Huhu,
ich möchte euch die Geschichte meiner inzwischen 12monatigen Hündin Cindy erzählen, es ist die gestromte (hintere) Hündin vom Avatar.
Cindy (vermutlich Bardino-Podenco-Mix) wurde als Welpe in Spanien in einer Mülltonne gefunden und zur Tierschutzorga vor Ort gebracht, die sie in´s Internet stellte.
Schon bald fand sich eine Interessentin aus Dänemark, es fand eine Vorkontrolle statt und die Frau machte einen guten Eindruck.
So zog Cindy nach Dänemark und fortan bekam die norddeutsche Ansprechpartnerin viele Briefe und Mails, wie toll die Kleine sich eingelebt habe, wie super alles liefe usw.
Nach einiger Zeit dann kamen keine Mails mehr, offenbar war der Alltag eingekehrt.
Es sollte eine Nachkontrolle statt finden, es war aber ewig niemand erreichbar.
Als ganz in der Nähe der Frau eine andere Vorkontrolle stattfinden sollte wurde beschlossen, Cindy einen spontanen Besuch zu machen - telefonisch war ja ewig niemand erreichbar, auch zurück gerufen wurde nicht. Das kam der Tierschützerin doch komisch vor.
Die Dänin war tatsächlich zuhause und öffnete die Tür - mit einem spontanen Besuch hatte sie wohl nicht gerechnet. Es war kein Hund da .
Nach längeren Ausreden (Hund gerade bei Bekannten in Pflege und so ein Quatsch) rückte sie dann damit raus, dass sie den Hund in ein deutsches Tierheim an der dänischen Grenze gegeben habe, wo er bereits seit 2 Monaten sitzt.
Zu diesem Zeitpunkt war Cindy 6 Monate alt.
Der Hund sei bissig gewesen und habe darüber hinaus das Haus umdekoriert und permanent genervt. Außerdem sei da bestimmt ein Kampfhund drin, das würde man ja sofort an der Optik sehen und sie wolle keinen Kampfhund.
Da natürlich ein Schutzvertrag bestand, in dem ausdrücklich vereinbart war, dass der Hund nicht weiter gegeben werden darf und zurück an die Orga geht, falls Probleme auftreten hatte das Ganze jetzt zum Glück für die Frau juristische Folgen (Vertragsbruch). Aber das ist eine andere Geschichte.
Es wurde sofort Kontakt zum Tierheim aufgenommen, wo die Kleine auch immer noch saß. Wer adoptiert einen Hund, bei dem bei der Vorbesitzer-Auskunft steht, dass er gebissen hat und das Haus zerstört....dazu noch gestromt und mit kräftigem Kopf....
Das Tierheim gab den Hund an die Orga heraus, die laut Vertrag ja auch Besitzer des Hundes war. Sie kam in eine Pflegestelle und wurde bald erneut an eine Frau in Norddeutschland vermittelt, die bereits 2 Hunde hatte und einen sehr kompetenten Eindruck machte. Sie wurde bezüglich der Vorgeschichte aufgeklärt und mehrmals gefragt, ob sie sich den Hund auch wirklich zutraue. Da sie aber bereits einen nicht ganz einfachen Husky aus dem Tierschutz hatte sah es gut aus für Cindy und alle waren glücklich, dass sie nun endlich ihren Platz gefunden hatte.
Nach 1 Woche (!!!) kam der Anruf: "Holen sie sofort den Hund ab, er bellt die ganze Nacht, hat die Couch kaputt gemacht und mein Mann sagt `der Hund oder ich´. Außerdem ist der Hund total nervig, der macht uns wahnsinnig."
Die Tierschützerin ist eine gute Bekannte von mir und sie rief mich ganz verzweifelt an, dass die arme Cindy schon wieder Pech hatte und vor allem SOFORT kein Pflegeplatz nebst Abholung in Oldenburg zur Verfügung steht.
