Derzeit hab ich zwei taube Hunde und einen fast blinden, sowie einen blinden Hund. Ich erziehe gerade den zweiten tauben Welpen.
Da bei mir mehrere Russell rum laufen, war und ist das recht easy. Bei meinem ersten tauben Welpen hab ich mir richtig viel Gedanken gemacht, Bücher gewälzt und ein Vibrationshalsband ausprobiert.
Fiona ist jetzt 5 Jahre und 2 Monate und niemand würde bemerken das sie taub ist.
Vibrationshalsband hat sie nie interessiert. Darüber ist sie hinweg gegangen. Sie ist eh stur und fand offensichtlich das Teil überflüssig. Fasane sind ja auch interessanter.
Letztlich haben wir uns auf Handzeichen geeinigt, was prima funktioniert.
Es gibt/gab zwei Probleme, die jetzt mit zunehmendem Alter weniger werden.
Erstens dreht sie mit voller Absicht ab und an den Kopf weg, wenn sie nicht gehorchen will.
Zweitens orientierte sie sich an dem Hund, der am weitesten seine Kreise zieht. Das war meist Quixsy, die ja erwachsen, gut erzogen und somit sicher ist. Also alles okay.
Ab und an ist es aber auch ein junger Russell, der hin läuft wo er nicht hin soll, woraus Fiona ableitet, das sie das auch darf.
Aber jetzt mit gut 5 Jahren ist Fiona selber so sicher geworden, das sie in bekanntem Gelände alleine ihrer Wege geht.
Sie ist von Anfang an nur an kniffligen Stellen angeleint worden.
Bei Dunkelheit gebe ich Lichtzeichen und das hat Fiona ebenfalls schnell gelernt.
Das Problem war nie die Taubheit sondern ihr Sturschädel.
Welpe Nr.2, ebenfalls eine Hündin, scheint auch recht fix zu sein. Sie bekommt genau wie Fiona durch Beobachtung alles mit.
Mir ist heute Mittag im, für die Kleine nicht einsehbaren, Bad eine Dose gefallen. Keine Sekunde später bellte sie.
Einer von den hörenden Hunden hatte eine Reaktion gezeigt und sie hat darauf reagiert.
Bei Fiona hab ich anfangs oft gezweifelt das sie taub ist, weil sie ebenfalls so schnell reagiert. Bei der Kleinen wurden zwei Audiometrietests gemacht. Sie ist definitiv taub.
Gerade taube Hunde beobachten ihr Umfeld noch intensiver als hörende Hunde. Bei Fiona meine ich oft, das sie weiß was ich denke.
Dazu kommt, das man sich auch selber sehr um so einen Hund kümmert. Beide Hunde kommen von Züchtern und sind sofort nach Erkennen der Taubheit bevorzugt betreut worden.
Unser Nopper, der ja PLL hat, ist fast blind. Er hat gute und schlechte Tage. Er hat lange gebraucht sich mit seiner Behinderung zu arrangieren und an schlechten Tagen ist er recht ungehalten. Er ist ja Chef und läßt dann gerne mal Rüde Nr.2 stramm stehen, der das mit Fassung trägt.
Unsere Fee, die über Jahre hinweg blind wurde, hat sich sehr gut arrangiert. Ich hab oft festgestellt das so eine schleichend eintretende Blindheit gut akzeptiert wird, wogegen es bei plötzlich eintretender Blindheit schwieriger ist.
Fee geht nicht mehr mit spazieren, was daran liegt das sie endlos trödelt und das ist durch die Blindheit noch schlimmer geworden. Sie läuft einfach nicht und bockt.
Meine alte blinde Kitty ist dagegen, vollständig blind, noch ohne Leine mit uns durch den Wald gelaufen und ging auch noch ohne Leine schwimmen.