... und übrigens auch nicht bei "jedem x-beliebigen Tierarzt".
Ich weiß, das klingt jetzt etwas besserwisserisch... aber ich hatte eine jahrelange Tour von Tierarzt und Trainer zu Tierarzt und Trainer hinter mir, von denen mir bei den TÄ die Hälfte und den Trainern im Grunde
alle sagten,
diesbezüglich habe der Hund nix, das Auslöser für sein seltsames Verhalten (ein anderes als bei dir, aber schwierig war's auch) sein könnte. Meine "Versuche", da etwas zu finden, wurden eher so eingeordnet, als habe ich Schwierigkeiten damit, mir einzugestehen, dass "der Hund ne Nummer zu groß für mich sei".
Und eine auf Neurologie spezialisierte TÄ sagte mir
auf Anhieb beim ersten Anschauen schon, es sei für sie offensichtlich, dass er ein ernstes Problem habe, und konnte das dann bei der weiterführenden Untersuchung auch sehr gut eingrenzen.
(Ebenso war's bei den Trainern so, dass die besten Tipps und Diagnosen von Leuten kamen, die mit dieser Rasse Erfahrung hatten - und gut auseinandergekriegt haben, was "seltsam" und was "in Bezug auf diese Rasse normal" war.)
Auch wenn regelmäßig Mitlesende das nicht mehr lesen können, weil ich es schon so oft erwähnt habe, möchte ich hier nochmal schreiben, dass ich tatsächlich einen Hund kannte, der ein (nach der Beschreibung ähnliches) Verhalten gezeigt hat und zwischendurch "total normal" war.
Da ergab ein normaler Check beim Tierarzt auch absolut nichts. Der Hund wirkte lieb - ein bisschen dümmlich, aber extrem gutmütig und kerngesund. Man hätte ihm ein solches Verhalten (ich hab's einmal selbst erlebt und es war gruselig) unter normalen Umständen nicht zugetraut.
Als sich die "Ausfälle" häuften (lass den da ein, zwei Jahre alt gewesen sein, ich krieg grad Migräne und es darum nicht mehr zusammen), stellte sich heraus, dass er einen Großhirntumor hatte.
Theoretisch wären solche Ausfälle auch denkbar, ohne dass ein Tumor dahintersteckt, etwa, wenn der Hund (zB durch Schläge, Tritte, einen Unfall) einen Hirnschaden erlitten hat, oder durch Stoffwechselprobleme.
Ich habe in der Verwandtschaft zB einen Fall von Epilepsie, wo bei der Betroffenen am Anfang von früh einsetzender Demenz über Panikattacken bis psychotische Episoden was alles Mögliche vermutet wurde - weil sie keine klassischen Krampfanfälle hatte, "wie man sie so kennt", sondern aktiv gesprochen hat - bisschen wirr und aufgeregt, aber durchaus zusammenhängend - und auch (das ist wohl eher selten) halbwegs
ansprechbar war.
Sie zeigte also, ähnlich wie dein Hund, "normal wirkendes", aber in der Situation unpassendes Verhalten und wirkte
eindeutig krank und verstört und leicht desorientiert...
Sie prach aber letztlich nur auf anti-epileptische Medikamente an (und das quasi sofort), auf nichts anderes (also zB Psychopharmaka). Womit wohl klar ist, was es tatsächlich war.
So etwas gibt es also auch - und wie gesagt können die Auslöser für solche Krampfanfälle ganz vielfältiger Natur sein. Da braucht es schon einen Spezialisten - oder einen Tierarzt, der sich drauf einlässt, bisschen weiter als nach dem Offensichtlichen zu schauen.
Viel Glück und alles Gute!