Für mich war klar, dass die Kleine keine Minute länger bei diesen Leuten bleiben darf, die sie ablehnen....nach allem, was sie vorher in ihrem jungen Alter schon durch gemacht hat.
Ich setzte mich sofort ins Auto (GsD hatte ich frei) und fuhr dort hin, nachdem ich telefonisch mein Kommen angekündigt hatte.
Ich musste noch nicht mal klingeln, die Tür öffnete sich bereits als ich die Einfahrt hoch lief und Cindy wurde mir an der Leine in die Hand gedrückt, darüber hinaus einen Beutel mit etwas Spielzeug.
"Ich muss gleich weg" hieß es und die Tür fiel zu.
Da stand ich nun mit einem fremden 7monatigen Hund an der Leine, der allerdings sofort freudig mit kam und ins Auto stieg.
Seitdem ist die Maus nun mein Hund und ich habe keinen Tag bereut!
Die Bilanz bis heute (ist jetzt 1 Jahr alt geworden
- Sie zerstört nicht die Wohnung und bleibt auch brav alleine (in der ganzen Zeit hat sie lediglich 2 Bettdecken zerstört, das allerdings während ich zuhause war.. ) Damit kann man bei einem Junghund mit Vergangenheit ja wohl leben.
- Sie bellt so gut wie gar nicht, höchstens ein paar Wuffs wenn es klingelt (von wegen die ganze Nacht bellen?)
- Sie kommt mit zur Arbeit in ein Behindertenheim und ist allen gegenüber freundlich und lieb, kinderlieb ist sie auch totaaaaal. *Schleck, stubs*
- Die Katze wollte sie anfangs jagen und es dauerte 3 Wochen, bis die Gewöhnung so weit war, dass ich nicht mehr aufpassen/trennen musste. Heute liegen Katze und Hund zusammen im Bett rum.
- Sie ist ein sehr aktiver und triebiger Hund, ohne Denkaufgaben und Hundesport ginge sie einem tatsächlich auf die Nerven....aber da ich für ihre Auslastung sorge ist sie einfach ein kleiner Clown und Schmuser. Vom Wesen her erinnert sie mich an viele Malis. Ist einfach ein kleiner Sportler, der arbeiten will.
Ich bin ja nun mit ihr total in´s kalte Wasser gesprungen und meine anderen 3 Hunde sind ehrlich gesagt viel ruhiger (obgleich alle sehr verspielt) und pflegeleichter.
Wenn ich aber einen solchen hyperaktiven, anstrengenden Hund habe/bekomme, dann überlege ich mir doch, wie ich ihm gerecht werden kann und gebe ihn nicht unter fadenscheinigen Begründungen wieder weg??
Das "bissig" ist definitiv gelogen gewesen, sie hat die absolute Beißhemmung und behandelt menschliche Haut wie ein rohes Ei. Auch mit anderen Hunden ist sie total verträglich, Beißereien o.ä. kenne ich nicht von ihr. Und Kinder liebt sie einfach, da ist sie dann entgegen ihres Temperaments total vorsichtig und sanft.
Manchmal denke ich darüber nach, wie sie sich wohl entwickelt hätte, wenn sie noch öfter weiter gereicht worden wäre - sie ist ein sehr sensibler Hund.
Vielleicht wäre aus ihr dann wirklich ein Problemhund geworden?
Ich bin froh, dass ich sie habe. Von ihr habe ich mehr über Hundeerziehung gelernt, als in den letzten 20 Jahren Hundehaltung zusammen. Klar bin ich manchmal genervt - sie ist kein Hund der einfach nebenher läuft - aber dann sehe ich einfach ihre unbändige Lebensfreude und Energie, ein Blick von ihr und ich muss über mich selbst lachen und denke "Da hat sie Dich mal wieder kalt erwischt....aus der Reserve gelockt. Bist ja nur neidisch, weil sie so fit ist." Und mit entsprechender Phantasie und Einfühlungsvermögen ist sie ein super-führiger Hund.
