Harter Hund fuer Saujagd???

Seniorenpeter schrieb:


"Welches Vorgehen hältst Du denn in der Situation für sinnvoll? Dies ist keine rhetorische Frage! Ich bitte um eine Antwort." Als überzeugter Jagdgegner: Gar kein Vorgehen. Aber: Wer nach Gebrauch von weitreichenden Feuerwaffen und danach Handfeuerwaffen dann auch noch meint, ein sich immer noch quälendes Opfer mit dem Käsedolch zu massakrieren, hat die Qual bis zu diesem Zeitpunkt schon so weit getrieben, daß er/sie jedes Recht verwirkt haben, von "humanem Töten" zu labern.
Also Du meinst, ein verwundetes Tier soll liegenbleiben, bis es von selbst stirbt und der Jäger soll nicht versuchen, den Tod schneller herbeizuführen?
OK, mir ist schon klar, daß Du das nicht meinst, aber da Du so viel Wert auf exaktes Lesen legst, konnte ich mir das jetzt verkneifen.

Also Du bist überzeugter Jagdgegner.
Womit wir wieder bei der Frage wären, wie der Bestand denn nun geregelt werden soll. Vorschläge?
 
Seniorenpeter schrieb:
Meinst Du wirklich?

Meine eigenen bisherigen unmaßgeblichen Erfahrungen mit Exemplaren der edlen Gattung Jägerschaft bezogen sich überwiegend auf alkoholisierte, extrovertierte, pöbelnde, rechthaberische Prolos, die unter diffusen Hinweisen auf Spielregeln, die großenteils der friederizianischen Epoche entstammen, einen endeffektlich rechtsfreien Raum für sich beanspruchen, in dem sie ihren Neigungen uneingeschränkt nachgehen können. Gerade bei den weiblichen Anhängern dieses "Handwerks" traf ich oft das freimütige Bekenntnis an, daß eine hauptsächliche Triebfeder ihres Tuns die Faszination des legalisierten Tötens sei.

Mein lieber, leider vor 2 Monaten verstorbener, Freund wurde 90 und hatte den Jagdschein seit Jahrzenten. Er war ein absoluter Naturfreund und konnte uns stundenlang durch Wald und Wiesen führen, da etwas zeigen, dort etwas erklären...Ging es zur Jagd meinte er oft, es sei schade, aber " es müsse hald sein, sonst kommt Bauer xx wieder und meckert, dass die Wildschweine sein Feld umgraben". Die Wildschweine haben das feld zwar trotzdem umgegraben, aber amn sah, dass gejagd wurde udn war zufrieden. Er erklärte es mir einmal so, dass die Jagd ein Spagat zwischen Politik, Notwendigkeit und Demonstranten sei. Natürlich hat er Tiere geschossen, aber nur bis zum 62. Altersjahr, weil ihn dann die Sehrkraft verliess und er es nicht verantworten wollte, etwas falsches zu treffen. Ich habe ihn somit nie bei der aktiven Jagd gesehen, aber er wollte auch noch im hohen Alter immer wieder dabeisein um, wie er sagte, den Jungen auf die Finger zu klopfen.
Du siehst also, es bedarf einer differenzierten Sichtweise. Nicht jeder Jäger ist ein blutiger Schlächter, der sich mit der Axt in der Hand durch die Wälder metzelt, aber es ist auch nicht jeder ein Heiliger, der nur aus Tierliebe auf das Wld schiesst.
Wenn man schon pauschalisieren will, kann man doch auch gleich die Polizei miteinbeziehen. Die sind doch alle nur darauf scharf, jemanden zu verprügeln, zu fesseln, oder wenn sganz gut läuft, jemanden abzuknallen.
 
Hmm schwieriges Thema


Da ich sehr verantwortungsvolle Jäger kenne, kann ich nicht alles über einen Kamm scheren.
Also vorne weg. Es gibt bestimmt viele ( ich denke die meisten ) Jäger die sehr verantwortungsvoll mit der Natur und deren Tiere umgehen. Auch wenn Sie zur Regulierung Wild schießen müssen.

Leider wohne ich mitten in einen riesen großen zusammenhängenden Wald Gebiet und habe zu oft die schlechten Bsp gesehen.

Erster Kontakt mit Jägern. 1 Mai 2001 Morgens 6 Uhr mitten im Wald.
Ich glaube ab 1 Mai ist die Schonzeit des Bockes vorbei. Koregiert mich wenn ich falsch liege.

