Häufig hört man, der Hund verurteilt dich nicht, es ist dem Hund egal wie du aussiehst, ein Hund liebt bedingungslos.
Nicht nur ein Hund, aber der natürlich auch.
Der Hund befriedigt Bedürfnisse, ohne dass man selbst die Leistung erbringen müsste, die man in einer Beziehung zu einem Menschen erbringen muss.
Und ein Tier wird im Normalfall nichts von dem tun, was einem bei Menschen evtl. Angst macht: Zurückweisen, sich lustig machen, sich abwenden... erstens geht das grundsätzlich nicht, weil es komplett vom Menschen abhängig ist... und jemand, der ein Tier nicht komplett personifiziert, wird bestimmte Verhaltensweisen vielleicht gar nicht als verletzend auffassen, weil es halt ein Tier und kein Mensch ist.
Oder kurz: Tiere mögen ist einfach. Was man sich im therapeutischen Einsatz von Tieren ja sogar zunutze macht.
Soziale Hemmschwellen und Unbeholfenheit in Sozialkontakten fallen weg.
Ja, genau so.
Generell ist jede Person gefährdet, die sich in Abhängigkeit zu einer anderen befindet.
Ja, so in etwa dachte ich mir das nach dem Lesen deines letzten Beitrags.
Es kommt beispielsweise immer wieder vor, dass Männer günstig oder kostenfrei Mietwohnungen an Studentinnen anbieten
Hör du mir uff - bei so einem Arrangement hab ich mal ein Zimmer besichtigt. Der Vater einer anderern Studentin hatte das aufgetan und die suchte nun wen, der mit ihr da einzieht.
Ich bin ja in vielem eher unbedarft, aber da hatte ich ein so schlechtes Gefühl, dass ich trotz extremer Wohnungsnot abgesprungen bin... und sie dann auch. Egal wie, war der unangenehm.
Die Hemmschwelle sinkt umso mehr, umso mehr uns ein Opfer "unterlegen" ist.
"Uns" hoffentlich nicht - aber wenn du das grundsätzlich so meinst, also nicht nur auf S.exuelle Gewalt bezogen, stimme ich dir zu.
Ich hatte mal eine Freundin, die aus verschiedenen Gründen anscheinend das geborene Opfer war. Die suchte sich aber auch unbewusst sehr oft Leute, die sie ausgenutzt haben. Statt gezielt Leute, die das nicht tun. (Dass wir Freunde wurden, obwohl ich eher in die Nicht-Ausnutzen-Kategorie falle, lag evtl. nur daran, dass wir Nachbarinnen waren.
)
Und die erzählte mir mal, dass eine andere gemeinsame Freundin es, wenn die beiden zusammen unterwegs waren, ganz oft so drehte, dass
sie bezahlen musste (und sie das Geld dann nie wieder kriegte). Oder beim Essen gehen meinte: "Sie bezahlt!" - Und einmal auf dem Weihnachtsmarkt sogar in ihr Portemonnaie gegriffen hat mit den Worten: "Ich nehm mir mal eben 2 Mark da raus!"
(Merke: Sie beklagte sich nicht, sie meinte nur, als ich sagte, wir träfen uns zum Essen, ich müsse aufpassen, dass ich nicht auf der Rechnung sitzen bleibe. Als freundliche und etwas besorgte Warnung.)
Ich bin fast vom Glauben abgefallen. Bei mir hat dieselbe Person (die durchaus ihren eigenen Teil an persönlichen Problemen hatte) das NIE gemacht. Nicht ein Mal. Nicht mal
versucht! Es gibt ja so Leute, die sich
überall durchschnorren. Aber ich hätte nie gedacht, dass sie dazugehört.
Ich
denke, das lag daran, dass eben meine andere Freundin ihr (und jedem anderen) irgendwie keine Grenzen setzen konnte. Der eine oder andere meinte dann, er könne sie völlig hemmungslos betuppen.
So wie bei mir so gefühlt jeder zweite Handwerker aus dem Umstand, dass ich freundlich bin, alles beiseite räume und übehaupt kein Probkem damit habe, dass die hier durch die Wohnung tapern, wenn sie hier nunmal arbeiten müssen, schließt, dass ich ein bisschen doof bin und man mich über den Tisch ziehen kann, weil ich mich bestimmt nicht beschwere...
Das ist soo mühsam...