LG Miriam
ich möchte euch die Geschichte meiner inzwischen 12monatigen Hündin Cindy erzählen, es ist die gestromte (hintere) Hündin vom Avatar.
Cindy (vermutlich Bardino-Podenco-Mix) wurde als Welpe in Spanien in einer Mülltonne gefunden und zur Tierschutzorga vor Ort gebracht, die sie in´s Internet stellte.
Schon bald fand sich eine Interessentin aus Dänemark, es fand eine Vorkontrolle statt und die Frau machte einen guten Eindruck.
So zog Cindy nach Dänemark und fortan bekam die norddeutsche Ansprechpartnerin viele Briefe und Mails, wie toll die Kleine sich eingelebt habe, wie super alles liefe usw.
Nach einiger Zeit dann kamen keine Mails mehr, offenbar war der Alltag eingekehrt.
Es sollte eine Nachkontrolle statt finden, es war aber ewig niemand erreichbar.
Als ganz in der Nähe der Frau eine andere Vorkontrolle stattfinden sollte wurde beschlossen, Cindy einen spontanen Besuch zu machen - telefonisch war ja ewig niemand erreichbar, auch zurück gerufen wurde nicht. Das kam der Tierschützerin doch komisch vor.
Die Dänin war tatsächlich zuhause und öffnete die Tür - mit einem spontanen Besuch hatte sie wohl nicht gerechnet. Es war kein Hund da .
Nach längeren Ausreden (Hund gerade bei Bekannten in Pflege und so ein Quatsch) rückte sie dann damit raus, dass sie den Hund in ein deutsches Tierheim an der dänischen Grenze gegeben habe, wo er bereits seit 2 Monaten sitzt.
Zu diesem Zeitpunkt war Cindy 6 Monate alt.
Der Hund sei bissig gewesen und habe darüber hinaus das Haus umdekoriert und permanent genervt. Außerdem sei da bestimmt ein Kampfhund drin, das würde man ja sofort an der Optik sehen und sie wolle keinen Kampfhund.
Da natürlich ein Schutzvertrag bestand, in dem ausdrücklich vereinbart war, dass der Hund nicht weiter gegeben werden darf und zurück an die Orga geht, falls Probleme auftreten hatte das Ganze jetzt zum Glück für die Frau juristische Folgen (Vertragsbruch). Aber das ist eine andere Geschichte.
Es wurde sofort Kontakt zum Tierheim aufgenommen, wo die Kleine auch immer noch saß. Wer adoptiert einen Hund, bei dem bei der Vorbesitzer-Auskunft steht, dass er gebissen hat und das Haus zerstört....dazu noch gestromt und mit kräftigem Kopf....
Das Tierheim gab den Hund an die Orga heraus, die laut Vertrag ja auch Besitzer des Hundes war. Sie kam in eine Pflegestelle und wurde bald erneut an eine Frau in Norddeutschland vermittelt, die bereits 2 Hunde hatte und einen sehr kompetenten Eindruck machte. Sie wurde bezüglich der Vorgeschichte aufgeklärt und mehrmals gefragt, ob sie sich den Hund auch wirklich zutraue. Da sie aber bereits einen nicht ganz einfachen Husky aus dem Tierschutz hatte sah es gut aus für Cindy und alle waren glücklich, dass sie nun endlich ihren Platz gefunden hatte.
Nach 1 Woche (!!!) kam der Anruf: "Holen sie sofort den Hund ab, er bellt die ganze Nacht, hat die Couch kaputt gemacht und mein Mann sagt `der Hund oder ich´. Außerdem ist der Hund total nervig, der macht uns wahnsinnig."
Die Tierschützerin ist eine gute Bekannte von mir und sie rief mich ganz verzweifelt an, dass die arme Cindy schon wieder Pech hatte und vor allem SOFORT kein Pflegeplatz nebst Abholung in Oldenburg zur Verfügung steht.