Ein Kovoi mit Jeeps und Pickups komt mir auf den Waldweg entgegen gefahren. Es wurde nicht gewartet bis ich meine zwei Wauzis an der Leine hatte. Einfach mitten durch.Die Jagdgewehre wie im schlechten Amerikanischen Film hinten an der Rückwand des Pickups fest gemacht. Auf der Ladefläche zwei 50 Liter Fässer Bier und einen Grill samt Bierbänke.
Auch wenn die guten nach der Jagd gefiert haben. Alkohol und Waffen verbietet sich einfach. Das kann nicht sein. Allen Teilnehmern gehört der Jagdschein genommen.
Feuermachen mitten im Wald ist für alle verboten. Zumindest bei uns im Naturschutzgebiet. Auch für Jäger und Jagdpächter.

Ich verstehe überhaupt nicht warum man den Waldweg zur Autobahn umfunktionieren muss. Warum kann man die 2 km vom Wanderparkplatz nicht laufen. Sind doch alle immer so Naturverbunden.Langt doch 1 Auto zum Transportieren
Nebenbei haben die guten 2 Feuersalamander zu Brei gefahren. Stehen ja nur unter Naturschutz.


Letztes Jahr. Abends gegen 16 Uhr. Eine Horde mit Jeeps dröhnt durch den Wald. Alle hinten einen seltsamen Hänger. Einen Mobilen Hochsitz.
Nächster Tag war dann Drücker Jagd. Die guten Herren sind mir Ihren möchte gern Geländewagen bis zum Mobilen Hochsitz gefahren. Haben sich das Wild vor die Flinte treiben lassen und sind wieder zur Sammelstelle zurückgefahren. Die sind bestimmt nicht mehr als 20 Meter an dem Tag gelaufen.Da frage ich mich wo die Naturverbundenheit bleibt. Noch dazu Frage ich mich für was die guten einen Geländewagen brauchen. Unsere Waldarbeiter die jeden Tag im Forst sind fahren alle Maximal einen normaln Passat oder Golf. Nix Allrad und Sperre.
Auf den Weg zur Sammelstelle haben Sie dann noch ein Wildschwein auf der Straße verloren.Die Sau war wohl zu dreckig und man hat Sie nur hinten am Trittbrett festgemacht. Soviel zum Thema Achtung vor dem Lebewesen.


Wie gesagt sind meine Persönlichen Erlebnisse.

Gruß Gunnar
 
Kröte schrieb:
Diese Unsachlichkeit ist äußerst geschmacklos und schwer zu verzeihen.
Erstmal ist es nicht Job der Soldaten dort, Menschen zu töten, sondern genau das zu verhindern.
Außerdem haben sie diese geschmacklosen Fotos nicht in ihrer Eigenschaft als Soldaten, sondern quasi privat gemacht.
In diesem Zusammenhang Mengele aufzuführen, bestätigt ihn eigentlich, denn auch Du vergleichst Tiere mit Menschen. Mag sein, Mengele hat vor seinen Opfern posiert, weil sie für ihn nichts besseres als Tiere waren. (Ich kenne solche Bilder nicht, aber glaube Dir einfach mal.) Wenn Du da keinen ethischen und moralischen Unterschied siehst, dann tust Du mir Leid.
Und "human" bedeutet "menschlich".
Es ist nur menschlich, auf Erfolge stolz zu sein.

Es gibt Soldaten, deren Job es ist zu töten.
Wäre es dann ok, wenn sie auf dem Schlachtfeld posen?
Sie haben erfolgreich Vaterland verteidigt oder selbiges um ein paar km² erweitert.
Also können sie doch stolz sein?

Gut, lassen wir die alten SS-Perversitäten raus.

Ich vergleiche Menschen mit Tieren?
Ja. Wir sind Säugetiere.

Du vergleichst Lebewesen (die nicht mehr leben) mit einem dicken Gehaltsscheck :unsicher:
 
a & a schrieb:
Es gibt Soldaten, deren Job es ist zu töten.
Wäre es dann ok, wenn sie auf dem Schlachtfeld posen?
Sie haben erfolgreich Vaterland verteidigt oder selbiges um ein paar km² erweitert.
Also können sie doch stolz sein?

Gut, lassen wir die alten SS-Perversitäten raus.

Ich vergleiche Menschen mit Tieren?
Ja. Wir sind Säugetiere.

