Hund braucht immer andere Hunde, damit er so richtig "aufblüht"

Tschabba

10 Jahre Mitglied
Hallo zusammen,

Habe gerade gesehen, das es so ein ähnliches Thema weiter unten schon gibt (Hund zum Spielen motivieren), aber ich denke meine Frage geht noch in eine bißchen andere Richtung...

Zuerst einmal bin ich eigentlich mit meinem dreijährigen Hund Krümel voll zufrieden. Alles klappt wunderbar und kann mich auch nicht beklagen. Eine Sache verstehe ich allerdings irgendwie nicht so richtig.

Zuhause kann ich immer mit ihm spielen. Am liebsten Zerrspiele, das macht uns beiden total Spaß und ich habe auch immer die volle Kontrolle. "Aus" klappt perfekt und auch sonst kann ich alles mit ihm machen. Meißtens kommen dann noch kleine "Tricks" dazu. "Toter Hund", "Drehen", usw. - macht ihm total Spaß.

Wenn ich allerdings nach draußen gehe, ist alles andere spannender. Nicht das er mich nicht beachten würde. Er läuft mir brav hinterher und schaut immer wo ich bin, aber ihn dann zum Spielen (z.B. Stock usw.) zu motivieren klappt selten. Er läuft dann einmal oder zweimal dem Stock hinterher, aber man merkt so richtig das es eher "langweilig" scheint....

Jetzt kommt der springende Punkt: Kommen andere Hunde dazu, ist der Stock plötzlich das spannenste der Welt... Es wird nur noch gespielt und getobt. Nicht unbedingt - natürlich auch - mit den anderen Hunden, sondern mit Stöcken usw... Das geht dann ununterbrochen so.

Das heißt für mich halt immer, um meinen Hund so richtig auszulasten (mal "fertig" zumachen) brauche ich immer am besten mehrere andere Hunde... Und es ist halt schon frustrierend (für mich) wenn ich in der Woche mal schnell mit ihm rausgehen will, keine anderen Hunde da sind, und er nur hinter mir her dackelt... ;)

Kennt jemand so ein Verhalten? Woran liegt das? Kann man es ändern oder ist das einfach der "Charakter" meines Hundes. Wohlgemerkt ist es eher ein Problem für mich, mein Hund fühlt sich augenscheinlich pudelwohl...

Gruss
Thorsten
 
  • 26. Juni 2024
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Hi Tschabba ... hast du hier schon mal geguckt?
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Wenn ich allerdings nach draußen gehe, ist alles andere spannender. Nicht das er mich nicht beachten würde. Er läuft mir brav hinterher und schaut immer wo ich bin, aber ihn dann zum Spielen (z.B. Stock usw.) zu motivieren klappt selten. Er läuft dann einmal oder zweimal dem Stock hinterher, aber man merkt so richtig das es eher "langweilig" scheint....

Jetzt kommt der springende Punkt: Kommen andere Hunde dazu, ist der Stock plötzlich das spannenste der Welt... Es wird nur noch gespielt und getobt. Nicht unbedingt - natürlich auch - mit den anderen Hunden, sondern mit Stöcken usw... Das geht dann ununterbrochen so.

In der Hundeschule hab ich so ein Verhalten öfter mal gesehen, mich hat das immer irgendwie an meinen Sohnemann erinnert, als der noch relativ klein war...

der hatte auch Spielsachen, die er eigentlich nicht so toll fand und mit denen er so für sich nicht spielte. War aber noch ein anderer Spielkamerad da oder gar zwei, wurde alles, auch die nicht so tollen Sachen, präsentiert wie die größten Schätze...

Hunde machen oft so was ähnliches, sieht man dann auch an einem veränderten Gangbild, die stolzieren da vor den anderen mit ihrem im Maul steckenden "Guck-mal-was-ich-da-tolles-habe" irgendwie rum wie Gockel, Brust raus, Beine steif :D


Erklärungen dafür, dass der Hund zu Hause gerne mit Dir spielt, aber draußen nicht, gibt es mehrere denkbare, dazu müsste man aber wohl den Hund sehen und das ist via Internet immer etwas schwierig. Und ohne zu wissen, aus welcher Motivation heraus der Hund draußen nicht spielt, kann die Frage, ob sich daran was ändern lässt, auch ganz schlecht beantwortet werden.
 
  • 26. Juni 2024
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Mein Benny ist auch so ein echter Chaoshund... 



Habt ihr es schon mit einer Hundeschule probiert? In zwei Hundeschulen haben wir seine Macken nicht in den Griff bekommen. Wir haben es dann letztlich mit einem Online Hundetraining von einer Hundetrainerin geschafft. Deutlich günstiger als die Hundeschule vor Ort ist es auch noch gewesen!

Hier der Link zu ihrer Seite! 
Möchte ich jedem Hundehalter ans Herz legen, der sich offen eingestehen kann, dass er seinen liebsten Vierbeiner eben doch nicht immer wie gewünscht im Griff hat.

Melde dich doch mal zurück, ob sie dir auch helfen konnte! 

