@Biggy
Vielen Dank für deine Antwort.
für mich fühlt sich das Niveau nicht höher an, denn wenn der allgemeine Standard höher geworden ist, dann messe ich meinen persönlichen Level von Wohlstand und Sicherheit von diesem höheren Level aus ...
Siehst du - und ich denke, an der Stelle sehen wir die Dinge einfach unterschiedlich.
Ich frage mich: Wie geht es mir jetzt bzw. wie würde es mir jetzt gehen, wenn ich zB noch meine Mietwohnung und meine halbe Stelle hätte, und wie geht es den verschiedensten Leuten in meinem Bekanntenkreis jetzt, rein bezüglich materieller Besitztümer - und wie ging es ihnen bzw. ihren Eltern vor 10, 15, 20 Jahren... wie haben sie gelebt, und was konnte sich der einzelne unter welchen Umständen leisten? Was galt als "normal", und was als "Luxus" usw usf etc pp.
Einfach eine nüchterne Bilanzierung.
Bei der "jetzt" im Vergleich zu dem ferneren "damals" bei eigentlich so gut wie allen Leute, die ich kenne, deutlich besser wegkommt.
Edit: Hat sich mit
@snowflake überschnitten, die das viel besser auf den Punkt gebracht hat.
Den Vergleich zu anderen stelle ich eher so rum an, dass ich evtl. denke: "Das, womit es
mir gut geht und womit
ich zufrieden bin, können andere doch nicht als völlig unzureichend empfinden? - Nur, weil wieder andere vielleicht
noch mehr haben?"
[Können sie natürlich aus den verschiedensten Gründen doch, vom Kopf her ist mir das auch klar... - und war jetzt ausdrücklich
nicht auf deine Situation oder vergleichbares bezogen, sondern eher Leute in meiner eigenen Situation. Also, das Ehepaar mit einem bis drei Kindern mit mittlerem, leidlich sicheren Einkommen.]
Dass man sich mehr als bescheiden fühlt, wenn man sich über Jahre, egal auf welchem Grundniveau,
nie etwas extra leisten kann, und eben nichtmal das, was die Mehrheit gerade für "selbstverständlich" hält - oder eben nur
eine Sache (Auto zB), die dann alles andere sozusagen auffrisst - kann ich trotzdem (also, trotz allem, was ich oben geschrieben habe) nachvollziehen.
Wenn der eigene Wohlstand/Lebensstandard zwar durchaus wächst, aber eben lange, lange nicht so stark wie im Schnitt, also bei "allen" oder den meisten anderen - ist das frustrierend.
Und erfüllt vermutlich auch die Voraussetzungen für die Bezeichnung "abgehängt". Weil man ja nicht mehr mit der allgemeinen Entwicklung mitschwimmt, sondern nur langsam hinterherrollert.
Hat mir geholfen. Nochmal, danke!
Ich entschuldige mich sicherheitshalber schon im Vorfeld bei allen, die meine akademischen Gedankenschleifen unerträglich finden.