Du vergleichst Lebewesen (die nicht mehr leben) mit einem dicken Gehaltsscheck :unsicher:
Zum Glück kämpfen deutsche Soldaten nicht mehr für die Erweiterung des Vaterlandes und müssen es auch nicht verteidigen. In keinem Falle fände ich es ok, wenn sie mit den Leichen posieren würden.
Aber wenn sie uns im Angriffsfalle verteidigt hätten, ja, da könnten sie stolz drauf sein (und sollen trotzdem nicht mit gegnerischen Leichen posieren).

Ja, auf biologischer Sicht ist eine Ähnlichkeit gegeben. Deshalb hat man auch in der Medizin viel durch Tierversuche lernen können.

Hier geht es aber um moralische Fragen, und da ist mir ein Mensch immer noch mehr wert als ein Tier.

Und ein zum Verzehr erlegtes Wildschwein kann vom Jäger direkt nach hause gebracht oder vom Nichtjäger mit dem dicken Gehaltsscheck erworben werden.
Ich esse Fleisch und mir ist durchaus bewußt, daß dafür Tiere sterben, aber solange sie artgerecht gehalten und möglichst human (das heißt, kurz und schmerzlos und nicht so grausam wie in der Natur) getötet werden, ist das für mich in Ordnung.
 
Kröte schrieb:
Also Du meinst, ein verwundetes Tier soll liegenbleiben, bis es von selbst stirbt und der Jäger soll nicht versuchen, den Tod schneller herbeizuführen?
OK, mir ist schon klar, daß Du das nicht meinst, aber da Du so viel Wert auf exaktes Lesen legst, konnte ich mir das jetzt verkneifen

Ja Ja, Kröte, ich schrieb vom sorgfältigen Lesen. Die Anwendung desselben hat Dir ja auch erschlossen, daß ich mich als überzeugten Jagdgegner bezeichne. Als solcher hat nach meiner Ansicht ein Jäger ein Tier nicht zu verwunden, somit entfällt die Notwendigkeit des schnellen Massakrierens (damit das Tier nicht von selbst stirbt, und dem/der Jägersmann/frau, natürlich ausdrücklich exemplar-abhängig, womöglich der Lustgewinn des Tötens entgeht).

Kröte schrieb:
Also Du bist überzeugter Jagdgegner.
Womit wir wieder bei der Frage wären, wie der Bestand denn nun geregelt werden soll. Vorschläge?

Dies sprengt nun vollends den Rahmen dieses Themas. Solltest Du wirklich ernsthaftes Interesse an der Erörterung der Möglichkeiten der alternativen Bestandsregelung haben, eröffne doch bitte hier an geeigneter Stelle, oder noch besser in einem der existierenden Jäger-Latein-Foren, ein entsprechendes Thema. Ich pflege gemeinhin Antworten nicht schuldig zu bleiben, also werde ich Dir folgen.

@Rauracher:

Ich verstehe die Botschaft der Geschichte Deines Freundes, des alten Jägersmanns.
In meinen vorherigen Beiträgen schrieb ich wohlweislich von meinen "eigenen, unmaßgeblichen Erfahrungen". Gunnar hat eben von seinen eigenen Erlebnissen berichtet, er schrieb von "schlechten Beispielen".

Ich bestreite keinesfalls die mögliche Existenz einer, sagen wir mal ressentimentsfrei, naturverbundenen und verantwortungsvollen Jägerschaft. Diese erschließt sich mir nur kaum. Beiträge, wie die zum Beispiel von daya, sind dann kaum dazu geeignet, mich in eine Appeasement - Bereitschaft verfallen zu lassen.

Viele Grüße
 
Kröte schrieb:
Ums nochmal klarer zu sagen, ich finde diese Bilder geschmacklos, wo der Jäger mit dem Fuß auf dem erlegten Wild gezeigt wird, aber Mensch hat das Recht, stolz auf seine Arbeit zu sein, auch wenn die darin besteht, einen Tierbestand zu regulieren.
Der Mann, der mit einem dicken Gehaltssscheck nach hause kommt, ist doch auch stolz, aber der Jäger, der direkt für Nahrung gesorgt hat, darf das nicht?

Gilt eine Katze als böse, wenn sie stolz die erbeutete Maus nach Hause bringt?

Hallo Kröte,

dein Argument oben, dass der Jäger, der direkt für Nahrung sorgt und deshalb jagt, auch stolz auf seine Arbeit sein kann, stimmt sicher, vorausgesetzt ... ja vorausgesetzt, der Jäger jagt aus dem Grund, nämlich um Nahrung zu besorgen.

