Gratuliere,
@Crabat.
Für mich als Dorfkind aus einem Dorf, wo der Schulbus, zweimal täglich, früher das einzige Verkehrsmittel neben dem eigenen Auto war, war es völlig selbstverständlich, spätestens am 18. Geburtstag den Führerschein in der Tasche zu haben. (Hab dann auch prompt genau an diesem Geburtstag meine Prüfung gemacht...)
Umso verwunderter war ich, als ich meinen Scheich kennenlernte und erfuhr, daß man als erwachsener Mensch ernsthaft ohne Führerschein durch's Leben gehen kann / will. Wußte ich nicht, kannte ich nicht - außer, wenn der Führerschein Leuten irgendwie "abhanden" gekommen war...
So wurde ich über Jahre hier die persönliche Chauffeuse, fragte immer mal wieder unauffällig an, ob der Scheich nicht doch noch in die Fahrschule gehen wollte, woraufhin er stets antwortete: "Wat? Wieso? Wozu? Es gibt hier doch nix, wo ich nicht zu Fuß, mit dem Bus oder dem Zug hin käme."
Bis ich dann mal ein paar Tage im Krankenhaus lag, halb kriechend entlassen wurde und mich - mangels autofahrendem Mann und mangels vor Ort aktivierbarem Umfeld - mit Gepäck vor's Krankenhaus zum Taxistand schleppen und die paar hundert Meter mit dem Taxi heim fahren mußte. Das fand ich in dieser Situation so schlimm, daß ich doch mal ein Fass aufgemacht und für einen zweiten Führerschein im Haushalt plädiert habe. "Bitte! NUR für solche Notfälle!"
Er ließ sich schließlich überreden ("Aber wirklich NUR für Notfälle!") und machte im sehr hohen Alter
noch einen Führerschein. Für Notfälle, versteht sich.
Das Ende der Geschichte: seit dem Tag seiner Prüfung fahre ich kaum noch...
Er ist ein wesentlich besser Autofahrer geworden, als ich es mit mindestens doppelt soviel Fahrerfahrung von mir behaupten könnte. Er ist gelassen, flucht selten bis nie und braust völlig sicher und unerschrocken durch jede fremde Großstadt. Nichts davon trifft auf mich zu...
Ich wünsche dir auch soviel Spaß und Gelassenheit beim Autofahren, Crabat. Gute Fahrt.