Ich wusste immer (!), dass ich Kinder wollte, mindestens 2 und besser noch mehr. Ich sah mich immer umringt von Kindern und Familie. Wie die Frau im Schuh, die das Chaos liebevoll verwaltet.
Was ist übrig geblieben? Ein Chaos, das ich im Moment weder liebevoll noch sonstwie verwalten kann...
Aber zurück zum Thema. Ich wollte immer Kinder, ich wollte immer eine liebevolle, unterstützende Mutter sein. Und dann kam die Diagnose MS und dann kam ein ziemlicher "Absturz", bis ich soweit war, wieder nach vorne zu schauen. Aber leider gab es keinen Partner, mit dem ich mit meiner vermeintlich stark verkürzten Lebenszeit Kinder in die Welt setzen wollte.
Ich habe mich dann bewusst gegen Kinder entschieden. Und wenn ich ehrlich bin, so ist das die schwierigste Entscheidung meines Lebens gewesen. Und die Entscheidung, mit der ich immer noch hadere, weil ich es halt nicht rückgängig machen kann. Es war wie eine schwärende Wunde in meiner Seele, bis mich irgendein Herold des Evangeliums ansprach und mir irgendwie eine "Absolution" erteilte, weil ich doch damit haderte, dass nichts von mir übrig bleibt, wenn ich denn mal sterbe.
Als ich S kennenlernte, hab ich doch noch mal kurz darüber nachgedacht - frisch verliebt spielen die Hormone halt verrückt - ein Kind zu bekommen, aber mit Mitte Vierzig war ich wirklich zu alt dafür.
Nun ist meine freie Entscheidung biologisch abgenommen worden - Thema durch, Wechseljahre...
Deshalb bin ich nicht gewollte kinderlos, sondern ich hab mich aus rationalen Gründen dazu entschieden. Und tief in meinem Herzen beneide ich jede Mutter, die sich auf und über ein Kind freuen kann.