Jäger hier jagen aber nicht deshalb, sondern aus Spass an der Freude. Da werden Wildbestände künstlich von eben diesen Jägern reguliert, damit diese Wildbestände eben ausreichen sind, damit die Jagd dann auch richtig Spass macht. Da wurden und werden natürliche Feinde ausgerottet, damit die nicht ans Jagbare Wild gehen können, und damit wachsen die Bestände und man hat wieder seine Daseinsberechtigung als Jäger und "Heger" des Waldes.

Da liegt für mich der Unterschied.

Dein Argument mit der Katze: Also stellst du einen Jäger mit einer Katze gleich?;)
Sowohl bezüglich Jagdverhalten (Beutetrieb und Nahrungsbeschaffung) als auch bezüglich Reflektionsfähigkeit seines Tuns?

Welche Katze wäre schon dazu in der Lage, die Mäusepopulation gezielt und mit Geschickt so zu manipulieren, dass dann im Herbst für sie und ihre Freundinnen genug Mäuse da sind? Und dabei gezielt andere natürlich Feine der Mäuse ausschalten, um dann wieder argumentieren zu können, ja ohne uns Katzen, da sähs aber wild aus, wir müssen ja die Mäuse jagen, sonst würden die ja total überhand nehmen und alles kahl fressen?
 
Kröte schrieb:
Ja, auf biologischer Sicht ist eine Ähnlichkeit gegeben. Deshalb hat man auch in der Medizin viel durch Tierversuche lernen können.

Naja Kröte, und genau diesem Denken verdanken wir auch eine ganze Reihe von Medikamentenskandalen, bei denen Medikamente, die z.B. im Tierversuch keinerlei teratogenen oder fetotoxischen Eigenschaften aufwiesen, beim Einsatz an Menschen eben doch genau diese Folgen hatten.

Und aus einer gewissen biologischen "Verwandschaft", da leitest du auch gleich eine weitgehende psychologische Verwandschaft aus? Also verstehe ich dich richtig, dass für dich Menschen eben auch nur eine Tiergattung sind, und sich ansonsten in nichts von Tieren unterscheiden?
 
Kaum kommt man mal nen Tag nicht zum posten hat man hier 5 Seiten aufzuarbeiten…

Erst mal vielen Dank an die, die die Antwort auf meine Frage nach technischen Daten mit soviel Fachwissen und Objektivität kommentiert haben. Hilft echt weiter.

@daya
die 7X57 kenn ich jetzt nicht, will sagen, dass ich sie noch nicht geschossen hab. Aber den Daten nach ist sie mit ner 308 vergleichbar, oder? Auf ne Sau ein noch nicht mal besonderst starkes Kaliber.
Statt dem 357 würde ich wohl eher meine 9 Para nehmen, vermutlich mit Magtech First Defense, ist zwar gerade das Minimum aber ich würde mcih damit wohler fühlen als mit meinem Python.
Das Messer lassen wir mal zuhause (ausser es würde noch gegrillt)

Hab dann „nur noch n paar“ Fragen bzw, was mir so aufgefallen ist.


Alle folgenden Zitate stammen aus dieser Quelle:

Dabei handelt es sich um eine Analyse von mehreren hundert Nachsuchen und wurde von Jäger durchgeführt und in der „Allgemeinen Forst und Jagdzeitung“ veröffentlicht.
Das macht die Zahlen, aus meiner Sicht, besonderst interessant, da niemand eine Manipulation durch Jagdgegner unterstellen kann.


Meist hielt sich das Wild im Sozialverband auf (80 %) und war nicht beunruhigt (55 %),
als es beschossen wurde; 37 % waren beunruhigt, aber nicht flüchtig und 8 % wurden auf der
Flucht beschossen.
Wenn bei einer Nachsuche auf Rot- und Schwarzwild der Hund noch zur Hetze geschnallt werden
musste, so handelte es sich in vier von zehn Fällen um ein laufkrankes Stück. Bei beiden Wildarten
waren Vorderlaufverletzungen mit Abstand die häufigsten (Rotwild: 35 %, Schwarzwild: 29 %),
Waidewundschüsse folgten an zweiter Stelle (Rotwild: 21 %, Schwarzwild: 17 %). Keulen- und
Kopfverletzungen kamen beim Schwarzwild jeweils um 4 % häufiger vor als beim Rotwild.
Die Schussentfernungen lagen in jeweils 35 % der Fälle in den beiden Klassen < 50 m und 50 bis < 100
m, 26 % in der dritten Distanzklasse (100 bis < 150 m) und 5 % des Wildes wurde auf eine noch
größere Entfernung beschossen (vierte Distanzklasse).

