Dafür wird man heute aber auch oft verurteilt wenn man nicht alle erdenklichen Untersuchungen und Behandlungen bei seinem Tier machen lässt. Inkl natürlcih schlechtes Gewissen einreden...
Ist OT aber einfach drüber weg hören und ja und Amen sagen...
Na, so pauschalieren würde ich das jetzt nicht.
Hätte ich Panino nicht untersuchen lassen, obwohl er so schlecht beinand und ja auch "schon so alt" war - wäre er an seinem eigenem Blut erstickt.
Cara IST jämmerlich verreckt, weil eben KEINE vernünftige Diagnose und damit auch keine sinnvolle Behandlung gemacht worden ist. Sie könnte jetzt noch leben, von der Vergiftung abgesehen war sie pumperlsgsund.
Untersuchungen bzw.genauere Diagnosen haben nicht nur den Sinn und Zweck,
sinnvolle Behandlungen einzuleiten. Sondern sie helfen auch, die "richtigen" Entscheidungen zum möglichst richtigen Zeitpunkt zu treffen.
Es sind ganz bestimmte Diagnosen, die ein "einfach einschlafen" ermöglichen. Andere dagegen nicht.
Bei Nierenversagen zB dämmert man einfach weg, immer weiter immer tiefer, bis es vorbei ist. Die Option hat Guttenberg und ich dachte schon, er könnte dieses Glück haben. Alternativ hat er ja auch noch die Option, dass sein gutes altes Herz einfach mal stehen bleibt. Manifeste Herzerkrankungen hat er ja Gott sei Dank nicht...
Leider war aber sein Milztumor ein Hämangiosarkom, so dass ein ganz anderes Szenario jetzt viel wahrscheinlicher wird - bei dem ich dann werde eingreifen müssen, wenn ich ihm das ersparen will, was jemand auf der ersten Seite sehr anschaulich geschildert hat. Die Wahrscheinlichkeit, dass mehrere kleine Sickerblutungen zu einem langsamen Wegdämmern (über mehrere Tage!) führen ist verschwindend gering.
Ein paar Tage vor der Sache mit seinem Milztumor, musste eine Freundin ihre Hündin erlösen lassen. Sie hatte "Schwellungen" an den Beinen bekommen und trotz massiver Gelenkerkrankungen war die Ursache das Herz, dass zu eine gigantische Größe angenommen hatte. Auf einen sanften Herztod würde ich hier dann zB auch nicht hoffen und hätte die TÄ den Hund nicht geröntgt, wäre das eine lange Quälerei geworden.
Bis dahin registriere ich jeden Tag, jede einzelne Stunde ganz bewusst die vielen kleinen Freunden und Erlebnissse die ich ihm gestohlen hätte, hätte ich ihn gleich mit der Diagnose erlöst. Es gab nicht wenige Momente, in denen mir vor Rührung die Tränen in die Augen stiegen, weil er so unglaublich lebendig und fröhlich ist.
Bisher hab ich erst einen Hund erlebt, der langsam weg- und dann hinüberdämmerte - am siebten Tag. Dazu gehört vom Halter dann schon auch so einiges. Und das nicht nur emotional, sondern auch sonst. So ein Hund läuft einfach aus, der Stoffwechsel bleibt ja trotzdem noch aktiv, sie musste ständig die Unterlagen wechseln und die Hündin waschen. Man versucht immer wieder, ob nicht doch noch eine Reaktion kommt, traut sich nicht weg, versucht wenigstens Wasser einzuflößen - leicht war das ganz bestimmt nicht. Trotzdem sehr berührend und sehr friedlich.
Geburten sind nicht leicht, häufig schmerzhaft und mit Traumen verbunden - und der Tod ist es auch. Am "leichtesten" sind - vermutlich - wirklich die ganz plötzlichen Todesfälle, wo von jetzt auf gleich alles so schnell vorbei ist, dass der Grund dafür eigentlich gar keine Rolle mehr spielt.
Und so sehr wir uns auch ins Hirn klopfen, dass es für ihn oder sie doch so wirklich das beste war, so sehr quält uns immer ein "vorhin", ein "gestern" oder "kurz davor", etwas Gesagtes, Gedachtes, Gehofftes, eine Absicht oder ein Versehen, ein bestimmtes Handeln oder ein Unterlassen - das wir soo gerne rückgängig machen würden. Und das finde ich jetzt wirklich bei jedem einzelnen Tier, das mir voraus gegangen ist, völlig egal wie die Umstände waren. Immer ist da ein "hätte ich doch wenigstens...".
Wahrscheinlich, weil es so oder so nichts geändert hätte... vielleicht hätte es es sogar alles nur noch schwerer gemacht.
