Weltärztepräsident: Weihnachten wird für manche zum Todesrisiko
08.29 Uhr: Der Vorsitzende des Weltärztebundes kritisiert die von Bund und Ländern beschlossenen Lockerungen der Corona-Maßnahmen an den Weihnachtstagen. »Medizinisch-epidemiologisch ist es Wahnsinn, an Weihnachten wieder aufzumachen«, sagte Verbandschef Frank Ulrich Montgomery im SWR Radio. »Das Virus kennt kein Weihnachten und kein Ramadan. Das sucht sich seine Opfer täglich da, wo es sie findet.« Er verstehe allerdings, dass die Menschen an Weihnachten Kontakte brauchten. Hier müsse eine »saubere Balance« gefunden werden.
Montgomery geht davon aus, dass die Infektions- und Todeszahlen nach den Feiertagen wieder steigen werden. »Zwei bis drei Wochen nach Weihnachten werden die Todeszahlen hochgehen. Weihnachten wird damit zu einem Fest mit einem Todesrisiko für manche Menschen«, sagte der Weltärztepräsident. Allerdings könne man das Risiko in Kauf nehmen, wenn sich die Bevölkerung danach von selbst an die Distanzregeln halte.
Kein Verständnis äußerte Montgomery für die Entscheidung, die Lockerungen bis Silvester auszudehnen. Er begründete seine Kritik damit, »weil eine ganze Menge Alkohol mit im Spiel ist und dass man sich in der Silvesternacht in den Armen liegt. Das sind wunderbare Infektionsquellen. Da freut sich das Virus und jubelt.«