Zusammengefasst:
mehr als die Hälfte aller Tiere ahnten nichts davon, dass sie im Absehen waren, bei einer Schussentfernung von meist unter hundert Meter (zusammen 70%) und trotzdem wurden nur die wenigsten Tiere tödlich getroffen.

Sind die „Schießkünste“ der Jäger vllt. doch nicht so gut wie sie sein sollten?
Hier auch meine, schon mehrfach beschriebenen Beobachtungen, auf die ich bisher keine Antwort bekommen habe.

Das Fährtenalter war die verstrichene Zeitspanne zwischen dem Anschusszeitpunkt und dem
Beginn der Nachsuche. Es betrug beim Rotwild im Mittel 12 Stunden (s = 7 Std.).
Schwarzwildfährten hatten eine ähnlich lange Stehzeit ( x s = 13 7 Std.). Ein Drittel der Tiere
wurde innerhalb von 9 Stunden nach dem Anschusszeitpunkt nachgesucht. In mehr als der Hälfte
aller Fälle vergingen zwischen 10 und 18 Stunden bis zum Beginn der Nachsuche,

das das angeschossene tier nicht direkt verfolgt werden sollte ist schon klar aber das es SO lange dauert…

das ist aber auch im zusammenhang mit dem nächsten Punkt, der Länge der der Verfolgung, Interessant.
Die Riemenarbeiten bei waidewund oder in der Keule getroffenem Wild waren
überwiegend oder etwa in der Hälfte der Nachsuchen kürzer als 1 km (waidewund, Rotwild: 58 %,
Schwarzwild: 47 %; Keule, Rotwild: 50 %, Schwarzwild: 46 %). Bei Laufschüssen gelangte man in
der Mehrzahl der Fälle erst nach deutlich längeren Riemenarbeiten als 1 km so dicht an das
verletzte Tier, dass der Hund geschnallt wurde (Rotwild, Vorderlauf: 78 %, Hinterlauf: 67 %,
Schwarzwild, Vorderlauf: 73 %, Hinterlauf: 62 %). Hierbei erforderten Nachsuchen auf
laufkrankes Rotwild häufiger besonders lange Riemenarbeiten (> 2 km) als solche auf laufkrankes
Schwarzwild.
Hetzen auf waidewund
getroffenes Rotwild waren meist kurz und endeten in drei Vierteln aller Fälle in Entfernungen bis
500 m. Dagegen hatten Vorder- und Hinterlaufschüsse bei beiden Wildarten oft weite Hetzen (> 1
km) zur Folge. Auch nach Krell- und Wildbretschüssen bei Rotwild sowie nach Gebrechschüssen
bei Schwarzwild erforderten die Nachsuchen lange Hetzen (> 1 km).
so sollte ein Hund nicht geschnallt werden, wenn eine viel
befahrene, nicht durch Wildzäune gesicherte Straße innerhalb folgender Radien liegt: Rotwild,
Vorder- und Hinterlaufverletzung: 4,7 km, Keulen-, Krell- und Wildbretverletzung: 3,5 km,
Waidewundverletzung: 1,9 km; Schwarzwild, Gebrechverletzung: 5,6 km, Vorderlaufverletzung:
2,9 km , Waidewundverletzung: 2,1 km, Keulen- und Hinterlaufverletzung: 1,9 km, Krell- und
Wildbretverletzung: 1,5 km.

Zusammenfassung:

Ein, im Durchschnitt seit 12 bzw. 13 h angeschossenes Tier schafft eine z.T. mehrere Kilometer lange Fluch, wobei extra darauf hingewiesen wird, den Hund nicht in der Nähe (bis zu 4,7 km im Umkreis) von Strassen vom Riemen zu lassen.

Speziell bei der Hunde“arbeit“ frag ich mich, ob es tatsächlich regelmäßig der Fall ist, das der Jagdhund über längere Zeit (teilweise über mehrere Stunden) ausser Sicht des Hundeführers bzw. der Jäger das verletzte Tier hetzt?

Welche Kontrolle da noch über den Jagdhund (der es gewöhnt ist Beute zu machen) besteht?
Wer verhindert, dass der Hund, so im Vorbeigehen, noch eine anderes Tier „mitnimmt“
Wie dem Hund geholfen werden kann, wenn er das Tier (möglichst noch ne mies gelaunte Wildsau) stellet?
Muss man sich hier wirklich über verletzte bzw. getötete Hunde wundern?


