Ja, das ist sicher ein Problem. "Etwas machen" hat irgendwie nur noch einen relativ geringen Stellenwert.
Früher waren Leute wie ich, wo man sogar auf dem Dorfe sagte: "Du willst doch sicher auf's Gynasium und gehst studieren" - schon allein, um sich und die Umwelt vor den Auswirkungen meiner Versuche in praktischer Arbeit zu schützen
- in meinem Umfeld die Ausnahme. Heute ist es die Regel.
Ich war am Samstag überrascht, wen von Fabians älteren Kindergartenbekannten ich bei der Schulbesichtigung auf dem Gymnasium angetroffen habe. Und wer einmal dort war, will dann auch studieren. Unabhängig davon, ob auf Studis gerade die Welt wartet oder nicht. Es wird auch viel zu selten in Betracht gezogen, ob es nicht doch auch was anderes sein kann, zumindest hier (wo auch die Rate der Akademiker-Eltern relativ hoch ist.)
Ich kenn zwar auch Fälle, wo Leute nach dem Studium dann doch wieder umgesattelt haben - oder abgebrochen haben, weil sie gemerkt haben, das ist für sie nix... aber das ist eine Minderheit.
Wobei ich hier (oder auch in der alten Heimat, wo alles noch deutlich günstiger ist), nicht den Eindruck habe, dass Handwerker am Hungertuch nagen. Allerdings habe ich von dem, was die Industrie zahlt, ehrlich gesagt keine Ahnung.
Ich weiß nur von einem Bekannten aus NDS, der eine Weile in Stuttgart gewohnt und gearbeitet hat, dass es gerade in Süddeutschland teils abstrus viel ist.