Für mich war klar, dass die Kleine keine Minute länger bei diesen Leuten bleiben darf, die sie ablehnen....nach allem, was sie vorher in ihrem jungen Alter schon durch gemacht hat.
Ich setzte mich sofort ins Auto (GsD hatte ich frei) und fuhr dort hin, nachdem ich telefonisch mein Kommen angekündigt hatte.
Ich musste noch nicht mal klingeln, die Tür öffnete sich bereits als ich die Einfahrt hoch lief und Cindy wurde mir an der Leine in die Hand gedrückt, darüber hinaus einen Beutel mit etwas Spielzeug.
"Ich muss gleich weg" hieß es und die Tür fiel zu.
Da stand ich nun mit einem fremden 7monatigen Hund an der Leine, der allerdings sofort freudig mit kam und ins Auto stieg.
Seitdem ist die Maus nun mein Hund und ich habe keinen Tag bereut!
Die Bilanz bis heute (ist jetzt 1 Jahr alt geworden
- Sie zerstört nicht die Wohnung und bleibt auch brav alleine (in der ganzen Zeit hat sie lediglich 2 Bettdecken zerstört, das allerdings während ich zuhause war.. ) Damit kann man bei einem Junghund mit Vergangenheit ja wohl leben.
- Sie bellt so gut wie gar nicht, höchstens ein paar Wuffs wenn es klingelt (von wegen die ganze Nacht bellen?)
- Sie kommt mit zur Arbeit in ein Behindertenheim und ist allen gegenüber freundlich und lieb, kinderlieb ist sie auch totaaaaal. *Schleck, stubs*
- Die Katze wollte sie anfangs jagen und es dauerte 3 Wochen, bis die Gewöhnung so weit war, dass ich nicht mehr aufpassen/trennen musste. Heute liegen Katze und Hund zusammen im Bett rum.
- Sie ist ein sehr aktiver und triebiger Hund, ohne Denkaufgaben und Hundesport ginge sie einem tatsächlich auf die Nerven....aber da ich für ihre Auslastung sorge ist sie einfach ein kleiner Clown und Schmuser. Vom Wesen her erinnert sie mich an viele Malis. Ist einfach ein kleiner Sportler, der arbeiten will.
Ich bin ja nun mit ihr total in´s kalte Wasser gesprungen und meine anderen 3 Hunde sind ehrlich gesagt viel ruhiger (obgleich alle sehr verspielt) und pflegeleichter.
Wenn ich aber einen solchen hyperaktiven, anstrengenden Hund habe/bekomme, dann überlege ich mir doch, wie ich ihm gerecht werden kann und gebe ihn nicht unter fadenscheinigen Begründungen wieder weg??
Das "bissig" ist definitiv gelogen gewesen, sie hat die absolute Beißhemmung und behandelt menschliche Haut wie ein rohes Ei. Auch mit anderen Hunden ist sie total verträglich, Beißereien o.ä. kenne ich nicht von ihr. Und Kinder liebt sie einfach, da ist sie dann entgegen ihres Temperaments total vorsichtig und sanft.
Manchmal denke ich darüber nach, wie sie sich wohl entwickelt hätte, wenn sie noch öfter weiter gereicht worden wäre - sie ist ein sehr sensibler Hund.
Vielleicht wäre aus ihr dann wirklich ein Problemhund geworden?
Ich bin froh, dass ich sie habe. Von ihr habe ich mehr über Hundeerziehung gelernt, als in den letzten 20 Jahren Hundehaltung zusammen. Klar bin ich manchmal genervt - sie ist kein Hund der einfach nebenher läuft - aber dann sehe ich einfach ihre unbändige Lebensfreude und Energie, ein Blick von ihr und ich muss über mich selbst lachen und denke "Da hat sie Dich mal wieder kalt erwischt....aus der Reserve gelockt. Bist ja nur neidisch, weil sie so fit ist." Und mit entsprechender Phantasie und Einfühlungsvermögen ist sie ein super-führiger Hund.
LG Miriam