Nochmal:
Mir geht es hier nicht um das OB der Jagd und Nachsuche sondern um das WIE!!!

Und da speziell auch um die Fähigkeiten der Jäger eine Nachsuche zu verhindern, sprich einfach besser zu schießen, wenn sie schon den Finger krumm machen.

Und wenn schon mit dem Hund gesucht werden muss:

1. muss da wirklich ein halber Tag gewartet werden
2. muss das Tier wirklich vom Hund gehetzt werden
3. kann man sich nicht anders dem Tier nähern, damit es nicht aufgescheucht werden oder wird das billigend in Kauf genommen

zu dem Posieren mit den toten Tieren:
manche Traditionen, wie zB dem Tier eine „letzte Äsung“ ins Maul zu legen kommen mir so was von Heuchlerisch vor wenn danach johlend Trophäen gesammelt werden.


Zu dem Posieren der Soldaten mit Gefallenen:

In diesem Fall waren es Knochen, die, mehr oder weniger, „in der Gegend“ herum lagen, weder wurden Gräber geplündert noch die Toten von den Soldaten getötet.
Ist zwar nicht moralisch OK aber es so hoch zu puschen…


Und eine Bitte zu Schluss:

Bitte vor einer etwaigen Antwort in Ruhe durchlesen, gerne auch 2 od. 3 mal, und dann nen halben Tag warten und darüber nachdenken!
 
Meine voll Polemische und subjektive Meinung:

Erst knallen die Jäger alle natürlichen Feinde der begehrten Objekte ab um dann mit traurigen Äuglein zu sagen , ach herjeh wer hält nun den Bestand in Grenzen, das müssen wir nun leider tun.
 
Da hat Private Joker ja einen aufschlußreichen Beitrag hier in dieses Thema gestellt.

Die von PJ angefragten und erörterten "technischen Daten" dürften die hier womöglich auch vertretenen "Nicht-Jäger"(wie z.B. mich) mit einiger Ratlosigkeit zurücklassen. Immerhin wird vorzugsweise von Leuten, die sonst nicht so richtig viel auf der Düse haben, derartiges "Fachchinesisch" an Orten zum Besten gegeben, die eigentlich nicht primär für solche Dinge geeignet sind. Mir fällt bei der erwähnten "9 Para mit Magtech First Defense" der Klönschnack eines besoffenen Garlstädter Waidmannes ein, der von seinem Opa prahlte, der auf seine alte Parabellum schwor. Zitat: "Der Alte hat einen solchen Tatterich, der muß einen halbtoten Hasen förmlich in den Lauf der Parabellum stopfen, weil er ihn sonst nicht trifft (Hö Hö Hö), aber danach macht der Hase nich mal mehr Pups !!" Verlassen wir aber lieber ohne weiteren Kommentar die Niederungen alltäglich ausgeübten Jagdhandwerks und wenden wir uns der ausführlich zitierten Nachsuchen-Analyse zu.

@Private Joker: Bitte gestatte mir die Anmerkung, daß Jagdgegner weitaus weniger Zahlen manipulieren, daß gemeinhin von der werten Jägerschaft propagiert wird. Sogar die "Macher" der von Dir zitierten Analyse vertrauen oftmals nur den Statistiken, die sie vorher selbst verfälscht haben. Die von Dir zitierten Zahlen sind zwar nicht ganz so niederschmetternd, wie die Angaben, die mir vorliegen, jedoch immerhin noch so dramatisch, daß ihnen ein hohes Maß an Authenzität bestimmt nicht abzusprechen ist.

Jeder Leser sollte sich durch dieses Zitatenwerk ackern, die darin enthaltenen waidmännischen Realitäten sind ebenso bezeichnend wie erschreckend. Insofern gebührt PJ mein ausdrücklicher Dank für die Kärrnerarbeit des Zusammenstellens dieser Zitatensammlung.

Allein diese beiden Zusammenfassungen:

Mehr als die Hälfte aller Tiere ahnten nichts davon, dass sie im Absehen waren, bei einer Schussentfernung von meist unter hundert Meter (zusammen 70%) und trotzdem wurden nur die wenigsten Tiere tödlich getroffen.

