Logisch, dass sich ein (guter) Hundehalter Gedanken, macht, wie er seinem Vierbeiner das Leben so schön wie möglich gestalten könnte. Aber dazu gibt 's etliche Möglichkeiten, die u. A. auch von der Zeit abhängen, in der die beiden leben.
Ich will mal versuchen, zwei vllig unterschiedliche Hundeleben miteinander zu vergleichen - weil ich ehrlich gesagt beim besten Willen nicht sagen kann, dass das "frühere" so viel schlechter war (Hund auf Bauernhof, keine moderne Erziehung und Ausstattung) als das "heutige" (z. B. von Joey). Ich denke dabei an Bobby, den Mischling von meinen Verwandten.
Er lebt mit meinen beiden Großonkeln (zwei Brüder, beide nicht verheiratet) auf einem Bauernhof in einem winzigen Kaff oben am Berg mitten im Bayerischen Wald. Er wird wohl nie in seinem Leben eine Fußgängerzone oder auch nur ein Auto (von innen) sehen. Soweit ich weiß war er auch noch nie bei TA; ist nichtmal geimpft (*duck* Bitte nicht empören, ich weiß, dass DAS nicht richtig ist, aber sagt das mal meinem Großonkel, hmpf!)! Er kennt nur sein Dorf, seine Hundekumpels, den Hof, die Wälder und Wiesen drum rum und natürlich seine Herrchens und deren Verwandte/Bekannte. So ist er aufgewachsen.
Ab und zu schafft er 's, aus dem Garten auszubüchsen, dann rennt er im Dorf rum, wenn wo 'ne Haustür offen steht, geht er rein, mal kurz hallo sagen, oder er trifft Rex oder Birko zum Spielen und Schnuffeln, und dann geht er wieder heim.
Anfangs hatte Bob gar kein Halsband, und das, das er mittlerweile dran hat, schaut aus, als hätten es schon mindestens drei oder vier Hunde vor ihm gehabt. Seine Leine ist denk ich auch Eigenkreation. Er hat zum Schlafen keinen Korb und keine "spezielle Hundedecke", sondern eine Kiste.
Beim Spazierengehen wird auch nicht peinlichst drauf geachtet, wo Hundchen hinrennt. Jagen tut er nicht, und er geht halt mit Herrchen mit, wenn der in den Wald zum arbeiten geht und schnuffelt dann dort rum, bis Herrli wieder heim geht. Nix Leine! Und weglaufen tut der Bob nicht; der weiß schon, zu wem er sich gehört!!
Das ist es ja eben: Nur weil Bob nicht den "Luxus" hat, wie z. B. unsere Hunde, sondern weil er mehr oder weniger lebt wie hund im 19. Jahrhundert, heißt das deswegen, dass es ihm schlechter geht als z. B. Joey?
Er hat doch, was er zum Leben braucht: Ein Dach Über 'm Kopf, Fressi (O Wunder, ihm wird sogar Hundefutter gekauft, Essenreste mag er außerdem gar nicht
!) und Gesellschaft: Zwei Herrchen, die anderen Tiere auf dem Hof, seine Nachbarshunde Rex und Birko und ab und zu Besucher von Herrchens.
Was er NICHT hat, das ist: Chip oder Tätowierung, Begleithundeprüfung, fünf verschiedene Leinen und Halsbänder (wie Joey
), zehn unterschiedliche Fellbürsten, Hundeshampoo, Zeckenschutzmittel, ...
Meine Frage jetzt: Brauch ein Hund das alles wirklich, um GLÜCKLICH zu sein? Klar, zu seiner Sicherheit und für seine Gesundheit sind diese Sachen sehr nützlich.
Aber Bobby hat sie nicht - und ist trotzdem einer, denkst du dir, man hat einfach alle Lebensfreude und Natürlichkeit der Welt gepackt und in diesen kleinen Hund gesteckt!! Wenn wir da sind, der kommt mir entgegen, springt auf meinen Schoß, "seift" mich von oben bis unten ein und japst vor Freude, weil er weiß, gleich geht 's raus. Dann rennt er wie blöd, besucht kurz seine Kumpels, springt mal schnell in den Teich, macht mit Joey Wettrennen um den Ball und kommt aber auch immer brav her, wenn man ihn ruft (was aber auch schon so ziemlich das einzige ist, was er erziehungsmäßig kann: "Bobby, komm her!"). Einfach ein verspielter, zu allem und jedem freundlicher und vor allem ganz natürlicher junger Hund (jetzt ca. 1 - 1,5 Jahre).
