispiel der Weißstorch konnten unserer Kultur auch nur bis zu einem gewissen Grad folgen, was ein deutlicher Hinweis ist, daß die Bedingungen immer härter werden.
ich weiß ich bin abgeschweift, aber ich komm jetzt auch zum Punkt (zurück, weil an sich sagen ja meine ganzen Posts in meinen Augen dasselbe). In einer Kulturlandschaft sind die Bedingungen natürlich anders und wir haben praktisch nur noch Kulturlandschaft bei uns (ich hab ja erst vor kurzem die letzten wirklichen Naturlandschaften europas gesehen und kenne den Unterschied
) und darüber brauchen wir uns nicht streiten. ich seh den wichtigen Punkt in der Erhaltung und Vergrößerung der letzten (halbwegs intakten) Biotope, ob die nun in Ostpolen liegen, am amazonas oder in der Antarktis. Ob wir in unsren überdüngten Wiesen nur noch drei arten schmetterlinge haben und ob um jede Forelle gekämpft wird ist dabei genauso relevant/irrelevant wie die Tatsache, daß wir einerseits Millionen für Rückzuchtprogramme irgendwelcher fast ausgestorbenen Tierarten ausgeben und gleichzeitig für das größte Artensterben seit den Dinosauriern verantwortlich sind.
Da muß die Frage nach dem Sinn solcher Aktionen zumindest erlaubt sein. Ist es nocht vernünftiger wirklich zu unterscheiden zwischen Kultur und Natur? Die Kulturlandschaft naturnah zu gestalten ist ja löblich, aber wichtiger wäre es doch gesunde Biotope zu erhalten, denn für beides scheint es ja leider nicht genug kohle zu geben.
ich weiß, das ist jetzt wieder zu global, aber wie vernünfitg ist eine Spezies, die einerseits den Regenwald ja gern schützen möchte, die aber teakholz dann doch nicht wiederstehen kann? mal blöd gefragt? die die letzten ihrer art durch die ganze Welt schifft um sie zu verpaaren und die es sich Millionen kosten läßt aus drei Tieren irgendwelche kranken Zoopopulationen zu züchten, nur weil wir nicht glauben wollen, daß wir diese Arten für immer zum verschwinden gebracht haben, während wir lustig weiter ausrotten. Nur weil wir nicht sehen WOLLEN.
Und die Lösung ist eben nicht ein paar Tierarten aussetzen und dann die Schuld in der Natur suchen, wenn das nicht klappt. Das Problem liegt nicht in der Natur, sondern in der Verändeung im Gleichgewicht, das wir verursacht haben.
sorry, das ist jetzt wirklich ellenlang, nur um zu sagen, daß ich naturschutz effektiver finde als kulturschutz. wenn die Vergraulung (und wohl leider auch der Abschuss) hat man erfolgreich ein Stück naturnähe erhalten, schade, wenn das mit echter Natur verwechselt wird.