Ein, im Durchschnitt seit 12 bzw. 13 Stunden angeschossenes Tier schafft eine z.T. mehrere Kilometer lange Flucht, wobei extra darauf hingewiesen wird, den Hund nicht in der Nähe (bis zu 4,7 km im Umkreis) von Strassen vom Riemen zu lassen.

machen der von Kröte propagierten Mär:

Kröte schrieb:
Wenn Tiere ... möglichst human (das heißt, kurz und schmerzlos und nicht so grausam wie in der Natur) getötet werden, ist das für mich in Ordnung.

ein kurzes und bündiges Ende. Man muß sich mal reinziehen, wieviel Qual und Leid hinter den nackten Zahlen und Aufzählungen der zitierten Analyse steckt.

Ich muß dringend zu bedenken geben, daß die von PJ angeführte Zitatensammlung womöglich die Wirklichkeit der organisierten Waidmannschaft wiedergibt, aber keinesfalls die Wirklichkeit der von Gunnar geschilderten Land-Rover-Hobby-Jäger. Meine Befürchtung ist: Wenn der Wald schreien könnte, würde dieses Geschrei nicht nur die Geländewagen dieser Marodeure zerfetzen.

Die von PJ im Zusammenhang mit der Hunde"arbeit" bei der Jagd gestellten Fragen interessieren mich ebenfalls sehr, Antworten darauf würde ich gleichfalls sehr begrüßen.

Zum "Posieren der Soldaten mit Gefallenen" habe ich meine Meinung bereits geäußert, dem habe ich nichts hinzuzufügen. Jede Verharmlosung dieses Themas bleibt für mich absolut unverständlich.

Zum Schluß: Der von meinem elbischen Freund Legolas gerade zuvor geäußerten Meinung kann ich (erstmalig) ohne jede Einschränkung zustimmen. Waidmannsdank !!

Viele Grüße
 
Vielen Dank für die Infos PJ! Das bestärkt mich in meiner Minung das Nachsuchen und verletzte Tiere nicht in dem Masse nötig sind wie behauptet. Würde weniger geschossen, würde man besser schießen und das auch nur wenn man wüsste man trifft auch, dann würde den Tieren viel Leid erspart werden
 
Ich versuche kurz etwas Licht in PJs Fragen zu bringen:

Warum so viele "schlechte" Schüsse?

Ganz klar: Das liegt in der Natur z.B. der Drückjagd. Zu viele ungeübte Schützen schießen zu schnell, zu weit, auf zu sehr bewegtes Wild. Das wird sich so lange nicht ändern, bis es strikte Regelungen zum Nachweis der Schießfertigkeit gibt.

Bei der Einzel-(Ansitz-)Jagd gibt es nicht so viele "schlechte" Schüsse. Es gibt, soweit ich weiß, zwar keine Statistik über die prozentuale Verteilung von Krankschüssen bei Ansitzjagden, aber aus meiner Erfahrung liegt dieser Wert bei etwa 5%.

Warum so lange warten bis mit der Nachsuche begonnen wird?

Üblicherweise wird mit der Nachsuche nur so spät begonnen, wenn zwingende Gründe dies notwendig machen, z.B. Einbruch der Dunkelheit oder kein Schweißhund steht sofort zur Verfügung.
Meine Nachsuchen beginne ich, je nach Witterung, am liebsten 4-6 Stunden nach Schussabgabe. Sollten die Pirschzeichen eine Totsuche verheißen, dann natürlich noch viel früher.

Muß das Tier vom Hund gehetzt werden?

Wie soll es anders gehen? Das Stück muß ja niedergezogen oder gestellt werden, damit der Fangschuß angetragen werden kann.

Kann man sich dem Tier nicht anders nähern?

Wenn man genau wüßte, wo es sitzt, vielleicht schon. Da man das aber fast nie weiß, muß die Krankfährte vom Hund ausgearbeitet werden.


Gruß...
 
