Ich muss mal was fragen:
Bei Frau Bummel stellte sich nie die Frage, ob Rechts- oder Linkshänder, sie hat schon immer Alles mit Rechts gemacht... anders Herr Pirschelhuber: Es kristallisiert sich die letzte Zeit heraus, dass er vermehrt die linke Hand nutzt (Besteck, Stifte etc.)
Muss ich jetzt auf was Besonderes achten, fördern.. whatever ???
Mein erster Gedanke war, als ich bis hierhin gelesen hatte: "Eigentlich gar nichts, bloß nicht abtrainieren!"
Bin nämlich auch noch umtrainierte Linkshänderin, und das ist keine schöne Sache.
Was ich eventuell machen würde (aber auch bei jedem anderen Kind - bloß bei mehr oder weniger ausgepräger Neigung zur Linkshändigkeit und speziell zur Beidhändigkeit scheint es mir aus eigener Erfahrung nötiger zu sein), ist, schon ganz früh und ganz selbstverständlich "rechts" und "links" zu üben. - Denn spätestens das beidhändige Kind (und viele Linkshänder werden allein durch's Abschauen von Aktionen wenigstens teilweise zum Beidhänder) kann, wenn es auf diesem Gebiet Probleme hat, nicht mal auf die Eselsbrücke "Die Hand, in der du den Schreibstift/Löffel/dein Eis hältst zurückgreifen.
Da ich diesbezüglich - evtl. durch das Umtrainieren - seit jeher etwas orientierungslos durch die Gegend gelaufen bin, habe ich da nie groß drüber nachgedacht. "Seitentraining" hatte für mich in Gedanken immer was mit "Umtrainierungsdrill" zu tun, und das wollte ich für meine Kinder nicht.
Folge: Obwohl das große Ü von Anfang an konsequenter Rechtshänder ist, hat er damit bis heute mehr oder weniger große Schwierigkeiten. Das Konzept, dass seine rechte Hand auch dann die rechte Hand bleibt, wenn er sich im Zimmer umdreht, sodass sie plötzlich woanders hin zeigt, leuchtet ihm nicht ein.
Das kleine Ü hatte gleich zwei Tagesmütter, denen das wichtig war - die sagtene infach jedes Mal beim Socken ausziehen oder Schuhe anziehen oder wickeln, oder: "Und jetzt der rechte Fuß... und jetzt der linke Fuß" - mit Anfassen. "Gibt mir 5 mit rechts" - "Nein, mit links" etc.
Der wird jetzt 4 und kann rechts und links gut auseinanderhalten.
Da mir das nach dem Umschulen auf das Schreiben mit rechts total schwer fiel, weil ich damit als ziemlich kompletter Beidhänder ausgekommen bin, würde ich denken, so jemand profitiert davon sogar noch mehr.
Naja, und wenn es dann später ans Schreiben geht, musst du schauen - das ist für Linkshänder schwerer zu lernen, und sie erlernen nicht immer ohne Weiteres eine flüssige Schreibweise (sage ich durch Beobachtungen in meiner linkshändigen Verwandtschaft) - die richtigen Stifte sind wichtig, und eventuell muss man das gezielt und über die Schule hinaus üben. Aber bis dahin ist es ja noch einige Zeit.