LG Meike mit Benny
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Smokey macht ähnliches, aber mit Futter.

Wir hatten letztens Schweineschwarten, die wollte er ums verrecken nicht haben. Reingebissen, angeekelten Gesichtsausdruck gemacht, ausgespuckt und in der Ecke liegen lassen. Da ich ungerne was wegschmeiße habe ich die Packung meinen Schwiegereltern "vererbt". Wir waren da bei den, Nelson kriegt ein Stück zum testen (ich bin davon ausgegangen das Smokey es eh nicht will :rollyes:), er fand es klasse. Smokey komischerweise auch auf einmal... Aber er wollte kein neues Stück haben, er wollte genau DAS Stück haben, was Nelson grade hatte. Naja, er hat so lange rumgenervt bis Nelson es endlich liegen lassen hat und Smokey hat es komplett verdrückt und wollte mehr.
Wir haben die Tüte geteilt und ihm zuhause wieder ein Stück gegeben: Pustekuchen! Ih, Pfui, Bähbäh... SOWAS isst ein Hundejunge nicht! :rolleyes:
 
Ganz einfach ausgedrückt würd ich mal sagen, dich kann er auch noch zuhause haben, da kann er mit dir spielen und wenn ihr draußen seid ist halt einfach mal die Umwelt spannender als du.
 
Jetzt kommt der springende Punkt: Kommen andere Hunde dazu, ist der Stock plötzlich das spannenste der Welt... Es wird nur noch gespielt und getobt. Nicht unbedingt - natürlich auch - mit den anderen Hunden, sondern mit Stöcken usw... Das geht dann ununterbrochen so.

Das heißt für mich halt immer, um meinen Hund so richtig auszulasten (mal "fertig" zumachen) brauche ich immer am besten mehrere andere Hunde... Und es ist halt schon frustrierend (für mich) wenn ich in der Woche mal schnell mit ihm rausgehen will, keine anderen Hunde da sind, und er nur hinter mir her dackelt... ;)

Kennt jemand so ein Verhalten? Woran liegt das? Kann man es ändern oder ist das einfach der "Charakter" meines Hundes. Wohlgemerkt ist es eher ein Problem für mich, mein Hund fühlt sich augenscheinlich pudelwohl...

Gruss
Thorsten

Na Ihr,

ich sehe da einen Zusammenhang mit Deiner Motivation wenn es in der Woche "schnell gehen" muss. Da bist Du sicherlich anders unterwegs als wenn es entspannt zur Runde auf Truppe geht, oder?

So oft habe ich Euch ja nicht getroffen, hatte dann allerdings auch den Eindruck, dass Du seinen Aussenfokus durch Dein Handeln bestärkst.

Ich denke, dass Du/Ihr ganz sicher in dieser Richtung trainieren könntet - hatte aber auch immer den Eindruck, dass Krümel ein zufriedenes Hundeleben bei Dir/Euch hat.
 
  • 26. Juni 2024
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Ich sehe das ganz einfach

Du bist Mensch und kein Hund...und ein Mensch kann seinen Hund nun mal nicht alles bieten. Und andere Hunde bieten deinem Hund genau das.
 
Ich sehe das ganz einfach

Du bist Mensch und kein Hund...und ein Mensch kann seinen Hund nun mal nicht alles bieten. Und andere Hunde bieten deinem Hund genau das.


ich denke auch, dass dies der springende punkt ist.wir können nun mal als mensch einen anderen hund als "spielgefährte" nicht ersetzen.
dass er mit dir im beisein anderer hunde intensiv mit dir spielt, macht ihn in seinen augen den anderen hunden gegenüber äusserst interessant..
nach dem motto: guck mal... hier geht die post ab..
 
Also meiner würde am liebsten mit jedem Hund spielen der uns begegnet, aber wenn ich seinen Ball raus hole, dann sind alle anderen Hunde unwichtig.
ich würde an deiner Stelle sein liebstes spielzeug nehmen und es für ihn interessant machen. D.h. das spielzeug liegt nicht zur freien Verfügung in der Wohnung. Du beginnst das Spiel und du beendest es bevor es ihm zu langweilig wird.
Meiner bekommt den Ball nur beim spazierengehn und auf dem Hundeplatz. Daheim hat er anderes Spielzeug. (Hilft auch beim Abrufen im Spiel und wenn er mal ein Reh gesehen hat)
 
Also ich kann nur mal von uns berichten. Für meine Kira ist Spielzeug allgemein das Größte, egal ob mit mir oder einem anderen Hund. Für den Mops allerdings ist Spielzeug uninteressant AUSSER Kira ist dabei, dann bequemt auch er sich, das Spielzeug zu holen. Dann spielen die beiden meist fangen, bis der Mops (ist ja nur am Spiel mit Kira interessiert), das Spielzeug fallen lässt - .gg. meine kleine haut dann mitn Spielzeug ab...
Also meine Beobachtung ist einfach, erstens dass nicht alle Hunde gleich motivierbar für Spielzeug sind, zweitens alles interessanter ist, wenn es jemand anderes hat (und ja das stolzieren mit Spielzeug im Maul kenn ich nur zu gut)
 
Also,

wie ihr ja seht hab ich zwei Hunde.