nur mal kurz:
wenn ein stück im letzten dämmerlicht gefallen ist (egal ob unfall oder schuß), wird häufig am nächsten morgen nachgesucht! auch wenn der hund seine nase einsetzt, der hundeführer möchte ab und an sehen, in welchen krater er grad fällt.
ein nachsuchenhund, der auf der fährte ist, jagd nicht mal zwischendurch einen hasen.denn 1. wird er entsprechend ausgebildet, und 2. ist der reiz der wundfährte stark genug, daß er sich nur darauf konzentriert (er will ja beute machen und ein verwundetes tier ist leichter zu erbeuten als ein gesunder hase am wegesrand) und letztendlich geht der hund i.d.r. am riemen . er wird nur geschnallt, wenn das gelände nchts anderes erlaubt (unwegsamkeit) oder das tier auf sicht gehetzt werden kann und muß (wenn das tier liegt, wird vorzugsweise geschossen).
und das ist nicht regelmäßig der fall, sondern nach meiner erfahrung eher die ausnahme.
wenn wir menschen eine so ausgezeichnete nase hätten wie der hund, könnten wir selbst suchen. denn: sehen tut man nichts. fährten kann man allerhöchstens im schnee lesen, und auch da ist die hundenase zuverlässiger.
und dann bin ich am stück. wenn es lebt und noch irgendwie laufen kann ( und wildschweine können immer laufen) dann läuft es! wenn wir mensch so sportlich sind und schritthalten könnetn, ja dann bräuchten wir jetzt keinen hund. dann würden wir hinterherspringen und das tier ein fach so greifen und erschießen.
und die kontrolle über den hund steht und fällt mit der ausbildung - wie bei jeder hundeausbildung. und wie bei allen hundebesitzern: es gibt immer so'ne und solche!
daß sich jäger ihrer 'taten' rühmen, hm.....das gibt es in jedem bereich:
wer kennt nicht das anglerlatein?
bei den springreitern springen die pferde ja auch nur 'häuser'......

lg
helene
 
bloodwalker schrieb:
Meine Nachsuchen beginne ich, je nach Witterung, am liebsten 4-6 Stunden nach Schussabgabe. Sollten die Pirschzeichen eine Totsuche verheißen, dann natürlich noch viel früher.

Rene Verständnisfrage - du verletzt ein Tier und wartest dann 4-6 Stunden bevor du losgehst es suchst und dann erlöst? Warum dann bei Schüssen wo das dier viel früher streben wird eher als bei Schüssen wo sich das Tier noch lange quält? Versteh ich nicht.
 
hallo meike,
je älter die fährte ist, desto leichter ist für den hund die nachsuche. der 'duft' muß erst in den boden und in das gesträuch einziehen und sich entwickeln. in diesem dufttunnel läuft der hund zügig, wie auf schienen,...wenn er gut ist.
sorry für die ausdrucksweise, soll bildhaft verständlich sein.
ein sehr frische spur macht den hund auch heiß und hibbelig. und dann macht er fehler.

lg
helene
 
Meike schrieb:
Rene Verständnisfrage - du verletzt ein Tier und wartest dann 4-6 Stunden bevor du losgehst es suchst und dann erlöst? Warum dann bei Schüssen wo das dier viel früher streben wird eher als bei Schüssen wo sich das Tier noch lange quält? Versteh ich nicht.

4-6 Stunden ist üblicherweise der Zeitraum der verstreicht, bis ich am "Tatort" ankomme, wenn ich vorher vom Schützen "angefordert" worden bin. Desweitern hat nach dieser Zeit das sogenannte "Wundfieber" begonnen und das Adrenalin ist abgebaut, so daß die eventuelle Hetze nicht unnötig verlängert wird. Wenn ich die Nachsuche auf ein z.B. waidwund geschossenes Stück zu früh beginne, kann es sein, daß das Stück noch so "fit" ist, daß es kilometerweit zieht und nicht mehr zu bekommen ist. Und, noch ein wichtiger Punkt, ist nach etwa 4-6 Stunden die Witterung für den Hund am deutlichsten wahrzunehmen.

Wenn mir der Anschuß durch z.B. Lungenschweiß, Lungenstückchen verrät, daß es sehr wahrscheinlich eine kurze Totsuche wird, dann beginne ich aus Gründen der Wildbrethygiene die Nachsuche so schnell wie möglich.

Gruß...
 
Ach so, du schießt nicht selber und wirst deswegen angefordert. Das hätte mich aber auch ziemlich geschockt wenn du seelenruhig abwarten würdest bis die Zeit vergeht...

helene - also wird generell erst später nachgesucht egal ob jemand mit Hund vorhanden ist?
 
Meike schrieb:
Ach so, du schießt nicht selber und wirst deswegen angefordert. Das hätte mich aber auch ziemlich geschockt wenn du seelenruhig abwarten würdest bis die Zeit vergeht...

helene - also wird generell erst später nachgesucht egal ob jemand mit Hund vorhanden ist?

hier wird das relativ gut erklärt.
 
Danke für den Link, da steht zwar wie man sich verhalten sollte aber nicht warum nicht sofort nachgesucht wird. Als Gründe für die Nachsuche werden übrigens nur solche angegeben die m.M. nach vermeidbar sind..

"Ursachen für Nachsuchen können vielfältig sein, wie z. B. persönliche Schwächen des Schützen, technische oder organisatorische Mängel."
 
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