Zu seinen Herrchens muss ich noch sagen, dass sie natürlich auch nicht dieselbe Beziehung zu Hunden (Tieren allgemein) haben, wie z. B. ich. Der Hund is' eben da, weil er auch da ist; wenn mein Großonkel den Bob damals nicht geschenkt gekriegt hätte, hätte er jetzt eben keinen Hund. Aber gut, er ist da, er wohnt mit im Haus, geht mit in den Wald, ist aber weitgehend sich selbst überlassen. Mein Großonkel hat sogar schon gesagt, wenn ich Bob haben will, kann ich ihn gern mitnehmen, aber ich glaub, das meint er doch nicht ernst, er liebt ihn schon (Bobby MUSS man ja auch lieben!!!!), er gibt 's nur nicht so zu.
Allerdings, das muss man auch betonen, Bobs Schlafkiste steht neben Herrchens Bett, der Kleine ist sooft wir kommen wunderbar gepflegt (obwohl er relativ langes, weiches Fell hat) und wirklich immer gut drauf. Dabei hab ich schon befürchtet, er würde vielleicht so ein "grimmiger Bauernhofhund" werden, an der Kette und immer am Bellen und knurren. Das ist überhaupt nicht so. Er ist einfach voll und ganz in und mit der Natur aufgewachsen; ich seh in Bobby die "reinste" Hundeseele, die ich kenne: Einfach total unbeeinflusst, er kennt weder Angst noch Schmerz und weiß natürlich auch nicht, dass er Zähne hat.
Nochmal zu dem von oben, dass ich Bobby auch nehmen dürfte, wenn ich ihn wollte: Ich würde das nicht wollen (es sei denn natürlich es kommt irgendwas dazwischen, dass sie ihn hergeben MÜSSEN), weil ich Bob damit sicher keinen Gefallen tun würde. Die Welt, in der unsere Hunde leben, ist anders als die seine, und DAS würde ihm Angst machen.
Aber: Wenn er sein ganzes (hoffentlich langes) Leben da oben mit seinen Herrlis und Freunden in dem kleinen Dorf mitten im Wald verbringt, kann man dann sagen, dass es ein glückliches Leben war, das er geführt hat. Auch ohne den "Luxus" von unseren Hunden...
Sorry, dass das jetzt so lang geworden ist, aber jetzt bin ich echt mal gespannt auf eure Meinungen!
Ich will mal versuchen, zwei vllig unterschiedliche Hundeleben miteinander zu vergleichen - weil ich ehrlich gesagt beim besten Willen nicht sagen kann, dass das "frühere" so viel schlechter war (Hund auf Bauernhof, keine moderne Erziehung und Ausstattung) als das "heutige" (z. B. von Joey). Ich denke dabei an Bobby, den Mischling von meinen Verwandten.
Er lebt mit meinen beiden Großonkeln (zwei Brüder, beide nicht verheiratet) auf einem Bauernhof in einem winzigen Kaff oben am Berg mitten im Bayerischen Wald. Er wird wohl nie in seinem Leben eine Fußgängerzone oder auch nur ein Auto (von innen) sehen. Soweit ich weiß war er auch noch nie bei TA; ist nichtmal geimpft (*duck* Bitte nicht empören, ich weiß, dass DAS nicht richtig ist, aber sagt das mal meinem Großonkel, hmpf!)! Er kennt nur sein Dorf, seine Hundekumpels, den Hof, die Wälder und Wiesen drum rum und natürlich seine Herrchens und deren Verwandte/Bekannte. So ist er aufgewachsen.
Ab und zu schafft er 's, aus dem Garten auszubüchsen, dann rennt er im Dorf rum, wenn wo 'ne Haustür offen steht, geht er rein, mal kurz hallo sagen, oder er trifft Rex oder Birko zum Spielen und Schnuffeln, und dann geht er wieder heim.
Anfangs hatte Bob gar kein Halsband, und das, das er mittlerweile dran hat, schaut aus, als hätten es schon mindestens drei oder vier Hunde vor ihm gehabt. Seine Leine ist denk ich auch Eigenkreation. Er hat zum Schlafen keinen Korb und keine "spezielle Hundedecke", sondern eine Kiste.
