@kitty-kyf
Meine Cousine hat ihre etwa 3 Jahre jüngere Schwester gehasst. Die liebte babypuppen, die liebte andere Babys - aber
nicht das da..., näää, das nicht. Die hat auch ganz offen gedroht: "Wenn ich die mal allein erwische, reiß ich ihr alle haare einzeln aus!" - Zum Glük für alle beteiligten hatte ihre Schwester als Baby aber so gut wie gar keine Haare...
)
Die hat wirklich über mehrere Jahre massiv gegen die kleine Schwester Front gemacht und gemauert. Das wurde wohl erst besse, als sie in die Schule kam.
Da merkst du aber heute nichts mehr von, die verstehen sich als Erwachsenen total gut, und können sich auch beide nicht mehr daran erinnern, dass es mal extrem
anders war.
Beim Fabi war es noch anders. Der hat sich früher ganz doll ein Geschwisterchen gewünscht.
Und als es dann soweit war, waren die ganzen kleinen Geschwister im Bekanntenkreis in einem Alter, wo sie aufmuckten (so, wie das kleine Ü jetzt), und er war total entsetzt.
Wir haben ja alle vermutet, er könne sich nicht an die neue Situation gewöhnen und würde sich darum teils merkwürdig verhalten. Ich denke aber heute im Rückblick, dass es umgekehrt war. Er bekam damals grade das erste Mal mit depressiven Scjhüben zu tun und konnte sich daher einfach nicht vorstellen, dass ein Geschwisterkind irgendwie was Positives bedeuten könnte. Es wurde alles maximal negativ ausgelegt.
Man hätte da durchaus noch was retten können, als das Baby dann da war. Er fand es nämlich durchaus süß und hätte gern geholfen. Leider hat er sich, als ich im Krankenhaus war, ne fette Brochitis eingefangen und durfte als nicht ran an den kleinen bruder, und damit war die Möglichkeit verschenkt.
Einen Trick hätte ich noch, den ich nicht empfehlen kann.
Die Tochter meiner Freundin ist gleichfalls sehr besitzergreifend und ressourcenorientiert und fand es erstmal gar nicht toll, mit knapp 2 Jahren schon wieder einen kleinen Bruder zu bekommen. Also haben ihre Eltern ihr erzählt, dass sie den speziell für sie bestellt hätten, und er quasi ihr gehört.
Anfänglich klappte das super, die war stolz wie Oscar auf ihren Bruder, wollte überall mitbestimmen, der durfte natürlich auch bei ihr im Zimmer schlafen (die hatten anfangs nur ein Kinderzimmer).
Das ging so lange gut, wie er noch klein war (in der Tat war er ein entspanntes, immer gut gelauntes Baby) - bis er mit etwa 2,5 die Sprache und seinene eigenen Kopf entdeckte. Sein erstes Wort war "AUUUUUCH!", und das zweite Wort war "NEIN!!!!!" - UNd das ist im Wesentlichen bis heute so geblieben.
Und seitdem ist Krieg auf allen Fronten - ich glaube, sie hat ihm bis heute nicht verziehen, dass er plötzlich seiner eigenen Wege ging, wo er doch IHR gehörte und gefälligst machen sollte, was SIE zu sagen hatte.
Die Waffen ruhen nur, wenn jeder für sich beschäftigt ist - oder wenn sie sich gemeinsam gegen dritte oder gern auch die Eltern verbünden...
So sollte man das also glaube ich nicht angehen.