Ansonsten muss ich auch grad über meine Vergangenen nachdenken...
Am schlimmsten waren immer die, die nicht eingeschläfert wurden sondern die durch einen Unfall oder mit unbekannter Ursache starben - diesen Tod empfinde ich dann als sinnlos und als wirklichen Verlust, weil es eben "keinen Grund" zu sterben gab
Gibt es denn einen "Grund" zu sterben? Außer dem, dass man gelebt hat...
Jeder Tod ist doch sinnlos, aus menschlicher Sicht. Genau so wie aus biologischer Sicht jeder Tod sinn
voll ist, weil nur er ermöglichst, das neues Leben entstehen kann.
@Butch: das stell ich mir wirklich schlimm vor!
Sowas wünscht man niemandem!
sie hat mir das schon vor längerer Zeit mal am Telefon erzählt und mir fehlt bis heute jegliches Vorstellungsvermögen, wie man damit auch nur ansatzweise fertig werden soll.
Ich hab damals schon nur bei dem Gedanken an solche Schicksale fast jeden Abend Rotz und Wasser in Cara's Pelz geheult.
Diese HundeVerordnung Niedersachsen von 2000 hat (angeblich) genau 2 solche Todesopfer gefordert, Hunde die wegen eines nicht bestandenen Wesenstests eingeschläfert werden mussten. Darauf war Niedersachsen damals sogar überaus stolz, weil sie ja diesen geilen Wesenstest hatten, der ja auch Chancen bedeutete für die Hunde *blablabarablara*
Von einer guten Bekannten starb eine 1jährige Kangalhündin bei der Kastration, die nach dem bestanden Wesenstest ja auch eine Voraussetzung zur Haltung war. Ich weiß noch wie sie gezittert und gebibbert hat, ob sie den Test bestehen, welche Ängste wir alle ausgestanden hatten, wie wir alle die Daumen gedrückt haben und uns gefreut haben, den bestandenen Test unbedingt alle lesen wollten... Und dann - doch alles vorbei und verloren.
Ängste, Panik, Schocks, Tränen der Wut und der Trauer und Fassungslosigkeit bestimmten den Alltag so vieler Hundehalter, Tag für Tag für Tag. Das Gefühl von Sicherheit und Gerechtigkeit, den Glauben, dass bestimmte Arten des Unrechts uns hier nicht (nie mehr!) passieren könnten - war unrettbar verloren.
Insgesamt war das alles sowieso ein einziger Irrtum, weil die HV ja dann später ohnehin für rechtswidrig erklärt wurde. Eine Verordnung kann derartige Eingriffe überhaupt nicht vorsehen.
Für gut 2 Jahre haben wir in einem absoluten Unrecht-Staat gelebt - und daraus wird dann auch kein (Ge-)Rechtsstaat mehr, nur weil ein oberstes Gericht irgendwann einschreitet. Diese Art von Vertrauen werde ich nie mehr wieder haben. Wie auch - es gibt ja noch genügend Bundesländer wo es solche Schicksale immer noch gibt, auch heute noch. Mein eigenes zum Beispiel.
Und das alles - nur von außen. Als hilfloser Zuschauer, nicht als persönlich Betroffener...
chiquita schrieb:
Da fehlen einem echt die Worte. Und ich dachte die Hunde werden/ wurden "nur" weggenommen!
Selbst wenn - in einigen Bundesländern wird das üblicherweise so sein, aber wo ist der Unterschied? Der arme Hund sitzt dann in einem Tierheim und gibt sich irgendwann auf, weil es viel zu viele davon gibt und sich kein Platz für ihn findet.
In Bayern gibt es Tierheime, die diese Hunde umgehend einschläfern müssen, weil sie selbst eine Genehmigung für die "Haltung" bräuchten und natürlich nicht kriegen. In Brandenburg sind sie bis heute völlig verboten.
Butch-Coach schrieb:
Es hat niemand verstanden, warum ich 6 Tage später den Butch ausgesucht habe
Mag sein, dass ich das auch "nicht verstehe". Aber wenn dir das irgendwie geholfen hat, damit umzugehen, dann versteh ich das. Wenn du vielleicht nur gedacht hast, es könnte dir helfen, versteh ich das. Wenn du eine Bombe ins Ministerium gelegt hättest, hätte ich's bestimmt leichter verstanden. Wenn du dem AmtsVet die Gurgel zugedrückt hättest, hätte ich das sogar total verstanden. Aber Butch zu holen war eindeutig klüger
Völlig egal, warum. Nich, Butch?
Fühl dich mal ganz innig geknuddelt - Worte werde ich dafür eh nie finden ...