Beim Spazierengehen wird auch nicht peinlichst drauf geachtet, wo Hundchen hinrennt. Jagen tut er nicht, und er geht halt mit Herrchen mit, wenn der in den Wald zum arbeiten geht und schnuffelt dann dort rum, bis Herrli wieder heim geht. Nix Leine! Und weglaufen tut der Bob nicht; der weiß schon, zu wem er sich gehört!!
Das ist es ja eben: Nur weil Bob nicht den "Luxus" hat, wie z. B. unsere Hunde, sondern weil er mehr oder weniger lebt wie hund im 19. Jahrhundert, heißt das deswegen, dass es ihm schlechter geht als z. B. Joey?
Er hat doch, was er zum Leben braucht: Ein Dach Über 'm Kopf, Fressi (O Wunder, ihm wird sogar Hundefutter gekauft, Essenreste mag er außerdem gar nicht
Was er NICHT hat, das ist: Chip oder Tätowierung, Begleithundeprüfung, fünf verschiedene Leinen und Halsbänder (wie Joey
Meine Frage jetzt: Brauch ein Hund das alles wirklich, um GLÜCKLICH zu sein? Klar, zu seiner Sicherheit und für seine Gesundheit sind diese Sachen sehr nützlich.
Aber Bobby hat sie nicht - und ist trotzdem einer, denkst du dir, man hat einfach alle Lebensfreude und Natürlichkeit der Welt gepackt und in diesen kleinen Hund gesteckt!! Wenn wir da sind, der kommt mir entgegen, springt auf meinen Schoß, "seift" mich von oben bis unten ein und japst vor Freude, weil er weiß, gleich geht 's raus. Dann rennt er wie blöd, besucht kurz seine Kumpels, springt mal schnell in den Teich, macht mit Joey Wettrennen um den Ball und kommt aber auch immer brav her, wenn man ihn ruft (was aber auch schon so ziemlich das einzige ist, was er erziehungsmäßig kann: "Bobby, komm her!"). Einfach ein verspielter, zu allem und jedem freundlicher und vor allem ganz natürlicher junger Hund (jetzt ca. 1 - 1,5 Jahre).
Zu seinen Herrchens muss ich noch sagen, dass sie natürlich auch nicht dieselbe Beziehung zu Hunden (Tieren allgemein) haben, wie z. B. ich. Der Hund is' eben da, weil er auch da ist; wenn mein Großonkel den Bob damals nicht geschenkt gekriegt hätte, hätte er jetzt eben keinen Hund. Aber gut, er ist da, er wohnt mit im Haus, geht mit in den Wald, ist aber weitgehend sich selbst überlassen. Mein Großonkel hat sogar schon gesagt, wenn ich Bob haben will, kann ich ihn gern mitnehmen, aber ich glaub, das meint er doch nicht ernst, er liebt ihn schon (Bobby MUSS man ja auch lieben!!!!), er gibt 's nur nicht so zu.
Allerdings, das muss man auch betonen, Bobs Schlafkiste steht neben Herrchens Bett, der Kleine ist sooft wir kommen wunderbar gepflegt (obwohl er relativ langes, weiches Fell hat) und wirklich immer gut drauf. Dabei hab ich schon befürchtet, er würde vielleicht so ein "grimmiger Bauernhofhund" werden, an der Kette und immer am Bellen und knurren. Das ist überhaupt nicht so. Er ist einfach voll und ganz in und mit der Natur aufgewachsen; ich seh in Bobby die "reinste" Hundeseele, die ich kenne: Einfach total unbeeinflusst, er kennt weder Angst noch Schmerz und weiß natürlich auch nicht, dass er Zähne hat.
Nochmal zu dem von oben, dass ich Bobby auch nehmen dürfte, wenn ich ihn wollte: Ich würde das nicht wollen (es sei denn natürlich es kommt irgendwas dazwischen, dass sie ihn hergeben MÜSSEN), weil ich Bob damit sicher keinen Gefallen tun würde. Die Welt, in der unsere Hunde leben, ist anders als die seine, und DAS würde ihm Angst machen.
Aber: Wenn er sein ganzes (hoffentlich langes) Leben da oben mit seinen Herrlis und Freunden in dem kleinen Dorf mitten im Wald verbringt, kann man dann sagen, dass es ein glückliches Leben war, das er geführt hat. Auch ohne den "Luxus" von unseren Hunden...
Sorry, dass das jetzt so lang geworden ist, aber jetzt bin ich echt mal gespannt auf eure Meinungen!