Ike, mein Rüde (deutsche Dogge) lässt sich mit so ziemlich allem zum spielen bewegen. Una, meine Hündin (Dogo Argentino) eigentlich gar nicht.
Erst in letzter Zeit fängt Sie an mit Zerrspielchen.

Sie läuft auch ziemlich lustlos manchmal durch die Gegend, man könnte meinen der Hund fliegt gleich tot um. Dann erscheint ein anderer Hund und auf einmal hat man den größten Kasper an der Leine.

Am besten ne ganze Hundemeute mit der Sie rumtoben kann und sich so richtig auspowern. So zum Beispiel mit dem Dalmatiner von gegenüber den Sie schonmal so weit gebracht hat das er sich aufm Nachhause-Weg hingelegt hat und nicht mehr weiter laufen wollte.

Was ihr tierischen Spaß macht ist einfach nur rennen. Wenn du mit ihr Rad fahren gehst blüht der Hund richtig auf. Man sieht und merkt ihr das mehr als deutlich an.

Buggy fahren findet Sie auch toll. (Sie rennt dann neben her.) Wenn du da anhälst und denkst, gönn ihr ne Pause legt Sie sich vor den Buggy und jault und bellt bis du wieder weiter fährst!

una_buggy.jpg


Auf dem Hundeplatz waren alle erstaunt das genau dieser Hund auch Rennen und Springen kann als wir die Agility Bahn mal ohne Leine probiert haben. Mit Leine dachtest du wirklich du hättest einen 20 Jahre alten Esel an der Leine den du versuchen musst über die Hindernisse zu ziehen.

Zwischen den Übungen macht sich dieser Hund auch durch lautstarkes Gähnen und rumheulen bemerkbar wenn Ihr langweilig ist. Macht Sie aber schon seit dem Welpenalter. Kommt jedoch ein anderer aus der Junghundegruppe angerannt und will spielen ist das "Mistvieh" auf einmal hellwach :)

Die hat wirklich nen totalen Dickschädel. Übungen macht die allerhöchstens ein bis zwei mal ernsthaft, danach versucht Sie immer sich da irgendwie rauszuwinden.
 
deine una ist ein "action" hund. gibts keine..= langweilig
kenne auch einen dogo rüden, der sich genauso verhält. hundeplatz naja.. wenns sein muss.
aber wehe irgendwo geht draussen irgendwie die post ab. bei -normalen- spaziergängen trottet er eben mal so mit..
man meint er will eigentlich lieber heim.
wenn er jedoch seine hundemädels trifft.. gehts voll ab. der hund ist genial. ein voller "charaktertyp", welcher eigentlich m.e. zeigt, wenns endlich spass macht.
da sehe ich grosse ähnlichkeit mit deiner una.
 
Grundsätzliches zum Nachdenken:

- Was wir als "Spiel" betrachten, ist für den Hund oft nicht natürliches Spiel, sondern entweder Futterbeschaffung oder konditionierte abläufe mit Objekten, auf die er -unnatürlicherweise- fixiert wurde!! Da er das Fixierungsobjekt oder das Futter unbedingt haben möchte, ist das Motivation genug, damit er bestimmte Abläufe durchführt (z.b. Apport).

- Ein herumhopsender, bellender, rutenwedelnder Hund ist nicht freudig oder gut gelaunt sondern schlicht und ergreifend erstmal erregt!! Wir interpretieren hinein, daß er Freude hat!! Wir bringen den hund in Erregungslevel hinein, die für uns "positiv belegt" sind. Was aber empfindet der Hund dabei?

- Der herumhopsende Hund hat nicht uns als Spielpartner im fokus sondern sein Motivationsziel. Nehmen wir das weg, was bleibt dann übrig. "Spielt" der Hund weiter mit uns? dann ist es Spiel!!

- Wenn der Hund draußen noch auf uns achtet und kein Problem mit anderen Hunden hat, wieso soll er dann draußen unbedingt mit uns spielen? Was ist unser Anliegen, eifersüchtig darauf zu achten, immer die Nr. 1 für unseren Hund zu sein? Tun wir das für ihn oder für uns?

- Wieso bemühen wir uns bei einem ausgeglichenen in sich ruhenden Hund darum, ihn "aus dem Quark" zu kriegen? Wieso vermuten wir, daß es ihm langweilig ist?
1. Ist Langeweile im menschlichen Sinne überhaupt ein Empfinden, was hunde haben können?
2. Ist langeweile schlecht? (Frustrationstoleranz???)
3. Glauben wir, daß Hund mit Action glücklicher ist?

- Wenn wir die aufmerksamkeit unseres Hundes nur mit Futter oder Spielei bekommen können, wer steht dann im mittelpunkt des Interesses des Hundes? Wir selber? Oder das Spielzeug?
Was findet da zwischen uns und unseren Hunden statt? Beziehungsarbeit? Kommunikation? Konditionierungen?
 
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